A Plague Tale: RequiemA Plague Tale: Requiem
Review

A Plague Tale: Requiem im Test - die nervenaufreibende Reise geht weiter

Von Daniel Walter am 27. Oktober 2022. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

Mit A Plague Tale: Innocence lieferten Asobo Studio und Focus Entertainment einen der ganz großen Überraschungstitel der vergangenen Jahre ab und überzeugten mit einem nahezu perfekten Debüt einer ganz neuen Marke im AA-Segment. Ob der Nachfolger mit dem Untertitel “Requiem” das Niveau des Vorgängers halten und uns ein ebenbürtiges mittelalterliches Schleich-Abenteuer zur Zeit der Pest bescheren kann, erfahrt ihr in unserem Test.

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Eine friedliche Idylle…

Bevor wir ins Spiel starten, dürfen wir zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen, um das Abenteuer von Hugo und Amicia an unsere Bedürfnisse anzupassen. Neben einem narrativen Modus, der sich auf das Erzählen der Geschichte fokussiert, stehen uns hier auch eine leichte sowie eine schwere Spielvariante zur Wahl. Das Spiel beginnt in Frankreich im Jahr 1349 und lässt uns in den ersten Spielminuten eine ähnliche Leichtigkeit empfinden wie zu Beginn des ersten Teils, bevor die beiden Kinder die Hölle auf Erden durchlebten. Wir beobachten Hugo und Amicia beim gemeinsamen Spielen mit ihrem Freund Lucas im Freien und nehmen die beiden Protagonisten dadurch seit Langem wieder als Kinder wahr, wo sie doch im Finale des ersten Teils im Kampf mit finsteren Mächten bestehen mussten und dabei alles andere als unbeschwert und kindlich waren. Insgesamt zeigt sich Requiem in den ersten Spielminuten von seiner schönsten Seite. Hier hält das Spiel neben lieblichen mittelalterlichen Lautenklängen auch eine atemberaubend schöne unberührte Natur mit bunten Bäumen und Sträuchern sowie weiten grünen Wiesen bereit und lässt uns die düstere, von infizierten Ratten übersäte Albtraumwelt aus Teil 1 für einen kurzen Moment vergessen. Die Stealth-Mechaniken des Titels, die später über Leben und Tod entscheiden, werden uns an dieser Stelle ebenfalls im Rahmen einer unschuldigen Partie “Verstecken” in Erinnerung gerufen, sodass wir einen unterhaltsamen Nachmittag mit kindlichen Aktivitäten verbringen dürfen. Dieser führt uns auch kurz und bündig in das Kampfsystem ein, indem wir mit Amicias Steinschleuder auf Tannenzapfen zielen.

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… wärt niemals lange

Mit der friedlichen Life-is-Strange-Idylle ist es dann aber schneller vorbei, als wir gedacht haben. Als Amicia und Hugo beim Spielen in den Innenhof eines verfallenen Schlosses gelangen, kippt die Stimmung schlagartig. Überall um sie herum sind verkohlte Überreste der früheren Einrichtung zu erkennen, aus denen noch frischer Rauch aufsteigt. Wenige Augenblicke später stehen sie plötzlich über einer Leiche und sehen sich einem maskierten Angreifer mit Axt gegenüber, der sie quer durch das ganze Areal jagt. So müssen wir schon früh auf bewährte Spielmechaniken wie das Verstecken in hohen Büschen zurückgreifen, um die beiden Kinder aus der Gefahrenzone zu manövrieren. Wir bewegen uns geschickt zwischen bewaffneten Wachen umher und bleiben dabei im Verborgenen, um nicht gesehen zu werden. Schnelle Bewegungen und laute Geräusche sollten wir dabei um jeden Preis vermeiden. Außerdem können Amicia und Hugo auf bereits bekannte Ablenkungsmanöver zurückgreifen und zum Beispiel mit Steinen auf umliegende Metallgegenstände zielen oder eingesammelte Tontöpfe werfen, um die Feinde von unserem Fluchtweg abzulenken. Neu ist hier eine schnelle Ablenkung, die wir mit einem einzigen Knopfdruck einsetzen können, wenn ein Gegner bereits auf uns aufmerksam geworden ist. Im Vorbeigehen werden wir Zeuge eines brutalen Angriffs auf einen Bauernhof in der Nähe der Ruine, dessen Besitzer von den Maskierten auf grausame Art und Weise hingerichtet werden. Damit die Kinder kein ähnliches Schicksal ereilt, müssen sie, wie natürlich auch im restlichen Spielverlauf, immer wieder zusammenarbeiten und ihre individuellen Fähigkeiten nutzen. Während Amicia mit Steinschleuder und Töpfen immer den aggressiveren Part spielt, kann Hugo durch enge Öffnungen und Spalten kriechen, um verschlossene Türen unauffällig von der anderen Seite zu öffnen.

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Eine gnadenlose Welt

A Plague Tale: Requiem macht uns an dieser Stelle wieder auf gnadenlose Art und Weise klar, dass Amicia und Hugo einfach keine unbeschwerte Kindheit vergönnt ist, sondern sie in einer brutalen und tödlichen Welt aufwachsen, in der schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen, um am Leben zu bleiben. So lernen die beiden während des gemeinsamen Spielens am Anfang beispielsweise einen Jungen in ihrem Alter kennen, der auf einem nahe gelegenen Hof arbeitet. Schnell wird klar, dass es sich dabei um den Bauernhof handelt, der von den vermummten Gestalten in Schutt und Asche gelegt wurde. In den Dialogen der beiden Protagonisten erfahren wir immer wieder, dass sie sich um ihren Freund Tonin Sorgen machen, aber wissen zur gleichen Zeit, dass sie niemals die Möglichkeit haben werden, aktiv nach ihm zu suchen, wenn sie selbst am Leben bleiben möchten. Damit bewegt sich A Plague Tale erneut in ähnlichen Sphären wie The Last of Us und erzählt schonungslos vom grausamen Schicksal unschuldiger Figuren, die von einer erbarmungslosen Welt aufgefressen werden. Die Intensität der Emotionen, die durch die intensive und sehr persönliche Erzählweise erzeugt wird, muss sich dabei in keiner Weise vor dem großen Vorbild von Naughty Dog verstecken und bringt uns regelmäßig an den Rand des Erträglichen.

Was passiert, wenn Menschen immer wieder in die Enge gedrängt und bedroht werden, zeigt uns Requiem schon sehr früh im Spiel, wenn uns Hugo einmal mehr eine Kostprobe von den immensen Kräften gibt, die in ihm schlummern, auch, wenn sie zu diesem frühen Zeitpunkt zunächst nur angedeutet werden. Dass der Einsatz seiner Fähigkeiten großen Schaden bei Hugo anrichtet, erfahren wir in der folgenden traumartigen Sequenz, in der der Junge übersät von finsteren Malen allein durch eine unwirkliche Welt auf einer Insel wandelt und offenbar mit dem Tod ringt. Auch, wenn es Hugo gelingt, einen Weg zurück in die Realität zu finden, wo er neben Amicia und Lucas in einem Pferdewagen erwacht, wird an dieser Stelle klar, dass seine Krankheit, die Macula, die ihm auch seine übernatürlichen Kräfte verleiht, alles andere als besiegt und allem Anschein nach gefährlicher als jemals zuvor ist. Ist die erste Gefahr überstanden, treffen unsere Helden in einer freundlich und sicher wirkenden Stadt in der Provence ein, in der sie nach Antworten zu Hugos Besorgnis erregendem Gesundheitszustand und einer Möglichkeit zur Bekämpfung seiner Macula suchen. Ob ihnen die neue Umgebung die benötigten Informationen liefert und damit auch endlich die Chance auf einen echten Neuanfang bietet, erfahren wir im Rahmen einer gleichermaßen intensiven und emotional fordernden Geschichte, die nicht nur die Helden, sondern auch uns selbst mehr als einmal an die Grenzen bringt.

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Verschiedene Neuerungen vertiefen das Gameplay

Auch, wenn A Plague Tale: Requiem das hervorragende Grundgerüst von Innocence fast vollständig übernimmt, gibt es doch einige kleinere Neuerungen, die das Gameplay etwas vielschichtiger und abwechslungsreicher machen. So sind wir beispielsweise auch mal länger mit Lucas und Amicia alleine unterwegs, ohne dass Hugo uns begleitet, wodurch gerade die Dialoge etwas interessanter werden. Außerdem können wir uns in unserer Deckung im hohen Gras nicht mehr vollständig sicher fühlen, da die großen Grünflächen von unseren Feinden in Brand gesetzt oder auch von Umwelteinflüssen entzündet werden können, sodass wir innerhalb kürzester Zeit unseren Schutz einbüßen. Darüber hinaus ist Amicia bei Weitem nicht mehr so schutzlos wie in Teil 1, als sie lediglich aus der Ferne mit ihrer Steinschleuder attackieren konnte. Nun sind neben tödlichen Fernangriffen auf feindliche Köpfe auch Nahkämpfe und entsprechende Konter gegnerischer Attacken möglich, bei denen wir unsere Schleuder zur Verteidigung, aber auch als tödliche Waffe nutzen, indem wir die Angreifer überwältigen und im Anschluss erwürgen. Da Amicia aber immer noch fast ein Kind ist, verfügt sie natürlich nicht über besonders große Kraft, sodass diese Art des Eliminierens nicht nur recht lange dauert, sondern auch sehr viel Aufsehen in unserer Umgebung erregt. Sie ist also wirklich nur die allerletzte Waffe, wenn es nicht mehr anders geht. Im Spielverlauf erhalten wir mit dem Messer eine weitere effektive Nahkampfwaffe und sind dadurch auch in der Lage, Gegner mit Helm, bei denen unsere Schleuder weitestgehend wirkungslos ist, im direkten Kampf zu töten. Die Messer haben allerdings den Nachteil, dass wir mit ihnen nur einmal zustechen und sie dann verlieren – wir müssen also immer wieder neue Messer aufsammeln, um sie im Kampf nutzen zu können. Durch die vielseitigeren Optionen bei Angriff und Verteidigung und auch durch die Tatsache, dass die Deckung nicht immer zu hundert Prozent zuverlässig ist, wird das Spiel aber in jedem Fall dynamischer und erhältlich einige sinnvolle Akzente, die den klassischen Stealth-Ansatz erweitern. Je nachdem, wie wir uns in verschiedenen Situationen verhalten, verändert sich übrigens auch Amicias Entwicklung, wodurch unterschiedliche Fähigkeiten freigeschaltet werden. Setzen wir vermehrt auf die leise Vorgehensweise, verbessert sich unser Bewusstsein und mit ihm zum Beispiel unsere Geschwindigkeit beim Schleichen oder die Reichweite unserer Steinschleuder. Wer sich hingegen regelmäßig für den aggressiven Weg entscheidet, wertet nach und nach die Angriffskategorie auf und mit ihr Fertigkeiten wie das Wegstoßen oder auch das zügigere Erdrosseln von Feinden. Der dritte Entwicklungsbereich, die Raffinesse, fokussiert sich hingegen auf die Alchemie und hilft uns unter anderem bei der Herstellung besonderer Munition.

So sind wir nicht mehr immer nur in der Rolle des Verfolgten, sondern können uns den gegnerischen Schergen je nach Situation auch aktiv entgegenstellen, wodurch gerade auch Amicia eine deutlich erwachsenere Charakterisierung erhält. Hierzu passt auch die Tatsache, dass Amicia im Verlauf der Story von Erinnerungen an ihre vergangenen Taten heimgesucht wird, die sie mit all der Gewalt, der sie im ersten Teil ihrer Reise ausgesetzt war, konfrontieren und ihr dadurch eine deutlich sichtbare düstere Grundstimmung verleihen. Insgesamt hätte man sich aber hier und da doch einen etwas größeren Sprung nach vorne sowie die eine oder andere Überraschung gewünscht, damit sich Teil 2 noch etwas stärker vom Vorgänger abheben kann und eben nicht nur von dessen Stärken profitiert. Immerhin war das größte Alleinstellungsmerkmal von A Plague Tale: Innocence sein unverbrauchtes Setting mit seinem ungewöhnlichen Gameplay-Ansatz mit zwei minderjährigen quasi wehrlosen Protagonisten. Hier erfindet der Nachfolger das Rad definitiv nicht neu, sondern fühlt sich alles in allem sogar eher wie ein umfangreicher DLC an, der zusammen mit Teil 1 eine Einheit bildet. Dies wird von der Entscheidung der Entwickler, die beiden Titel zeitlich sehr dicht nacheinander stattfinden zu lassen, noch unterstrichen, anders als beispielsweise bei The Last of Us, wo mehrere Jahre zwischen beiden Ablegern liegen und sich die Figuren in der Zwischenzeit eben auch deutlich mehr verändern und weiterentwickeln können.

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Eine intensive und hochwertige Präsentation

In Sachen Atmosphäre und Bildgewalt muss sich Requiem vor dem Vorgänger keinesfalls verstecken, sondern legt hier noch einmal eine ordentliche Schippe auf die ohnehin schon hohe Qualität drauf. Dichter Nebel und fast spürbare Rauchschwaden, die uns beim Spielen im wahrsten Sinne des Wortes die Sicht rauben, tragen beispielsweise ebenso einen wichtigen Teil zur intensiven Stimmung des Titels bei, wie der teilweise wirklich atemberaubende Lichteinfall, die in aller Verderbnis wunderschön leuchtenden Farben und eine lebendige und glaubhafte Natur zum Vorschein bringt. Hinzu kommen wirklich Ekel erregende Areale, die bis zum Anschlag mit zappelnden Ratten oder von der Pest zerfressenen töten Körpern gefüllt sind, oder auch sich bedrohlich auftürmende Feuer und Brände, deren Gefahr auch dank der geschickt eingesetzten Controllervibration des DualSense greifbar wird. Auch die geraden in Actionszenen sehr dichte Soundkulisse um uns herum, die markerschütternden Schreie und Rufe unserer Feinde und Verbündeten oder auch die vielseitige und äußerst feinsinnig komponierte Musik, die von den anfangs erwähnten zarten Mittelalterklängen, über unheilvolle Chöre und Streicherarrangements bis hin zu völlig dissonanten verstörenden Klangteppichen reicht, sind wichtige Pfeiler der großartig in Szene gesetzten Kulisse.

Grafisch liefert A Plague Tale: Requiem ebenfalls auf hohem Niveau ab und überzeugt hier vor allem mit seinen zahlreichen Details. Einzelne Grashalme und selbst kleinste Steinchen auf dem Boden wurden detailliert und realistisch umgesetzt und sind dank scharfer Konturen sogar im Vorbeigehen klar erkennbar. Auch die Weitsicht, die einmal mehr die Möglichkeiten der neuen Konsolengeneration zeigt, ist rundum gelungen und lässt uns an der einen oder anderen Stelle innehalten, um die Schönheit der Spielwelt zu bewundern. Bei den Charaktermodellen dürfen wir uns gerade in den Sequenzen ebenfalls über eine liebevolle Detailarbeit freuen, zum Beispiel im Hinblick auf das Aussehen der Haare oder der Pupillen der einzelnen Figuren. Bei Nahaufnahmen, die die Mimik der Charaktere genauer zeigen, wird dann allerdings doch immer mal wieder deutlich, dass der Titel eben keine AAA-Produktion ist, sondern kleinere Mankos wie leicht puppenhafte Gesichtszüge und etwas steife Körperbewegungen in Kauf genommen werden müssen. Diese sind aber keinesfalls so gravierend, dass sie die glaubhafte Stimmung des Abenteuers in irgendeiner Form beeinträchtigen würden.

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(K)Ein neuer Anfang

Das harmonische Leben in der provenzalischen Stadt, in der die beiden Geschwister, ihre Mutter und ihr Freund Lucas endlich ein neues Zuhause finden wollten, ist erwartungsgemäß nur von sehr kurzer Dauer, denn die Krankheit, vor der die Helden auf ihrer langen Reise fliehen, wirft schon ihre Schatten voraus. Demnach dauert es nicht lange, bis wir wieder knietief in verwesenden Leichen stehen und zudem von toten Tieren und summenden Fliegenschwärmen umringt sind, sodass die Bedrohung durch die Pest schneller wieder in unserem Bewusstsein ist, als wir es vermutet hätten. Hier kommt natürlich auch wieder die serientypische Spielmechanik mit riesigen Rattenscharen zum Einsatz, die wir auf verschiedene Arten umgehen, bekämpfen oder auch für unsere Zwecke nutzen können. Die wimmelnden Schwärme der schwarzen Nager haben dabei auch in Teil 2 nichts von ihrer Bedrohlichkeit eingebüßt und sind schon allein aufgrund ihrer Größe äußerst imposant. Zusätzlich verstärkt wird der Eindruck durch viele kleine pulsierende Vibrationen des DualSense-Controllers, der die Tausenden von wuselnden Rattenbeinen um uns herum sehr glaubhaft darstellt. Im Verlauf des Spiels wartet neben den bekannten Szenarien, in denen wir uns mithilfe von Fackeln und anderen Lichtquellen wie vergänglichen brennenden Stöcken Schritt für Schritt durch bestimmte Areale bewegen, auch die eine oder andere neue Situation auf uns. Hierzu gehören beispielsweise klassische Fluchtszenen, in denen die Helden auf den Bildschirm zu rennen und wir Hindernissen ausweichen und die uns verfolgenden Ratten auf diese Weise fernhalten. Gerade aus dieser speziellen Perspektive, bei der wir das, was hinter uns geschieht, genau im Blick haben, wirken die sich auftürmenden wellenförmigen Rattenschwärme besonders gefährlich und einschüchternd, was durch die hektische Musik und die panischen Ausrufe der Figuren noch zusätzlich betont wird. Neu ist auch, dass die Ratten nun in der Lage sind, an Netzen und anderen Objekten in der Umgebung hoch zu klettern und dadurch höher gelegene Ebenen zu erreichen. Aber auch bei den bereits erwähnten Situationen, die wir aus Teil 1 schon kennen, gibt es kleinere Neuerungen, die das Spiel etwas vielseitiger machen. So können wir nun beispielsweise brennende Stöcke werfen, um weiter entfernt stehende Feuerbecken zu entzünden und dadurch neue sichere Bereiche zu schaffen, die wir sonst nicht erreicht hätten. Dies ist gerade auch dann eine nützliche Ergänzung, wenn unsere Charaktere voneinander getrennt wurden und sich auf unterschiedlichen Seiten der Rattenschwärme befinden.

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Fazit

A Plague Tale: Requiem ist eine konsequente Fortsetzung des ersten Teils, die alle Stärken von Innocence in sich vereint und um einige sinnvolle eigene Aspekte ergänzt. Hierbei ist vor allem das erweiterte Kampfsystem hervorzuheben, das uns noch weiter aus der anfänglichen Opferrolle heraushebt und uns die Möglichkeit gibt, Gegner auch im Nahkampf aktiv auszuschalten. Hinzu kommt ein kompaktes aber in sich rundes Fertigkeitssystem, das unseren bevorzugten Spielstil mit neuen Fähigkeiten stärkt. In Sachen Atmosphäre, Bildgewalt und Rohheit steht Requiem dem Vorgänger ebenfalls in nichts nach und liefert intensive, abwechslungsreiche und teils auch wirklich erschreckende und Ekel erregende Szenerien, die die endzeitliche Stimmung im Pest verseuchten Mittelalter hervorragend einfangen. Am Ende ist Requiem aber auch wirklich nur eine Weiterführung der großartigen Ideen aus Teil 1 und liefert selbst wenige wirkliche Überraschungen oder bahnbrechende Neuheiten, sodass dem Titel ein wenig die Eigenständigkeit fehlt. Dadurch verschmelzen Innocence und Requiem zu einem einzigen großen Spiel. Ob dies etwas Gutes ist oder, ob die Fortsetzung doch etwas mehr Innovation hätte vertragen können, muss letztlich jeder selbst entscheiden. Insgesamt haben beide Spiele aber einen ganz besonderen Platz in meiner persönlichen Sammlung, da sie nicht nur ehrlich und schonungslos, sondern auch mutig und außergewöhnlich sind und sich für mich kaum mit anderen Games vergleichen lassen. Wer Teil 1 mochte, wird definitiv auch die Fortsetzung lieben! Wer hingegen auf einen ähnlichen Quantensprung hofft, den Teil 1 zum Release lieferte, könnte aufgrund des überwiegend identischen Spielgefühls vielleicht etwas enttäuscht sein.

Pro:
  • Erneut eine unglaublich dichte Atmosphäre
  • Gute Charakterisierung der Figuren mit hohem Identifikationspotenzial
  • Neue Möglichkeiten im Nahkampf, die uns noch stärker aus der Opferrolle herausholen
  • Kleinere Verbesserungen bereits bekannter Spielmechaniken, wie dem Umgang mit Feuerquellen
  • Gleichermaßen wunderschöne wie verstörende Spielwelt
  • Intensive und teils schockierende Inszenierung, auch dank großartiger Musik und geschickt eingesetzter DualSense-Funktionen
Contra:
  • Mimik und Bewegungen der Figuren gerade in den Sequenzen etwas hölzern
  • Wenig bahnbrechende Neuerungen oder Überraschungen
  • Insgesamt eine gelungene Fortsetzung, aber mit wenigen Alleinstellungsmerkmalen
Story:
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Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.5 / 10
Spiel getestet auf: PS5
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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