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Review

AVICII Invector - eine bunte Reise durch die Welt des DJs

Von Stephanie Walter am 12. Dezember 2019. Getestet auf Xbox One. Zum Spiel hier klicken.

Mit AVICII Invector wollen Hello There Games und Wired Productions dem verstorbenen DJ Tim Bergling, besser bekannt als AVICII, ein Denkmal in Videospielform setzten. Ob sich die musikalische Reise lohnt, verraten wir euch im Test.

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Der schwedische Star-DJ war Zeit seines Lebens ein begeisterter Gamer und hat vor seinem Tod selbst an dem Rhythmus-Spiel mitgearbeitet, das es möglich machen soll, die Atmosphäre eines AVICII-Konzertes zu Hause vorm Fernseher zu erleben. So schießen wir mit Pilotin Stella und ihrem Raumschiff durch bunte und leuchtende Welten und haben dabei die Aufgabe, die Rhythmen und Melodien von insgesamt 25 AVICII-Hits mit unseren Controller „nachzuspielen“. Das Spielprinzip erinnert dabei an die Guitar-Hero-Reihe. Während wir uns auf der Flugbahn bewegen, müssen wir die richtigen Tasten treffen, um möglichst viele Punkte zu erzielen. Dabei werden die Kombinationen mit jedem Schauplatz, den wir bereisen, etwas anspruchsvoller. Anfänglich müssen wir vor allem die L1-Taste, die A-Taste und die X-Taste im richtigen Moment drücken. Später gehören auch Spurwechsel oder das Drehen der gesamten Flugbahn mit zur Choreografie. Hier spielen vor allem Timing und Rhythmus eine Rolle. Je besser wir abschneiden, desto mehr Punkte gibt es am Ende eines Liedes. Wird die geforderte Mindestpunktezahl erreicht, werden neue Welten und auch zwei weitere Schwierigkeitsgrade freigeschaltet.

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Übung macht den Meister

Auf dem leichten Schwierigkeitsgrad sind alle Kombinationen wirklich einfach zu spielen, auch bis zur sechsten und damit letzten Welt. Die Schwierigkeitsstufe eignet sich also für alle, die die Musik und die Optik genießen möchten, ohne richtig ins Schwitzen zu geraten. Trotzdem macht es auch ohne anspruchsvolle Kombos wirklich Spaß, die Songs, zu denen Hits wie Hey Brother, Levels oder Heaven gehören, nachzuspielen. Schade ist nur, dass es auf der leichten Stufe lediglich bei den vorher genannten Tasten bleibt. Neue Tasten werden also nicht im Verlauf des Spiels, sondern erst mit dem nächsten Schwierigkeitsgrad hinzugefügt und dieser hat es ganz schön in sich. Um auch auf der höchsten Schwierigkeitsstufe nicht unterzugehen, sollte man die Songs schon richtig gut kennen, oder ein verdammt gutes Rhythmusgefühl haben. Zwar groovt man sich schon in die Kombinationen ein, wenn man länger spielt, aber lange lässt sich die Konzentration, die es für ein gutes Ergebnis benötigt, nicht aufrecht erhalten. Das liegt auch daran, dass auf den höheren Schwierigkeitsstufen nicht mehr angezeigt wird, wenn die Flugspur gewechselt oder komplett gedreht werden muss. Dies erweist sich aber als sehr komplex, wenn man dann auch noch die korrekten Tasten im richtigen Moment treffen muss. Zudem erkennt man auch nicht immer sofort, welchen Teil des Liedes man gerade mitspielt, da es sein kann, dass man sich im einen Moment auf den Hauptbeat konzentrieren muss, im nächsten aber einen Melodiestrang verfolgt.

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Buntes Farbenspiel

Optisch erinnert AVICII Invector tatsächlich stark an ein großes Elektro-Konzert. Die Spielwelt ist bunt und leuchtend gestaltet und jede der sechs Spielwelten hat dabei eine ganz eigene Optik. Mal rasen wir durch eine leuchtende Stadt, dann führt uns unser Weg auf einen Eisplaneten oder wir bereisen grüne Wälder sowie die Weiten des Weltraums. Die optische Gestaltung der Level ist comichaft und passt hervorragend zu den treibenden Elektro-Beats. Hier zählt aber eher der Gesamteindruck, denn die Levelgestaltung an sich wird natürlich zur Nebensache, weil man zu sehr damit beschäftigt ist, sich auf die Flugspur mit ihren Tasten zu konzentrieren. Die kleinen Sequenzen mit Pilotin Stella sehen dagegen ziemlich blass aus, da es sich dabei eher um aneinandergereihte Standbilder handelt. Zudem ist der Storyrahmen wirklich nur sehr grob und zusammenhanglos, sodass man eigentlich getrost darauf hätte verzichten können. Schöner wäre hier eine Möglichkeit gewesen, das Spielerlebnis etwas zu personalisieren, beispielsweise mit der Auswahl oder Gestaltung des Raumschiffes. Insgesamt muss man sagen, dass die sehr knallige Optik schon recht anstrengend für die Augen ist und auch eher von langen Spielesessions abhält.

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Party on

AVICII Invector bietet die Möglichkeit, das Spiel im Split-Screen mit Freunden zu spielen. Ihr könnt bis zu vier Spieler hinzufügen, die dann die Möglichkeit haben, ihren eigenen Schwierigkeitsgrad für den gewählten Song auszuwählen. Es sieht schon cool aus, wenn überall auf dem Bildschirm zur gleichen Zeit die Tasten aufleuchten. Trotzdem ist es schade, dass beim Spielen kein richtiges Gemeinschaftsgefühl entsteht, da sich die Rhythmen nicht ergänzen, sondern jeder die gleichen Kombination spielt und sich damit vor allem auf sich selbst konzentriert. Trotzdem ist der Titel als kurzweiliges Party-Spiel für AVICII-Fans sicher gut geeignet.

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Fazit:

Die Songs von AVICII sind nicht ganz mein Musikgenre, aber auch wer kein Fan ist, wird sicher Spaß an AVICII Invector haben. Es macht ordentlich Laune, zu den Beats durch die knallige Welt zu rasen und dabei den Rhythmus richtig mitzuerleben, auch mit mehren Mitspielern. Auch der Anspruch, eine Art Konzerterlebnis zu ermöglichen, ist für mich gelungen, denn Optik und Präsentation passen hervorragend zur Musik. Mit 25 Tracks gibt es hier auch eine ordentliche Songauswahl. Allerdings sollte man ein Gespür für Musik haben, oder die Songs wirklich gut kennen, um an diesem Titel Freude zu haben, gerade weil der Schwierigkeitsgrad doch recht knackig wird. Kritikpunkt ist für mich auf jeden Fall, dass auf dem leichten Schwierigkeitsgrad auch im Verlauf des Spielvorschrittes keine weiteren Tasten hinzukommen und diese erst in den höheren Schwierigkeitsstufen zur Verfügung stehen. Insgesamt finde ich, dass die Videospiel-Hommage für AVICII wirklich gut realisiert wurde, denn Optik und Umsetzung spiegeln die Musik des DJs und die Atmosphäre der Songs sehr gut wider. Außerdem ein schönes Zeichen: AVICIIs Anteil aus den Nettoeinnahmen geht an die Tim Bergling Foundation, die psychischen Problemen bei Jugendlichen entgegenwirken will.

Pro:
  • Liebhaberspiel für AVICII-Fans
  • Gute Songauswahl
  • Optik spiegelt Atmosphäre der Tracks sehr gut wider
Contra:
  • Zu wenige Kombinationen auf dem leichten Schwierigkeitsgrad
  • Überflüssiger Story-Rahmen
Story:
1 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
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Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 7.5 / 10
Spiel getestet auf: Xbox One
Stephanie Walter

Stephanie Walter

Leidenschaftliche Fantasy-Farmerin mit einem Faible für Japan-Rollenspiele der Marke Final Fantasy oder Persona. Als Sims-Fan gehören bei ihr aber auch nahezu alle Hauptspiele und Erweiterungen von EAs Personensimulation zum Standardrepertoire. Das Interessengebiet wird erweitert durch Shooter und Rollenspiele aus dem Star-Wars-Universum sowie durch Rätselspiele und Point-and-Clicks im Stile von Gray Matter oder Black Mirror.

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