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Review

Fire Emblem Warriors: Three Hopes im Test – kloppen, aber mit Taktik

Von Tjark am 9. August 2022. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Bei Fire Emblem Warriors: Three Hopes handelt es sich um ein Musou Spiel und doch könnte es nicht weiter von einem entfernt sein. Massen an fragilen Gegnern, einfache und häufig verwendete Combos und übermächtige Charaktere gibt es zwar auch, der Taktikcharakter der namensgebenden Spielreihe ist aber deutlich spürbar und ein wichtiges Spielelement.

Ab in die Schule

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Wir schlüpfen in die Rolle eines bis dato unbekannten Söldners im Lande Fódlan, namens Shez. Der geneigte Leser weiß, dass es sich hier um denselben Kontinent wie in Fire Emblem: Three Houses handelt. Und es dauert auch nicht lange, bis wir auf bekannte Gesichter treffen. Als größter Rivale unserer Söldnertruppe gelten Jeralt’s Söldner, vornehmlich angeführt durch Byleth, den/die Protagonist/in aus Three Houses. In einer direkten Auseinandersetzung auf dem Schlachtfeld wird aber schnell klar, dass wir dem bleichen Dämon, wie Byleth hier häufig genannt wird, unterlegen sind. Da die Geschichte circa ein Jahr vor den Ereignissen von Three Houses angesetzt ist, treffen wir Dimitri, Claude und Edelgard während ihrer Schulzeit. Verschiedene Umstände führen dazu, dass wir als Schüler in Gareg Mach landen. Hier folgt Three Hopes lose den Ereignissen der Vorlage. Dadurch erleben wir eine alternative Geschichtenerzählung der uns schon bekannten Story. Der Hauptteil der Spielzeit liegt allerdings bei den Kriegen innerhalb Fódlans. Durch das gleiche Setting und ähnliche Handlung können uns viele der Charaktere bereits bekannt sein. Allerdings treffen und sehen wir neue Charaktere, die vorher nur am Rande erwähnt wurden, oder nie aufgetaucht sind. Wie auch in Three Houses treten wir einem der drei Schulhäuser bei und folgen diesem weiterhin im Krieg. Zunächst sind alle unsere Einheiten durch die Wahl des Hauses bestimmt.

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Die Masse machts

In den Missionen kloppen wir uns durch haufenweise Gegner, die keine Bedrohung darstellen und eher als Deko dienen, als wirklich einen Sinn zu erfüllen. Es fühlt sich aber einfach so mächtig an und sieht so gut aus, wenn wir Hunderte dieser „Trainingspuppen“ durch die Gegend schleudern. Gepaart mit den übermächtigen (und cool aussehenden) Combos der spielbaren Charaktere haben wir beinahe alle zentralen Elemente des Musou-Genres zusammen. Ab und zu wird ein stärkerer und damit beachtenswerter Gegner, dem die Massengegner unterstehen, eingestreut und noch seltener ein sogar kniffliger Bossgegner. Nebenbei müssen wir noch verschiedene, sich teilweise auch dynamisch wechselnde, Missionsziele abschließen. Auf der Karte verteilt gibt es immer wieder Stützpunkte (hier Bollwerke genannt), die, wenn sie eingenommen werden, eigene Truppen spawnen und gegnerische Truppen aufhalten. Bis auf die Sonderelemente, die kartenbasiert auftreten, sind das auch schon die Elemente, die ein Musou haben muss. Aber wie oben erwähnt ist Fire Emblem Warriors: Three Hopes hier etwas anders, denn viele Elemente, die die Fire Emblem Reihe auszeichnen, wurden übernommen.

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Das Musou mit dem Taktikkniff

Neben der offensichtlichen Übernahme von Charakteren und deren Kampfstilen wurde auch das komplette Klassensystem eingeführt. Dabei ist es jedem Charakter möglich, in verschiedene Klassen zu wechseln. Sobald eine Klasse gemeistert wurde, kann in eine höhere aus demselben Baum aufgestiegen werden. Oder es kann ein komplett neuer Zweig begonnen werden, hier muss dann aber von ganz oben begonnen werden. Jeder Held hat dabei zunächst einen präferierten Pfad, der Boni auf Werte verleiht, aber der nicht eingehalten werden muss. Die Klasse bestimmt zum Beispiel die Fähigkeiten, verwendbaren Waffen und das Aussehen einer Einheit. Die Taktikkarte wurde um ihr typisches Raster erweitert. Das Management von Positionen der eigenen Einheiten auf dieser taktischen Karte sind um einiges wichtiger, als es im Standard-Musou der Fall ist. Ganz wie es für Fire Emblem typisch ist, gibt es auch wieder einen Modus, in dem unsere Einheiten einen Permatod erleiden können.

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Neben den Hauptzielen einer Mission erhalten wird ständig Nebenmissionen (auch mal mehrere gleichzeitig), die uns mehr Ressourcen und Geld bei Abschluss der Mission einbringen, deswegen müssen wir dauerhaft unsere Einheiten neuen Aufgaben zuordnen. Die Hauptmission wird danach bewertet, wie viele Gegner wir in welcher Zeit erledigt und wie viel Schaden wir dabei erlitten haben. Das bekannte Waffendreieck wurde auch beibehalten, dadurch sind bestimmte Einheiten beziehungsweise Klassen effektiver gegen andere und haben aber auch daraus resultierende Schwächen. Eine vorteilhafte Klasse bietet zum Beispiel mehr Schaden, einen leichteren Guardbreak und schnelleres Auffüllen der Kriegerleiste. Das Micromanagement über die Taktikkarte spielt auch hier eine Rolle. Aber auch abseits des Schlachtfeldes ist hier einiges geboten, denn es gibt auch die kompletten Interaktionen und Unterstützungssystem. Je länger Einheiten nebeneinander kämpfen oder andere Aktivitäten unternehmen, desto höher wird ihr „Unterstützungslevel“. Je höher dieser Level, desto mehr Bonus erhalten sie auf dem Schlachtfeld, sofern sie sich in der Nähe voneinander aufhalten. Zusätzlich bekommen wir immer neue Dialoge und können so mehr über die Hintergründe der Charaktere oder ihre Beziehungen untereinander erfahren. Obwohl der neuen neue Elemente, ist die Steuerung weiterhin intuitiv und sehr ähnlich den anderen Titeln von Omega Force. Und wer nicht allein in die Schlacht ziehen will, der kann noch eine zweite Person mitnehmen. Außerhalb des Schlachtfeldes übernimmt aber wieder komplett der erste Spieler.

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Optisch müssen aufgrund des schnellen Gameplay einige Abstriche zur Vorlage gemacht werden. Aber nachdem wir ja eh nicht so viel Zeit haben, auf die Umgebung zu achten, fällt dies selten auf, flüssig läuft es allemal. In den Cutscenes ist der gewohnte Standard zu sehen. Auch in der Vertonung lässt sich nichts beanstanden. Der Bildschirmtext ist in mehreren Sprachen verfügbar, während die Dialoge nur auf Englisch synchronisiert wurden.

Fazit

Fire Emblem Warriors: Three Hopes bietet mehr Elemente und Tiefe, als man es von einem Musou zunächst erwarten würden. Es ist damit auch bis dato ohne Frage das beste Nintendo Warriors-Spiel. Lediglich wenn man die Vorlage Three Houses noch nicht gespielt hat, beziehungsweise dies noch vorhat, sollte man sich noch nicht an diesen Titel wagen, da hier massive Spoiler enthalten sind. Und auch wer nur ein stupides Kloppen und keinerlei Taktik-Elemente will, der sollte es sich noch mal überlegen und eventuell zu einem der anderen Titel von Omega Force greifen. Wer aber bei beiden Punkten noch nicht zurückgeschreckt ist, dem kann dieses Spiel vollkommen empfohlen werden. Auch für Gamer, die noch keine Berührungspunkte mit dem Fire Emblem Franchise hatten, lohnt sich definitiv ein Blick.

Pro:
  • Flüssiges Gameplay
  • Signifikante (Taktik-)Elemente wurden übernommen
  • Gute Charaktere, Klassen und Waffenauswahl
  • Riesiger Umfang mit einigem Wiederspielwert
Contra:
  • Missionen leicht repetitiv
  • 2 Spieler Modus muss immer wieder aktiviert werden
Story:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
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Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 10.0 / 10
TestingBuddies Award Gold
Spiel getestet auf: Switch
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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