Review

Jedi Fallen Order - die Jedi sind zurück

Von Daniel Walter am 18. November 2019. Getestet auf PS4. Zum Spiel hier klicken.

Mit Jedi Fallen Order erscheint eine gefühlte Ewigkeit nach The Force Unleashed 2 endlich wieder ein Star Wars Spiel für Singleplayer-Fans. Wie stark die Macht in Respawns Action Adventure ist, verraten wir euch hier.

In Jedi Fallen Order schlüpfen wir in die Rolle des ehemaligen Jedi-Padawans Cal Kestis, dem es nach der Order 66 gelungen ist, als Schrottsammler unterzutauchen. Er schlachtet ausgediente Sternenschiffe aus, deren Teile das Imperium nutzt, um neue Schiffe zu bauen. All die Jahre seit der Vernichtung der Jedi hat Cal seine Kräfte verborgen und die Macht nicht mehr genutzt, aus Angst, entdeckt zu werden. Als ein Freund bei einem Auftrag in der Schrottanlage abrutscht und in die Tiefe zu stürzen droht, ist Cal jedoch gezwungen, seine Kräfte einzusetzen, um ihn vor dem sicheren Tod zu bewahren. Seine Entscheidung bleibt nicht ohne Folgen, denn kurz darauf ist das Imperium hinter ihm her und hetzt ihm Sturmtruppen und Inquisitoren auf den Hals, die ihn quer durch die Anlage jagen. Am Ende seiner Flucht erhält er Hilfe von einem unbekannten Raumschiff, der Mantis, das ihn aus der Gefahrenzone herausbringt. Die Crew des Schiffes besteht aus zwei Leuten, eine der beiden hört auf den Namen Cere Junda und ist eine ehemalige Jedi. Von ihr erfahren wir wenig später, dass ihr Meister auf einem unbekannten Planeten wichtige Informationen versteckt hat, mit denen der Jedi-Orden wieder aufgebaut werden kann. Um sicherzugehen, dass nur der Richtige die Pläne in die Hände bekommt, hat der Jedi-Meister eine Spur von Hinweisen in der ganzen Galaxis verstreut, der wir im Laufe unsere Abenteuers nachgehen.

Unsere Reise führt uns auf verschiedene Planeten, auf denen uns ein begrenztes Areal zu Verfügung steht, das relativ frei erkundet werden kann. Neben bekannten Welten wie Kashyyyk oder Dathomir sind auch bisher unbekannte Planeten dabei. Um voran zu kommen, müssen wir uns nicht nur am Lichtschwert beweisen und es mit allerlei Sturmtruppen, Sicherheitsdroiden und Inquisitoren aufnehmen, auch unser Geschick beim Klettern und Hangeln wird auf die Probe gestellt. Die Kämpfe im Action Adventure sind wirklich großartig umgesetzt. Hier stehen uns nach und nach weitere Angriffsschläge zur Verfügung, sodass wir beispielsweise auch Luftangriffe oder Sprintangriffe durchführen können. Außerdem lässt sich die Macht nutzen, um Gegner zu verlangsamen, weg zu schleudern oder an uns heran zu ziehen. Natürlich können wir Angriffe auch blocken, feindliches Laserfeuer abwehren oder Schlägen mit einer Rolle ausweichen. Dadurch werden die Kämpfe auf jeder der vier Schwierigkeitsstufen abwechslungsreich und intensiv. Bei den anspruchsvollen Bosskämpfen müssen wir unsere Fähigkeiten geschickt einsetzen, um erfolgreich zu sein. Dies gilt gerade für die höheren Schwierigkeitsgrade. Für Abwechslung sorgt zum Beispiel eine Passage, in der wir das Steuer eines AT-ATs übernehmen und die feindlichen Reihen vom Cockpit des Kampfläufers aus ausschalten.

Auch die Kletterpassagen, die stark an Uncharted erinnern, sind sehr gut umgesetzt. Hier klettern wir an Gittern und Pflanzen nach oben, schwingen uns an Lianen oder Seilen über Abgründe oder laufen mit viel Schwung an Wänden entlang, um weiter zu kommen. Auch Seilrutschen, die wir später sogar in beide Richtungen nutzen können, sind mit dabei. Auf das eine oder andere Rätsel müssen wir ebenfalls nicht verzichten, sodass wir Mithilfe der Macht beispielsweise riesige Metallkugeln auf entsprechende Schalter im Boden bewegen müssen. Hier wäre allerdings noch ein wenig mehr drin gewesen, sowohl vom Anspruch als auch von der Häufigkeit her.

Spielerisch erinnert Jedi Fallen Order stark an frühere Tomb Raider Teile. So lässt uns das Spiel in den Arealen ohne größere Hilfestellungen oder Wegmarkierungen zurück, sodass wir uns unseren Weg selbst suchen müssen. Dabei steht uns eine detaillierte 3D-Holokarte zur Verfügung, die sich allerdings als deutlich komplexer erweist, als klassische Maps in Actiontiteln, sodass man sich erst einmal daran gewöhnen muss, sie richtig zu lesen. So passiert es schon einmal, dass man auf der Suche nach dem richtigen Weg einige Zeit verschwendet. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass wir am Ende eines Levels, wenn wir das erledigt haben, weswegen wir hier sind, wieder zurück zum Schiff laufen müssen. Es gibt also keine Sequenz oder einen Zeitsprung, der uns einfach zurück telepotiert, sondern Cal muss sich mühsam zurück arbeiten. Im Laufe des Spiels lernt Cal weitere Fähigkeiten und stattet seinen niedlichen Droiden RD-1 mit neuen Funktionen aus, wodurch Wege, die uns vorher versperrt waren, nun genutzt werden können. So lernt Cal beispielsweise den Machtstoß und kann damit neue Türen öffnen. Außerdem ist es später möglich, verschiedene Terminals mit RD-1 zu hacken.

Fazit:

In Jedi Fallen Order kommen Singleplayer-Fans im Star Wars Universum endlich wieder auf ihre Kosten. Das Gameplay des Titels ist hervorragend umgesetzt, von den Kämpfen bis hin zu den Kletterpassagen. Auch die Charakterentwickkung, bei der wir nach und nach neue Fähigkeiten freischalten, mit denen wir dann neue Areale erkunden können, überzeugt. Die Geschichte ist solide, wenn auch nicht übermäßig überraschend, und auch die Charaktere sind gut gezeichnet. Was bei all dem Hangeln, Klettern und Erkunden alter Grabanlagen und Dschungelbereiche etwas auf der Strecke bleibt, ist in meinen Augen die typische Star Wars Atmosphäre. Das Adventure fühlt sich sehr oft nach Tomb Raider oder Uncharted an, sodass uns in diesen Momenten eigentlich nur unser Lichtschwert daran erinnert, dass es ein Star Wars Titel ist. Auch der komplette Verzicht auf Wegmarkierungen sowie der Umgang mit der 3D-Karte können bei ungeduldigen Spielern für Frust sorgen. Dennoch ist Jedi Fallen Order ein herausragendes Action Adventure, dass mir beim Bereisen der fremden Welten eine Menge Spaß gemacht hat.

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Pro:
  • Hervorragendes Kampfsystem
  • Vielfältige Machtfähigkeiten
  • Gelungene Charakterentwicklung, die neue Wege freischaltet
  • Gut gezeichnete Charaktere
  • Actionreiche Kletter-, Hangel- und Sprungeinlagen
Contra:
  • Rätsel ausbaufähig
  • Star Wars Stimmung geht hier und da etwas verloren
  • Ausgefallene Karte und fehlende Wegmarkierungen können für Frust sorgen
  • Grafisch nicht auf dem allerneusten Stand
Story:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
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Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PS4
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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