Echte Perlen und vergessene Klassiker - unsere persönliche Reise in die Vergangenheit

Von Daniel Walter am 12. Juni 2024

Um euch auch abseits unserer Reviews ein paar Spieleempfehlungen mit an die Hand geben zu können, möchten wir uns in diesem Artikel unseren individuellen Highlights aus vergangenen Tagen widmen, die vielleicht nicht unbedingt immer ganz oben auf den Spiel-des-Jahres-Listen zu finden waren.

The Saboteur (Empfehlung von Daniel)

The Saboteur wurde von Electronic Arts vertrieben und von den legendären Pandemic Studios entwickelt, die unter anderem auch für Star Wars Battlefront bekannt sind. Hier dürfen wir uns auf ein rundum spektakuläres Setting freuen, denn wir schlüpfen in die Rolle eines ehemaligen Rennfahrers, der sich einer Widerstandsbewegung im von den Nazis während des Zweiten Weltkriegs besetzten Paris anschließt. Dabei erwarten uns eine äußerst stimmungsvolle französische Hauptstadt, für einen Mainstream-Titel von EA ungewohnt viel nackte Haut (unser Hauptquartier befindet sich mitten im Rotlichtmilieu) und auch ein sehr interessantes Spielprinzip, bei dem wir nach und nach die verschiedenen Bezirke der Stadt befreien, die anfangs noch Schwarz-Weiß sind und erst nach der Befreiung in Farbe getaucht werden. Hinzu kommt ein gelungener Mix aus Open-World-Titel, Third-Person-Shooter, Parcoursspiel und Arcade-Rennspiel, denn wir ballern uns nicht nur durch Ansammlungen von Nazis und nehmen es dabei mit mehreren sehr cool gezeichneten Gegenspielern auf. Es stehen außerdem mehrere Autorennen, gelungene Kletterpassagen im Assassin's-Creed-Stil sowie abwechslungsreiche Aufgaben in einer sehenswerten offenen Welt auf dem Programm, die zwar nicht sehr viel abseits der Missionen zu bieten hat, uns aber unter anderem alle wichtigen Wahrzeichen der französischen Hauptstadt entdecken lässt. Auch die Story, die uns zum Beispiel auch ins nahe gelegene Saarbrücken führt, weiß mit einer temporeich inszenierten, von hochwertigen Zwischensequenzen durchsetzten Darbietung zu überzeugen. Insgesamt ist The Saboteur für mich auf jeden Fall eine rundum spielenswerte Alternative für GTA- oder LA-Noire-Fans, die mal ein etwas anderes Setting erleben wollen. Da diese etwas in Vergessenheit geratene Perle inzwischen auch auf Steam erhältlich ist, gibt es eigentlich keinen Grund mehr, sich der französischen Widerstandsbewegung nicht abzuschließen.

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Degrees of Separation (Empfehlung von Simone)

Eine Perle aus der jüngeren Vergangenheit findet sich in dem 2019 erschienen 2D-Puzzle-Plattformer Degrees of Separation vom Entwicklerstudio Moondrop. Nach einer schicksalhaften Begegnung erforschen das Sommermädchen Ember und der Winterjunge Rime gemeinsam die Welt. Dabei sind sie sich so nahe und doch so fern, denn sie sind aufgrund der Eigenschaften ihrer Heimatwelten permanent durch eine magische Barriere voneinander getrennt. Eben diese Grenze sorgt allerdings für eine ungewöhnliche Bewegung im Spiel, da sich die farbenfrohe Umgebung durch den Einfluss von Embers Feuer- und Rimes Eis-Aura fließend verändert. Durch eine geschickte Kombination ihrer Standorte lassen sich so diverse Rätsel lösen, die bisweilen auch mal das richtige Timing erfordern oder manche Kopfnuss bereit halten. Die märchenhafte Erzählung rund um die aufkeimende Liebesgeschichte der beiden Protagonisten, die sehr gelungene Grafik, das tolle Rätsel-Gameplay und der wirklich wunderschöne Soundtrack haben sich für mich insbesondere im Koop zu einem besonderen Erlebnis entfaltet. Degrees of Separation ist mir somit definitiv im Gedächtnis geblieben.

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James Bond 007: Blood Stone (Empfehlung von Alex)

Zeit für ein wenig Bond-Action. Im Jahr 2010 veröffentlichte das Studio Bizarre Creations, bekannt unter anderem für die Project-Gotham-Racing-Reihe, ein Spiel rund um den berühmtesten Agenten im Dienste Ihrer Majestät. Statt einen der bekannten Filme nachzuerzählen, wagte man sich hier an ein komplett selbstständiges Spiel im Bond-Universum, verzichtete jedoch nicht auf die bekannten Darsteller rund um den damaligen Bond Daniel Craig. Durch den Einsatz des Original-Casts kommt auch ganz schnell richtig viel Bond-Feeling auf, obwohl die etwas generische Story sicherlich nicht zu den absoluten Stärken des Spiels gehört.

Wir kämpfen uns in Deckungs-Shooter-Manier durch diverse Gegnerhorden, schleichen dann und wann, besuchen exotische Orte wie Istanbul oder Monaco, vereiteln finstere Pläne und absolvieren sogar toll inszenierte Fahrzeugsequenzen. Blood Stone fährt dabei durchaus einiges an Blockbuster-Potential auf und bietet etwa einen spektakulären Kampf auf einem Ekranoplan, ein auch als „kaspisches Seemonster“ bekanntes, russisches Bodeneffektfahrzeug.

Natürlich ist das Spiel nicht perfekt, fängt aber meiner Meinung nach die typische Bond-Atmosphäre sehr gut ein und bietet mit einer zugegebenermaßen recht kurzen Spieldauer von rund fünf bis sechs Stunden knackig kurze Unterhaltung, die keine Längen aufweist. Einen Dämpfer erhält man lediglich zum Ende hin, denn dieses wurde für eine etwaige Fortsetzung sehr offen gehalten. Da Blood Stone sowie das ebenfalls 2010 veröffentlichte Rennspiel Blur letztlich klar hinter den Erwartungen zurückblieben, bedeutete dies aber leider auch den Sargnagel für Bizarre Creations.

Doch trotz der kleineren Schwächen denke ich immer noch gerne an meine Zeit im Geheimdienst Ihrer Majestät zurück.

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The Evil Within 2 (Empfehlung von Marvin)

The Evil Within wurde von Shinji Mikami erfunden, dem Urvater der Resident Evil Reihe. Entsprechend hatte das Spiel schon vor Release einen Stein im Brett bei mir. Mit Teil 1 wurde ich dann allerdings nie richtig warm, verliebte mich aber umso mehr in den zweiten Ableger der Serie.

In The Evil Within 2 versucht der ehemalige Polizist Sebastian Castellanos seine vermeintlich verstorbene Tochter Lily zu retten. Er erfährt, dass sie in der STEM-Welt gefangen ist, einem Bewusstseinsnetzwerk, das von einer Geheimorganisation namens Mobius kontrolliert wird. In einer von Ängsten und Albträumen geplagten Welt namens Union muss Sebastian nicht nur gegen monströse Kreaturen kämpfen, sondern auch die dunklen Machenschaften von Mobius aufdecken, um Lily zu befreien und seine eigene Vergangenheit zu klären.

Noch heute denke ich häufig an meine Ausflüge in diese genial gestaltete Horrorwelt, denn dieses Spiel hat mich mit seinem unverbrauchten Setting, der einzigartigen Spielgestaltung und der fesselnden Mischung aus Horror und Action sehr überzeugt. Die düstere Atmosphäre und die unheimlichen Kreaturen haben mich in ihren Bann gezogen. Es ist schade, dass die Reihe nicht den gleichen Status und die Größe wie Resident Evil oder Dead Space erreicht hat. Ein Remake der ersten beiden Teile und ein frischer, neuer dritter Ableger wären sicherlich ein Traum für viele Fans.

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The Binding of Isaac (Empfehlung von Dominik)

The Binding of Isaac, entwickelt von Edmund McMillen und Florian Himsl, ist ein düsteres und unkonventionelles Roguelike, das seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 2011 kontinuierlich an Popularität gewonnen hat. Inspiriert von der biblischen Geschichte der Opferung Isaaks und angereichert mit verstörenden und skurrilen Elementen, ist dieses Spiel eine einzigartige Mischung aus Action, Horror und schwarzem Humor.

In The Binding of Isaac schlüpfen wir in die Rolle des kleinen Isaac, der vor seiner fanatisch religiösen Mutter flieht und sich in den Keller seines Hauses rettet. Dort erwartet ihn jedoch ein labyrinthartiges Verlies voller grotesker Kreaturen, gefährlicher Fallen und mysteriöser Gegenstände. Das Spiel besticht durch seinen hohen Schwierigkeitsgrad und die nahezu endlosen Kombinationsmöglichkeiten von Power-Ups, die jeder Spielsession einen einzigartigen Verlauf verleihen.

Die zufällig generierten Level, die Vielzahl an Geheimnissen und der hohe Wiederspielwert sorgen dafür, dass The Binding of Isaac auch nach unzähligen Stunden nicht langweilig wird. Besonders hervorzuheben sind die Erweiterungen wie „Rebirth“, „Afterbirth“ und „Repentance“, die dem Spiel immer wieder frischen Wind einhauchen und neue Herausforderungen bieten. Trotz (oder gerade wegen) seiner makabren Themen und der pixeligen, aber detailverliebten Grafik, hat sich The Binding of Isaac eine treue Fangemeinde aufgebaut und ist für mich ein absolutes Must-Play für jeden, der sich für Roguelikes und ungewöhnliche Spielekonzepte begeistern kann.

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Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.