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Review

Dandara: Trials of Fear Edition im Test: Laufen unmöglich

Von Tjark am 10. November 2020. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Dandara, der Plattformer dem zwei der wichtigsten Jump ’n’ Run-Elemente, nämlich Rennen und Springen, fehlen, ist uns nun auch in die Finger gekommen. Ob das einzigartige Bewegungskonzept überzeugen kann und wie wir uns stattdessen fortbewegen, verrät unser Test.

Rettet das Salz

Die Story von Dandara entführt uns in eine bizarre Fantasiewelt, die nun am Rande der Zerstörung steht, die Bewohner, einst frei und stolz, nun unterdrückt und isoliert. In genau dieser Krise erwacht unsere Heldin Dandara, um die Welt zu verändern. Sie ist der prophezeite Hoffnungsschimmer der Welt des Salzes. Eine genauere Erklärung der Vorkommnisse und der Welt erhalten wir vorerst nicht. Und auch im weiteren Spielverlauf bleibt die Handlung eher kryptisch und verworren. Im Kern gibt es eine epische Geschichte, aber leider doch einen Tick zu bizarr, um sie auf Anhieb zu verstehen.

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Springen (fast) ohne Grenzen

Aber die Story muss auch gar nicht der Verkaufspunkt von Dandara sein, denn das einzigartige Bewegungskonzept alleine ist schon ein Grund um das Spiel zu spielen. Als Erstes fällt uns natürlich auf, dass wir nicht laufen können. Nicht einen einzigen Schritt, von Springen natürlich ganz zu schweigen. Wobei man schon irgendwie springen kann, nur eben nicht auf die herkömmliche Art und Weise. Dandara kann von einer Oberfläche zur nächsten springen und ignoriert dabei das Konzept der Schwerkraft konsequent. Wir bewegen uns also das ganze Spiel munter von allen möglichen Oberflächen springend, was erstaunlich flüssig vonstattengeht. Natürlich verbirgt sich in der Mechanik schon etwas mehr. Zum Springen zielen wir mit dem Analog-Stick oder der Maus in die Richtung in die wir uns bewegen möchten. Eine Linie zeigt uns dabei unseren Landepunkt an, denn wir können nicht auf jeder Oberfläche, sondern nur auf bestimmten markierten Stellen landen. Auch unsere Reichweite ist begrenzt. Um diese beiden Restriktionen nicht in Frust umschlagen zu lassen, wird uns eine Art Zielhilfe zur Seite gestellt. Diese korrigiert unsere „Sprunglinie“, wenn wir auf eine nicht benutzbare Fläche zielen oder die Entfernung zu groß wäre, allerdings nur in begrenztem Maße, sodass wir schon selbst auch noch darauf achten müssen. Die Limitierung der benutzbaren Flächen und der Reichweite machen jeden Raum zu einem Minirätsel, da wir keinen Bereich geradewegs durchqueren können.

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Leichte Orientierungsschwierigkeiten zu erwarten

Das Spiel gibt uns von Anfang an recht wenig Erklärung. Sowohl was die Story angeht, als auch welche Mechaniken es gibt. Deswegen sind wir zunächst auf uns selbst gestellt, die Steuerung und Bedeutung der grafischen Elemente zu verstehen. Wir werden allerdings, ohne es zu bemerken, durch ein Tutorial geführt, das uns nach und nach die verschiedenen Elemente zeigt und beibringt. Dies reicht von Hüpf- über Schalterrätsel bis hin zu den ersten einfachen beweglichen Gegnern. Eine Karte steht uns am Anfang ebenfalls nicht zur Verfügung, sondern wird erst nach einiger Zeit zugänglich. Das führt dazu, dass wir unseren Weg zunächst per Zufall oder Trial and Error wählen müssen. Der Levelaufbau ist typisch für das Metroidvania-Genre: verschiedene Räume, die an bestimmten Punkten zusammenhängen und über Türen verbunden sind. Da die Gravitation eher nebensächlich ist, gibt es kein klassisches oben und unten. Die Räume drehen sich je nachdem von wo aus wir sie betreten, was die Navigation nicht unbedingt einfacher macht. Eben jene Verwirrung und Orientierungslosigkeit bildet wahrscheinlich auch ziemlich gut das Gefühl unserer Heldin Dandara ab, die ja gerade erst in der Wiege der Schöpfung in einer ihr unbekannten Welt erwacht ist und diese auch noch retten soll.

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Mehr als nur Springen

Aber die (Sprung-)Rätsel sind nicht das Einzige was Dandara zu bieten hat. Die für Plattformer obligatorischen Gegner sind natürlich auch mit dabei. Diese Gegner haben genauso wenig Lust auf die Schwerkraft zu achten wie unsere Heldin und laufen deswegen ebenfalls an Decken, Wänden und auf dem „Boden“ herum. Es gibt verschiedene Gegnertypen mit ebenso unterschiedlichen Angriffen und Bewegungsmustern, zu dem gibt es auch waschechte Bosskämpfe. Um gegen diese Feinde vorzugehen, steht uns eine Blasterwaffe zur Verfügung. Dieser muss kurz aufgeladen werden, um dann einen Flächenangriff zu verschießen. Da auch hier die Reichweite sehr begrenzt ist, ist die eigene Positionierung sehr entscheidend. Die Tatsache, dass wir (vor allem anfangs) nur sehr wenig Leben haben und uns im Gegensatz zu den Gegnern nur bedingt bewegen können, macht das Spiel sehr dynamisch und taktisch aber auch relativ fordernd.

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Erhöhen unseres Salz-Levels

Um unsere Chancen zu verbessern, können wir unsere Heldin aufwerten. Dazu müssen wir aber auch erst mal ein sogenanntes Lager finden. Hier können wir an einem Lagerfeuer unser gesammeltes Salz ausgeben, um einzelne Werte zu verbessern. Das klingt nicht nur wie die Mechanik aus der bekannten Souls-Reihe, es fühlt sich auch so an. Verbesserbar sind unteranderem Dinge wie die eigenen Trefferpunkte, unser verursachter Schaden und die Schussfrequenz des Blasters. Zusätzlich können wir noch in einer Art Kompendium Einträge über die fantastische Welt, in der wir uns befinden, lesen, um diese etwas besser zu verstehen.

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Die Atmosphäre wird, wie oben bereits erwähnt, durch den geclusterten Aufbau der Abschnitte und das ständige Drehen der Spielwelt beeinflusst. Und trotz der Pixelgrafik werden viele Details dargestellt und jedes Gebiet fühlt sich anders an. Zudem haben die einzelnen Kartenabschnitte immer sehr poetische Namen, wie zum Beispiel „Alle des wunderschönen Horizonts“ oder „Fluss des Schreibers“, die einen ganz eigenen mysteriösen Charme ausmachen.

Die Trials of Fear Edition erweitert den Inhalt des Spiels. Es gibt neue Fähigkeiten, Gebiete und einen neuen Boss. Durch neue Dialoge, Beschreibungen und Zwischensequenzen wird zudem der Fokus nochmals stärker auf die Geschichte des Salzes gelegt. Dazu gibt es noch kleinere Fehlerbehebungen und Quality-of-Life-Changes.

Fazit

Dandara ist ein schwerer aber einzigartiger und innovativer Plattformer. Die verwirrende und meist etwas zu kurz kommende Story wird durch das besondere Bewegungssystem komplett wettemacht. Und schon alleine für diese Mechanik lohnt es sich das Spiel mal zu spielen. Wer also einen neuen Wind im Plattformer-Genre erleben will, ist hier bestens bedient.

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Pro:
  • Einzigartiges Plattformer Konzept
  • Jeder Raum ist ein Minirätsel
  • Nette optische Details
Contra:
  • Hohe Schwierigkeit
  • Seltene Checkpunkte, dadurch oft durchqueren der selben Gebiete
  • Wenig Langzeitmotivation
Story:
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Gameplay:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 7.0 / 10
Spiel getestet auf: PC
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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