

Die Sims 4 Vom Hobby zum Business im Test: Unbegrenzte Möglichkeiten?
In Die Sims 4 Vom Hobby zum Business können unsere Sims mit ihren Lieblingsbeschäftigungen bares Geld verdienen. Ob die Selbstständigkeit unserer Sims für Spielspaß sorgt, finden wir im Test heraus.
Eine tolle Nachbarschaft mit Schwächen
Für den perfekten Start in unser Kleinunternehmen, bietet uns Die Sims 4 Vom Hobby zum Business die Nachbarschaft Nordhaven. Die Küstenstadt ist sehr gut gelungen und optisch wirklich wunderschön. Hier finden sich Kanäle mit Brücken, unter denen Schiffe hindurchfahren, und unsere Sims können im Meer schwimmen oder über einen der Piers flanieren. Der Stadtteil Iverstad hat eher industrielles Flair. Hier dominieren modernes Design und eine fabrikartige Architektur. Ein Blickfang in diesem Teil der Nachbarschaft ist der eindrucksvolle Bahnhof. Hier können unsere Sims Züge beobachten oder zu anderen Grundstücken reisen. Greisbucht ist mit seiner klassischen Architektur und den verzierten Häusern ein gelungenes Gegenstück. Das zentrale Gebäude ist das Museum, in dem sich auch eine Töpferei befindet. In beiden Stadtteilen gibt es unter anderem ein Tattoostudio und ein Café, die beide liebevoll gestaltet sind. Davon hätte es gerne mehr geben dürfen.
Die Kombination aus den beiden Stadtteilen ist wirklich gelungen und auch die Grundstücke wirken sehr urban und machen Lust darauf, eigene Geschäftsräume zu bauen. Allerdings stehen wieder viel zu wenige davon zur Verfügung, um sich wirklich kreativ austoben zu können. Das ist besonders schade, weil es so einfach nicht möglich ist, eine Nachbarschaft zu gestalten, die auch wirklich geschäftig wirkt. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Nordhaven wirklich stimmungsvoll ist, aber fast gänzlich eine Kulisse bleibt. Das ist ein Trend der letzten Erweiterungen. Die Nachbarschaften sehen immer unglaublich toll aus und am liebsten möchte man die ganzen Grundstücke und Gebäude auch erkunden und nutzen. Das ist allerdings nicht möglich, da sie nur der Dekoration dienen. Wo andere Packs wenigsten mit ein paar Rabbitholes aufwarten konnten, gibt es in Nordhaven nur kleine Treffpunkte in den Straßen der beiden Stadtteile. Hier stehen einige Verkaufsstände, an denen Händler ihre Waren anbieten, und es finden Hobbytreffen statt. Bei diesen können Sims zusammen Sport treiben, kreativ werden oder gemeinsam grillen. Das einzige Rabbithole der Stadt ist tatsächlich der Bahnhof, der zwar eine tolle Fassade hat, aber keinen Mehrwert bietet. Wir können einfach mit unseren Sims per Telefon reisen und uns den Weg zum Bahnhof sparen. Dieses Gebäude wäre eine schöne Ergänzung gewesen, wenn man es hätte betreten können, so lassen wir es aber eher links liegen.
Modern unterwegs
Was wirklich gelungen ist, ist die Möbelauswahl des Packs, die nordisch angehaucht ist und mit schlichtem Design, tollen Polstermustern und schönen Holzfarben überzeugt. Für richtig Atmosphäre sorgen Details wie Markisen und Geländer mit Lichterketten. Diese können übrigens auch frei an Wänden oder rund um Fenster platziert werden, was jedem Raum eine gemütliche Stimmung verschafft. Ebenfalls überzeugt hat uns die gelungene Modeauswahl, die viele moderne Stiles und interessante Schnitte und Kombinationen bietet.
Die Sims 4 Vom Hobby zum Business setzt auf Kreativität
Eine neue Fertigkeit, mit der sich unsere Sims kreativ richtig austoben können, ist das Töpfern. An einer Drehplatte werden aus Lehmklumpen Skulpturen, Windlichter oder Vasen, die wir an einem Brennofen mit einem Muster unserer Wahl glasieren können. Gut gefallen hat uns, dass wir unsere Kunstwerke dann auch nutzen können. So kann man in einem selbstgetöpferten Teeservice auch wirklich Tee aufbrühen und in Pflanztöpfen eigene Setzlinge anbauen. Etwas mehr Auswahl bei den Objekten und den Glasuren wäre allerdings schön gewesen. Ebenfalls neu ist der Süßigkeitenfabrikator, mit dem wir je nach Kochlevel bunte Lollis, Zuckerwatte oder Geleebohnen herstellen können. Übrigens sorgt das Kochtalent unserer Sims auch dafür, dass sie Familienrezepte erstellen können, die geheime Zutaten enthalten und einen positiven Effekt auf jeden haben, der sie sich schmecken lässt.
Besonders gefreut haben wir uns auf die erweiterte Tattoofunktion, mit der unsere Sims nun endlich wirklich individuelle Körperkunst tragen können. Wir haben die Möglichkeit, verschiedene Lagen auszuwählen und die einzelnen Tattoos in ihrer Deckkraft, Farbe oder Helligkeit anzupassen. Dafür können wir Motive aus den Vorlagen wählen, aber auch mit Schablonen und Stempeln arbeiten oder auch frei mit dem Pinsel zeichnen. Mit der Tattoo-Fähigkeit ist es möglich, weitere Designs freizuschalten. Haben wir ein besonders gelungenes Tattoo entworfen, können wir es auch abspeichern und mit der Community teilen. Wer sich als Tätowierer selbstständig machen möchte, hat dazu jetzt ebenfalls die Gelegenheit. Je besser unsere Sims mit der Nadel umgehen, desto mehr Fähigkeiten stehen ihnen zur Verfügung, vom Ausbessern bis hin zum Entfernen der Kunstwerke. Außerdem können Tattoos auch einem ganz besonderen Sim oder einem Haustier gewidmet werden. Mit diesen vielfältigen Möglichkeiten ist die neue Fähigkeit ein Highlight des Sets.
Alles ist möglich
Ab sofort kann jeder Sim einen Einzelhandel haben und hier geht fast alles, vom eigenen Café übers Fitnessstudio bis hin zum Waschsalon. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und das haben sich viele Simmer schon lange gewünscht. Wer ein Kleinunternehmen anmeldet, kann dort selbst festlegen, welche Aufgaben der eigene Sim und seine Angestellten übernehmen sollen und welchen Aktivitäten die Kundinnen und Kunden nachgehen. Entweder wählt man sich dafür eine Vorlage aus oder man füllt die fünf Slots selbst und steckt so den Rahmen für das eigene Business. Außerdem dürfen wir auch unsere Zielgruppe, Arbeitskleidung, Namen und Logo festlegen. Hier hätten wir uns tatsächlich etwas mehr Auswahl gewünscht, sowohl bei den Slots für die Kundenaktivitäten als auch für die Logos, die ohne Gestaltungsmöglichkeit recht beliebig sind.
Eröffnen können wir unser Unternehmen sowohl auf einem Gemeinschaftsgrundstück als auch zu Hause. Unsere Sims haben dann auch die Möglichkeit, Beruf und Privatleben strikt zu trennen und einzelne Räume ihrem Geschäft und ihrem Haushalt zuzuweisen. Geld verdienen wir zum einen durch Leistungen. Mit speziellen Terminals können wir aber auch Eintritt verlangen. Sims zahlen dann eine Tages- oder Stundengebühr, um die jeweilige Einrichtung nutzen zu können. Diese Lösung hat uns nicht ganz so gut gefallen, denn beispielsweise für ein Tattoo-Studio Eintritt zu zahlen, ist doch etwas abwegig. Außerdem schaltet es alle Geschäftsideen regelrecht gleich. Hier hat man es sich mit der Umsetzung dann doch recht einfach gemacht.
Auch wenn in Sachen Freiheit wirklich keine Wünsche offen bleiben, ist der Tagesablauf als Geschäftsinhaber doch recht repetitiv. Wir können Kunden zwar begrüßen, mit ihnen abhängen oder sie vor die Tür setzen, eine richtige Beratung ist aber nicht möglich. Uns haben auch die kleinen Details gefehlt. So wäre es zum Beispiel schön gewesen, wenn Sims ihre Einkäufe in eine Tasche packen würden.
Wenn sich unsere Sims einen guten Ruf für ihr Geschäft aufbauen wollen, müssen sie ihren Kunden alles bieten, was sie sich wünschen und fleißig Kontakte knüpfen. So verdienen wir uns auch verschiedene Vorteile für unser Unternehmen. Je nachdem, wie wir uns anstellen, gewinnt unser Business das Prädikat neutral, dubios oder veträumt. Dieser Status hat wiederum Auswirkungen auf die Kundschaft und das Selbstbild unserer Sims.
Die Sims können aber nicht nur mit einem eigenen Laden Geld verdienen, sondern auch Vorträge und Hobbykurse an einem Whiteboard anbieten. Außerdem haben sie die Gelegenheit, eigene Fähigkeiten zu erweitern, wenn sie selbst an einem Kurs teilnehmen.
Fazit
Die Sims 4 Vom Hobby zum Business hat einige Stärken, aber auch ein paar Schwächen. Die neuen Objekte und Fertigkeiten sowie die umfangreiche Tattoogestaltung sind auf jeden Fall ein dickes Plus des Sets, genau so wie die wunderschöne und atmosphärische Nachbarschaft und die nahezu grenzenlose Freiheit, was das eigene Kleinunternehmen betrifft. Dafür muss man an anderer Stelle Abstriche machen. Die Terminals, mit denen die Sims Eintritt für einen Laden bezahlen, konnten mich nicht wirklich überzeugen, da sie den Geschäften ihre Individuallität nehmen. Auch die alten Schwächen halten sich weiterhin. So stehen uns wieder viel zu wenige Grundstücke zum Bauen zur Verfügung und die Nachbarschaft Nordhaven bleibt trotz toller Gestaltung kulissenhaft. Auf ganzer Linie haben mich hingegen die Möbel, Kleidungsstücke und Accessoires überzeugt, die mit ihren Details sehr gelungen sind. Ebenfalls schön ist es, dass unsere Sims selbst unterrichten und Vorträge halten können.
- Beim eigenen Kleinunternehmen ist fast alles möglich
- Wunderschöne Nachbarschaft
- Tattoo-Tool bietet viel Gestaltungsfreiheit
- Neue Objekte und Bekleidung überzeugen
- Möglichkeit Vorträge zu halten und Kurse zu geben
- Zu wenige Grundstücke
- Stadt bleibt kulissenhaft
- Durch Eintrittsterminals verlieren Geschäfte Individualität
- Etwas mehr Kundeninteraktion wäre schön gewesen

Leidenschaftliche Fantasy-Farmerin mit einem Faible für Japan-Rollenspiele der Marke Final Fantasy oder Persona. Als Sims-Fan gehören bei ihr aber auch nahezu alle Hauptspiele und Erweiterungen von EAs Personensimulation zum Standardrepertoire. Das Interessengebiet wird erweitert durch Shooter und Rollenspiele aus dem Star-Wars-Universum sowie durch Rätselspiele und Point-and-Clicks im Stile von Gray Matter oder Black Mirror.