

Disney Illusion Island Starring Mickey and Friends im Test: Seichtes Metroidvania mit Disney-Lieblingen
Was passiert, wenn ikonische Disney-Figuren wie Mickey, Minnie, Donald und Goofy in einem kindgerechten Metroidvania auf Schatzsuche gehen? Disney Illusion Island Starring Mickey and Friends liefert die Antwort: ein charmantes, liebevoll animiertes Abenteuer, das sich vor allem an Einsteiger richtet aber auch Fans klassischer Plattformer neugierig machen dürfte. Einst exklusiv für die Nintendo Switch erschienen, feiert das Spiel nun seinen Einstand auf PlayStation 5 und Xbox Series – technisch überarbeitet, aber inhaltlich unverändert.
Die vier Freunde landen auf der friedlichen Insel Monoth, wo drei magische Folianten gestohlen wurden und natürlich liegt es an ihnen, das Chaos zu beseitigen. Was folgt, ist ein kooperatives Hüpf-Abenteuer durch bunte Biome, mit leichtem Backtracking und einer ordentlichen Prise Disney-Humor. Doch stellt sich die Frage: Reicht der nostalgische Charme auch auf den leistungsstärkeren Plattformen aus oder bleibt das Spiel ein netter Lückenfüller für zwischendurch? Wir haben die PS5-Version getestet und verraten, ob sich der Ausflug lohnt.
Ein Picknick mit Hindernissen
In Disney Illusion Island Starring Mickey and Friends übernehmen Spieler die Kontrolle über eine der vier beliebten Disney-Figuren: Mickey, Minnie, Donald oder Goofy. Ursprünglich 2023 exklusiv für die Nintendo Switch erschienen, gibt es den kunterbunten Plattformer nun endlich auch für PlayStation 5 und Xbox Series. Doch lohnt sich das verspätete Inselabenteuer auch auf den neuen Konsolen?
Die Geschichte beginnt denkbar harmlos: Die vier Freunde planen ein entspanntes Picknick auf der idyllischen Insel Monoth. Doch kaum angekommen, werden sie von den Bewohnern um Hilfe gebeten. Drei magische Folianten wurden gestohlen, der Frieden der Insel steht auf dem Spiel. Also ziehen Mickey und Co. los, um die Bücher in drei unterschiedlichen Biomen wiederzubeschaffen.
So dünn die Handlung auch ausfällt, so charmant sind die kleinen Dialoge, die an wichtigen Stellen eingestreut werden. Die Erzählweise setzt eher auf einfache, aber liebevoll geschriebene Textboxen als auf aufwendig animierte Zwischensequenzen. Trotzdem blitzt immer wieder der typische Disney-Humor durch. Das sorgt für Unterhaltung, vor allem bei jüngeren Spielern.
Mit rund 7 Stunden ist die Hauptstory angenehm kurzweilig. Wer wirklich alles entdecken und einsammeln möchte, kommt auf etwa 10 bis 11 Stunden Spielzeit. Angesichts des Preises von rund 30 Euro geht das völlig in Ordnung.
Einsteigerfreundliches Metroidvania im Disney-Look
Spielerisch bewegt sich Disney Illusion Island Starring Mickey and Friends auf bekannten Pfaden. Allein oder im Couch-Koop mit bis zu drei Freunden läuft man durch die liebevoll gestalteten Areale, sammelt Items, findet versteckte Bereiche und trifft kuriose Nebencharaktere. Dabei stößt man immer wieder auf Hindernisse, die erst mit neu freigeschalteten Fähigkeiten überwunden werden können – etwa einem Doppelsprung, einem Gleiter oder dem Nutzen von Aufwind.
Das grundlegende Prinzip ist damit eindeutig dem Metroidvania-Genre zuzuordnen. Allerdings in einer stark vereinfachten und sehr zugänglichen Form. Gerade Genre-Neulinge oder jüngere Spieler werden sich hier schnell zurechtfinden. Profis hingegen könnten das Spiel als zu seicht empfinden.
Ein schönes Detail: Zu Beginn darf jeder Spieler wählen, wie viele Herzen (also Trefferpunkte) er haben möchte. Zwischen einem, drei oder sogar einem unzerstörbaren „steinernen Herz“ kann frei gewählt werden. Das ist ideal, um den Schwierigkeitsgrad individuell anzupassen.
Große Karte, überschaubare Herausforderungen
Die Spielwelt ist riesig und in drei miteinander verbundene Biome unterteilt, die Stück für Stück erkundet werden. Dabei gibt es reichlich zu entdecken. Vor allem findet man aber Sammelobjekte wie Karten, Erinnerungsstücke oder versteckte Kostüme. Wer auf 100 Prozent spielt, ist definitiv länger beschäftigt.
Allerdings merkt man dem Leveldesign an, dass es eher auf jüngere Zielgruppen ausgerichtet ist. Die Rätsel sind simpel, oft handelt es sich nur um einfache Plattform-Passagen oder das Finden bestimmter Items. Etwas mehr Abwechslung und Anspruch im Quest-Design hätten dem Spiel gutgetan.
Auch die optische Gestaltung der Welt ist zwar liebevoll, bleibt aber oft zu gleichförmig. Die einzelnen Biome unterscheiden sich zwar in ihrer Farbgebung, lassen aber kreative Highlights und markante Landmarken vermissen. Mehr visuelle Eigenständigkeit innerhalb der Gebiete hätte dem Spiel eine stärkere Identität verliehen.
Charme ohne Tiefe
Was Disney Illusion Island Starring Mickey and Friends auf jeden Fall auszeichnet, ist der enorme Charme. Die Figuren wurden hervorragend animiert, ihre typischen Bewegungen, Grimassen und Eigenheiten sind liebevoll ins Spiel integriert. Fans der Charaktere werden hier voll auf ihre Kosten kommen.
Leider fehlt es dem Spiel abseits der Hauptgeschichte an Tiefgang. Nebenmissionen sucht man vergeblich. Kleine Nebenquests oder Minigeschichten hätten für willkommene Abwechslung gesorgt. Stattdessen läuft man oft lange Strecken, nur um das nächste Sammelobjekt zu ergattern. Das fühlt sich auf Dauer etwas ermüdend an.
Und wie sieht es technisch aus?
Technisch läuft das Spiel auf der PlayStation 5 absolut rund. Keine Ruckler, keine Bugs. Es wirkt also alles stabil und sauber umgesetzt. Zwar reizt Disney Illusion Island Starring Mickey and Friends die Möglichkeiten der neuen Konsolengeneration keinesfalls aus, doch das stört kaum. Schließlich handelt es sich um eine Portierung eines Switch-Titels, und in diesem Rahmen ist das Ergebnis vollkommen akzeptabel.
Auch der Soundtrack verdient Lob: Dezent, stimmig und typisch Disney. Die Musik passt sich dem Spielgeschehen gut an, bleibt aber im Hintergrund – genau richtig für ein Spiel, das vor allem durch Atmosphäre und Charaktere glänzen will.
Fazit
Disney Illusion Island Starring Mickey and Friends ist ein charmantes, familienfreundliches Metroidvania, das mit viel Liebe zum Detail und den kultigen Disney-Figuren punktet. Die Story bleibt seicht, das Gameplay unkompliziert, dafür aber unterhaltsam, vor allem im Koop-Modus.
Wer jedoch auf spielerische Tiefe, fordernde Rätsel oder eine mitreißende Story hofft, wird hier nicht fündig. Auch der Mangel an Nebenquests und die repetitiven Sammelaufgaben trüben den Langzeitspaß ein wenig.
Für Fans von Plattformern und Disney, die ein paar entspannte Stunden verbringen wollen (und besonders für Familien mit Kindern) ist das Spiel dennoch eine klare Empfehlung. Wer aber eine echte Herausforderung sucht oder auf epische Metroidvania-Welten à la Hollow Knight hofft, sollte lieber einen Bogen um die Illusionsinsel machen.
- Sehr einsteigerfreundliches Spieldesign
- Technisch absolut rund und ohne Makel
- Das Spiel wird mit viel Humor präsentiert
- Besonders die Seitenaufgaben bieten kaum Abwechslung
- Die einzelnen Levelabschnitte hätten etwas unterschiedlicher gestaltet sein können
- Für erfahrene Spieler bietet das Spiel zu wenig Herausforderung

Leidenschaftlicher Zocker, der irgendwo zwischen Shootern, Plattformern, Action-Adventures und arcadigen Sportspielen zuhause ist. Zu den Lieblingsreihen gehören Resident Evil, The Last Of Us, Call Of Duty und GTA.