Halo 4 CoverHalo 4 Cover
Review

Halo 4 im Test: Zurück in den Weltraum

Von Tjark am 9. Dezember 2020. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Zum Release auf dem PC haben wir uns den ehemaligen Exklusivtitel Halo 4 nun nochmal genau angeschaut. Ob das inzwischen acht Jahre alte Spiel sich immer noch lohnt und wie es sich auf dem PC spielt, erfahrt ihr im Test.

Dieses Review behandelt das Spiel im Kompletten, wenn ihr euch nur dafür interessiert, was in der PC-Version neu ist oder sich verändert hat, dann könnt ihr HIER an die relevante Stelle springen.

Obwohl der Titel ja schon einige Jahre auf dem Buckel hat und deswegen nicht mehr wirklich von Spoilern geredet werden kann, wollen wir auf die Story in einer möglichst spoilerfreien Variante eingehen. Und da es auch noch der vierte Teil der Reihe ist, muss man hier besondere Vorsicht walten lassen. Wir wollen trotzdem ein paar Dinge erklären. Wir schlüpfen erneut in die Rolle des Master Chiefs, also eines speziell trainierten Supersoldaten in einer entsprechenden Superrüstung. Dieser Charakter begleitete uns auch schon durch alle vorherigen Teile. Aus den Vorgängern müsst ihr im groben eigentlich nur folgendes Wissen:

  • wir spielen (meist) aus der Sicht von Menschen
  • die Technologie ist so weit fortgeschritten, dass Weltraumreisen (und Kriege) längst Realität sind
  • verschiedene Alieninvasionen haben auf der Erde stattgefunden und wurden zurückgeschlagen
  • es gibt interplanetare Massenvernichtungswaffen, die Halo(s) genannt werden
  • der dritte Teil beendet die erste Trilogie mit dem zerstören einer galaxieweiten Bedrohung
  • am Ende von Halo 3 ist einiges schief gegangen und der Master Chief wurde zum eigenen Schutz in Cryostase versetzt und schwebt in einem Wrack durchs All

Master Chief Isolation

Zu Beginn von Halo 4 werden wir von der uns stets begleitenden KI Cortana geweckt, weil wir den Hilferuf eines menschlichen Weltraumkriegsschiffes, der Infinity, empfangen. Gerade aufgewacht stellen wir fest, dass wir uns im Orbit eines uns unbekannten Planeten befinden, der sich bald als ein Blutsväter-Planet herausstellt. Die Blutsväter sind eine alte, ausgestorbene aber hochentwickelte Rasse, ähnlich den Maya. Leider werden wir ausgetrickst und lassen einen der gefährlichsten Gegner der Menschheit, den Didaktiker, aus seinem Gefängnis. Der Didaktiker hat die ewige Aufgabe, die Menschheit auszulöschen. Diese Bedrohung gilt es nun, wieder unschädlich zu machen. Dabei kann unser Heldenduo leider nicht auf die Hilfe der Besatzung der Infinity zählen, da der Kapitän des Schiffes den Planeten lieber so schnell wie möglich verlassen will. Also ist der Master Chief zusammen mit Cortana auf sich alleine gestellt. Doch Cortana hat ihre ganz eigenen Probleme.

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Gespielt wird Halo 4, wie auch seine Vorgänger, in zusammenhängenden Arealen, in denen wir immer in kleinen Wellen Gegner besiegen müssen. Dabei stehen einem die für Shooter üblichen Mechaniken zur Verfügung. Das bedeutet unter anderem, dass wir springen, schleichen, sprinten und zwei unterschiedliche Waffen tragen können. Zwischen diesen können wir auch beliebig hin und her wechseln. Eine Besonderheit bei Halo ist, dass wirklich jeder Gegner beim Tod seine Waffe fallen lässt und wir unsere getragenen Waffen mit diesen auswechseln können. Das an sich ist jetzt noch nicht so besonders, aber dadurch, dass wir jeweils nur eine sehr begrenzte Menge an Munition haben, werden wir quasi dazu gezwungen, uns neue Waffen mit (hoffentlich) mehr Munition zu suchen. Auch der treffsicherste Schütze wird durch die Anzahl der Gegner irgendwann den Hinweis „Keine Munition mehr. Suche dir auf dem Schlachtfeld neue Waffen.“ sehen. Die Art, Stärke und Verfügbarkeit der Waffen sind sehr unterschiedlich. Logischerweise sind die mächtigen Waffen seltener zu finden. Neben den Hauptwaffen stehen uns noch verschiedene Granatenarten und ein Nahkampfangriff zur Verfügung. Etwas unüblich sind die taktischen Module, die unseren Anzug erweitern und uns je eine Fähigkeit mit Cooldown gewähren. Das kann von einem Schild, den wir vor uns halten, über ein Jetpack bis zu einem automatischen Geschütz einiges sein.

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Der oben erwähnte Levelaufbau gliedert sich meist in einen großen Raum, in dem wir mehrere Wellen von Gegnern bekämpfen müssen. Gefolgt von einem engen Korridor, um weiter Richtung Objective zu kommen. In diesen Gängen erfahren wir meist über reine Sprachdialoge etwas mehr Hintergrundgeschichte oder was eben als Nächstes erledigt werden muss. Dieser Ablauf wird gelegentlich unterbrochen durch längere Erkundungs-/Such- oder Fahrsequenzen. In den größten der Areale gibt es Fahrzeuge, die wir zum Vorankommen oder Ausschalten von Gegnern benutzen können. Auch hier ist wieder eine breite Palette, vom schnellen Flitzer bis zum mächtigen Panzer, geboten.

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Kleine Alienkunde

Die Gegner bestehen aus verschiedenen Alien-Rassen, die unterschiedlich aussehen und auch von der Herausforderung stark variieren. Nicht nur im Aussehen gibt es hier Unterschiede, sondern auch im taktischen Verhalten und der allgemeinen Schlagkraft. Von den schwachen Grunts, die wegrennen, wenn ihre stärkeren Mitstreiter erledigt wurden, bis zu den stark gepanzerten Jägern haben sich einige Rassen zur sogenannten Allianz zusammen geschlossen. Diese Allianz stellt den Hauptgegner in den vorherigen Teilen dar, wird dieses Mal aber vom Didaktiker und seinen Blutsväter-Truppen abgelöst. Diese neuen Bösewichte bringen dabei natürlich auch neue Mechaniken, Waffen und Technologien mit.

Halo 4 ist ein Ableger der Spielereihe, die eine ganze Konsolenfamilie geprägt und über mehrere Generationen begleitet hat, und diese Ausrichtung auf Konsole merkt man in verschiedenen Punkten. Die Steuerung ist spürbar auf einen Controller ausgelegt, sowohl was die Anzahl der belegten Tasten angeht, als auch wie sie zusammen bedient werden. Auch die Schießmechaniken wären für einen klassischen PC-Shooter zu ungenau oder unbeholfen. Zum Beispiel bieten nur wenige Waffen ein Zielfernrohr oder einen Kimme-und-Korn-Zielmechanismus. Der Rest bietet nur ein blankes Fadenkreuz.

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Alles neu macht die MCC

Aber kommen wir nun zu den Neuerungen. Da Halo 4 als ein Teil der Master Chief Collection (MCC) erschienen ist, profitiert es von den Überarbeitungen die jeder der enthaltenen Titel bekommen hat. Das bedeutet: Auflösungseinstellungen bis zu 4K, variable Framerateeinstellungen, Editieren des Field of View, verbesserte Texturen und eine vollständige Maus und Tastatur Unterstützung. Auf Wunsch kann auch ein Modus mit etwas besseren Texturen zugeschaltet werden. Alle diese Neuerungen sind einstellbar und es kann je nach Wunsch auch ein möglichst originalgetreues Spielerlebnis hergestellt werden. Die MCC an sich fungiert dabei als Launcher, über den alle enthaltenen Titel gestartet und angepasst werden können, dadurch wird auch das klassische Menü der einzelnen Halo-Teile ersetzt.

Im Zuge dieser Integration in die MCC ist es auch ohne Probleme möglich, den Multiplayer-Modus zu spielen, was bei den doch älteren Spielen sonst zu Problemen führen könnte. Der Multiplayer wurde dabei nicht nur wieder belebt, sondern noch um einen Spielmodus und einige Anpassungsoptionen ergänzt.

Fazit

Wer zum ersten Mal den Epos der Halo-Reihe erleben, oder auch wer nur wieder zurückkehren will, der macht mit Halo 4 nichts falsch. Man merkt dem Titel zwar an einigen Stellen trotz der Aufpolierung sein Alter an und auch die inzwischen nicht mehr ganz zeitgemäßen Shooter-Mechaniken sind nicht zu ignorieren, aber das bringt uns trotzdem nicht dazu, von Halo 4 abzuraten. Die Möglichkeit, die epische Story nun auch zu erleben, ohne eine Xbox besitzen zu müssen, ist da eigentlich schon fast Grund genug. Auch, dass der Multiplayer wieder neu belebt wurde, gefällt. Leider tummeln sich hier vorwiegend Veteranen und durch die hohe Lernkurve ist der Multiplayer-Modus für Neueinsteiger nur bedingt geeignet. Im Einzelspieler haben wir auch kleinere Mängel festgestellt, wie zum Beispiel ein plötzliches Sterben ohne ersichtlichen Grund oder, dass die Geschichte einfach nicht weiterging und wir das Spiel reseten mussten. Diese Mängel waren zwar ärgerlich, aber nicht wirklich spielbeeinflussend. Für mich hat sich das Spielen der Abenteuer von Master Chief und Cortana auf jeden Fall gelohnt. Und da ich immer noch nur die erste Xbox besitze, konnte ich nun endlich die Teile erleben, die mir bis jetzt verwehrt geblieben sind.

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Pro:
  • Die epische Story nun auch außerhalb der Xbox spielbar
  • Für den PC noch etwas aufgearbeitet
Contra:
  • Leichte technisch Mängel
  • Multiplayer nicht unbedingt einsteigerfreundlich
Story:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 7.0 / 10
Spiel getestet auf: PC
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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