Monster Energy Supercross 25 - The Official Video GameMonster Energy Supercross 25 - The Official Video Game
Review

Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game im Test: Schlamm, Show und Action: Der 2025er Ableger auf dem Prüfstand

Von Alex Jung am 23. April 2025. Getestet auf Xbox Series S/X. Zum Spiel hier klicken.

Mit Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game fügen die Rennspielexperten von Milestone ihrem Portfolio an Zweirad-Videospielaction ein neues Kapitel hinzu. Dabei sind seit dem letzten Teil, damals noch mit der „6“ im Titel, immerhin schon zwei Jahre vergangen, stammt dieser doch aus dem Jahre 2023. Zwischenzeitlich hat man sogar die Lizenz für die ebenfalls im Offroad-Bereich angesiedelte MXGP an die Franzosen von KT Racing / Kylotonn verloren.

Für Milestone ist es nun also an der Zeit, zurückzuschlagen. Nachdem zuletzt der dritte Teil der Supercross-Reihe in unserem Testlabor aufschlug, haben wir uns auch den 2025er-Ableger genauer angeschaut und testen für euch, ob der Zahn der Zeit an der Serie genagt oder die zweijährige Wartezeit für positive Veränderungen gesorgt hat.

Die Zukunft bist du

Genretypisch findet sich in Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game natürlich ein Karrieremodus. Ganz traditionell arbeiten wir uns im Kampf um Ruhm, Ehre und Erfolg dabei von unten nach oben, also vom hoffnungsvollen Nachwuchstalent bis an die Spitze der US-amerikanischen Königsklasse. Den Einstieg in die Karriere bilden zunächst drei Rennen der fiktiven Futures-Klasse, in der wir gegen andere Nachwuchsfahrer antreten. Schnell werden wir dabei mit den ersten Mechaniken im Spiel vertraut gemacht.

Ganz im Stile der ebenfalls aus dem Hause Milestone stammenden MotoGP-Serie ist die Komponente Social Media nun ein prominenter Faktor. Über gute Ergebnisse generieren wir Follower sowie Ansehen bei anderen Teams und Herstellern. Auf Posts von Rivalen können wir ebenfalls reagieren, wobei unsere Antwortmöglichkeiten auf eine nette, respektvolle Weise erfolgen können oder wir alternativ einen arroganten Sack porträtieren dürfen. Je nach Auswahl werden vereinzelte Fahrer dann zu wohlwollenden Kontrahenten oder erbitterten Feinden, die uns auf der Strecke keinen Zentimeter Platz mehr gönnen. Insgesamt ist die Social-Media-Kampagne ein nettes Gimmick, das allerdings auch getrost ignoriert werden kann. Immerhin werden wir vor allzu hippen, pseudo-coolen oder trendigen Aussagen unseres Managers verschont.

Haben wir die Ziele der Futures-Saison erfüllt, so öffnet sich uns die nächste Klasse, in diesem Fall die 250er in den Regionen Ost oder West, sowie danach dann die 450er als Königsklasse. Ab den 250ern dürfen wir wahlweise für eines der offiziellen Teams antreten oder aber für einen namhaften Sponsor in die Lenkstange greifen, wodurch wir quasi unser eigenes Team managen. Je nach Wahl werden andere Saisonziele formuliert. So fordern manche Teams am Saisonende einen Platz in den Top-10, für andere Mannschaften wiederum geht es um nichts anderes als den Titel. Selbstredend geht die Performance unseres fahrbaren Untersatzes einher mit den Zielen. Ein Hinterbänkler-Team stellt also in der Regel kein Motorrad zur Verfügung, mit dem wir vom Start weg Kreise um die Konkurrenz drehen können.

Entwicklung heißt Fortschritt

Glücklicherweise bleibt unser Bike aber nicht dauerhaft auf dem gleichen Stand, was Fahrleistungen angeht. In den Rubriken Geschwindigkeit, Beschleunigung, Handling und Bremsen dürfen wir jederzeit eine Entwicklung starten, die innerhalb der nächsten Ingame-Wochen eine Verbesserung unseres Feuerstuhls bringt. Das System ist angenehm übersichtlich und lässt sich bequem nebenher erledigen, ohne in zu nerviges Micromanagement, beispielsweise mit dem Zuordnen von Personal, verfallen zu müssen.

Doch nicht nur unter der sprichwörtlichen Motorabdeckung dürfen wir Veränderungen herbeiführen. Jeder Hersteller, sei es Yamaha, Kawasaki, Honda oder KTM, hat einen eigenen Erfahrungspunktebalken. Treten wir für einen Konstrukteur an, so erhalten wir Punkte, die uns bei diesem Hersteller im Rang aufsteigen lassen. Somit lohnt es sich definitiv, hier ab und an mal den fahrbaren Untersatz zu wechseln. Besonders löblich: Diese Punkte lassen sich sowohl im Karrieremodus als auch in den zahlreichen anderen Einzelspielermodi jederzeit sammeln. Somit erhalten wir Fortschritt für alles, was wir in Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game unternehmen. Dies ist absolut gelungen gelöst.

Mit Stufenaufstiegen schalten wir neues Zubehör frei, beispielsweise Auspuffanlagen, andere Räder, Bremssysteme oder Lenkstangen. Wie gesagt motiviert dieses System vom Start weg, da es recht schnell Belohnungen für den Spielfortschritt gibt. Auch vor unserem eigenen Charakter macht dieser Modus nicht halt, denn zusätzlich zu den Herstellern steigen wir selbst ebenfalls im Rang auf. Damit lassen sich dann wiederum neue Helme, Anzüge oder Schutzbrillen freischalten, wodurch wir unseren Charakter weiter individualisieren können.

Die Grafikeditoren

Aus dem typischen Milestone-Baukasten für Videospiele präsentieren sich die zahlreichen Editoren, die in Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game zu finden sind. Hier seien auf jeden Fall die Möglichkeiten genannt, Helme, Anzüge oder Motorraddesigns selbst zu entwerfen, abzuspeichern sowie mit der Community zu teilen. Oder man bedient sich einfach aus den zahlreichen Vorlagen, die andere, findige Spieler bereits eingestellt haben.

Hat man einen der letzten Milestone-Titel, beispielsweise Ride 5, bereits gespielt, so findet man sich in den Editoren sofort zurecht. Prinzipiell ist dies eine Art Markenidentität, gleichzeitig kommt aber irgendwie das Gefühl auf, dass die Spiele immer mehr schlicht aus Bausätzen zusammengesetzt werden. Ein etwas anderes Interface hätte diesen Effekt sicherlich negieren können. In jedem Spielmodus stehen wir immerhin dann vor der Wahl, ob wir mit den vorgefertigten Presets der offiziellen Teams antreten oder auf unsere eigenen Designs zurückgreifen wollen. Die Editoren erlauben zahlreiche Speicherslots, so dass man hier gerne etwas Zeit im Spiel versenken kann.

Unendlicher Streckennachschub

Neben den offiziellen Pisten der 2025er Saison haben es auch ein paar richtig gelungene Milestone-Eigenkreationen ins Spiel geschafft, diesmal in Form von sechs Motocross-Pisten, die uns abseits der eigentlich spielbestimmenden Arenen durch die Wildnis führen. Diese Kurse punkten dabei mit tollen Streckenführungen und richtig schönem Design. Doch damit nicht genug, dank des im Spiel integrierten Streckeneditors können wir fleißig selbst (Arena-)Kurse basteln oder auf Kreationen aus der Community zurückgreifen, wodurch quasi endloser Nachschub sichergestellt ist.

Der Editor präsentiert sich dabei als recht eingängig. Zunächst einmal müssen wir einen Startbereich festlegen, von dem aus das Feld die wilde Hatz beginnt. Nach Setzung des Punktes für die Holeshot-Wertung steigen wir dann komplett ein. Wir können verschiedene Kurvenradien festlegen, Brücken integrieren und natürlich jede Menge Hubbel und Sprünge einbauen. Der Kreativität sind dabei nur insofern Grenzen gesetzt, dass wir uns stets auf eines von vier Arena-Szenarien beschränken müssen. Ein Zielpunkt muss gesetzt sein, und selbstverständlich sollte unsere Piste eine ganze Runde ermöglichen und nicht irgendwo im nirgendwo enden.

Gerade das Zusammenführen unserer Strecke mit dem Startbereich erweist sich im Test jedoch als etwas fummelig. Oft ist nicht so ganz klar, warum wir die letzte Gerade nicht so setzen dürfen, wie wir möchten. Ein wenig Ausprobieren und ein oder zwei Winkelveränderungen bringen dann aber meist das erhoffte Ergebnis. Ebenfalls individualisieren lassen sich die Begrenzungen sowie Start- und Zielbereich. Statt dem Standard-Preset, bestehend aus diversen Sponsorenbrandings, können wir uns alternativ für eine einfarbige Farbgebung entscheiden, die aufgrund ihres leuchtenden Erscheinungsbilds sehr futuristisch ausfällt und damit angenehm an Tron erinnert.

Haben wir die Piste finalisiert, so müssen wir noch eine Demorunde drehen, damit gewährleistet ist, dass die KI-Kollegen problemlos den angestrebten Weg finden. Und damit wäre unser Projekt schon abgeschlossen. Der Streckeneditor ist angenehm eingängig und erlaubt sowohl sehr simple als auch extrem komplexe Verläufe. Etwas schade ist jedoch, dass wir außerhalb der Streckenführung sowie des Designs der Begrenzungen keine optischen Veränderungen vornehmen können. Möchten wir also ein paar Umgebungsobjekte abseits des Weges platzieren, um für mehr Stimmung zu sorgen, so bietet der Editor hier zumindest aktuell leider noch keine Möglichkeit.

Rhythm is a Jumper

Für zusätzliche Abwechslung, sei es im Karrieremodus als auch im traditionellen Einzelspielerbereich, sorgen wieder die Rhythm-Attack-Events. Milestone hat dabei vier eigene Streckenabschnitte designt, die uns unter anderem sogar durch das Kennedy-Space-Center führen und somit optisch einiges zu bieten haben. Die Grundprämisse ist dabei recht einfach erklärt. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen einen anderen Fahrer geht es für 890 Meter geradeaus, quasi ein simples Dragrace.

Einen besonderen Kniff erhält dieser Spielmodus aber durch die zahlreichen Erdhügel auf unserem Weg zum Ziel, die für verschiedene Sprünge sorgen. Wie auf den regulären Rennstrecken gilt hier, möglichst wenig Airtime zu haben, da man in der Luft ja schlecht beschleunigen kann. Somit kann es bei der Rhythm-Attack manchmal sogar von Vorteil sein, vor einem Sprung vom Gas zu gehen, denn wenn man ungünstig in einer Steigung des nächsten Streckenabschnitts landet, dann ist der ganze schöne Schwung dahin. Dadurch bleiben die Rhythm-Attack-Passagen stets interessant und spannend und lockern gerade im Karrieremodus die Saison angenehm auf.

Die Unreal-Engine im Einsatz

Mit Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game vollzieht Milestone einen Engine-Wechsel auf die fünfte Unreal-Version. Dementsprechend sieht das Spiel natürlich eine ganze Ecke besser aus als es das dritte Spiel vor ein paar Jahren auf unserer damals bereits betagten PS4. An der grundsätzlichen Präsentation der Stadionaction hat sich jedoch wenig geändert. Wieder einmal stimmen uns kurze Kamerafahrten voller Feuerwerk auf das bevorstehende Rennen ein, während unser Fahrer fröhlich in die Menge winkt. So schön und stimmungsvoll das Szenario ist, die Präsentation an sich hat sich leider in den letzten Jahren kaum verändert.

Und dies, obwohl man nun zwei Jahre Entwicklungszeit seit dem letzten Ableger hatte. An der Stelle hat Milestone definitiv eine Chance vertan, der Serie frischen Wind einzuhauchen. Auf der Piste wiederum hat sich dann allerdings doch etwas getan. So sehen die Motorräder nun nochmal deutlich schicker aus. Ebenso kann sich die Fahrbahn sehen lassen und glänzt im Rennverlauf sogar mit einem sich leicht veränderten Untergrund, je nachdem, welche Fahrspuren von den KI-Rivalen gewählt wurden. Hier sei allerdings gesagt, dass sich diese Veränderungen grafisch nicht so toll niederschlagen, wie sie eigentlich sein könnten.

Kämpfe um jeden Zentimeter

Apropos KI-Rivalen: Milestone wirbt mit einer Neuerung, nämlich der Neuralen AI, die sich noch mehr auf euer Verhalten auf der Piste einstellen soll. Die Computergegner fahren nach wie vor nicht stur hintereinander her, sondern wählen in jeder Runde andere Linien und kämpfen untereinander um Positionen. Speziell der Holeshot, also die gemeinsame Anfahrt im Pulk auf die erste Kurve sorgt in jedem Rennen für einen ordentlichen Adrenalinschub. Wie bereits bei den Vorgängern macht die KI an sich einen guten Job und erlaubt schöne Rad-an-Rad-Duelle über mehrere Runden hinweg.

Weniger schön ist jedoch, dass die Verschmutzungsoptionen im Rennverlauf sehr rudimentär daherkommen. Da wir immer auf staubigen oder schlammigen Pisten unterwegs sind, ist es eigentlich logisch, dass unser zu Rennbeginn porentief reiner Pilot nebst Gefährt zum Ende des Rennens hin ein richtiger Schmutzfink ist. Hier lässt das Spiel aber eine ganze Menge Atmosphäre liegen, da es selbst nach einem Regenrennen letzten Endes kaum Dreck an unserer Maschine gibt. Und auch unser Fahrer ist noch einigermaßen vorzeigbar. Gerade bei widrigen Bedingungen hätte man sicherlich noch eine Schippe drauflegen können.

Und wenn wir schon einmal am meckern sind: Zum Release hat Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game dann doch so ein paar kleine Fehlerchen, die zwar nicht extrem ins Gewicht fallen, in Summe aber einfach vermeidbar gewesen wären. Während kleinere Wortfehler (Stichwort: Anzung) noch verschmerzbar sind, ändert das Spiel unseren aktuell favorisierten Fahrer nebst Bike bei gefühlt jedem Menüwechsel. Im Hauptmenü wäre das an sich noch kein großes Problem, doch wenn wir im Karrieremodus in der Saisonvorbereitung gerade ein schönes Setup gefunden haben, dieses allerdings beim Wechsel in die Bike-Entwicklung direkt wieder verworfen wird, so ist dies nervig und sicherlich vermeidbar.

Auf der Umfangseite wiederum kann der Titel in diesem Jahr aber absolut überzeugen. Neben der Karriere können wir natürlich selbst zusammengestellte Meisterschaften oder Einzelrennen bestreiten. Und neben dem obligatorischen Online-Modus hat es der Splitscreen wieder ins Spiel geschafft, der gerade im Rhythm-Attack-Modus für spannende Duelle und viel Schadenfreude sorgen kann.

Fazit

Manchmal tut eine zweijährige Pause der ein oder anderen, jährlich erscheinenden Rennspielserie sicherlich gut. Dies gilt in Teilen auch für Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game. Der Wechsel auf die neuste Unreal-Engine bringt Verbesserungen bei der Grafik, während das restliche Spielgefühl wie schon in den vorherigen Teilen definitiv überzeugen kann. Gerade die KI macht oft einen guten Job und erlaubt spannende Verfolgungsjagden oder Duelle Schulter an Schulter über mehrere Runden hinweg.

Dank diverser Editoren gibt es einiges an Individualisierungsoptionen. Zudem sei hier der sehr gute Streckeneditor genannt, der zwar letztlich recht rudimentär ausfällt, aber seinen Zweck dennoch mehr als erfüllt. Und auch der Rhythm-Attack-Modus sorgt gerade im Karrieremodus für schöne Auflockerung sowie überraschend spannende Duelle bis zum Zielstrich. Monster Energy Supercross 25 - The Official Video Game liefert unter dem Strich also sehr viel Altbewährtes und präsentiert sich bis auf ein paar Kleinigkeiten als rundes Paket.

Pro:
  • Offizielle Lizenz der 2025er Saison
  • Umfangreiche Editoren für Ausrüstung und Bikes
  • Eingängiger Streckeneditor
  • Karrieremodus wird durch Rhythm-Attack-Modus aufgelockert
  • Motivierende Freischaltmechanik für Fahrer und Hersteller
  • Sechs sehr schön designte Motocross-Pisten
  • Online-Modus und Splitscreen
Contra:
  • Zum Release einige vermeidbare Bugs
  • Präsentation der Rennen im Vergleich zu den Vorgängern unverändert
  • Streckeneditor bietet keine Optionen für Umgebungsobjekte
  • Fahrer und Motorrad verdrecken im Rennverlauf kaum
Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
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Umfang:
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Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: Xbox Series S/X
Alex Jung

Alex Jung

Seit dem ersten Gameboy begeisterter Konsolenzocker. Neben Rennspielen, Action-Adventures und JRPGs sind auch Indie-Perlen gerne im Laufwerk gesehen. Zu den Lieblingsspielen gehören GTA Vice City, Metal Gear Solid, Overboard, Ys VIII, die Uncharted- und Forza-Horizon-Reihe sowie Gran Turismo 7.

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