Monster Hunter WildsMonster Hunter Wilds
Review

Monster Hunter Wilds im Test: Frischer Wind für die Monsterjäger-Reihe?

Von Tjark am 13. März 2025. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Die Monster Hunter-Reihe hat sich über die Jahre hinweg zu einem der erfolgreichsten und beliebtesten Action-RPG-Franchises weltweit entwickelt. Seit dem bahnbrechenden Erfolg von Monster Hunter World und dem innovativen Monster Hunter Rise war die Erwartungshaltung der Fans für jedes neue Spiel dieser Reihe enorm hoch. Nun präsentiert uns Capcom mit Monster Hunter Wilds einen frischen Ableger, der die Serie in neue Gefilde führt – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Doch wie viel hat sich wirklich verändert? Lohnt es sich, in das neue Abenteuer einzutauchen? Im Test finden wir es heraus.

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Jagen als Leidenschaft – So funktioniert das Gameplay in der Monster Hunter-Reihe

In Monster Hunter schlüpfen wir in die Rolle eines Jägers, der in einer offenen Welt auf die Jagd nach riesigen, gefährlichen Kreaturen geht. Unser Ziel ist es, mächtige Monster zu erlegen oder zu fangen, um ihre Materialien zu sammeln. Diese Ressourcen nutzen wir, um unsere Ausrüstung zu verbessern – Waffen, Rüstungen und spezielle Items, die uns bei zukünftigen Jagden helfen. Die Serie basiert auf einer Mischung aus Erkundung, Strategie und actionreichen Kämpfen. Verbunden ist das mit einer Story, die uns durch die verschiedenen Gebiete führt. Durch das leicht repetitive Gameplay (mit dem Verbesserungsloop durch immer neue Ausrüstung) ist die Story aber meist gar nicht das wesentlichste Element der Serie.

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Neuerungen in Monster Hunter Wilds – Was hat sich geändert?

Monster Hunter Wilds übernimmt viele der bewährten Mechaniken, die in den letzten Titeln so erfolgreich waren, aber führt gleichzeitig einige markante Neuerungen ein. Das Spiel führt uns in eine noch unerschlossene, mystische Region der Welt von Monster Hunter, die von unzähligen Monsterarten bevölkert wird. Diese Region, genannt „Das verbotene Land“, ist nicht nur ein neuer Schauplatz, sondern auch ein völlig neuer Lebensraum für die Monster, die in ihrer natürlichen Umgebung noch gefährlicher und unberechenbarer wirken. Einer der größten Unterschiede zu den vorherigen Teilen ist der Fokus auf das dynamische Ökosystem. In Monster Hunter Wilds werden die Tiere und Monster nicht mehr nur als Gegner betrachtet, sondern als Teil eines viel größeren biologischen Gefüges. Die Monster interagieren untereinander und mit der Umgebung auf völlig neue Weise. So können wir zum Beispiel beobachten, wie kleinere Monster größere Viecher in Schach halten oder wie die Wetterbedingungen das Verhalten der Kreaturen beeinflussen. Dies schafft eine lebendigere, immersivere Welt, die es den Spielern ermöglicht, das Ökosystem nicht nur zu erleben, sondern zu verstehen. Es ist auch erstmals möglich, eine Quest direkt aus der Welt heraus zu starten, durch gezielten Angriff auf ein Monster.

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Im Vergleich zu den beiden direkten Vorgängern World und Rise ist hier allerdings ein etwas geringerer Umfang zu erwarten, sowohl was die Anzahl der Monster angeht als auch die benötigte Zeit, die investiert werden muss. Letzteres kommt wahrscheinlich durch die Vereinfachung der Ausrüstungs-Erstellung zustande, die dafür sorgt, dass wir einzelne Monster weniger häufig erlegen müssen, um alle Gegenstände zu erhalten.

Die Jagdmechanik im Detail – Was bleibt, was ist neu?

Die Kernmechanik von Monster Hunter bleibt auch hier unverändert: Wir sind Jäger, die Monster jagen, um Ausrüstung und Ressourcen zu sammeln. Was sich jedoch verändert hat, ist die Art und Weise, wie wir uns auf die Jagd begeben. Monster Hunter Wilds setzt stärker auf Open-World-Elemente, was bedeutet, dass die Spieler in weitläufigeren, nahtlos miteinander verbundenen Gebieten auf die Jagd gehen können, anstatt in instanzierten Gebieten, wie es in World oder Rise der Fall war. Die offene Welt ist dabei nicht nur ein kosmetisches Update, sondern hat echte Auswirkungen auf das Spielgeschehen.

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Der Kampf in Monster Hunter Wilds – Einsteigerfreundlicher, aber herausfordernd!

Die Kämpfe in Monster Hunter Wilds haben einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Auch wenn das bekannte System von Waffen, Kombos und Jagdtechniken erhalten geblieben ist, fühlt sich der Kampf insgesamt noch anspruchsvoller an. Besonders bemerkenswert ist die neue AI der Monster. Diese ist deutlich intelligenter und unberechenbarer als in den Vorgängern. Monster ergreifen nicht nur häufiger die Flucht, sondern greifen nun auch gezielter Jägergruppen an. Es fühlt sich mehr wie ein echtes Tierverhalten an – du bist nie ganz sicher, wie der Kampf verlaufen wird.

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Dennoch ist Wilds wahrscheinlich der einsteigerfreundlichste Teil der Serie, da wir deutlich mehr Hilfen an die Hand bekommen. Zum Beispiel wird uns gezeigt, welche Waffen und Ausrüstungen im aktuellen Spielabschnitt besonders zu empfehlen sind, oder unsere Begleiter weisen uns im Kampf auf Schwächen hin. Das neue Reittier namens Saikrii ermöglicht uns auch im Kampf eine gute Mobilität, ohne uns komplett aus dem Kampf zurückziehen zu müssen. Das kann uns eine kurze Heilungspause verschaffen und liefert uns immer wieder neue Versorgungsitems. Zusätzlich ermöglicht es uns zum ersten Mal, das Mitführen einer zweiten Hauptwaffe, die während der Jagd einfach gewechselt werden kann. Wir können uns weiterhin der bereits bekannten 14 Waffenarten bedienen, allerdings wurden diesen neue Kombos und Angriffe spendiert. Dadurch unterscheiden sie sich noch deutlicher und lassen uns Jagden noch differenzierter angehen. Komplett neu ist das Wunden-System, bisher konnten Körperteile nur zerstört werden, jetzt können sie zusätzlich noch verwundet werden. Das generiert neue Schwachpunkte, die wir für mehr Schaden angreifen können. Mit dem Fokus-Modus (ähnlich dem bekannten Zielen bei Fernkampfwaffen) lassen sich auch gezielt diese Wunden angreifen und wir können einen neuen Angriff ausführen, der massiven Schaden macht und besondere Materialien bringt. Um die Jagd zu erleichtern, wurde der Multiplayer vereinfacht. Es kann jetzt jederzeit einer öffentlichen Lobby beigetreten werden, wo wir uns allen „offenen“ Quests anschließen dürfen. Zusätzlich können wir über Notsignale aktiv Hilfe anfordern, diese Signale werden dann anderen Jägern in der Lobby bevorzugt angezeigt. Sollte sich trotzdem keine Hilfe finden, dann werden uns KI-gesteuerte Jäger zur Seite gestellt. Durch diese deutliche Vereinfachung der Mehrspielerfunktionen wird das gemeinsame Spielen stark gefördert. Es lassen sich aber natürlich weiterhin Einzelspieler- und Private-Lobbys erstellen, sollte man allein oder nur mit Freunden spielen wollen.

Grafik und Welt – Ein visueller Genuss mit Performance-Problemen?

Grafisch setzt Monster Hunter Wilds neue Maßstäbe. Die offene Welt wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und jede Region fühlt sich einzigartig an. Von tiefen, nebelverhangenen Wäldern bis hin zu weitläufigen Savannen – jede Umgebung hat ihren eigenen Charakter. Besonders hervorzuheben sind die visuell beeindruckenden Monster, die nicht nur in ihrer Größe und Vielfalt glänzen, sondern auch in ihrem Design. Die Animationen sind flüssig und detailreich, und die Wetter- sowie Tageszeitenwechsel tragen zur Atmosphäre bei. Es ist klar, dass Capcom die Open-World-Elemente mit viel Hingabe umgesetzt hat. Aber so schön diese Welt auch ist, die Performance macht uns beim Genießen öfter einen Strich durch die Rechnung. Gerade in dynamischen Szenen muss man mit starken Einbrüchen der Framerate rechnen. Die „Performance“-Modi (zum Beispiel durch DLSS) schränken das zwar etwas ein, dafür bekommen wir aber sehr matschige Szenen, die sich ebenso wenig genießen lassen. Das Problem existiert derzeit leider auf allen Plattformen.

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Fazit

Monster Hunter Wilds bringt frischen Wind ins Monster Hunter-Universum. Das Spiel bleibt der Formel treu, führt jedoch spannende neue Ideen und Mechaniken ein, die das Spielerlebnis vertiefen und erweitern. Besonders die offene Welt und das dynamische Ökosystem bringen einen neuen Reiz in die Jagden, während die erweiterten Team-Interaktionen den Kämpfen mehr Tiefe verleihen. Durch seine vielen Quality-of-Life-Features ermöglicht es neuen Spielern einen guten Einstieg in die Reihe, ohne der Serie ihre Kernmechaniken zu rauben.
Allerdings gibt es auch einige Stolpersteine. Die offene Welt kann manchmal etwas zu leer wirken, wenn die Spieler nicht mit den neuen Mechaniken vertraut sind. Und die Performance ist derzeit der größte Kritikpunkt. Dennoch ist Monster Hunter Wilds eine gelungene Weiterentwicklung der Reihe, die alte Fans ebenso wie Neulinge in ihren Bann ziehen wird. Wer die Jagd liebt, wird mit diesem neuen Kapitel garantiert seinen Spaß haben.

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Pro:
  • Sehr schöne Landschaften
  • Einsteigerfreundlich
  • Verbesserter Multiplayer
  • Dynamisches Ökosystem
  • Neue Wunden-Mechanik
Contra:
  • Performance nicht flüssig
  • Optisch dadurch häufig nicht überzeugend
  • Geringerer Umfang
Story:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.5 / 10
Spiel getestet auf: PC
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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