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Review

Moonstone Island im Test: Mit dem Besen von Insel zu Insel

Von Dominik Probst am 11. Oktober 2023. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

In Moonstone Island von Entwickler Studio Supersoft spielen wir einen jungen Mann, der für eine Alchemistenausbildung sein Zuhause verlässt. Dabei lernen wir neue Leute kennen, betreiben etwas Feldarbeit und sammeln Ressourcen. Das klingt nach einem Genrekollegen von Harvest Moon und Stardew Valley. Wie sich das Spiel schlägt, erfahrt ihr im Test.

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Kurz und knackig

Während man in anderen Spielen des gleichen Genres ein relativ langes Tutorial vorgesetzt bekommt, ist es in Moonstone Island schnell erledigt. Unser Vater erklärt uns kurz, wie wir Pflanzen ernten und deren Samen erhalten und auch, wie wir diese neu anpflanzen. Ein paar weitere Tipps gibt er uns auch noch mit auf den Weg, die uns im späteren Spielverlauf helfen sollen. Ein kleines Geheimnis vertraut er uns ebenfalls an, denn er hat, ohne dass jemand davon weiß, drei Geister großgezogen. Einen der drei dürfen wir uns aussuchen, der uns dann unser Leben lang begleitet.

Die mystischen Wesen leben in einer Nebendimension für Geister, welche wir mit dem Medaillon unserer Mutter, das wir auch erhalten, betreten können. Zur Auswahl stehen der Dinosaurier Ankylo vom Typ Erde, welcher verwundbar ist durch Eis und Wasser, aber dafür kräftig mit Erdattacken einheizen kann. Die Elektrobiene namens Elektribiene steht ebenfalls zur Wahl, die, wie der Name schon suggeriert, mit Elektroattacken angreift, aber eine Schwäche gegenüber Dunkel- und Eisangriffen hat. Zu guter Letzt gibt es noch das Feuerschaf Schaap, das anfällig für Wasser- und Psychoattacken ist.

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Ist die kurze Erklärstunde beendet, werden wir von unserer Mutter gerufen, die uns fragt, ob wir denn schon bereit wären, auf unsere Alchemistenreise zu gehen. Gesagt, getan – wir erhalten noch ein paar Werkzeuge und Samen als Abschiedsgeschenk und dann fliegen wir auch schon mit unserem Besen in unser eigenes Abenteuer.

Da das natürlich viel zu einfach wäre, stürzen wir kurze Zeit später mit unserem Fluggerät ab und landen unsanft auf einer Insel. Dort verteilen sich jegliche Inventargegenstände, inklusive des zerbrochenen Besens, die wir kurzerhand aufsammeln müssen. Dummerweise schlafen wir aber immer um 02:00 Uhr nachts ein, was uns auch hier passiert. Am nächsten Morgen wachen wir in der Taverne eines Dorfes auf, erhalten dort von der netten Dame unsere verlorenen Gegenstände und werden zum Wohnen auf der Insel eingeladen. Das nehmen wir freudig an und beginnen auf Moonstone Island unser Leben als Alchemist.

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Gewächse pflanzen, Leute daten und Geister vermöbeln

Einer der Hauptaspekte von Moonstone Island ist die Interaktion mit den Dorfbewohnern. Mit jedem können wir mehrmals am Tag reden, hierzu zählen normale Gespräche, Witze und Flirten. Jede Interaktionsmöglichkeit hat verschiedene Wahrscheinlichkeitswerte im Hinblick darauf, ob unser Gegenüber positiv oder negativ darauf reagiert. Dies wird uns freundlicherweise direkt neben der Auswahlmöglichkeit angezeigt. Natürlich wollen die Bewohner und Bewohnerinnen auch erobert werden, deswegen akzeptieren sie pro Woche zwei Geschenke von uns und lassen sich auch auf Dates einladen. Je besser unsere Beziehung ist, desto mehr Herzen erhalten wir, welche direkt im Gespräch bei der Person angezeigt werden.

Das Dorf hat auch etliche Einkaufsmöglichkeiten, wo wir beispielsweise unser Werkzeug verbessern, neue Pflanzensamen und Dekoration kaufen sowie unser Haus erweitern können. Die Preise fühlen sich anfangs teilweise recht hoch an, doch nach ein paar Stunden Spielzeit sind diese recht gut bezahlbar. Zu Beginn wohnen wir übrigens in einem Zelt, was aber zu einem Haus umgebaut werden kann.

Die ersten Möglichkeiten, um an Einkommen zu gelangen, sind das Anpflanzen von Samen und deren Aufzucht sowie das Abholzen von Bäumen und das Zertrümmern von Steinen mit anschließendem Verkauf des Rohmaterials. Später können wir noch Erz in Barren schmelzen, um so ein lukratives Gehalt zu generieren.

Während unserer Erkundungstouren auf Moonstone Island und den angrenzenden Inseln, die wir entweder mittels Luftballon oder Besen erreichen, treffen wir immer wieder auf verschiedene Geister. Diese lassen sich entweder mit bestimmten Pflanzen zähmen und so unserem Team hinzufügen – es sind immer nur drei Teammitglieder möglich – oder aber bannen, was dem Besiegen gleichkommt.

Die Kämpfe werden mittels verschiedener Karte durchgeführt und sind rundenbasiert. Pro Runde stehen uns drei Energiepunkte zur Verfügung, welche wir nutzen können. Jede Karte hat einen Energiebedarf von 0 bis 3 Punkten. Sie unterscheiden sich vor allem in der Art der Aktion – so können es beispielsweise Attacken gegen ein einzelnes oder gegen mehrere Ziele sein, oder aber sie zerstören die Verteidigung unseres Gegners, was diesen stunnt, sobald die Abwehr den Wert 0 erreicht hat. Weiterhin können die Karten auch einen Mix aus beiden enthalten oder auch Interaktionen mit unserem Deck ermöglichen, wie zum Beispiel die nächsten zwei Karten ansehen und eine davon auswählen.

Mit einem unserer Punkte lässt sich auch ein Item einsetzen, das, wie oben schon erwähnt, zum Zähmen dienen kann, oder aber wir heilen einen Geist aus unserem Team oder wenden ein negatives Item auf unsere Gegner an. Die Kämpfe machen Spaß, sind kurzweilig und nie wirklich unfair.

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Nebenaufgaben sind auch mit dabei

Wir können neben unserer Entdeckungsreise auch noch verschiedene andere Aktivitäten ausführen, wie beispielsweise Nebenquests, bei denen die Einwohner nach bestimmten Dingen fragen. Zum Beispiel möchte die Schmiedin 20 Erze von uns haben, die Dame der Taverne benötigt wiederum 20 Steine. Warum sie das will? Das weiß keiner und verraten will sie es uns einfach nicht. Im späteren Spielverlauf wollen auch einige Leute einen bestimmten Geist von uns haben, den wir vorbeibringen müssen.

Apropos Geister: Auf Moonstone Island gibt es einen Geisterforscher, der bares Geld für neu entdeckte Wesen zahlt und uns immer wieder Belohnungen für besondere ausstellt. Ein regelmäßiger Besuch bei ihm lohnt sich also! Ebenfalls können wir verschiedene Fische angeln und hier auch Quests erledigen. Auf jeder Insel gibt es auch einen Moonstone, einen sehr seltenen Edelstein, den wir für die besten Werkzeuge und andere Dinge im Spiel benötigen. Die Steine lassen sich am besten in der Nacht finden, da sie schön blau leuchten. Aber nicht vergessen: Wir sollten unbedingt vor 02:00 Uhr im Bett sein, sonst schlafen wir auf der Stelle ein und verlieren am nächsten Morgen einige Stunden, da wir verschlafen.

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Süß und Knuffig

Moonstone Island ist gameplaytechnisch schon ein Hit und auch optisch macht es einiges her. Die Designer haben sich bei ihren Pixelarts sehr viel Mühe gegeben und eine unglaublich schöne Spielwelt geschaffen. Alles wirkt harmonisch, schön und lädt zum Entdecken und Verweilen ein. Beispielsweise wurden in der Schmiede viele kleine Details hinterlegt, wie verschiedene Behälter mit Erz, ein Blasebalg, ein Amboss und andere Dinge, die in eine Schmiede gehören. Wer genau hinsieht, entdeckt auch eine Kühltruhe mit Getränken, damit Ferra, die Leiterin der Schmiede, sich auch mal etwas abkühlen kann. Solche kleinen Details, die man überall versteckt findet, runden das Gesamtbild gut ab. Das Design der Geister ist kreativ und sehr unterschiedlich, die Menschen sehen knuffig aus und besitzen ein äußert detailliertes Gesicht während der Unterhaltungen, das sich je nach Laune ändert. Unser Treiben wird von einer angenehmen, nicht aufgeregten Hintergrundmusik begleitet, die sich je nach Ort und Zeit ändert. Manchmal ist sie auch komplett verschwunden, was aber überhaupt nicht negativ auffällt. In unserem Test haben wir es teilweise gar nicht realisiert, da wir so sehr mit unseren täglichen Aufgaben beschäftigt waren.

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Fazit

Moonstone Island braucht sich vor seinen Genrekollegen wie Harvest Moon, Story of Seasons oder auch Stardew Valley nicht zu verstecken. Es spielt sich ausgesprochen gut und macht sehr viel Spaß. Zudem werden die verschiedenen Aspekte wie Farmarbeit, Konversationen, Erkundungstouren und Rohstoffabbau in Minen und auf dem Land perfekt zusammengebracht und es kommt nie das Gefühl auf, dass wir stundenlang etwas farmen müssen, um voranzukommen. Alles ist wirklich gut ausgewogen und funktioniert einwandfrei. Das einzige Manko, das wir finden konnten, war, dass sich teilweise die Verkaufspreise von Gegenständen addiert haben, aber am Ende dann nur der originale und richtige Preis gutgeschrieben wurde. Dies passierte aber nur in den Shops und nicht an unserer Verkaufskiste und stellt auch kein größeres Problem dar, da Moonstone Island sehr viel Inhalt und Spielspaß bietet. Allen Fans solcher Simulationen und auch denjenigen, die Interesse an kartenbasierten Kämpfen haben, sei Moonstone Island sehr ans Herz gelegt.

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Pro:
  • Kurzes, unkompliziertes Tutorial
  • Interaktive Beziehungen zu den Dorfbewohnern
  • Vielseitige Einkommensmöglichkeiten und Aufgaben (Landwirtschaft, Rohstoffabbau, Kämpfe)
  • Kartenbasierte Rundenkämpfe, die kurzweilig und fair sind
  • Nebenaufgaben bieten zusätzliche Spieltiefe
  • Sehr schöne Pixelart mit Liebe zum Detail
  • Angenehme Hintergrundmusik, die sich je nach Situation anpasst
Contra:
  • Preisgefühl in den Shops anfangs hoch
  • Fehler bei der Preisberechnung der Läden
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
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Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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