Neon NoodlesNeon Noodles
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Neon Noodles – Programmiere deine Küche

Von Tjark am 11. März 2020. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Im Küchenautomatisierungssimulator Neon Noodles lassen wir Roboter für uns kochen. Dabei können wir nebenbei noch unsere Küche optimieren, obwohl wir vorher nicht mal wussten, dass wir das wollen. Und das Ganze auch noch im Cyberpunk-Stil.

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Zuerst die Küche…

Das Spielprinzip ist recht einfach, wir haben eine Rezeptliste und sollen diese Speisen zubereiten und servieren. Der Kniff ist aber eben, dass wir nicht selber aktiv in der Küche umherrennen können oder das in erster Linie überhaupt eine Küche existiert, sondern wir aus einer Top-Down-Perspektive das Ganze betrachten. Zunächst müssen wir eben eine Küche aufbauen, dafür steht uns ein in Felder aufgeteilter Bereich zur Verfügung. Wir können pro Feld eine Einheit oder einen Roboter bauen. Einheiten sind verschiedene Blöcke, die entweder Zutaten generieren, diese verarbeiten oder fertige Speisen servieren. Dabei ist auch zu beachten, dass wir nicht jeden Block beliebig oft platzieren können, teilweise sind wichtige Stationen nur ein- oder zweimal vorhanden und so muss das Layout daran angepasst werden. Dadurch, dass alle platzierten Blöcke editiert werden können, ist so was auch problemlos möglich. Allgemein ist ein durchdachtes Layout von Anfang an hilfreich, da unsere arbeitenden Roboter sich logischerweise nur auf unbebauten Feldern bewegen können. Deswegen müssen wir beim Einsetzen der Blöcke und Roboter auch immer die Wege im Kopf behalten.

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…dann die Programmierung…

Nachdem wir unsere Küche gebaut haben und unsere Roboter bereitstehen, könnte es ja eigentlich schon losgehen, nur, dass Roboter von sich aus leider recht wenig machen und hier kommen wir wieder zum Zuge: Wir müssen die Roboter mit Aufgaben versehen. Genauer gesagt, wir müssen sie programmieren. Keine Angst, es sind keinerlei Programmierkenntnisse erforderlich, da wir nur vorgefertigte Routinen verwenden und diese über Buttons in der Oberfläche eingeben können. Oder aber wir navigieren über unser Feld und es wird automatisch der passende Programmbaustein unserem Programm hinzugefügt. Unser bereits „geschriebenes“ Programm sehen wir in Form eines Zeitstrahls am unteren Bildschirmrand. Dadurch sehen wir, wie viele Befehle wir bereits verwendet haben und wo wir uns gerade befinden, falls doch mal etwas schiefläuft. Dies kann, vor allem wenn mehrere Roboter im Einsatz sind, leider sehr schnell unübersichtlich werden. Auch, weil verschiedene Aktionen, wie drehen, ein Feld weiterbewegen, das Ablegen/Aufnehmen von Essen oder das Interagieren mit Blöcken, ein einzelner Befehl sind. Die Roboter durchlaufen dabei unser Programm in einer unendlichen Schleife, das heißt, wurde es einmal durchlaufen, dann beginnt es einfach wieder von vorne. Das ergibt Sinn, da wir meist mehr als nur ein Gericht servieren müssen.

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…und zuletzt die Optimierung

Aber selbst, wenn wir eine schöne Küche haben und alle unsere Roboter umherfahren und ihre Aufgabe erledigen, ist unsere Arbeit noch nicht komplett getan. Denn es gibt immer etwas zu optimieren. Es gibt zwar keine Verpflichtung, ein Level noch mal zu bearbeiten, denn geschafft ist geschafft, aber am Ende wird ein Scoreboard angezeigt, auf dem detailliert dargestellt wird, welche Werte andere Spieler erreicht haben. Dabei werden die Anzahl der Befehle, der gebauten Blöcke, der Durchlaufszyklen und noch ein paar weitere Faktoren dargestellt. Diese Parameter sind auch während eines Levels dauerhaft sichtbar, werden aber erst im Scoreboard in den Fokus gerückt. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, für jedes Level mehrere Savegames anzulegen, um verschiedene Layouts und Programme auszuprobieren. Diese ganzen Faktoren motivieren sehr stark dazu, stetige Verbesserungen einzuarbeiten.

Um die Level auch bei steigender Spieldauer interessant zu halten, werden immer neue, aufwendigere Rezepte verlangt oder auch neue Arten von Blöcken, die teilweise keinerlei Funktion erfüllen, außer den Weg zu blockieren. Wir erhalten später auch, um uns das Leben zu erleichtern, einen Drohnenroboter, der nicht an die baulichen Beschränkungen unseres Layouts gebunden ist.

Die optische Darstellung des Spiels setzt das Cyberpunk-Thema sehr gut um. Wie schon im Spieltitel zu erkennen ist, gibt es einiges an Neon. Jeder Block hat seine Kennzeichnung durch ein Icon, das aussieht wie aus Neonröhren. Die Modelle sind trotz der Vogelansicht komplett 3D und wirken in keinster Weise flach. Die Soundkulisse ist stimmig, wird mit der Zeit aber etwas eintönig.

Fazit

Seit ich Neon Noodles mit seinen kleinen Robotern gesehen hatte, ist mir ein Vergleich mit den Mindstorm-Robotern von Lego nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Auch, dass man zwar programmiert, dabei aber auf vorgefertigte einfache Routinen zurückgreift, trägt dazu bei. Ich dachte eigentlich, dass es ein kurzer netter Zeitvertreib ist, bei dem ich eine kleine Küche aufbaue und ein paar Roboter hin und her schicke. Aber die Optimierungsanreize, die konstant gegeben werden, haben mich dann doch ein paar Stunden gekostet, um eben doch noch ein bisschen besser auf dem Scoreboard da zu stehen. Leider ist die Errechnung der Gesamtpunktzahl nicht ersichtlich, man sieht zwar, ob man mehr oder weniger Befehle als der Durchschnitt verwendet hat, aber die Auswirkung auf den Score müsste man raten. Die Hintergründe für unsere Küchen sind zwar schön anzuschauen, wiederholen sich aber recht schnell. Ich fand auch den Sprung im Anspruch der Level sehr stark. Im ersten Level ist quasi keine Interaktion erforderlich und im fünften Level muss schon ein komplexes Programm geschrieben werden, das am besten auch noch mit zwei Robotern funktioniert (für den besseren Score). Hier fehlt ein bisschen der graduelle Aufbau. Aber ich habe es genossen, Küchen für meine kleinen Roboter zu designen und anschließend stundenlang zu optimieren.

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Pro:
  • Wiederspielwert durch Optimierungen
  • Stimmiges Erscheinungsbild
Contra:
  • Stark ansteigende Schwierigkeit
  • Musik und Welten etwas eintönig
Spiel getestet auf: PC
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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