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Review

Star Wars Jedi: Survivor im Test: Erwachsener! Größer! Besser?

Von Daniel Walter am 8. Mai 2023. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

Star Wars Jedi: Survivor setzt die Ereignisse aus Fallen Oder fort und erzählt eine weitere Geschichte rund um den Jedi-Ritter Cal Kestis und seinen Droidenbegleiter BD-1. Ob uns Electronic Arts und Respawn mit der Fortsetzung des Story-Adventures aus dem Jahr 2019 begeistern konnten, verrät euch unser Test.

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Vor dem Start der Geschichte dürfen wir uns zunächst zwischen fünf Schwierigkeitsgraden entscheiden, die vom einfachsten Story-Modus mit Fokus auf der Handlung bis hin zum Jedi-Großmeister, dem anspruchsvollsten Spielerlebnis reichen. Mit höherer Schwierigkeitsstufe steigen nicht nur der eingehende Schaden und die Aggression der Gegner an, sondern auch das zeitliche Fenster für Paraden wird zunehmend kleiner. Bei Bedarf kann die gewählte Stufe auch im Spiel zu jeder Zeit geändert werden, wenn wir merken, dass das Spielerlebnis zu leicht oder zu schwer ist. Im nächsten Schritt können wir außerdem verschiedene Hilfe- und Komforteinstellungen für die Erkundung der Spielwelt (de-) aktivieren, wie das Einblenden von Tipps zu Machtinteraktionen, die beim Lösen von Rätseln helfen, oder auch hilfreiche Navigationsmarker, die das Vorankommen in der Welt oder auch bei Umgebungsrätseln erleichtern. Jedi: Survivor verfügt außerdem über zwei Grafikeinstellungen, und zwar einen Leistungsmodus, der die 60 FPS anvisiert, sowie einen Qualitätsmodus, der die Optik zu Lasten der Bildwiederholrate priorisiert. Sind wir mit den gewählten Optionen zufrieden, startet Star Wars Jedi: Survivor ohne weitere Umwege mit seiner Handlung – und zwar wortwörtlich, denn Ladebildschirme oder ähnliches warten hier nicht auf uns. Stattdessen geht der dynamische Hintergrund, der den Planeten Coruscant von oben zeigt, direkt in die Eröffnungssequenz über.

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Im Herzen der Galaxis

Hier beobachten wir, wie ein sichtlich gealterter Cal Kestis – immerhin sind seit Fallen Order ganze sechs Jahre vergangen – als Gefangener in Handschellen über die Dächer des riesigen Stadtplaneten geflogen wird. Dabei erwartet uns nicht nur ein beeindruckender Ausblick über die riesige Metropole, sondern auch ein wunderschöner Sonnenuntergang, der schon jetzt zeigt, dass auch das Star-Wars-Franchise im Next-Gen-Zeitalter angekommen ist – dies gilt übrigens auch für Cals Haare und Gesichtszüge während des Flugs, die großartig aussehen und für eine äußerst realistische Optik innerhalb der Cutscenes sorgen. Am Zielort auf Ebene 2046 angekommen, soll Cal dem Senator von Utapau vorgeführt werden und wird von den Coruscant-Sicherheitskräften (kurz: CSK) durch die riesige Basis geführt, vorbei an imperialen Sturmtruppen, Viper- und anderen Kampfdroiden, die den abgeriegelten Bereich überwachen. Dabei wird schnell klar, dass sich die Imperialen und die CSK alles andere als grün sind und auch der Senator selbst offenbart wenig später gemischte Gefühle gegenüber Vader und seinen Handlangern. Mit einem gefangen genommenen Jedi will er sich aber dennoch die Gunst des Imperators sichern, um auch seine eigene Macht zu stärken. Doch wie sich wenig später herausstellt, ist der Senator auch nur ein kleines Rädchen im großen Ganzen und muss sich ebenfalls der Übermacht des Imperiums beugen.

Im Verlauf der Geschichte werden wir einerseits mit den mühsamen Anfängen der Rebellion gegen das Imperium konfrontiert und treffen dabei auf alte Bekannte wie Vader oder die Inquisitoren. Es erheben sich aber auch neue Kräfte, teilweise aus längst vergangenen Zeiten, die sich gegen uns verbünden, von gefallenen Jedi bis hin zu bedrohlichen Weltraumgangstern, die uns mehr als einmal das Leben schwer machen. Wir dürfen uns also auf Intrigen und Machtspiele freuen, die deutlich machen, wie instabil die Lage innerhalb der Galaxis zwischen Episode III und IV wirklich ist. Unser abtrünniger Jedi hat es sich dabei zur Aufgabe gemacht, den bösen Mächten entgegen zu treten und agiert in Teil 2 noch deutlich selbstbewusster und unerbittlicher als im Vorgänger, kommt hierbei aber auch immer wieder auf die eine oder andere Art an seine (emotionalen) Grenzen. Damit erhalten wir auch (endlich) eine filmreif inszenierte Geschichte mit echtem Star-Wars-Feeling, die sich nicht nur in den Kanon einfügt, sondern uns auch neue Eindrücke und Zusammenhänge vermittelt und uns damit auch inhaltlich ein Stück weit voranbringt – zum Beispiel mit Bezügen zur Zeit der Hohen Republik. So zeigt Jedi: Survivor schon früh, dass es aus den (wenigen) Schwächen des Vorgängers gelernt hat, der zwar eine gelungene Geschichte zu bieten hatte, aber in Sachen Star-Wars-Atmosphäre doch einige Luft nach oben ließ.

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Intensive Stimmung vs. störende Schönheitsfehler

Unser Zwangsmarsch durch die heruntergekommene Ebene 2046 zeigt Coruscant stimmungsmäßig so intensiv, wie in noch keinem Star-Wars-Spiel zuvor. Wir laufen an Neonreklamen, Werbeanzeigen und Fassaden von geschlossenen Geschäften vorbei und erleben die Furcht, die durch das Imperium verbreitet wird, dabei besonders intensiv, ebenso wie die allgegenwärtige Propaganda und Brutalität, mit der diese verbreitet wird. Grafisch zeigt sich Jedi: Survivor außerhalb der Sequenzen von Beginn an von seiner besten und auch von seiner schlechtesten Seite. So sehen der dezente Nebel, der den Smog in Coruscant hervorragend zur Geltung bringt, oder auch der grandiose Lichteinfall, der die Stärken von Raytracing mit äußerst realistisch wirkenden Beleuchtungselementen klar offenlegt, absolut umwerfend aus. Gleiches gilt für den lebendigen Hintergrund, der das Treiben auf dem Stadtplaneten glaubhaft in Szene setzt und uns die Größe der Gebäude um uns herum nicht nur sehen, sondern auch spüren lässt.

Die teils etwas ruckelige Fortbewegung oder auch die nicht gänzlich scharfen Gesichter von Cal und seinen Begleitern stehen dem allerdings etwas im Wege und holen uns immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn die Welt um uns herum gerade mal wieder zu schön ist, um wahr zu sein. Auch konnten wir immer mal wieder beobachten, wie sich einer unserer Begleiter in der Umgebung verkeilt hat um dann, wie durch ein Wunder, einige Meter weiter vorne aus dem Nichts wieder zu erscheinen. Derartige Bugs gibt es natürlich immer wieder, bei einem so großen Studio sollte man allerdings denken, dass sie eher die Ausnahme sind. Richtig gut gefallen hat uns hingegen die Umsetzung der Vertikale, die gerade natürlich auf Coruscant mit seinen immens hohen Gebäuden um uns herum, zum Tragen kommt. So spürt man durch die gelungene Perspektive den Höhenunterschied und hat dadurch, gerade wenn man unter Höhenangst leidet, immer wieder ein mulmiges Gefühl. Aber auch kleine Details, wie zum Beispiel von der Decke hängende Kabel, die sich beim Durchlaufen äußerst realistisch bewegen und unter anderem auch auf Gegner reagieren, die wir per Machtwurf auf sie schleudern, zeigen die Sorgfalt, mit der hier bei der Umgebungsgestaltung gearbeitet wurde. Umso schmerzhafter sind die oben beschriebenen Grafik- und Performancepatzer, die sich immer wieder in unser Bewusstsein drängen.

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Großartige Gefechte mit einem großen Aber…

Das Kampfsystem übertrifft mit seiner temporeichen Inszenierung und seinem wuchtigen Spielgefühl das des Vorgängers um Längen. Die Schläge mit dem Lichtschwert, die Machtangriffe oder auch das Parieren von gegnerischen Attacken fühlen sich rundum großartig an und lassen uns mehr denn je in die Kunst des Jedi-Schwertkampfes eintauchen. Auch können wir Blastergeschosse abwehren, Nahkampfhieben ausweichen oder uns mit einem kurzen Hechtsprung aus der unmittelbaren Gefahrenzone herausbringen – genauso muss sich ein junger dynamischer Jedi-Ritter, der, im Gegensatz zu Teil 1 nun auch über die nötige Erfahrung und das entsprechende Selbstbewusstsein verfügt, im Kampf anfühlen. Hinzu kommt ein hervorragend genutzter DualSense-Controller, der uns mit unterschiedlich stark ausgeprägten Vibrationen sowie mit differenzierten Vibrationsarten die Wucht der Kämpfe hautnah spüren lässt und uns damit Mitten auf das Schlachtfeld katapultiert. Ebenso grandios ist die Kamera in Szene gesetzt, die mit ihren Perspektiven spielt und uns die Nahkämpfe in Hollywood-Manier präsentiert, sowohl im regulären Schlagabtausch als auch bei den spektakulären Finishing-Moves, mit denen Cal seine Feinde stilvoll eliminiert. Weiterhin dürfen wir außerhalb der Gefechte auch Stealthkills nutzen, zum Beispiel, während wir an einer Kante hängen, um uns unauffällig vorzuarbeiten.

Alles könnte so schön sei, wenn bei den actiongeladenen Gefechten gegen Sturmtruppen, Droiden und andere Schwertkämpfer nicht ständig eine deutlich sichtbare Unschärfe über dem Geschehen liegen würde, die dem großartigen optischen Erscheinungsbild der Umgebung einfach nicht gerecht wird. Leider bleibt dieser Effekt auch bestehen, wenn wir die Option “Bewegungsunschärfe” im Grafikmenü deaktivieren, sodass das Kamerabild in den Kämpfen nie wirklich klar ist, sondern gerade an den Rändern von Cals Körper immer etwas ausfranst. Hinzu kommt ein wirklich merkwürdiges und einfach nicht zum Rest passendes Design der Lebensbalken unserer Feinde, die sich überhaupt nicht in die Umgebung eingliedern und unangenehm künstlich wirken. Bei der Auswahl an Gegnern schöpft Jedi: Survivor aus dem Vollen und wirft uns alles entgegen, was das Universum zu bieten hat, von einfachen Sturmtruppen, über hartnäckige Nahkampftruppler und Kämpfer mit Schilden, bis hin zu Viper- und Kampfdroiden oder diversen wilden Geschöpfe. Darüber hinaus warten auch wieder einige Bosskämpfe auf uns, wie zum Beispiel Lichtschwertduelle gegen die berüchtigten Inquisitoren und auferstandene dunkle Jedi oder auch imposante Gefechte gegen brutale Attentäterdroiden und riesige Kreaturen, die uns mit aller Kraft zermalmen möchten. Jeder Gegnertyp, allen voran die Bossgegner, lassen sich mit individuellen Taktiken sehr gut bekämpfen, sodass einige Angreifer zum Beispiel anfällig gegen zurückgeworfene Laserstrahlen sind, wohingegen uns andere zum Parieren oder Ausweichen einladen, um dann entscheidende Treffer setzen zu können.

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Auf der Suche nach dem passenden (Schwert-) Stil

Unsere Fähigkeiten verbessern wir, sobald wir durch entsprechenden Spielfortschritt die benötigten Fähigkeitspunkte gesammelt haben, auf den bekannten Meditationsfeldern, die wir in regelmäßigen Abständen auf den verschiedenen Planeten finden. Diese dienen als Regenerations- und Speicherpunkt, wenn wir das Zeitliche segnen oder das Spiel beenden möchten. Mitunter kann es aber schon ein Weilchen dauern, bis wir von einem Feld zum anderen gelangen, was wir beim Planen unserer Spielesessions miteinbeziehen sollten, um keinen wertvollen Fortschritt zu verlieren. Weiterhin bieten uns die Meditationsorte Zugriff auf unseren Fähigkeitenbaum. Hier können wir unsere Punkte auf insgesamt drei Hauptkategorien verteilen, auf Überleben, Lichtschwert und Macht, und damit unter anderem neue Angriffsarten und Hiebe freischalten, Cals maximales Leben erhöhen oder auch weitere Machtfähigkeiten lernen sowie die vorhandenen verstärken.

Neu ist, dass uns Jedi: Survivor sehr früh die Möglichkeit bietet, zwischen unterschiedlichen Schwertstilen zu wechseln und uns beispielsweise für ein einfaches oder zwei getrennte Lichtschwerter, eine Doppelklinge oder ein Cross-Modell im Kylo-Ren-Stil zu entscheiden. Für jeden Schwerttyp lassen sich am Fähigkeitenbaum individuelle Verbesserungen freischalten, passend zu unserer bevorzugten Spielweise. Weiterhin fühlt sich jedes Schwert im Kampf auch ein wenig anders an, sodass eine einzelne Klinge zum Beispiel sehr viel flinker wirkt als ein Doppelschwert, das dafür aber spürbar mehr Wucht in den Schlägen und einen größeren Schadensradius hat. Wir dürfen zwei der verfügbaren Stile auf die Schnelltasten unseres Steuerkreuzes legen, wo wir jederzeit zwischen den ausgewählten wechseln können. Wollen wir die Vorauswahl für den Schnellzugriff verändern, müssen wir hingegen einen Meditationspunkt aufsuchen, sodass unsere Kampfstile mit Bedacht gewählt werden sollten, da wir nicht jederzeit Zugriff auf alle Optionen haben. Richtig gut ist hierbei auch die Einführung der Stile, sodass Cal beispielsweise lernt, mit zwei Schwertern zu kämpfen, wenn seine Doppelklinge im Duell in der Mitte durchtrennt wird. Neben unseren eigenen Fertigkeiten sind aber auch die unseres Begleiterdroiden BD-1 essenziell wichtig für uns. Dieser ist nicht nur in der Lage, Konsolen zu hacken oder Türen und Truhen für uns zu öffnen, sondern hält bei Bedarf auch ein Stimpack für eine schnelle Heilung abseits der Meditationspunkte bereit. BD-1 ist dieses Mal aber nicht der einzige Begleiter, der uns in der einen oder anderen Situation im Spielgeschehen mit individuellen Interaktionen weiterhilft und uns auf die eine oder andere Art den Weg freimacht. Ohnehin ist Cal nicht mehr nur mit der (ehemaligen) Crew der Mantis unterwegs, sondern hat inzwischen einige Mitstreiter um sich geschart, um dem Imperium gezielt entgegen treten zu können, sodass sich langsam aber sicher eine Rebellion formiert. Hierfür arbeitet die Gruppe unter anderem auch mit dem berüchtigten Saw Gerera zusammen, der nicht nur in Rogue One eine wichtige Rolle einnimmt.

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Jedi-Meister Drake is back

Kletterpassagen im Uncharted-Stil, die im Vorgänger ja ein echtes Novum für das Star-Wars-Franchise darstellten, sind in Jedi: Survivor ebenfalls wieder mit von der Partie. Bei den Hangelpartien in teils schwindelerregender Höhe erwarten uns bekannte Stilmittel wie Sprung- und Schwungelemente, wegbrechende Greifpunkte oder auch Überhangabschnitte, bei denen sich Cal auf uns zu bewegt. Auch, wenn die Kletterpartien optisch beeindruckend ausfallen und uns gerade auch bei der Ansicht in der Vertikale richtig gut gefallen haben, gibt es auch hier leider kleinere Kritikpunkte, die einfach ein wenig stören. Zwar sind der grundlegende Ablauf der Passagen und auch das (haptische) Spielgefühl auf einem wirklich guten Niveau umgesetzt, allerdings wirken Übergänge und auch die Bewegungen an einigen Stellen etwas zu gehetzt, wodurch sich die Anstrengung von Cal, die er bei einer solchen sportlichen Betätigung trotz Jedi-Ausbildung eigentlich spüren müsste, nicht wirklich nachempfinden lässt. Das Gefühl eines etwas zu hohen Grundtempos, das unsere Bewegungen oftmals etwas hektisch wirken lässt, hatten wir aber auch abseits des Kletterns bei der regulären Fortbewegung in der Welt. Nichtsdestotrotz sind die Kletterelemente eine gelungene Abwechslung zum Kämpfen und Erkunden und verleihen der Jedi-Reihe eine eigene, wichtige Trademark. Schön ist auch der nahtlose Übergang von Hangelpassagen, zu Sequenzen, hin zum regulären Gameplay, sodass hier für geschmeidige Wechsel gesorgt ist.

Ein weiteres aus Teil 1 bekanntes Element, das lässige Entlanglaufen an zerfurchten Wänden, ist ebenfalls in der Fortsetzung mit dabei und lässt uns wieder auf besonders stylishe Weise größere Abgründe überwinden, die unser Doppelsprung nicht schaft. Besonders spektakulär ist diese Art der Fortbewegung dann, wenn sie mit Kletterpassagen kombiniert wird. Außerdem haben wir wieder die Möglichkeit, uns mithilfe unseres Droiden an über uns gespannten Seilen und Kabeln einzuhaken und per Seilrutsche zur anderen Seite einer (Häuser-) Schlucht zu gelangen. Hinzu kommen an vielen Stellen praktische Ankerpunkte, an denen wir ein Kabel befestigen und uns per automatischem Seilzug nach oben hieven können – ganz im Stile der Arkham-Reihe. Dadurch wird das Vorankommen an vielen Stellen deutlich dynamischer als im Vorgänger, wo wir eigentlich fast ausschließlich per Seilrutsche unterwegs waren oder uns mit bloßen Händen die Wände hoch hangelten – außerdem werden die Kletter- und Wandlaufpartien in Kombination mit dem Seilwerfer abwechslungsreicher und teilweise auch anspruchsvoller, da hier unser Timing und auch unsere Konzentration gefordert werden. Ebenfalls neu ist der sogenannte Wandsprung, mit dem wir an bestimmten Wänden selbst ohne Ankerpunkt am nackten Beton nach oben springen können – dies fühlt sich schon äußerst spektakulär an und sorgt für echtes Ninja-Feeling.

jedi cal merrin

Die Macht ist mit uns

Neben den verschiedenen Fortbewegungsarten hält Jedi: Survivor aber auch noch andere Interaktionen abseits der Gefechte bereit. Hierzu gehören zum Beispiel verschiedene Arten, die Macht in unserer Umgebung zu nutzen, mal als Teil eines Rätsels, mal, um schlichtweg eine entsprechend markierte Tür aus den Angeln zu heben und den Weg frei zu machen. Hierbei stehen uns unter anderem Optionen wie der Machtschub oder der Machtmagnet zur Verfügung, mit denen wir Objekte und auch Gegner wegschleudern oder zu uns ziehen können. Außerdem unterstützt uns die Macht beim schnellen Ausweichen oder auch beim Ausführen eines Doppelsprungs, um größere Abgründe zu überwinden. Im Kampf hilft uns die Macht außerdem, bei entsprechend aufgeladener Leiste, die Gegner um uns herum zu verlangsamen, um uns dadurch für kurze Zeit einen gewaltigen Vorteil zu verschaffen. Auch, wenn uns die zahlreichen Machtinteraktionen die Kräfte der Jedi eindrucksvoll darbieten, fehlt es hier doch auch ein wenig an Wumms. Zwar kommt die DualSense-Vibration mitsamt adaptivem Trigger sehr gut zum Einsatz, dafür ist die optische Umsetzung des Machtwirkens etwas brav – ein wenig mehr Größenwahn, wie zum Beispiel bei The Force Unleashed, hätte dem Spiel an dieser Stelle wahrlich nicht geschadet. Richtig cool ist hingegen die neue Möglichkeit, den Jedi-Gedankentrick in unterschiedlichen Situationen außerhalb der Kämpfe anzuwenden und dabei auch die Worte zu wählen, die in das Bewusstsein unseres Gegenübers eingepflanzt werden sollen.

Eine zusätzliche Trademark, die sich Jedi: Survivor erhalten hat, ist der sehr begrenzte Umgang mit Zielmarkern, sodass wir sehr häufig die Umgebung genau unter die Lupe nehmen müssen, um passende Interaktionsmöglichkeiten oder schlicht und einfach den richtigen Weg zu finden. Wer sich also für Oldschool-Gameplay im Stile der früheren Tomb-Raider-Teile oder auch der Jedi-Knight-Reihe begeistern kann, kommt hier, wie schon beim Vorgänger, definitiv auf seine Kosten. Denn trotz der häufig doch recht begrenzten Areale, sind diese keinesfalls so schlauchartig gestaltet, dass man zwangsläufig den richtigen Weg findet, sodass wir uns definitiv genauer umschauen müssen. Auf diese Weise finden wir beispielsweise auch bestimmte Objekte, denen Cal durch Einsatz der Macht, mithilfe der sogenannte Psychometrie, Informationen entziehen kann. Apropos Tomb Raider – auch bei den Umgebungsrätseln erinnert Jedi: Survivor immer wieder an die alten Schatzsucher-Abenteuer und lässt uns beispielsweise Kisten verschieben, um höhere Ebenen zu erreichen, oder auch die richtigen Machtkräfte auswählen, um Objekte auf eine bestimmte Art und Weise zu bewegen. Während einige Rätsel im Rahmen der Story auf dem Programm stehen, müssen andere gelöst werden, um Sammelobjekte wie Artefakte zu erhalten. Besonders spektakulär sind hierbei die Meditationskammern aus längst vergangenen Zeiten, die verschiedene Schiebe-, Kletter- und Kombinationsaufgaben für uns bereithalten, in denen nicht nur Cals Machtkenntnisse, sondern auch unsere grauen Zellen gefordert werden.

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Eine Frage der Optik

Nachdem wir Coruscant hinter uns gelassen haben, dürfen wir uns auch das erste Mal auf unserem Schiff, der Mantis umschauen. Hier schalten wir diverse Anpassungsoptionen frei, mit denen wir optische Akzente in unterschiedlichen Bereichen setzen und auch andere Verbesserungen vornehmen können. So dürfen wir fortan Werkbänke benutzen, um der Klinge unseres Lichtschwerts eine andere Farbe zu verpassen, um Modifikationen vorzunehmen oder auch, um das Aussehen des Griffs detailliert anzupassen. Weiterhin haben wir hier die Chance, BD-1 Optik und auch einzelne Komponenten des Droiden zu verändern. Eine zusätzliche Neuerung im Hinblick auf das Aussehen ist die Anpassbarkeit von Cals Outfit und Erscheinungsbild. Die Individualisierung ist zu jeder Zeit über das Charaktermenü möglich und bietet uns unter anderem die Gelegenheit, zwischen unterschiedlichen Frisuren und Bartstilen sowie Oberteilen, Hosen und Jacken zu wählen. Beim Durchstöbern der Welt finden wir nach und nach weitere Optionen und können unseren Jedi dadurch immer mehr an unsere individuellen Vorlieben anpassen, egal, ob wir Cal lieber glattrasiert, mit Stoppeln oder auch mit trendiger Vokuhila-Frisur mögen. Sicherlich ist nicht jeder Style eine Offenbarung, dafür kommt bei den sehr unterschiedlichen Looks wirklich jeder Geschmack auf seine Kosten. Bei den Outfits haben wir zudem noch einmal die Chance, den Farbverlauf der meisten Kleidungsstücke zu verändern und unserer Kreativität dadurch (fast) freien Lauf zu lassen – es stehen nämlich nur einige vorgefertigte Farbkombinationen zur Wahl, sodass wir Cal nicht gänzlich nach Belieben einfärben dürfen. Insgesamt sind die Anpassungsoptionen aber in jedem Fall eine gute Ergänzung, da wir uns auf diesem Weg noch besser mit unserer Hauptfigur identifizieren können.

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Eine Reise durch die Galaxis

Bei den Welten deckt Jedi: Survivor eine schöne Auswahl an bekannten und neuen Planeten ab, die sich in ihrer Beschaffenheit merklich unterscheiden. So startet unser Abenteuer, wie schon erwähnt, im pulsierenden Coruscant, wo wir nicht nur einen stimmungsvollen Eindruck vom stetigen Treiben auf den mittleren Ebenen des Stadtplaneten erhalten, sondern später beispielsweise auch in der gefährlichen Unterwelt unterwegs sind, wo riesige Fabrikanlagen noch die kleinste Gefahr für uns darstellen. Als zweite Station wartet mit Koboh ein zerklüfteter Gebirgsplanet auf uns, der neben tiefen Schluchten und hohen Felsformationen auch allerlei Grünfläche zu bieten hat. Hier gibt es nicht nur fremde Kreaturen jeglicher Art zu bestaunen, sondern auch ein Wiedersehen mit den guten alten Roger-Roger-Kampfdroiden oder auch den Superkampfdroiden aus Episode 1 bis 3. Insgesamt verströmt der bisher unbekannte Himmelskörper eine gelungene Star-Wars-Atmosphäre und kann dabei mit abwechslungsreicher Landschaft sowie mit düsteren Tunneln und Minen mit geheimnisvoller Aura überzeugen. Dichte Wälder und steile Berghänge gehören hier ebenso zu den sehenswerten Schauplätzen wie verlassene Forschungsanlagen oder ein echtes Jawa-Dorf. Koboh nimmt aber auch deshalb einen besonderen Platz auf unserer Reise ein, da wir hier auf unseren alten Begleiter Greez treffen, der vor Ort einen Saloon eröffnet hat. Im Keller der Absteige hat uns unser Freund außerdem ein kleines Zimmer mit Meditationspunkt, Bett und Werkbank eingerichtet, also eine Art Rückzugsort, an dem wir uns für kurze Zeit entspannen können. Später wartet auch noch ein gemütlicher Dachgarten auf uns, wo wir auf dem Planeten gesammelte Samen einpflanzen und so eine grüne Oase züchten können. Rund um die Cantina finden wir außerdem verschiedene Händler und Gesprächspartner sowie kleinere Nebenaufgaben, genannt Gerüchte, mit denen wir uns abseits der Story beschäftigen können. Bei Letzteren geht es zum Beispiel darum, vorgegebene Orte in der Nähe zu besuchen oder die Umgebung nach bestimmten Personen abzusuchen, um diese für unsere Sache zu rekrutieren.

Insgesamt warten in Jedi: Survivor sechs unterschiedliche Schauplätze auf uns. Hierzu gehört neben den bereits beschriebenen beiden unter anderem auch der Wüstenplanet Jedha, der bereits aus Rogue One bekannt ist. Dieser empfängt uns mit dichten Sandstürmen, schier endlosen Sandhügeln und kahlen Bergen und wirkt von Beginn an lebensfeindlich und rau. Aber auch imposante Überreste riesiger Tempelanlagen prägen das Erscheinungsbild der Wüstenlandschaft, die wir von Innen und Außen bestaunen dürfen. Ebenfalls spektakulär ist der Ziel- und Endpunkt unserer Reise, der fast gänzlich unberührte Planet Tanalorr, der einst als Rückzugsort für den Jedi-Orden diente und aufgrund seiner versteckten Lage als passender Standort für einen großen Tempel auserkoren wurde. Während unserer Reise nehmen Koboh und Jedha definitiv die meiste Zeit in Anspruch und halten jeweils die größten Areale für uns bereit. Andere Abschnitte, wie Coruscant, der Asteroid Nova Garon oder ein teilweise zerstörter Trabant von Koboh sind eher als Zwischenstationen zu verstehen und fallen dadurch auch deutlich linearer und kürzer aus. Für Abwechslung bei den Schauplätzen ist in jedem Fall gesorgt und gerade auch aufgrund der unterschiedlich stark ausgeprägten Bedeutung der verschiedenen Welten kommt keine Langeweile beim Setting auf.

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Star Wars Jedi: Survivor macht uns zum Entdecker

Insgesamt sind die Areale, vor allem auf den beiden Hauptplaneten, merklich weitläufiger als in Teil 1. Da wir die freigeschalteten Meditationsflächen als Schnellreisepunkte auf dem jeweiligen Planeten nutzen können und außerdem immer wieder praktische Abkürzungen freischalten, lassen sich die Laufwege nach einem Respawn oder auch bei einem erneuten Besuch allerdings deutlich abkürzen, was beispielsweise auch die Jagd nach Schätzen und anderen Sammelobjekten oder auch die Rückkehr zum Schiff am Ende einer Mission erleichtert. Um schneller voran zu kommen, stehen uns, je nach Schauplatz, auch Reit- und Flugtiere zur Verfügung, die uns beim Zurücklegen größerer Distanzen helfen oder uns nach dem Zähmen beispielsweise auch kurzzeitig das Gleiten über einen größeren Abgrund oder das Erklimmen rutschiger Abhänge ermöglichen. Eine weitere gelungene Neuerung beim Erkunden der Planeten ist die Möglichkeit, besiegte Kreaturen oder verschiedene Hotspots mit BD-1 zu scannen und auf diese Weise einen Eintrag mit zusätzlichen Informationen zu den Lebewesen in unserem Logbuch anzulegen. Dadurch lernen wir die jeweilige Welt mit ihren Bewohnern besser kennen und rennen nicht einfach nur durch die Kulisse, wenn wir dies nicht wollen. Ohnehin laden die Schauplätze in Jedi: Survivor deutlich mehr zum Umherstreifen und Untersuchen ein als im Vorgänger, wodurch wir zum Beispiel auch den einen oder anderen NPC mit kleineren Nebenaufgaben entdecken können. Was auch wieder durchgehend gelungen ist und den Welten an sich sowie den zahlreichen Actionszenen einen passenden Rahmen verleiht, ist die hervorragend umgesetzte Hintergrundmusik. Hier dürfen wir uns auf kinoreife Orchesterklänge, auf bekannte Star-Wars-Melodien sowie auf eine wuchtige und einnehmende Sounderfahrung freuen, die dem Score der Filme in nichts nachsteht.

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Fazit

Im Hinblick auf die Story, auf das großartige Kampfsystem oder auch auf epische Schauplätze wie Coruscant oder Jedha, die dieses Mal auch wirklich echte Star-Wars-Atmosphäre mitbringen, macht Star Wars Jedi: Survivor ohne Frage alles richtig. Gerade auch kleinere Details wie die gut inszenierten Rätsel, die gewohnt soliden und diesmal sehr abwechslungsreichen Kletterpassagen oder auch die verschiedenen Schwertstile mit ihrem ganz besonderen Spielgefühl sind rundum gelungen und zeigen, dass Jedi: Survivor definitiv in der ersten Liga des Franchises spielt und auch aus den Schwächen des Vorgängers gelernt hat. Hinzu kommen stimmungsvolle Welten mit einer Fülle an Gegnern und Kreaturen, die nicht nur Abwechslung bieten, sondern auch deutlich mehr zum Erkunden einladen als in Fallen Order. Allerdings steht sich das Action-Adventure leider mit einer teilweise merklich ruckeligen Performance und auch mit grafischen Dämpfern wie einer deutlich sichtbaren Unschärfe während der Bewegung und der Kämpfe selbst im Wege. Denn dadurch wird die an vielen Stellen wirklich großartige Umgebungsgestaltung mit imposanten Beleuchtungselementen, dynamischem Geschehen im Hintergrund oder auch realitätsnahen Rauch- und Nebeleffekten spürbar abgewertet, wodurch das Spiel am Ende älter erscheint als es ist. Darüber täuschen leider auch nicht die filmreifen Sequenzen hinweg, die durch die Bank hervorragend aussehen – im Gegenteil: gerade aufgrund der nahezu makellosen Darbietung in den Cutscenes schmerzt die Spielgrafik, die leider viel zu oft nach Last- und eben nicht nach Next-Gen aussieht, umso mehr. Dennoch sind am Ende die packenden Kämpfe, die temporeichen und anspruchsvollen Fortbewegungsmöglichkeiten und auch die Inszenierung der Geschichte sowie die intensive Star-Wars-Atmosphäre einfach auf einem so hohen Niveau, dass ich mit zwei zugedrückten Augen noch irgendwie in den 9er-Wertungsbereich vordringen kann – denn eigentlich hat dieses Spiel nichts anderes verdient. Ich hoffe aber inständig, dass EA und Respawn an den ohne jeden Zweifel vorhandenen Problemen arbeiten und Star Wars Jedi: Survivor in nicht allzu ferner Zukunft zu dem Meisterwerk machen, das es im Herzen eigentlich schon ist.

Pro:
  • Intensive Geschichte mit vielen Bezügen zum Kanon 
  • Großartige Star-Wars-Atmosphäre mit bekannten und neuen Figuren auf beiden Seiten 
  • Weitläufige und stimmungsvolle Planeten, sowohl Klassiker (Coruscant) als auch bisher Unbekannte (Koboh) 
  • Erweitertes Kletter- und Wandlauferlebnis für deutlich anspruchsvollere Parcours 
  • Verschiedene Schwertstile mit individuellem Spielgefühl
  • Optik von Cal, seinem Lichtschwert und BD-1 kann individualisiert werden
  • Motivierende Erkundung der Planeten dank Scans und Lexikoneinträgen 
  • Abwechslungsreiche Rätselaufgaben, z. B. in den epischen Meditationskammern 
  • Grandioses Kampfsystem mit ordentlich Tempo und DualSense-Feedback
  • Sequenzen, Lichteinfall und Umgebungsdesign optisch auch höchstem Niveau 
Contra:
  • Immer wieder spürbare Ruckler
  • Störende Unschärfe während der Kämpfe und der Fortbewegung 
  • Ingame-Grafik sieht häufig nicht nach Next-Gen aus
  • Wenig Wucht bei Einsatz der Machtkräfte
  • Bewegungstempo wirkt, gerade beim Klettern, oft unnatürlich gehetzt
  • Optisch völlig unpassende Lebensanzeige der Gegner
Story:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PS5
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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