The ChantThe Chant
Review

The Chant im Test: Die Bedrohung inmitten der Wohlfühloase

Von Dominik Probst am 23. November 2022. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Das kürzlich erschienene The Chant nimmt uns mit zu einem Retreat auf einer wunderschönen Insel. Dabei geht jedoch einiges schief und unser Leben ist bedroht. Wie wir aus diesem Horror-Adventure von Brass Token entkommen, erfährst du im Test.

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Eine abgelegene, weit entfernte Insel

Alles beginnt 1972 auf Glory Island, einer Insel mitten im Nirgendwo. Wir schlüpfen hier in die Rolle von Babs, der Tochter des Anführers eines Kultes. An einem mysteriösen Bauwerk öffnet sich während einer Zeremonie ein Portal in eine andere Welt. Doch irgendetwas stimmt nicht und Babs will von dort weg, zu ihrem eigenen Wohl, aber auch zu dem ihres Babys in ihrem Bauch. Es startet eine Verfolgungsjagd über die Insel, bis wir schließlich von den Klippen ins Meer springen, in der Hoffnung auf ein neues Leben.

Ein Zeitsprung in die Gegenwart schickt uns jetzt in die Rolle von Jess, einer jungen Dame, die von Gewissensbissen verfolgt wird, weil sie für den Tod ihrer kleinen Schwester verantwortlich ist. Ihre Freundin Kim hat sie zu einem Retreat auf Glory Island eingeladen, an dem sie jetzt auch teilnehmen will. Jess will sich endlich ihrer Vergangenheit stellen und die Gedankenkette durchbrechen.

Auf der Insel angekommen, führt Kim uns rum. Nach unserer Ankunft im Camp treffen wir auf den Rest des Retreats und auch den Leiter namens Tyler. Nachdem wir uns bei allen vorgestellt haben, dürfen wir am Abend am Ritual teilnehmen. Nach einer Runde heiligem Tee erklärt uns Tyler etwas über die Prismen, die jeder bekommen hat. Durch Gesang stärkt man diese und synchronisiert sich so mit der Energie um sich herum. Darauf folgt auch direkt ein kleiner Song, bei dem aber irgendetwas schiefgegangen zu sein scheint.

Um uns herum taucht ein furchteinflößender Nebel auf, aus dem Monster erscheinen. Auch Kim fängt plötzlich an, einen Sinneswandel zu haben, da sie uns anschreit und danach aus der Kuppel, in der wir uns befinden, rennt. Wir schlafen daraufhin ein. Als wir aufwachen, ist alles anders, so gut wie alle sind uns negativ gesinnt und Kim ist immer noch verschwunden. Es liegt nun an uns, sie zu suchen und herauszufinden, was hier los ist.

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Der Kampf gegen die eigene Psyche

Auf unserem Weg, Kim zu finden, überqueren wir die gesamte Insel und stellen uns jeglichem Schrecken. Wir durchsuchen sämtliche Häuser nach Informationen, sammeln Pflanzen und Gegenstände ein und studieren Tafeln an den Wänden, die uns über verschiedene Gegnertypen aufklären. Aus den Pflanzen und Gegenstände lassen sich zum einen Waffen oder Wurfobjekte fertigen, aber auch unsere vitalen Werte wie Psyche, Körper und Geist auffüllen.

Feinde können überall lauern, doch ganz sicher tauchen diese in den Nebelregionen auf. Jeder Nebel besitzt eine eigene Farbe, die zu einem entsprechenden Prisma passt, welches zum Eintritt benötigt wird. In diesen Regionen verliert Jess kontinuierlich etwas von ihrer Psyche. Ist diese aufgebraucht, erleiden wir eine Panikattacke, welche schnellstmöglich aufgehoben werden sollte. Dazu lässt sich beispielsweise Meditieren, was uns einen Tausch von unserem Geist gegen etwas Psyche ermöglicht.

Gegen unsere Feinde können wir drei verschiedene Waffenarten einsetzen: Feuer, heilig und spirituell. Feuer ist effektiv gegen alle Gegner außerhalb einer Nebelwand, heilig ist nützlich gegen Schwärme und spirituell gegen alles innerhalb einer Nebelwand. Insgesamt gibt es drei Nahkampfwaffen und drei Wurfobjekte, die jeweils zu einer dieser Kategorie angehören. Die Waffen und das Kampfsystem sind simpel, aber effizient und machen Spaß.

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Da unser Inventar auch nicht sonderlich groß ist, lassen sich nicht viele Materialien mitführen. Das heißt, wir müssen mit unseren Waffen sparsam umgehen, da diese natürlich nur aus Pflanzen bestehen, als Beispiel wäre hier die Salbeifackel zu nennen, und somit auch irgendwann einfach kaputt gehen. Je mehr Prismen wir besitzen, desto mehr Spezialfähigkeiten schalten wir auch frei. Mit unserem eigenen können wir die Fähigkeit Stasis nutzen, welche etwas Geist nutzt, um unsere Gegner für kurze Zeit zu verlangsamen.

Spieltechnisch macht The Chant wirklich Spaß und verleiht dem Genre einen neuen Touch. Das Setting eines Retreats ist wirklich spannend und gut umgesetzt worden, auch die anfänglichen Gespräche, bevor alles den Bach runtergegangen ist, könnten fast 1:1 aus einem echten Retreat stammen. Auch das Spiel mit den Ängsten von Jess wurde sehr gut eingefangen. Wir sind ständig am Haushalten mit unseren Werten (Psyche, Körper und Geist) und versuchen Kämpfen aus dem Weg zu gehen, um so Materialien (also Waffen) zu sparen, die wir vielleicht für einen späteren Kampf benötigen, denn in einer Nebelwand geht es gut und gerne etwas spaßig zu. Allerdings ist die Spielzeit mit etwa sechs bis zehn Stunden gefühlt etwas kurz. Wir wären gerne noch viel länger in diesem Setting geblieben.

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Gruselig und atmosphärisch

Die Spielwelt von The Chant ist atmosphärisch und authentisch gut gestaltet. Vor allem in den Nebelwänden fliegen etliche Partikel und Dinge um uns herum, die gesamte Flora dort leuchtet und ist andersartig. Die Gegnermodelle sind sehr detailliert und sehen gut aus, nur die Charaktermodelle wirken in Gesprächen manchmal etwas kühl und steif. In Cutscenes ist das allerdings nicht der Fall. Durch das dunkle Setting der Nacht spielt The Chant auch sehr viel mit Leuchteffekten und Lampen, welche das Horrorgenre natürlich schon fast voraussetzt. Dunkelheit, wenig Licht und gruselige Gegner sind das perfekte Rezept dafür. Und natürlich Blut, sehr viel Blut.

Untermalt wird das Setting von The Chant von einem mysteriösen Soundtrack, der dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufsetzt. Oftmals wird auch komplett auf Musik verzichtet, um nur die Geräusche der Umgebung zu nutzen. Die Sprachausgabe von The Chant ist unter anderem auch auf Deutsch, bei der die Synchronsprecher gute Arbeit geleistet haben.

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Fazit

The Chant ist ein wirklich spannendes und tolles Horrorspiel, das mich voll und ganz in seinen Bann gezogen hat. Das Setting rund um ein Retreat finde ich eine außerordentliche Wahl, die auch vorzüglich umgesetzt wurde. Auch das Kampfsystem mit den drei verschiedenen Waffentypen gefällt mir sehr gut, da es simpel ist, aber dennoch genug Abwechslung bietet. Die Geschichte rund um die Prismen und Jess ist auch spannend erzählt. Leider war mir The Chant mit knapp sechs bis zehn Stunden etwas zu kurz, wäre ich doch gerne länger in diesem Setting geblieben. Nichtsdestotrotz war das Spiel in sich schlüssig und auch abgeschlossen, sodass die Spielzeit trotzdem viel Spaß gemacht hat. Was mich leider etwas mehr gestört hat, waren die Charaktermodelle in Gesprächen, die teilweise etwas kühl und starr wirkten. Dennoch kann ich The Chant nur empfehlen und bin gespannt, ob vielleicht ja noch ein Nachfolger kommt oder ein DLC erscheint.

Pro:
  • Spannende Story
  • Unverbrauchtes Retreat-Setting
  • Simples, aber wirkungsvolles Kampfsystem
  • Detailreiche Umgebung
Contra:
  • Charaktermodelle wirken in Gesprächen teilweise etwas kühl und starr
  • Spielzeit liegt bei etwa sechs bis zehn Stunden
Story:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 7.5 / 10
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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