Tomb Raider I-III Remastered Starring Lara Croft im Test: Ein nostalgisches Fest für Lara Croft Fans?
Mit Tomb Raider I-III Remastered Starring Lara Croft stützt sich Lara Croft ein weiteres Mal in ihre Abenteuer, die 1996 ihren Anfang nahmen. Ob uns der Ausflug in die Vergangenheit einer der bekanntesten Videospielreihen aller Zeiten gefallen hat, erfahrt ihr in unserem Test.
Zurück in die Kavernen
Wenn man die erste Sequenz von Tomb Raider 1 über den Bildschirm flimmern sieht, könnte man zunächst denken, dass sich an den alten Teilen überhaupt nichts verändert hat. Wenn man dann aber in den Kavernen steht, lacht das Fanherz, denn das Remaster überzeugt von Anfang an mit einer tollen grafischen Präsentation. Wo in den alten Teilen Ecken und Kanten vorherrschten, dürfen wir uns jetzt über eine moderne Präsentation und detailreiche Umgebung mit mehr Weitsicht freuen. Wer will, kann sich mit einem Klick in die Vergangenheit versetzen lassen und die Titel auch in der Originalgrafik spielen oder einfach mal sehen, wie viel sich in Sachen Grafik bei der Überarbeitung getan hat. Das Schöne ist, dass Aspyr es schafft, trotz der grafischen Überarbeitung den Retro-Charme beizubehalten, sodass uns jederzeit die besondere Atmosphäre der ersten Tomb-Raider Teile erhalten bleibt.
Auch in Sachen Steuerung haben wir die Wahl zwischen der Original-Version und einer überarbeiteten Variante mit modernerer Tastenbelegung, die Neulingen den Einstieg leichter machen sollte, aber auch für gestandene Abenteuer etwas mehr Leichtigkeit mitbringt. Trotzdem darf man natürlich nicht vergessen, dass das Alter nicht spurlos an den alten Tomb-Raider-Teilen vorbeigegangen ist, im positiven wie im negativen Sinn.
Nichts für Ungeduldige
Wer sich einfach mal schnell durch die Level zocken will, ist bei den Urteilen von Tomb Raider definitiv an der falschen Adresse. Hier gibt es keine Wegpunkte oder hervorgehobenen Kanten. Stattdessen sind knappe Vorräte und anspruchsvolle Sprungpassagen unsere ständigen Begleiter und genau das macht die Games so gut. Man muss sich wirklich mit seiner Umgebung auseinandersetzen, während man sich seinen Weg durch alte Tempel, Pyramiden und Grabkammern bahnt. Hier gibt es definitiv nicht das Silbertablett, das man als moderner Gamer gewohnt ist. Umso besser fühlt es sich an, wenn man auch die letzte geheime Nische gefunden und sich sicher durch einen Levelabschnitt gekämpft hat. Bei aller Nostalgie ist es aber doch schön, dass man im Remaster überall speichern kann und sich in Kombination mit minimalen Ladezeiten ganz viel Frust erspart, wenn eine Kletterpassage mal wieder besonders schwierig war. Das tröstet uns dann auch zumindest ein bisschen darüber hinweg, dass die Kameraführung an unübersichtlichen und engen Stellen oft eine absolute Katastrophe ist und auch die Steuerung ab und an einfach zu ungenau daher kommt oder sich an manchen Stellen wie aus dem Nichts invertiert hat.
Epische Schauplätze und nicht mehr ganz so epische Sprüche
Ja, wir sind große Fans der neuen Interpretation von Lara Croft und haben auch die neuen Teile wirklich gerne gezockt. Lara ist heute komplexer, weicher und realistischer – zum Glück auch in Sachen Körperform. Auch die pseudo-frechen 90er-Jahre-Sprüche gehören natürlich längst der Vergangenheit an, aber auch irgendwie die epische Stimmung, wenn man früher an wirklich beeindruckenden Schauplätzen landete, die jeder in seinen kühnsten Indiana-Jones-Träumen schon mal erkunden wollte. Seien es das Verlorene Tal mit seinem T-Rex, der Palast des Midas, Area 51 oder Croft Manor – gerade bei den Schauplätzen lassen sich Tomb Raider I bis III nicht mit den neuen Teilen vergleichen und sind in den Originalen wie auch im Remaster einfach viel imposanter als in der Reboot-Trilogie.
Fazit
Ich muss schon sagen, dass ich Gänsehaut hatte, als ich Tomb Raider I-III Remastered Starring Lara Croft gestartet und die Titelmelodie ein weiteres Mal gehört habe. Die Lust, sich ins Abenteuer zu stürzen, war sofort wieder da. Eine wirklich tolle Grafik, die aber trotzdem nicht zu stark aufpoliert wurde und sich das Retro-Flair absolut bewahrt, überzeugt von der ersten Minute an. Die überarbeitete Steuerung macht den Wiedereinstieg leichter und auch für alle zugänglicher, die die Klassiker jetzt endlich nachholen wollen. Außerdem hat es mir sehr gut gefallen, dass man ganz unkompliziert zwischen der Optik der Originalteile und der aufgearbeiteten Variante wechseln kann. Klar, das Gameplay und die Kameraführung kommen aus einer anderen Zeit und da kann es an einigen Stellen schon mal unübersichtlich werden, gerade, weil die Steuerung einfach nicht immer mitmacht. Das wird Tomb-Raider-Fans der ersten Stunde sicher nicht abschrecken. Lara Croft gehört definitiv zu den Videospielhelden meiner Kindheit und ich glaube, dass jeder, der die Games damals schon geliebt hat, genau wie ich viel Freude mit Tomb Raider I-III Remastered Starring Lara Croft haben wird.
Alle, die sich zum ersten Mal mit der Schatzsucherlegende auf Expedition begeben, dürfte aber sicher der eine oder andere Frustmoment in Sachen Gameplay und der eine oder andere Fremdschämmoment erwarten. In den 90ern war eben einiges besser, aber eben doch nicht alles.
- Schöne Grafik, die das Retro-Flair bewahrt
- Wechsel zwischen alter und neuer Optik jederzeit möglich
- Überarbeitete Steuerung
- Toller Soundtrack
- Retro-Spielgefühl
- Epische Schauplätze
- Kameraführung an vielen Stellen unübersichtlich
- Steuerung immer wieder hakelig
- Anspruchsvolles Gameplay sorgt immer mal wieder für Frust
Leidenschaftliche Fantasy-Farmerin mit einem Faible für Japan-Rollenspiele der Marke Final Fantasy oder Persona. Als Sims-Fan gehören bei ihr aber auch nahezu alle Hauptspiele und Erweiterungen von EAs Personensimulation zum Standardrepertoire. Das Interessengebiet wird erweitert durch Shooter und Rollenspiele aus dem Star-Wars-Universum sowie durch Rätselspiele und Point-and-Clicks im Stile von Gray Matter oder Black Mirror.