Tour de France 2025Tour de France 2025
Review

Tour de France 2025 im Test: So schön war die Frankreichrundfahrt noch nie

Von Daniel Walter am 11. Juni 2025. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

Mit Tour de France 2025 steht auch dieses Jahr wieder eine frische Radsportsimulation der Cyanide Studios ins Haus. Was sich in der neusten Ausgabe alles getan hat, verraten wir euch im Test.

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Bekannte Auswahl an Lizenzen mit einem neuen Gesicht

Wie immer dürfen wir uns auch in diesem Jahr wieder auf die vertrauten Strecken der Simulation freuen, also auf die offiziellen Strecken vom Critérium de Dauphiné, von Paris-Nizza und natürlich auch von der Tour de France. Letztere hat es in diesem Jahr in sich und hält einige spektakuläre Etappen für uns bereit, die wir dann natürlich auch im offiziellen Videospiel erleben dürfen. So besuchen wir mit der Normandie und Dünkirchen geschichtsträchtige Orte, beweisen uns in einem klassischen flachen Einzelzeitfahren sowie einem extrem kurzen Bergzeitfahren, erklimmen harte Rampen hinauf nach Hautacam oder La Plagne und besuchen einige der legendärsten Gipfel der Frankreichrundfahrt. So geht es auf Etappe 18 zum Beispiel über den Col de la Madeleine, bevor wir am Ende den anspruchsvollen Aufstieg zum Col de la Loze meistern müssen. Vier Tage vorher stehen außerdem die spektakulären Riesen Col du Tourmalet und Col de Peyresourde auf dem Programm.

Das Highlight der Rundfahrt ist in diesem Jahr aber sicherlich der sechzehnte Teilabschnitt, wenn es am Ende zum knapp 16 Kilometer langen Anstieg hinauf zum Mont Ventoux geht, wo die Etappe spektakulär zu Ende geht. Auch das Finale in Paris ist in diesem Jahr anspruchsvoller als sonst, da der Aufstieg hinauf zum Montmartre mit ins Profil aufgenommen wurde, bevor es dann zum traditionellen Schlussspurt auf den Champs-Élysées kommt. All diese sehenswerten Etappen warten natürlich auch im Tour de France Videospiel auf uns, die dort detailliert und authentisch nachgebaut wurden und uns außergewöhnliche Orte wie zum Beispiel den mystischen kahlen Gipfel des Mont Ventoux sehr schön präsentieren.

Ergänzend zu den genannten großen Rundfahrten, die wieder um einige fiktive Etappenrennen ergänzt wurden, warten auch wieder berühmte Klassiker auf uns, die wir schon aus den vergangenen Jahren kennen. Neben Lüttich-Bastogne-Lüttich und Paris-Roubaix gehört hierzu auch das Vlaanderen Classic sowie das Mailand-San Remo nachempfundene Primavera Classica. Ergänzt wird die Riege an Klassikern in diesem Jahr durch den legendären Wallonischen Pfeil, der mit dem kurzen aber unfassbar steilen Aufstieg zur Mur de Huy endet. Dabei wurde der Charakter des Frühjahr-Klassikers hervorragend eingefangen und alle, die den Radsport im Fernsehen verfolgen, werden diese offiziell lizenzierte Strecke sofort wiedererkennen. Grüne Wiesen und Waldränder wechseln sich ab mit malerischen Dörfchen und kleinen Städten, Feldern, Bauernhöfen, Hügeln und Windkraftanlagen - definitiv eine der schönsten Strecken im Profiradsport! Hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet! Abgerundet wird die Streckenauswahl wie jedes Jahr durch einige Weltmeisterschaftskurse der Vergangenheit.

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Die schönste Tour aller Zeiten

Kommen wir nun zur zweiten großen Neuerung, der Grafik, und die hat uns aus den Socken gehauen. Der Wechsel auf die neue Unreal Engine war das Beste, was der Simulation hätte passieren können. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Landschaften zwar schön, aber eben nicht realistisch waren oder, in denen wir jedes Jahr die gleichen leblosen Einheitsgesichter der Fahrer und Zuschauer präsentiert bekommen haben. Mit der neuen Grafikengine blüht das Spiel förmlich auf und erreicht nie gekannte Dimensionen. Egal, wo wir hinschauen, wir erkennen das alte Tour de France nicht wieder: wunderschöne Schattenwürfe, ein großartiger Lichteinfall, saftige grüne Wiesen, bei denen wir einzelne Grashalme ausmachen können, lebendig wirkende Zuschaueransammlungen, die in einer Häufigkeit vorkommen, in der wir es früher nicht für möglich gehalten hätten.

Hinzu kommen authentisch wirkende Bäume und Sträucher, zahlreiche Details wie eine beeindruckende Weitsicht oder bewegliche Hintergrundelemente oder auch eine hervorragende Darstellung der Fahrer und ihrer Maschinen. Darüber hinaus müssen wir uns endlich nicht mehr die Augen zuhalten, wenn uns die Klonarmee zu Beginn einer Etappe anstarrt, denn die immer gleichen Visage sind tatsächlich verschwunden! Stattdessen empfangen uns hier unterschiedliche Kopfformen, verschiedene Sonnenbrillenmodelle und andere Alleinstellungsmerkmale, die tatsächlich ein glaubhaftes Bild des Pelotons zeichnen. Die neue Optik ist schlichtweg atemberaubend und hebt die Simulation endlich dorthin, wo sie es spielerisch eigentlich schon längst verdient hätte - nämlich auf ein Level mit anderen Sportarten!

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Die Optimierungen betreffen im Übrigen auch das akustische Bild, denn hier klingen die Zuschauer an der Strecke realistischer als jemals zuvor - nun haben wir tatsächlich das Gefühl, durch eine Menschenmenge zu fahren, wie man es aus den Fernsehübertragungen kennt. Schade ist, dass die Kommentarspur weitestgehend die alte ist, sodass uns auch in diesem Jahr wieder die altbekannten Sätze erwarten, die jeder, der die Reihe regelmäßig spielt, wahrscheinlich schon mitsprechen kann. Nach dem riesigen Schritt in Bezug auf die Grafik, sind wir aber zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren auch noch an dieser deutlich kleineren Baustelle gearbeitet wird.

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Wenig Änderungen beim Gameplay

Am ohnehin schon sehr guten Gameplay des Vorgängers wurde kaum etwas verändert. Das HUD hat beispielsweise einen frischen Anstrich bekommen und auch an der Verpflegung wurde ein wenig gearbeitet. So steht uns nun ein sogenanntes EnerGel zur Verfügung, mit dem wir unsere Energie- und unsere Angriffsleiste zur gleichen Zeit auffüllen können. Als negativen Aspekt bringt die Nutzung des Gels aber eine Begrenzung der maximalen Auslastung unseres Fahrers mit sich, sodass es mit Bedacht eingesetzt werden sollte. Beim Konsum des Gels entscheiden wir durch Drücken und Halten wie gehabt darüber, wie viel wir zu uns nehmen möchten. Ergänzend zum EnerGel führt das Spiel zudem das TurboGel ein. Dieses erhalten wir, im Gegensatz zum EnerGel, das sich bei jeder Verpflegungszone erneuert, nur in der letzten Verpflegungszone. Es lässt sich auch nur in einem Schluck verbrauchen, kann also nicht dosiert werden. Als Wirkung bringt das TurboGel eine kurzzeitige Blockade des Verbrauchs der Angriffsleiste mit, sodass wir ein Stück länger attackieren beziehungsweise sprinten können. Daher ist das zweite Gel natürlich vor allem beim Kampf um den Etappensieg ein wirksames Mittel.

Bei den Spielmodi hat sich ebenfalls kaum etwas verändert. So dürfen wir in der Clubtour, dem Multiplayer-Bereich, wieder einzelne Rennen und Abfahrten bestreiten und dabei mit unseren Ergebnissen in Bestenlisten indirekt gegen andere Spieler antreten. Wer lieber das direkte Duell sucht, kann erneut auf den Versus-Modus "Kriterium" zurückgreifen, der uns online gegen bis zu fünf Gegner antreten lässt. Hierbei sind nun auch private Rennen möglich. Darüber hinaus warten natürlich auf wieder die beiden großen Karrieremodi Profiteam und Pro Kapitän auf uns, die uns entweder ein Team oder einen einzelnen Fahrer durch die Saison begleiten lassen.

Etwas verwirrend ist hier, dass wir in beiden zwar die offiziellen Trikots der großen Mannschaften verwenden dürfen, uns aber trotzdem erst einen Ruf erfahren müssen, bevor wir die eigentlich zum jeweiligen Team gehörenden Fahrer des aktuellen Kaders auch tatsächlich ins Team holen können. Hier wollte man weg von den fiktiven Trikots der Vergangenheit, was eine gute Sache ist, wollte aber trotzdem die Herausforderung beibehalten, wenn man ein Team von Null an die Spitze fährt. Das geht leider nicht so richtig zusammen, denn wenn man im Trikot eines Topteams am Start steht, aber zunächst nur günstige Fahrer verpflichten kann, ist dies etwas merkwürdig. Hier wäre zumindest die Option, auch die Karrieren mit den Originalkadern bestreiten zu können, wahrscheinlich die richtige Möglichkeit gewesen. Wenigstens kann der Modus aber auch nach wie vor mit fiktiven Trikots angegangen werden, sodass man hier zumindest nichts verliert. Wer sofort auf die Originalkader zugreifen und die Teams in der aktuellen Besetzung steuern möchte, kann dies aber natürlich jederzeit im Rennen-Modus machen, wo einzelne Rennen außerhalb einer kompletten Saison bestritten werden können.

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Fazit

Auch, wenn Tour de France 2025 mit Ausnahme der veränderten Verpflegung und der leicht angepassten Menüs keine Gameplay-Veränderungen bietet, ist es doch aus vielerlei Gründen das wohl sehenswerteste Tour de France aller Zeiten. So wartet die Strecke der Frankreichrundfahrt in diesem Jahr mit dermaßen vielen Highlights auf, dass man die ikonischen Orte einfach selbst besuchen möchte. Hinzu kommt mit dem Wallonischen Pfeil eine der wohl schönsten Strecken des Profiradsports, die nun als zusätzlicher Klassiker ebenfalls bestritten werden kann. Das größte und schlagkräftigste Argument für Tour ist de France 2025 ist aber die großartige neue Grafik. Nie hat sich die Radsportsimulation dermaßen realistisch präsentiert und ihre Landschaften wie auch ihre Fahrer in einem solch tollen Licht gezeigt. Wenn man von der noch immer recht eingeschränkten Kommentarspur und der etwas seltsamen Entscheidung, die Originaltrikots, nicht aber die aktuellen Kader in den beiden Karrieremodi einzupflegen, mal absieht, ist Tour de France 2025 das wohl beste Spiel der Serie, die nun endlich zu anderen Sportarten aufschließen kann. Wenn man nun noch von der rein menübasierten Karriere wegkommen und ein paar interaktive Elemente einbauen würde, könnte der Radsport endgültig ganz vorne mitspielen, auch virtuell.

Pro:
  • Solides Gameplay des Vorgängers wurde fast vollständig übernommen
  • Atemberaubende neue Grafik mit wunderschönen Landschaften und realistischen Fahrern und Zuschauern
  • Neue Art der Verpflegung
  • Wallonischer Pfeil als toller neuer Klassiker
  • Überarbeitetes Erscheinungsbild der Menüs und des HUD
  • Strecke der Tour de France bietet dieses Jahr viele Highlights
Contra:
  • Kaum Veränderungen im Gameplay
  • Kommentarspur noch immer wenig abwechslungsreich
  • Trikots aber nicht die Kader der großen Teams in den Karrieremodi nutzbar
  • Nach wie vor nur eine große lizenzierte Rundfahrt
Gameplay:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.5 / 10
Spiel getestet auf: PS5
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

Kommentare

Franz am 24. Juni 2025 um 15:52

Dieses Game ist absoluter Müll! Hier merkt man, dass dieses Spiel von Boomern programmiert wurde, die in ihrem Leben nie richtig gespielt haben. Der Karrieremodus ist eine Frechheit – als wäre man im Jahr 1998. Dieses Game wimmelt nur so von unlogischen Programmierfehlern! Selbst als Velofan: Dieses Game ist totaler Müll! Nicht kaufen!

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