



Wie jedes Jahr wollen wir auch dieses Mal unsere Gaming-Highlights sowie unsere persönlichen Katastrophen des Spielejahres mit euch teilen. Hierfür hat euch das Team seine individuellen Top 3, den Flop des Jahres sowie ein weiteres frei wählbares Highlight zusammengetragen. Letzteres kann dabei auch aus einem anderen Jahr stammen, wenn es in 2025 ausgiebig gezockt wurde.
Mein Highlight des Jahres 2025 kommt nicht nur für mich aus dem Nichts. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ein Lizenzspiel zu einer Schleich-Spielzeugmarke sich gegen die durchaus starke Konkurrenz durchsetzen kann. Doch wenn ich das Jahr so Revue passieren lasse, so habe ich sicherlich die wohligsten Erinnerungen an das Rundenstrategie-Spiel mit den Creatures. Die sich selbst nie zu ernst nehmende Story, das grundsätzlich sehr unterhaltsame Gameplay sowie die stimmige grafische Umsetzung waren schon einmal gewichtige Argumente. Den Thron eroberte sich Eldrador Creatures Shadowfall jedoch dank der herrlichen Dialoge zwischen den sympathischen Creatures, die durch die Bank witzig, unterhaltsam und selbstironisch ausfielen. Für mich daher vielleicht der größte Underdog-Sieg meiner bisherigen Zockerkarriere und ein absolut verdienter Platz Eins.
Gerade die Rennspielfront war gegen Ende 2025 richtig stark vertreten, was vor allem an gefühlt zahllosen neuen Simcades lag. Und auch 2026 wirft hier schon seine Schatten voraus. Das Podest bei den Rennspielen erobert aber in diesem Jahr, ganz in der Tradition von „Weniger ist manchmal mehr“, das von ganzen drei Entwicklern ins Leben gerufene Rally Arcade Classics aus Spanien, das mich mit seinem zugänglichen Gameplay und der großen Fahrzeugauswahl ziemlich lange unterhalten hat. Begrüßen würde ich hier definitiv einige weitere Locations als Austragungsorte, denn die im Spiel enthaltenen vier Länder nutzen sich leider doch recht schnell ab. Grundsätzlich hätte ich sogar gegen ein neues WRC in der Machart von Rally Arcade Classics nichts einzuwenden. Also wenn das irgendjemand vom künftigen Entwickler Kylotonn liest: In Spanien sitzen ein paar Leute, die enormes Potential haben. Letztlich also der Sieg bei den Rennspielen vor dem ebenfalls überraschend guten NASCAR 2025 sowie ein verdienter zweiter Platz im Jahresranking.
Im Jahr 2023 sicherte sich der Vorgänger Mord im Orient-Express letztlich mühelos den ersten Platz des Jahres. Dementsprechend war ich extrem im Hype-Modus, sobald Tod auf dem Nil angekündigt wurde, zumal ich gerade die filmische Vorlage von 1978 sehr gerne mag. In diesem Jahr reicht es zwar nicht ganz für den Platz an der Sonne, da Tod auf dem Nil geringfügig schwächer inszeniert ist als Mord im Orient-Express. Dennoch für mich ein völlig verdienter Platz in den Top 3 des Jahres 2025. Ich bin gespannt, welche anderen Abenteuer mit Hercule Poirot uns aus dem Hause Microids noch erwarten.
2025 war voll von richtig guten Spielen, denen das letzte Quäntchen gefehlt hat, um es in die Top 3 zu schaffen. Stellvertretend für das tolle Wheel World, das herausragende Lumines Arise, das starke Lushfoil Photography Sim und einige andere Anwärter wie das geniale Ruffy And The Riverside möchte ich aber das Debüt von Yumia in der Atelier-Serie ansprechen. Denn nach einem überaus zähen Einstieg entwickelte das sympathische JRPG dank seiner tollen Open-World einen angenehmen Sog, der mich immer wieder gerne in die Spielwelt zurückkehren ließ. Und auch die lange Zeit blassen Figuren wuchsen mir dann irgendwann doch noch ans Herz. Dank des Basis-Bau-Features entstanden zudem einige richtig schöne Festungen, in die sich meine Charaktere zurückziehen konnten. Daher verdient sich Yumia zumindest eine besondere Erwähnung für 2025.
Schon seit frühester Kindheit bin ich großer Fan des Tron-Universums. Dementsprechend hatte ich durchaus großes Interesse an einem neuen Videospiel rund um die Programme und das stylische Raster. Es muss auch nicht perfekt sein, da ich dem von den Kritikern verschmähten Tron: Evolution damals entgegen der allgemeinen Meinung sehr viel Positives entnehmen konnte. Doch die eklatanten Fehler von Tron: Catalyst waren dann leider sogar für mich zu viel des Guten. Neben der schleppenden und uninteressanten Geschichte fiel gerade das Kampfsystem letztlich komplett durch. Und von den zahlreichen, final spielzerstörenden Bugs möchte ich gar nicht erst anfangen. Somit wird ein Spiel, welches das Potential für die Top 3 2025 gehabt hätte, leider zu meiner größten Enttäuschung des Spielejahres.
Ich habe seit Teil 1 jedes Assassin's Creed von Anfang bis Ende gezockt und musste in den letzten Jahren immer wieder sehr stark sein, wenn die Reihe ihre Ursprünge mal mehr mal weniger mit Füßen getreten hat. Mirage war dann mal wieder ein großer Schritt in die für mich richtige Richtung und auch das diesjährige Shadows im feudalen Japan hat es mir wirklich angetan. Ein tolles Setting kombiniert mit einer soliden Geschichte und einem Gameplay, das sich endlich wieder nach Assassin's Creed anfühlt, ohne die Entwicklungen der letzten Jahre gänzlich zu ignorieren. Wenn das Franchise auf diesem Niveau bleibt, sehe ich für die Reihe in Zukunft doch nicht ganz so schwarz wie nach den gänzlich überzogenen Griechenland- und Ägypten-Ablegern. Daher nimmt Assassin's Creed Shadows dieses Jahr verdientermaßen meine Spitzenposition ein.
Eine weitere Reihe, die ich nach dem letzten Ableger gefühlsmäßig schon abgeschrieben hatte, war Battlefield, denn 2042 war gelinde gesagt eine mittlere Katastrophe, egal, ob man das Fehlen jeglicher Singleplayer-Inhalte, den völlig unangebrachten Humor oder auch die zahlreichen gebrochenen Versprechen her nimmt. Mit dem endlich wieder in der Gegenwart angesiedelten Battlefield 6, das zudem auch eine solide Kampagne, abwechslungsreiche Karten und ein starkes Gameplay mit Anlehnung an Battlefield 3 und 4 mitbringt, gelang es EA allerdings tatsächlich, mich wieder voll und ganz mit dem Battlefield-Fieber von früher zu infizieren. Für Platz 1 hat es dann aufgrund der starken Konkurrenz aber nicht ganz gereicht.
Als großer Fan der Mafia-Reihe war ich schon im Vorfeld Feuer und Flamme für den neusten Ableger, der uns mit Sizilien ein ungewöhnlich ländliches Setting liefert. Dabei spielt die Serie wieder ihre ganzen Stärken aus, von einer herausragenden Story, über ein abwechslungsreiches Gameplay bis hin zu einer äußerst sehenswerten Open-World, die sich perfekt in die Handlung eingliedert. Die schrittweise Einführung unseres Protagonisten in die "Familie", der immer tiefer im Verbrechenssumpf versinkt, ist dabei hervorragend erzählt und bedient sich aller wichtigen Klischees rund um die Mafia-Clans. Alles in allem ein mehr als würdiger vierter Teil der Reihe!
Dass nach Stay Human, das für mich das Erbe des grandiosen Erstlings enorm beschmutzt hat, der Name Dying Light noch einmal in meiner Bestenliste eines Jahres auftaucht, grenzt für mich an ein Wunder. Für die Top 3 hat es aufgrund der starken Konkurrenzspiele nicht ganz gereicht, aber The Beast ist auf jeden Fall wieder ein Dying Light wie es sein soll. Wuchtige Kämpfe treffen auf ein flüssiges Parcours-System sowie auf eine hochwertig inszenierte Story. Auch das Setting abseits von Hochhäusern und Städten hat dem Spiel wirklich gut getan, ebenso wie andere Gameplay-Neuheiten wie der Beast-Modus oder die Fahrzeuge. Insgesamt hat mir der dritte Ableger in jedem Fall wieder richtig Spaß gemacht, gerade auch, weil er ähnlich roh und schonungslos wie das Debüt ausfällt.
Der jüngste Vertreter der Kult-Horrorreihe ist im Kern wahrlich kein schlechtes Spiel. So kann er mit seiner extrem düsteren Atmosphäre im Japan der 60er-Jahre durchaus überzeugen und auch die Story ist der eines Silent Hill in jedem Fall würdig. Die Entscheidung, beim Kampfsystem auf einen Soulslike-Verschnitt zu setzen, hat für mich das Spiel, auf das ich mich eigentlich sehr gefreut habe, dann aber ziemlich gekillt. Die Kämpfe sind frustig, hakelig und anstrengend, außerdem passt diese Art von Kampfsystem für mein Empfinden einfach überhaupt nicht zur Spielereihe. Bis zu einem modernen neuen Teil bleibt mir also nichts anderes übrig, als das grandiose Remake von Teil 2 ein weiteres Mal zu spielen, denn Silent Hill f wird bei mir keine zweite Chance bekommen.
Mit Dying Light: The Beast liefert Techland genau das Comeback, das die Reihe gebraucht hat. Das Parcours-System fühlt sich wieder wuchtig und flüssig an, die Kämpfe sind roh und direkt, und die Spielwelt ist zwar kompakter, dafür aber spürbar dichter und motivierender gestaltet. Besonders der Beast-Modus bringt eine neue Dynamik ins Gameplay und sorgt für echte Power-Momente, ohne die Spannung zu zerstören. Auch Fahrzeuge fügen sich sinnvoll ein und erweitern die Erkundung. In Summe ein Action-Horror-Erlebnis, das Atmosphäre, Gameplay und Fortschritt endlich wieder in Einklang bringt.
Rune Factory: Guardians of Azuma schafft den Spagat zwischen Farming-Simulation und Action-RPG überraschend souverän. Besonders positiv fällt auf, wie schnell Beziehungen aufgebaut werden und wie sinnvoll Dorfbewohner in Automatisierungsprozesse eingebunden sind. Das Kampfsystem geht flott von der Hand und sorgt für Abwechslung zwischen Alltag und Abenteuer. Kleinere Schwächen wie die etwas hakelige Platzierung von Gebäuden trüben das Gesamtbild kaum. Unterm Strich ein modernes Rune Factory, das sich deutlich zugänglicher anfühlt als frühere Ableger.
Ein Plattformer, der vor Ideen nur so sprüht. Die vertikalen Levelstrukturen und die zerstörbaren Umgebungen sorgen konstant für Aha-Momente und belohnen kreatives Vorgehen. Donkey Kong Bananza spielt sich dynamisch, motivierend und überraschend frisch. Vor allem durch das Zusammenspiel aus Bewegung, Umgebung und Leveldesign. Ein modernes Abenteuer für einen altbekannten Affen.
Starsand Island ist weniger Spiel als Gefühl. Der entspannte Mix aus Inselleben, kleinen Aktivitäten und absurden Details – von Capybaras bis Skateboards – erzeugt eine fast schon therapeutische Atmosphäre. Technisch noch nicht perfekt und bisher nur als Demo verfügbar, aber schon jetzt voller Charme und Identität. Ich bin gespannt wie das komplette Spiel aussieht!
Was als gemütliche Farm-Idylle startet, entpuppt sich schnell als eintönige Routine. Die Spielmechaniken bleiben über weite Strecken flach, echte Motivation oder spielerische Weiterentwicklung stellt sich kaum ein. Trotz netter Optik fehlt es an Tiefe, Abwechslung und einem langfristigen Sog. Entspannt ja – aber leider auch belanglos.
Dieses Spiel hat mich wirklich von der ersten bis zur letzten Minute komplett abgeholt. Selten fühlt sich ein Story-getriebenes Game so rund, so voller Ideen und gleichzeitig so liebevoll gedacht an. Split Fiction wirft nicht nur eine spannende Handlung hin, sondern packt sie in ein Sammelsurium aus cleveren Gameplay-Elementen, kleinen versteckten Details und Momenten, die man eigentlich erst beim zweiten oder dritten Durchlauf so richtig würdigt. Und dann dieser Koop-Ansatz: Der ist hier nicht einfach ein nettes Gimmick, sondern der absolute Kern des Spiels, das Herzstück, um das herum alles andere gebaut wurde. Ich liebe es, wie organisch sich beide Figuren ergänzen, wie viele „Aha!“-Momente daraus entstehen. Der geniale Humor setzt dem Ganzen schließlich die Krone auf. Eine Mischung aus clever, charmant und genau dem richtigen Maß Selbstironie. Für mich ein echtes Highlight und völlig verdient auf Platz 1.
Visuell einfach atemberaubend und spielerisch ein würdiger Nachfolger zu Ghost of Tsushima. Das Kampfsystem sitzt noch immer so geschmeidig, dass man nach wenigen Sekunden wieder mitten im Flow ist, und die offene Welt sieht unfassbar gut aus. Alles ist so detailverliebt, so atmosphärisch, dass man manchmal eher stehen bleibt und staunt, anstatt weiterzureiten.
Endlich frischer Wind im Survival-Horror! Cronos kombiniert eine angenehm reduzierte, aber wirkungsvolle Erzählweise mit einem Gameplay, das einen wirklich packt. Der Einstieg wirkt erst hart, der Schwierigkeitsgrad ist nichts für Leute, die sich entspannt durchschlendern wollen … aber genau darin liegt der Reiz. Jeder kleine Fortschritt fühlt sich verdient an, jedes Überleben gegen die grotesken Kreaturen verschafft einen kurzen Adrenalinrausch. Ein Spiel, das sich traut, unbequem zu sein und dafür absolut belohnt wird. Zurecht in meiner Top 3.
Eigentlich dürfte so ein Titel gar nicht auf einer Jahresliste auftauchen. Wir reden hier immerhin über ein Spiel, das schon tausendfach verwertet wurde, statt dass man einfach mal neue Inhalte liefert. Aber verdammt: Es macht eben noch immer unfassbar viel Spaß. Dieser Mix aus charmantem Chaos, perfektem Flow und dem typischen „ach eine Runde geht noch“-Gefühl funktioniert 2025 genauso gut wie damals. Manche Spiele altern einfach nicht. Und Plants vs. Zombies gehört ganz offensichtlich dazu.
Und dann wäre da noch Nintendo – leider auf der Negativseite. Alte Spiele als „HD-Remake“ neu aufzulegen, direkt nach Release großer Titel schon DLCs nachzuschieben, die neue Hardware zu gepfefferten Preisen anzubieten und dann auch noch kostenpflichtige Upgrades von Switch 1 auf Switch 2? Ganz ehrlich: Ich hatte mich wirklich auf die Switch 2 gefreut, aber so ein Modell will und werde ich einfach nicht unterstützen. Für mich der klare Flop des Jahres.
In Agatha Christie – Tod auf dem Nil ermittelt Hercule Poirot erneut mit einer fähigen Co-Detektivin in einem berühmten Fall aus der Feder der namensgebenden Krimiautorin. Dabei wird abermals Altbekanntes aus der Vorlage kreativ mit neuen Inhalten verknüpft und zudem das Setting in die 1970er Jahren verlegt. Kurzweilige Rätsel zum Anregen der kleinen, grauen Zellen sind bei der Reise all inclusive. Die erweiterte Nil-Kreuzfahrt im bunten Disco-Licht hat mir wirklich sehr gut gefallen, sodass es nach Agatha Christie – Mord im Orient-Express auch der Nachfolger aus dem Hause Microids Studio Lyon wieder souverän an die Spitze meines Jahresrankings geschafft hat.
Mein zweiter Platz geht an Lushfoil Photography Sim. Da ich selbst gerne fotografiere, ist das entspannte Erkunden der wunderschönen Spielwelten für gute Schnappschüsse natürlich genau meins. Trotz einer kleinen Schwäche im Menü bei der Verwaltung der geschossenen Fotos, ist es zudem ein bemerkenswertes Ein-Mann-Projekt, das auch mit kleinen Überraschungen aufwartet. So ist mir zum Beispiel ein bestimmtes easter egg in Erinnerung geblieben, bei dem in einem Japan-Abschnitt ein QR-Code versteckt ist, der zu einem echten Foto-Account des Entwicklers führt. Hier kann man bestaunen, wie gut reale Umgebungsvorlagen im Spiel abgebildet wurden. Augen offen und Kamera bereit halten hat sich definitiv gelohnt.
Eine andere Art der Spielwelterkundung ergibt sich in Ruffy And The Riverside. Mit dem FLIP muss in der Umgebung nichts bleiben wie es ist, denn es ist sogar zwingend erforderlich, Umgestaltungen vorzunehmen, um darüber Rätsel zu lösen und Plattformer-Abschnitte zu bewältigen. Gespickt mit einer Prise unterhaltsamen Humor und trotz einer finsteren Bedrohung durchweg fröhlichen Atmosphäre und Musik, lässt sich ein wirklich schönes, buntes Abenteuer à la Klonoa oder Crash Bandicoot erleben. Mit seinem beschwingten Fingerschnippen hat sich das knuffige Bärchen Ruffy daher freudestrahlend auf meinem dritten Platz eingefunden.
Ein weiteres Highlight war für mich eine der Anomalien, die es bei dem Besuch der Twisted Gallery zu suchen gilt. Die Rede ist natürlich von der Katze, die aus einem Portal springt und dann unter bunten Lichtern zu Techno-Beats abgeht - so unerwartet und bescheuert, dass es einfach nur lustig und genial ist. Da ich das Spiel selbst aber nicht gezockt habe und es mir sonst ganz nett aber eben auch etwas eintönig erscheint, benenne ich in dieser Kategorie schwerpunktmäßig etwas anderes. Aber Achtung, auch hier wird es verrückt. Da Retro ja bekanntlich zeitlos ist (Nicht wahr, liebe Redaktion? ;-P ), habe ich dieses Jahr zwecks Nachholbedarf einen Ausflug auf den Gameboy unternommen. Und zwar mit einem für mich neuen Teil aus meiner absoluten JRPG-Lieblingsreihe! In Grandia Parallel Trippers verschlägt es den Protagonisten und seine Freunde überraschend in eine Parallelwelt, wo ihnen Figuren aus dem ersten Grandia begegnen. Zuerst war die Rückreise zum Gameboy, unter anderem mit dem winzigen Bildschirm, ein kleiner Kulturschock angesichts dessen, was man mittlerweile so beim Zocken gewohnt ist. Aber dann hat sich schnell ein vertrauter Effekt eingestellt, beispielsweise durch die auch auf diesem Medium gut getroffene Grandia-Musik sowie dem Spielaufbau, der neben der namensgebenden Vorlage an die ersten Pokémon-Teile erinnert. Es ist zwar nicht der beste Grandia-Teil, aber mit der ordentlichen Packung Nostalgie-Charme und dem unverhofften Wiedersehen der bekannten Charaktere wie Justin, Feena und Sue in einem anderen Abenteuer, war es dennoch mein diesjähriges, zusätzliches Highlight.
In Super Robot Wars Y, einem Crossover von diversen Mech-Animes, gilt es über rundenbasierten Gefechte auf einer Art Spielbrett die Welt zu retten. Eigentlich liefert die Basis ja schon eine ganz spannende Grundlage. Doch der Visual-Novel-Part wird leider recht trocken bis leblos präsentiert und vor allem geht es durch die vielen Crossover-Einschläge einfach allgemein sehr schleppend voran bis überhaupt mal ein Kampf gestartet wird. Als ich meinem Mann beim Testen zugesehen habe, hatte es in Kombination mit einem anstrengenden Tag sogar im wahrsten Sinne des Wortes eine einschläfernde Wirkung auf mich. Eine direkte Vollkatastrophe war das Spiel zwar nicht, doch für meinen Geschmack hätte definitiv noch viel mehr Zug im Spiel sein können.
Ich habe mich so auf dieses Game gefreut und es hat mich nicht enttäuscht. Wunderschöne Natur, schnelles Kampfsystem mit vielen Facetten, tolle Charaktere, gruselige Masken, was will man mehr. Mit dem atmosphärischen Japan-Pathos ist Ghost of Yotei mein verdientes Jahreshighlight
Nachdem mich der Vorgänger etwas enttäuscht zurückgelassen hatte, konnte mich Jurassic World Evolution 3 komplett abholen. Die Simulation sieht nicht nur unglaublich gut aus, sondern bietet uns beim Gestalten und beim Terraforming auch unglaublich viel Freiraum.
Das Rätselspiel hat mich mit seinem speziellen Grafikstil und dem innovativen Gameplay in den Bann gezogen. Die einzelnen Spielrunden sind kurzweilig und durch kleine Fortschritte, bleibt man motiviert und neugierig, auch wenn vieles lange Zeit im Verborgenen bleibt.
Dieses kleine Cozy-Game, bei dem man Kisten entpackt und zahllose Pflanzen nebeneinander platziert, damit sie sich wohl fühlen, konnte mein Herz erobern. Vor allem die tolle Story und die Liebe für Pflanzen sorgen in Kombination mit dem entschleunigten Gameplay für Entspannung pur.
Leider konnte mich der neuste Teil der Silent Hill Reihe nicht wirklich abholen. Trotz intensiver Atmosphäre haben mich die hakelige Steuerung und die Soulslike artigen Bosskämpfe einfach zu stark genervt und dafür gesorgt, dass der Titel liegen geblieben ist. Insgesamt war der Ableger für mich zu weit weg vom klassischen Silent-Hill-Gefühl.
Das Open-World-Action-Adventure von Sucker Punch spielt im Japan des 17. Jahrhunderts und folgt der Söldnerin Atsu auf ihrem Rachefeldzug gegen die Yotei-Sechs. Das Spiel hat mich mit seinem Grafikstil und dem geschmeidigen Kampfsystem gut unterhalten und bis zum Ende motiviert. Die Story war nett, kam aber über die typischen Racheklischees nicht hinaus.
In der Fortsetzung des realistischen RPGs von Warhorse Studios setzen wir die Geschichte von Heinrich aus Skalitz fort und lernen die Stadt Kuttenberg und ihre Umgebung kennen. Der Nachfolger wurde in allen Belangen verbessert und die Entwickler haben es wieder geschafft uns das Mittelalter ein Stück näher zu bringen.
Der neueste Teil der beliebten Shooter-Rollenspiel-Reihe bietet weiterhin seinen typischen Mix aus wildem Loot, humorvollen Charakteren und chaotischem Koop-Gameplay. Das Loot-Feuerwerk wurde um sinnvolle Verbesserungen, wie ein Jetpack und eine abwechslungsreiche Open World, erweitert. Allerdings kam das Spiel nicht ohne Probleme auf den Markt, die berüchtigte Performance zwang auch den stärksten Rechenknecht in die Knie. Bis heute kommen aber Updates und man merkt, dass die Entwickler versuchen die Schwachstellen zu beseitigen.
Das Indie-Spiel überzeugt mit seinen charmanten kleinen Geschichten, die auch zum Nachdenken anregen und vermittelt ein einzigartiges Gefühl für die Geschichte der Hauptstadt. Nebenbei können auch der schicke Arty Style und die gelungene Synchronisation überzeugen.
Das lang erwartete Vampir-Spiel stand unter hohem Erwartungsdruck, konnte den großen Fußstapfen des Vorgängers aber bei Weitem nicht gerecht werden. Trotz einer vielversprechender Grundidee und einer recht guten Story wurde der Rollenspielaspekt und die kreative Freiheit, für die der erste Teil beliebt und bekannt war, kaum erreicht.
Angelockt quasi nur durch den Look im Trailer, wusste ich nicht, worauf ich mich bei diesem Titel eingelassen hatte. Ein rundenbasiertes Game mit Echtzeitkämpfen? Das kann doch nicht funktionieren, dachte ich. Aber es funktioniert. Und obendrein gibt es noch einen wunderschönen Soundtrack, eine berührende Geschichte, etwas Fremdsprachenkenntnisse und Bilder, die einem den Atem rauben. Die Entwicklungsgeschichte ist dabei nur die Kirsche auf der Torte. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein Spiel aus reiner Neugier zu 100 % gespielt habe, aber das war hier der Fall.
Auch hier ist die Optik definitiv das, was als Erste hängen bleibt, aber auch hier kommt eine gute Story, Gameplay und World-Building obendrauf. Seinen Vorgänger kann es in fast allen Punkten übertrumpfen. Ausgefallenere Kämpfe, Visuals und ein Leveldesign, das zum Erkunden einlädt. Nur die Geschichte um Jin hat mir etwas besser gefallen als Atsus rachegetriebener Feldzug. Nichtsdestotrotz hat mich Ghost of Yotei sofort in seinen Bann gezogen und ich konnte nicht aufhören, die Ländereien von Ezo zu erkunden.
An sich ist der zweite von Hollow Knight gar nicht so viel anders als sein Vorgänger. Er macht aber das besser, wo mich der erste Teil verloren hat, und das ist beim Leveldesign. Der, vor allem am Anfang, deutlich linearere Ansatz von Silksong hat mich viel besser reinkommen und am Ball bleiben lassen. Das Metroidvania macht alles richtig: knackige Controls, schöner Artstil, atmosphärischer Soundtrack. Nur bei der Schwierigkeit hat Team Cherry sehr hochgegriffen. Nachdem man die ersten Gebiete durchquert hat, steigt die Schwierigkeit rapide an. Schwierige Plattform-Passagen, gefolgt von schweren Bossen, können Frust aufkommen lassen. Das war diesmal der Grund für mich, das Spiel erstmal beiseitezulegen. Aber irgendwann werde ich einen Hollow Knight-Teil zu Ende bringen, ganz bestimmt.
Dieses Jahr habe ich endlich mal das schon vor drei Jahren erschienene, aber hochgelobte Tunic gespielt. Das war dabei sogar nicht mal mein erster Versuch, denn ich habe es schon mal begonnen und dann abgebrochen, wurde durch zahlreiche „musst du spielen“-Listen aber dann doch wieder neugierig. Alles, was ich jetzt hier über das Spiel sagen könnte, wäre fast schon ein Spoiler, deswegen nur so viel: Es lohnt sich! Wenn euch der stark von Zelda inspirierte Look nicht eh schon abholt, bietet Tunic auch erzählerisch noch sehr viel Tiefe. Ich habe meinen zweiten Anlauf auf jeden Fall nicht bereut.
Eines der ersten Spiele, die ich mir mit eigenem Geld gekauft habe, war Sacred 2 (Gold Edition). Folglich ist mein Herz kurz höhergeschlagen, als ich die Ankündigung eines Remaster mitbekommen habe. Aber schon nach dem Schauen des Trailers und kurzer Recherche des Umfangs war ich nicht mehr so überzeugt. Als nach längerer Recherche mein Gefühl nicht besser wurde, beschloss ich, meine Erinnerungen nicht zu zerstören und auf den Release und erste Kritiken zu warten. Leider wurden meine Befürchtungen wahr und es handelt sich hier um ein Beispiel, wie ein Remaster nicht gemacht werden sollte. Es gibt Berichte über zahlreiche neue Bugs und kaum Neuerungen. Das Spiel wurde nur optisch erneuert und hat sonst nur veraltete Mechaniken, die nicht mehr modernen Spielgewohnheiten entsprechen, zu bieten.
Daniel Walter
Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.