Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte LandAtelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land
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Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land im Test: Die altehrwürdige JRPG-Reihe geht in die nächste Runde

Von Alex Jung am 23. März 2025. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

Vorhang auf für Yumia: Mit Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land schickt JRPG-Entwicklerstudio Gust den nächsten Teil seiner renommierten Atelier-Reihe mit neuer Hauptfigur ins Rennen. Seit 1997 bereits begeistern die Japaner dabei mit ihren Rollenspielen, die stets einen besonderen Fokus auf Crafting von allen möglichen Ausrüstungsgegenständen legen, im Spiel als Alchemie bekannt.

Nachdem zuletzt 2023 die Ryza-Trilogie ihren Abschluss fand, eröffnet Yumia nun ein neues Kapitel in der langjährigen Serie. Storytechnisch erwartet uns dabei ein kleiner Twist, denn die prinzipiell positiv behaftete Alchemie gehört hier zu den verbotenen und verpönten Künsten. Wir sind der Frage nach dem „Warum“ nachgegangen und klären zudem in unserem Test, ob Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land mit anderen Genre-Größen wie Persona 3 Reload oder Metaphor Re:Fantazio sowie dem hauseigenen Konkurrenten Fairy Tail 2 mithalten kann.

Misstrauen und Vorurteile

Im kurzen Opening-Abschnitt wirft uns Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land direkt mitten ins Geschehen. Mit einer Handvoll Mitstreiter besteigt die junge Frau Yumia eine mysteriöse Turm-Ruine, nur um auf der Spitze an zwei ominöse Widersacher zu geraten. Die beiden offensichtlichen Antagonisten sind der Gruppe dabei definitiv nicht wohlgesonnen. In einem kurzen, aber heftigen Kampf wird Yumia im hohen Bogen vom Turm gestoßen. Ob sie nach diesem brutalen Sturz schadlos davonkommt und was es mit den Bösewichtern auf sich hat, wird zunächst nicht geklärt.

Stattdessen erleben wir nun die Vorgeschichte zu diesen Ereignissen. Yumia ist Teil der Forschungsgruppe der Nation Eustella, welche in die Überreste des benachbarten Reiches Aladiss entsandt wurde. Dort gab es vor einiger Zeit eine gewaltige, durch Mana ausgelöste Katastrophe, die das Land komplett verwüstet und offensichtlich zahllose Bewohner getötet hat. An der Forschungsgruppe liegt es nun, herauszufinden, was genau passiert ist, sowie neue Ländereien für die eigene Nation sicherzustellen.

Dabei ist Eustella selbst durch eine Mana-Katastrophe gezeichnet. Vor ziemlich genau drei Jahren gab es auch dort eine mächtige Explosion, die ihre Opfer gefordert hat. Mitten im Geschehen war damals unter anderem Yumias Mutter, eine Alchemistin, die seitdem verschollen und mutmaßlich tot ist. Da man davon ausgeht, dass Alchemie-Künste für die Katastrophe verantwortlich waren, ist dieses Handwerk seitdem in Eustella verboten. Ein schlechter Stand also für Yumia, die mit ihrer eigenen Alchemie ihrer Mutter nacheifern und Gutes tun möchte.

Dumm für die Forschungsgruppe ist nur, dass die verbotene Alchemie dringend benötigt wird, um weiter in das von Mana verseuchte Land Aladiss vorzustoßen. Mehr als notgedrungen greift man daher auf Yumias Künste zurück, nicht ohne die junge Frau unter Generalverdacht zu stellen. Mit dem Geschwisterpaar Isla und Viktor werden Yumia gleich zwei Aufpasser zur Seite gestellt, die sie nicht aus den Augen lassen sollen. Nun liegt es also an uns, in Gestalt von Yumia herauszufinden, was genau in Aladiss passiert ist, ob Alchemie wirklich der Grund allen Übels darstellt und ob die junge Frau es schaffen kann, das Misstrauen ihr gegenüber zu überwinden.

Vertrauen kann zäh sein

Prinzipiell bietet die Geschichte von Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land einen sehr interessanten Twist. Die in der Reihe meist sehr positiv behafteten Künste der Alchemie werden hier als etwas Negatives, Böses dargestellt, auch wenn Yumia stets bemüht ist, ihre Fähigkeiten für das Gute einzusetzen. Bei sämtlichen Protagonisten bleibt ein gewisses Restmisstrauen, was erst nach und nach überwunden werden kann. Man kann also förmlich mit Yumia mitleiden, da sie sehr oft einfach nur die Außenseiterin mit merkwürdigen Fähigkeiten ist, der niemand wirklich vertraut. Dennoch ist sie in der Forschungsgruppe das Mädchen für alles, da nur sie bestimmte Dinge tun kann, die die Expedition weiterbringen. Dieser Spagat zwischen Misstrauen und Notwendigkeit gelingt dem Spiel sehr gut.

Allerdings gestaltet sich die Hauptstory gerade zu Beginn des Abenteuers alles andere als geschmeidig. Nach dem Intro werden wir stundenlang von A nach B geschickt, um Orte zu erkunden, Rätsel zu lösen oder Leuten zu helfen, nur um danach wieder in der Forschungszentrale Bericht zu erstatten. Dieser Abschnitt dient in erster Linie als Tutorial, jedoch verliert Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land dabei auch den Story-Fokus. Insgesamt gestaltet sich gerade der Fortschritt der Hauptgeschichte früh im Spiel sehr zähflüssig. Zwar liegt das Hauptaugenmerk der Geschichte auf der Forschungsgruppe und der Erkundung, da aber abseits davon kaum etwas passiert, motiviert die Story lange Zeit nur bedingt zum Dranbleiben.

Bring mal A nach B bitte, und hol dann noch C von D für E

Die zähe Hauptstory könnte man natürlich durch interessante und abwechslungsreiche Nebenquests etwas auffangen, doch hier kann Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land leider noch weniger punkten. Nahezu alle Nebenmissionen sind typische Fetch-Quests, die sich zudem noch wiederholen. So geben wir regelmäßig ein paar Kräuter oder Gegenstände her, besiegen Monster oder kümmern uns um sonstige, stellenweise arg nichtige Belange der Forschungsgruppen-Mitglieder.

Einzelne Lichtblicke wie eine Questreihe rund um verwöhnte Rekruten lockern das Geschehen ein wenig auf, bleiben aber dennoch kaum in Erinnerung. Hierzu tragen die zahlreichen Klon-NPCs bei, die sich in der Forschungsgruppe finden lassen und somit wenig Wiedererkennungswert bieten. Einzig Abschnitte rund um unsere direkten Teammitglieder bieten etwas Abwechslung, da wir die Charaktere dort näher kennenlernen dürfen. Da sei beispielhaft das sich nach eigener Angabe nie streitende Geschwisterpaar Isla und Viktor genannt, das sich bei jeder Gelegenheit an die Gurgel geht. In Summe arten die zahlreichen Nebenquest-Symbole auf der Karte also sehr schnell in notwendige Fleißarbeit aus, auch wenn sie uns wiederum mit wichtigen Erfahrungspunkten und Gegenständen entlohnen. Die Bearbeitung ist jedoch oft nur Mittel zum Zweck.

Das unentdeckte Land

Kommen wir nach all der Kritik an den Quests jetzt aber einmal zu einigen positiven Aspekten. Definitiv gelungen ist das Erkundungs-Gameplay im Spiel. Die riesige Spielwelt ist zu Beginn zwar noch unter einem grauen Schleier aus Mana verborgen, doch schon im Anfangsgebiet wird die Karte mit Symbolen nur so zugekleistert. Überall finden sich interessante Bereiche wie Schatzkammern, besondere Gegner oder Rohstoffe. Ruinen beinhalten ansprechende Rätsel, die es zu lösen gilt, während wir anderswo Schreine wieder aktivieren.

Für die Lösung der Rätselpassagen bietet das Spiel verschiedene, gängige Mechaniken an. Da werden Schalterrätsel gelöst, Kisten auf Kontaktflächen gelegt oder über ein simples Eingabefeld Energieströme umgeleitet. Die Rätsel lockern dabei das Spielgeschehen angenehm auf und sorgen für Kurzweil, ohne nervig zu werden. Haben wir im Rahmen der Story einen Bereich von Mana befreit, erhalten wir direkt einen Überblick über die zahlreichen erkundungswürdigen Orte, die dieser Abschnitt zu bieten hat. Hier lässt die Ubisoft-Formel fast schon grüßen.

Toll dabei ist, dass die Spielwelt viele vertikale Abschnitte bietet, Yumia im Gegenzug aber auch agil genug ist, sämtliche Hürden zu überwinden. Selbst größere Felswände stellen uns also selten vor ernstere Probleme, so dass die Erkundung meist sehr gut und eingängig von der Hand geht. Und im späteren Spielverlauf schalten wir zudem noch ein stylisches Motorrad frei, mit dem wir ziemlich flott durch die offene Spielwelt düsen können.

Natürlich sind so viele Möglichkeiten auf der Karte wiederum der Hauptstory wenig zuträglich. Oftmals ertappen wir uns dabei, wie wir einen Questmarker erreichen wollen, dabei aber zig andere Dinge erledigen und munter vom Weg abkommen. Immerhin, in großzügig verteilten Abständen finden sich Schnellreisepunkte, die sich im Spielverlauf als äußerst nützlich erweisen.

Yumia, die Baumeisterin

Haben wir einen Bereich von Mana befreit, schalten wir in unmittelbarer Nähe zum entsprechenden Altar ein kleines Gebiet frei, welches wir für einen Außenposten der Forschungsgruppe in Beschlag nehmen dürfen. Hierbei zeigt sich eine der großen Stärken des Spiels, nämlich das Bausystem. Mit überall in der Spielwelt gesammelten Rohstoffen können wir in einem praktischen Baumenü allerhand konstruieren.

Von verschiedenen Fundamenten über Wände, Treppen und Inneneinrichtung stehen uns zahlreiche Optionen zur Verfügung. Im Spielverlauf schalten wir zudem stets neue Möglichkeiten frei, was zum ausgiebigen Erkunden motiviert. In den Baubereichen können wir dann, die nötigen Materialien vorausgesetzt, vorgefertigte Außenposten setzen und diese sogar nach Belieben umgestalten. Oder wir entwerfen direkt selbst etwas. Besonders tolle Kreationen können wir zudem für spätere Außenposten abspeichern, so dass wir überall in der Spielwelt unsere ganz persönliche Note hinterlassen können.

Da das Konstruieren im Spiel komplett aus Yumias Perspektive durchgeführt wird, ergeben sich allerdings fummelige Abschnitte, etwa wenn wir ein Dach auf ein etwas höheres Gebäude setzen oder die inneren Wände verschönern wollen. Trotzdem macht das Designen der Außenposten Spaß und sorgt dafür, dass wir die zahllosen Symbole auf der Karte gerne nach Rohstoffen abklappern und alles mitnehmen, was nicht niet- und nagelfest ist.

Kamera, was tust du?

Im Bausystem, aber auch in der Spielwelt selbst, ist die Kameraführung leider oftmals ein nicht zu unterschätzender Gegner. Prinzipiell folgen wir Yumia aus der Verfolgeransicht, deren Winkel wir stufenlos verändern dürfen. Jedoch bleibt die eigentlich gut gesetzte Kamera des Öfteren an Objekten in der Spielwelt hängen. Gerade beim Bauen in Innenräumen oder bei etwas schwierigeren Kletterpassagen sorgt dies für sehr unschöne Szenen, in denen die Kamera stockt oder extrem ruckelt. Dies kommt leider recht häufig vor, reist uns aus der Immersion und sieht einfach nicht gut aus.

Dabei kann Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land grafisch durchaus viele Punkte sammeln. Zuerst wäre die enorme Weitsicht zu nennen, die immer wieder für wunderschöne Panoramen sorgt. Animationen und Charaktermodelle der Figuren sowie der Gegner sind irgendwo typisch JRPG, passen aber sehr gut ins Gesamtbild. Besonders stark ist die Darstellung von Wiesenflächen, wenn sie sich im Wind wiegen. Und das dynamische Tag-Nacht-System trägt das Seine zur stimmungsvollen Atmosphäre bei.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, in diesem Fall ganz klar dann, wenn eben keine Gras- oder Wiesenflächen die Optik verschönern. Speziell Abschnitte mit vielen Felsen fallen grafisch etwas ab. Hier wirkt das Spiel dann tatsächlich ein klein wenig unfertig. Ein paar mehr Texturen an der Stelle hätten sicherlich nicht geschadet, um das Gesamtbild positiver zu gestalten.

Ein Kampf aus zwei Reihen

Beim Kampfsystem wiederum macht Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land viel richtig. Unser Team besteht stets aus drei aktiven Kämpfern, von denen wir eine Person direkt steuern. Im Gefecht wählen wir aus einigen Angriffen, die wir zu Kombos verknüpfen können, um noch mehr Schaden auszuteilen. Haben wir eine Kombo beendet, so steht uns der Angriff aufgrund einer kurzen Cool-Down-Phase nicht zur Verfügung. Dies muss man bei den Kämpfen im Hinterkopf behalten.

Wer die Gegner lieber aus etwas Distanz beackern möchte, der kann vom inneren in den äußeren Kreis wechseln. Yumia kämpft dann beispielsweise mit ihrem Stock, der gleichzeitig auch eine Feuerwaffe darstellt, und schießt munter Salven auf den Gegner. Zudem lassen sich weitere Fähigkeiten freischalten wie beispielsweise ein Luft-Elementarangriff. Abgerundet wird das Kampfsystem durch weitere Finessen wie Teamaktionen, Blocken und Ausweichen.

Da unsere drei aktiven Kämpfer meist auf mehrere Gegner treffen und die Attacken stets von einem entsprechenden Effektgewitter begleitet werden, ergeben sich sehr dynamische Situationen, bei denen aber wiederum die Übersichtlichkeit leidet. Wie gut, dass Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land insgesamt vier Schwierigkeitsgrade bietet. Gerade auf der leichtesten Stufe verkommen fast alle Kämpfe zum Kinderspiel und erledigen sich quasi von selbst, so dass sogar weniger kampfaffine Spieler hier auf ihre Kosten kommen. Spaß macht das Kampfsystem auf jeden Fall.

Alchemistische Synthese

Das Kernelement und sicherlich Aushängeschild von Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land stellt das umfangreiche und komplexe Alchemie-System dar. Als talentierte Alchemistin fertigt Yumia hierrüber alles, was das Herz begehrt. Von simplen Heiltränken über Waffen und Ausrüstungsgegenständen bis hin zu Objekten für den Baukasten kann Yumia eine gewaltige Bandbreite vorweisen.

Natürlich stehen nicht alle Optionen direkt zum Start weg zur Verfügung. Genau wie das Kampf- und Erkundungssystem ist die Synthese, also das Erschaffen von Objekten, an das Erfahrungssystem gebunden. Mit jeder erledigten Aufgabe erhalten wir somit Punkte, die wir auf dem entsprechenden Board verteilen können, um neue Möglichkeiten freizuschalten. Das Spiel öffnet sich hier also schrittweise und bietet immer mehr Tiefgang.

Um all diese Gegenstände herstellen zu können, benötigt Yumia massenweise Rohstoffe. Diese finden sich zum Glück überall in der Spielwelt großzügig verteilt, wobei deren Wertigkeit zunimmt, je weiter wir in die unbekannten Lande vorstoßen. Neben den Klassikern wie Holz, Stein oder Eisen erhalten wir dabei exotischere Gegenstände wie bestimmte Pflanzen oder Früchte. Das Einsammeln der Rohstoffe lässt sich im Spielverlauf relativ fix im Vorbeigehen erledigen, zumal wir auch von besiegten Feinden nützliche Items erhalten.

Das Synthese-System ist prominent integriert und bietet mannigfaltige Möglichkeiten, kann jedoch gerade zu Beginn Serien-Einsteiger bisweilen ziemlich überfordern. Glücklicherweise können wir die Synthese automatisch vornehmen lassen, so dass das Spiel die zu fusionierenden Objekte bestmöglich nach einer bestimmten Vorauswahl für Qualität oder Wirkung zusammenstellt. Benötigen wir ein Item lediglich, um eine Quest abzuschließen, so können wir auch nur die Minimalanforderungen erfüllen und sparen wertvolle Rohstoffe für ein Objekt, welches wir ohnehin im Anschluss verschenken werden.

Ein Hoch auf die Untertitel

Das Entwicklerteam Gust hat sich, wie bereits bei anderen Spielen aus ihrer Feder, nicht die Mühe gemacht, für eine Synchronisation des japanischen Originals zu sorgen. Dementsprechend sind sehr viele Dialoge im Spiel mit den japanischen Originalsprechern vertont, wobei die Gespräche von Nebenquests gar keine gesprochenen Worte aufweisen. In Summe funktioniert die Sprachausgabe sehr gut und transportiert die Emotionen der Figuren, obwohl die Sprachbarriere hier natürlich greift.

Dafür kann Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land wiederum mit einer kompletten, deutschsprachigen Übersetzung sowohl der Menüs als auch der Untertitel punkten, was gerade beim komplexen Synthese-System einen Segen für Spieler darstellt, die dem Englischen vielleicht nicht ganz so mächtig sind. Sehr gut gelungen ist der Soundtrack des Spiels, der meist einen eher melancholischen Grundton aufweist und die Atmosphäre gut trägt. Wenn zu dezenten Klaviertönen der Wechsel von Nacht in Tag einsetzt, dann schafft das Spiel eine ganz eigene Stimmung, die zu gefallen weiß.

Fazit

Mit Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land schlagen die Japaner von Gust das nächste Kapitel ihrer langjährigen JRPG-Reihe auf. Punkten kann das Spiel dabei mit seinem tollen Erkundungsgameplay, das uns sehr gerne die große und stimmungsvoll gestaltete Spielwelt erkunden lässt. Dank der flotten Bewegungsoptionen unserer Heldin gibt es kaum ein Hindernis, dass sich nicht überwinden ließe, außer das Spiel zwingt uns zum Warten. Unterstützt wird die tolle Welt von der teils wunderschönen Grafik inklusive dynamischem Tag-Nacht-Wechsel und dem stimmungsvollen Soundtrack, auch wenn nur eine japanische Sprachausgabe zur Verfügung steht.

Prinzipiell zugänglich, aber mit ordentlichem Tiefgang, präsentieren sich sowohl das Kampf- als auch das Alchemiesystem. Hier bietet Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land dank vier jederzeit veränderbarer Schwierigkeitsgrade für jeden Spieler etwas. Somit werden Hardcore-JRPG-Enthusiasten und Gelegenheitsspieler gleichermaßen gut abgeholt. Ebenfalls erwähnenswert ist das tolle Bausystem, über das wir relativ fix und unkompliziert eigene Außenposten gestalten können. Da wir stets neue Blaupausen und Rohstoffe in der Welt finden, motiviert gerade diese Option zum weiteren Erkunden der Spielwelt.

Federn lässt das ansonsten gelungene Spiel allerdings leider im Bereich der Geschichte. Die Hauptstory genehmigt sich in ihrer Erzählweise sehr viel Zeit und wirkt dabei, gerade zu Beginn des Spiels, unnötig zäh. Auch können die zahlreichen Nebenquests kaum überzeugen, da es sich nur um generische Standard-Kost mit Sammel- oder Kampfaufgaben handelt. In diesem Bereich wäre definitiv mehr drin gewesen. Dies klingt jetzt natürlich sehr negativ. Viel Spaß hatte ich mit Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land trotzdem, was für mich vor allem an der tollen Erkundungsprämisse und dem Baumodus lag. Für einen zweiten Teil einer möglichen Trilogie würde ich mir aber vorrangig eine etwas besser erzählte Story wünschen.

Pro:
  • Tolles Erkundungsgameplay
  • Große Spielwelt
  • Umfangreiches Synthese-System mit Autofunktion
  • Bauoptionen bieten echten Mehrwert
  • Grafisch teilweise wunderschön
  • Melancholischer Soundtrack
  • Teils enorme Weitsicht
  • Eingängiges, gleichzeitig tiefgründiges Kampfsystem
  • Vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
  • Dynamisches Tag-Nacht-System
  • Fotomodus
  • Texte komplett auf Deutsch
Contra:
  • Spieleinstieg etwas arg zäh
  • Hauptstory plätschert lange vor sich hin
  • Kameraprobleme, speziell in Innenräumen und bei Hindernissen
  • Uninspirierte Fetch-Quest-Nebenmissionen
  • Klon-NPCs
  • Einige Texturen altbacken
  • Baumodus teilweise fummelig
Story:
2 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: PS5
Alex Jung

Alex Jung

Seit dem ersten Gameboy begeisterter Konsolenzocker. Neben Rennspielen, Action-Adventures und JRPGs sind auch Indie-Perlen gerne im Laufwerk gesehen. Zu den Lieblingsspielen gehören GTA Vice City, Metal Gear Solid, Overboard, Ys VIII, die Uncharted- und Forza-Horizon-Reihe sowie Gran Turismo 7.

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