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Preview

Disney Speedstorm im Early Access Test: Funracer mit bekannten Kindheitshelden

Von Daniel Walter am 20. April 2023. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Disney Speedstorm heißt der neue Titel von Disney und Gameloft, der nach Dreamlight Valley in den Early Access geschickt wird. Auch hier begegnet uns eine Vielzahl an bekannten Disney-Figuren, diesmal geht es allerdings nicht um das Leben in einem beschaulichen Märchendorf, sondern um knallharte Autorennen auf temporeichen Rennstrecken mit allerlei Gadets und Spezialeffekten. Ob uns der Funracer auf der Switch überzeugen konnte, verraten wir euch in unserem Preview.

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Wir wandeln auf bekannten Pfaden

Nach einer kurzen Einführungssequenz, die uns einen kompakten Überblick über die Kurse und die freischaltbaren Charaktere bietet, finden wir uns auch direkt auf der Rennstrecke wieder und lernen hier die grundlegende Steuerung von Disney Speedstorm kennen. Hier präsentiert sich der Funracer als klassisches Arcade-Rennspiel, das zwar wenig Realismus, dafür aber jede Menge Fahrspaß bietet. So driften wie in engen Kurven gekonnt um die Ecke und sorgen mit einem Geschwindigkeitsboost für ordentlich Tempo, sobald die entsprechende Leiste aufgefüllt ist. Das ohnehin schon allgegenwärtige Mario-Kart-Feeling wird perfekt, wenn wir die auf der Strecke liegenden Power-ups einsammeln, mit denen wir verschiedene Tricks ausführen können. Diese reichen, je nach gewähltem Charakter, von Bomben, über Raketen bis hin zu Spezialboosts oder Schutzschilden und bieten uns die Chance, ein knappes Rennen mit unfairen Mitteln für uns zu entscheiden. Später können auch noch aufgeladene, also mächtigere Varianten der Tricks genutzt werden, um noch größeres Chaos zu verbreiten. Die Streckenführung auf den verschiedenen Kursen erinnert ebenfalls stark an das Nintendo-Vorbild und hält neben scharfen Serpentinen, engen Gassen und Beschleunigungsfeldern auch immer wieder Weggabelungen und Sprungschanzen sowie Hindernisse wie Poller oder Schluchten bereit, die umfahren oder übersprungen werden müssen. Daher müssen wir uns auf jeder Strecke eine Fülle an Herausforderungen stellen, die, abhängig davon wie gut wir oder unsere Gegner sie meistern, immer wieder zum Gamechanger werden können, sodass stets für Spannung gesorgt ist. Anfänger haben zudem die Option, Hilfestellungen wie einen Lenkunterstützung oder die automatische Beschleunigen zu aktivieren, um so für jeden Spielertyp die optimale Spielerfahrung zu schaffen. Schön ist auch, dass wir nicht nur klassische Strecken- oder Rundenrennen erwarten können, sondern beispielsweise auch an Ausscheidungsrennen teilnehmen, bei denen der Letztplatzierte nach Ablauf des Countdowns zunächst ein Leben verliert und am Ende dann auch ausscheidet.

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Hier erwarten uns zahlreiche Freunde aus dem Disney-Universum

Die Auswahl an Disney-Charakteren, die wir nach und nach durch das Sammeln sogenannter Fahrerscherben freischalten können, ist breit gefächert. Insgesamt warten 18 Figuren aus acht Themenwelten beziehungsweise Filmen auf uns, die die mittlerweile enorme Bandbreite der Disney-Franchises zeigen. Neben Klassikern wie Mickey und Donald sind daher zum Beispiel auch Jack und Elisabeth aus Fluch der Karibik, Belle und das Biest aus Die Schöne und das Biest oder auch Shang und Mulan aus Disneys Fernost-Abenteuer mit dabei. Darüber hinaus sind auch Filme wie Das Dschungelbuch, Monsters Inc. oder Herkules mit ihren wichtigsten Charakteren vertreten, andere große Marken wie Star Wars oder Marvel sucht man hingegen (noch) vergeblich. Was für uns aktuell noch etwas unverständlich ist, ist die Tatsache, dass bei einem Disney-Racer kein einziger Held aus Cars vertreten ist, obwohl Lightning McQueen und seine Freunde ja eigentlich prädestiniert für ein solches Spiel wären. Wenn sich Disney Speedstorm allerdings auf ähnliche Art und Weise entwickelt wie Dreamlight Valley und regelmäßig mit neuem Content versorgt wird, kann sich dies aber natürlich in Zukunft noch ändern, was wir inständig hoffen.

Die unterschiedlichen Charaktere werden mehreren Klassen zugeordnet, wie Raser, Verteidiger, Schwindler oder Raufbold und besitzen daher auch besondere Fähigkeiten auf der Rennstrecke. Darüber hinaus stehen in jedem Franchise auch verschiedene freischaltbare Crewmitglieder bereit, mit denen sich diverse Boni wie eine zu Beginn aufgeladene Fertigkeit oder auch zusätzliche Power-up-Slots für bestimmte Fähigkeiten aktivieren lassen. In den Crews sind unter anderem beliebte Nebenfiguren wie Pluto, James Norrington oder auch Mushu sowie Madame Pottine vertreten. Durch unseren Spielfortschritt und auch im Shop finden wir darüber hinaus weitere Outfits für die Charaktere sowie Bauteile und Lackierungen für die Karts, die optisch von bekannten Disney-Marken inspiriert wurden. Bezahlt wird hier, abhängig vom Item, auf verschiedene Arten, zum Beispiel mit Mehrspielermünzen, die es in Ranglisten-Rennen zu verdienen gibt, oder auch mit Saisonmünzen, die beispielsweise im Rahmen spezieller Events oder durch Fortschritte im Season-Pass freigeschaltet werden können. Weiterhin sammeln wir im Spielverlauf auch reguläre In-Game-Währung, die ebenfalls für verschiedene Gegenstände eingelöst werden kann. Etwas seltsam muten die unterschiedlichen Bezahlmethoden auf jeden Fall an, hier hätte es sicherlich eine übersichtlichere Lösung gegeben. Die grundlegenden Werte unserer Fahrer, zum Beispiel in den Bereichen Höchsttempo, Beschleunigung, Handling oder Kampf, können übrigens nach und nach aufgewertet werden, wenn wir durch unseren Fortschritt ein höheres Level erreichen und dadurch die hierfür benötigten Verbesserungsteile erhalten.

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Online- und Offlineherausforderungen für jeden Geschmack

Bei der Auswahl an Spielmodi hält Disney Speedstorm diverse Möglichkeiten für uns bereit. Herzstück des Spiels ist der Saison-Pass, der sogenannte Goldpass. Dieser hält eine Vielzahl an Herausforderungen bereit, die wir innerhalb der Rennen erledigen können, um weitere Belohnungen zu erhalten. Hierzu gehören unter anderem Aufgaben wie bestimmte Kunststücke, Aktionen oder Angriffe, die innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters in einer bestimmten Zahl ausgeführt werden müssen. Wer schneller voran kommen will, hat dir Chance, Echtgeld in die Hand zu nehmen, um bestimmte Belohnungen direkt zu bekommen oder exklusive (kosmetische) Items zu erhalten. Alles in allem sind hier die allermeisten Objekte aber auch ganz regulär mittels Spielfortschritt freizuschalten. Weiterhin dürfen wir uns auch in den bereits erwähnten Ranglisten-Rennen, in regulierten Mehrspielerrennen oder auch in zeitlich begrenzen Events mit anderen messen. Aber auch für Offline-Nutzer stehen unterschiedliche Varianten zur Verfügung, vom lokalen freien Spiel bis hin zur Mini-Kampagne “Rennstrecke für Anfänger”. Letztere ist in sechs Kapitel unterteilt und bietet uns die Chance, die zahlreichen Kurse kennenzulernen sowie zusätzliche Charaktere und andere Belohnungen zu erhalten. Außerdem ist das Absolvieren dieses Spielmodus’ Voraussetzung dafür, dass man an den erwähnten Online-Spielvarianten teilnehmen kann, auf diese Weise wird also eine gewisse Grundkenntnis garantiert, bevor wir uns ins Mehrspieler-Getümmel stürzen dürfen. Jedes Kapitel ist dabei in mehrere Strecken unterteilt und bringt zudem unterschiedliche Gegner und Herausforderungen mit. Zusätzliche In-Game-Währung erhalten wir im Rahmen der Kampagne übrigens durch das Abschließen bestimmter Rennziele, wie zum Beispiel das Erreichen einer vorgegebenen Platzierung oder das Nutzen einer bestimmten Fähigkeit. Im Verlauf der Kampagne haben wir auch immer wieder die Möglichkeit, andere Charaktere als Gastfahrer zu testen, die wir später dann bei Bedarf auch freischalten können. Außerdem bekommen wir es in jedem Kapitel am Ende mit herausfordernden Bossgegnern zu tun, die das reguläre Fahrerfeld aufmischen. Wer nach Abschluss der Einführungskampagne noch nicht genug hat, kann sich außerdem auf eine ausgedehnte Saison-Tour freuen, die ebenfalls in mehrere Kapitel und Unterrennen unterteilt ist und jede Saison neu zusammengestellt wird, um stetig neue Herausforderungen zu bieten.

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Good Old Splitscreen

Disney Speedstorm bietet aber, wie bereits erwähnt, auch noch weitere interessante Spielvarianten an. So können wir uns zum Beispiel, wenn wir nicht alleine gegen die KI fahren wollen, lokal am Splitscreen mit einem (Offline-) Freund ins Geschehen stürzen. An der Switch ist dies besonders einfach und unkompliziert möglich, da jeder nur einen Joy-Con benötigt. Im Anschluss wählen wir aus aktuell neun verfügbaren Welten die passende aus oder entscheiden uns für den Zufallsgenerator, bevor wir in der entsprechenden Themenwelt noch den gewünschten Kurs bestimmen. Weiterhin ist es möglich, die Anzahl sowie die Schwierigkeitsstufe von KI-Gegnern einzustellen, ebenso wie das Tempo, die Anzahl an Runden und natürlich auch die Fahrer und den Look der Karts. Innerhalb der Rennen bietet der vertikale Splitscreen eine gute Übersicht und sorgt für ein angenehmes Koop-Spielgefühl. Die Steuerung, die beim Bremsen und Beschleunigen komplett auf die Schultertasten setzt, ist an den Joy-Cons hingegen etwas fummelig, für die Möglichkeit eines Oldschool-Couch-Koops nehmen wir das aber gerne in Kauf. Mit zwei eigenständigen Controllern ist man hier aber deutlich komfortabler unterwegs. Wer übrigens nicht lokal, sondern online gegen Freunde antreten will und dabei die volle Kontrolle über die Rahmenbedingungen der Rennen haben möchte, darf sich über den Spielmodus “Private Strecke” freuen. Hier können dank individuellem Renncode nur eingeladene Mitfahrer teilnehmen und sogar Crossplay ist bei Bedarf möglich.

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Einmal quer durch das Disney-Wunderland

Mit seiner Streckenauswahl schickt uns Disney Speedstorm einmal quer durch die Franchises des Konzerns und hält daher eine Vielzahl an unterschiedlichen Umgebungen für uns bereit, die markante Details aufweisen. So sind wir beispielsweise im Toondorf unterwegs oder driften zwischen den imposanten Schiffen aus Fluch der Karibik hin und her. Aber auch das Disney-Schloss, die chinesische Mauer aus Mulan oder der Olymp aus Herkules stehen als Setting zur Verfügung und halten jeweils eine großzügige Auswahl an Kursen bereit, sodass für ausreichend Abwechslung in allen Spielmodi gesorgt ist. Hierbei variiert übrigens nicht nur die Kulisse, sondern, je nach Strecke, auch mal die äußeren Bedingungen, wodurch wir beispielsweise unter anderem im nebeligen Wald mit sehr begrenzter Sichtweite oder komplett in Schwarz-Weiß unterwegs sind. Auf den Strecken gibt es auch abseits der Straße zahlreiche liebevolle Dekorationen und andere kleine Hinweise auf bestimmte Filme und Figuren zu entdecken, sodass jede Fahrt auch dahingehend interessant ist. Des Weiteren ist die Umgebung auch ein Stück weit zerstörbar und wirkt dadurch dynamisch und lebendig. Schön ist auch, dass im Hintergrund immer wieder bekannte Disney-Melodien auftauchen, die jedes Fan-Herz höher schlagen lassen. Diese fügen sich auch ziemlich gut in das ansonsten sehr modern gehaltene, elektronische Klangbild ein, das für den nötigen Drive im Hintergrund sorgt. Grafisch setzt Disney Speedstorm auf einen modernen Comicstil, der sich grundlegend mit Fortnite oder Sea of Thieves vergleichen lässt. Während die klassischen Disney-Charaktere wie Mickey oder Donald sehr originalgetreu aussehen, fallen die übrigen Figuren, gerade die menschlichen Charaktere wie Jack Sparrow oder Belle, hingegen etwas stilisierter aus. Dies ist definitiv kein Problem, man muss sich als Disney-Fan aber schon ein wenig von der bekannten Optik einiger Helden lösen.

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Fazit:

Alles in allem lässt sich festhalten, dass sich Disney Speedstorm keinesfalls vor der Konkurrenz aus dem Hause Nintendo verstecken muss. Hier warten abwechslungsreiche Welten, coole Disney-Charaktere und eine gelungene Auswahl an Online- und Offline-Modi auf uns – sogar mit lokalem Splitscreen, was heute ja alles andere als selbstverständlich ist. Die Echtgeld-Funktion, den obligatorischen Season-Pass und die zahlreichen unterschiedlichen In-Game-Währungen hätte es wahrlich nicht gebraucht und wir würden uns definitiv noch über den einen oder anderen neuen Fahrer freuen (zum Beispiel aus dem thematisch mehr als passenden Cars-Universum) – dies kann sich ja aber im Laufe des Early-Access auch noch ergeben. Aber schon im jetzigen Zustand macht Disney Speedstorm ordentlich Laune und lässt uns neugierig auf das schielen, was in naher Zukunft noch seinen Weg ins Spiel findet – eine hohe Wertung ist aber in jedem Fall fest im Visier.

 

Pro:
  • Gute Auswahl an Charakteren aus zahlreichen Disney-Franchises
  • Detailliert gestaltete, abwechslungsreiche Welten und Kurse
  • Gutes Arcade-Fahrgefühl bringt ordentlich Spielspaß
  • Online-und Offline-Modi für jeden Geschmack - inklusive lokalem Splitscreen
  • Motivierende, kurze Kampagne führt gut in das Spiel ein
  • Schöne Details für echte Disney-Fans zu entdecken
Contra:
  • Etwas gewöhnungsbedürftiger Comic-Look der menschlichen Charaktere
  • Typischer unspektakulärer Season-Pass
  • Unnötig große Anzahl an In-Game-Währungen
  • Das Fehlen thematisch passender Figuren aus Cars wenig nachvollziehbar
Spiel getestet auf: Switch
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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