Evil Genius 2: World DominationEvil Genius 2: World Domination
Review

Evil Genius 2: World Domination im Test: Weltherrschaft aus dem Casino heraus

Von Dominik Probst am 27. April 2021. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Wer schon immer einmal den Bösewicht spielen und die Weltherrschaft an sich reißen wollte, wird mit Evil Genius 2: World Domination seine Pläne in die Tat umsetzen können. In dem Echtzeit-Strategie-Spiel übernehmen wir die Kontrolle über einen von vier verschiedenen Schurken und führen unsere finsteren Pläne aus. Wie das genau funktioniert, finden wir im Test heraus.

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Die Qual der Wahl

Zuallererst entscheiden wir uns für einen von vier Bösewichten. Da wäre der größenwahnsinnige Goldjunge namens Maximilian, der irre Superkämpfer namens roter Iwan, die geniale Wissenschaftlerin Zalika und die Dame mit der meisten Erfahrung mit Gift: Emma. Jedes Genie bringt uns drei verschiedene Vorteile mit in den Spielverlauf. Dazu zählen unter anderem die Beschleunigung von Aufgaben unserer Schergen oder deren Training, die Kampfbereitschaft selbiger kann ebenso verbessert werden oder unser Goldverdienst wird erhöht.

Sind wir mit unserer Auswahl zufrieden, kommt auch schon die nächste schwierige Entscheidung? Auf welchem Inselparadies soll unsere Ganovenbasis in einem Casino errichtet werden? Auf Crown Gold, einem Tropenparadies? Oder vielleicht doch auf Montanas Gemelas, einer schnuckeligen kleinen Insel? Vielleicht aber auch Caine Key, bei dem unsere Spielhölle inmitten einer Bergkette liegt und von den Einheimischen gern als „Der Donut“ bezeichnet wird? Egal für was wir uns entscheiden, sie unterscheiden sich grundsätzlich in der Art, wie Besucher auf die Insel kommen und wie viel Anfangs- und Gesamtbaubereich zur Verfügung steht. Ebenfalls wie unsere Gegnerfraktionen vertreten sind.

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Eine Basis muss her

Haben wir uns auch hier entschieden, geht es direkt ans Eingemachte. Wir ziehen auf unsere Insel, in das Casino und beginnen dort nun unsere Basis aufzubauen. Das Casino dient hierbei als unsere Tarnfirma, die unser Geheimprojekt schützen soll. Für die Basis bauen wir Teile des Berges ab, um dort Gänge und Räume für verschiedenste Aktivitäten zu schaffen. Beginnen sollten wir dabei mit einem Tresorraum, um unser Gold zu lagern. Je größer dieser ist, desto mehr Gold können wir auch beherbergen. Ist das Wichtigste erledigt, sollten auch unsere Schergen ein wenig Komfort bekommen. Dafür gibt es eine Kaserne, in der wir Betten und Spinde aufstellen können. Wer hart arbeitet, sollte sich auch ausruhen dürfen, oder? Außerdem schaffen wir so mehr Platz für mehr Untertanen. Mehr Untergebene bedeutet auch mehr Arbeitskräfte, also mehr Gold. Es ist also eine Win-Win-Situation. Nice!

Auch ein Bösewicht bekommt irgendwann Hunger, also sollten wir schleunigst eine Kantine bauen. Netter Nebeneffekt: Die Schergen bekommen auch etwas ab, nämlich all das, was nicht gut genug für uns ist. Unsere Arbeiter können also schlafen und essen, dann sollen sie jetzt auch mal arbeiten! Um technische Geräte, beispielsweise im Labor, zu betreiben, brauchen wir Strom. Ein Kraftwerk muss also her. Dafür erstellen wir einen Bereich für unser Kraftwerk, bauen ein paar Generatoren und sorgen so für eine kontinuierliche Stromzufuhr. Ebenfalls sollte eine Funkzentrale gebaut werden, welche es uns ermöglicht, auf anderen Inseln einen Außenposten einzurichten. Damit lassen sich dort Gold erwirtschaften, aber auch, je nach Mission, gegnerische Agenten fangen. Diese stecken wir dann in eine Gefängniszelle, um sie danach zu befragen. Das bringt uns verschiedene Boni wie Dekorationselemente, neue Forschungen oder Ähnliches.

Es gibt noch viele weitere Areale und Räume, die wir bauen können, seien sie zum Training unserer Schergen, zur Belustigung dieser oder zur Überwachung unserer Basis. Alle lassen sich mit Inventar und Deko ausstatten, um so auch einen optisch ansprechenden Unterschlupf zu kreieren. Es steht in unserer Verantwortung, die Räume so weit zu vergrößern und auszubauen, wie es unser Gold zulässt, aber auch, wie es gerade benötigt wird. Eine gute Planung sowie schnelle Umbaumaßnahmen sind erforderlich, um den aktuellen Bedürfnissen schnell gerecht zu werden. Unser Platz ist nämlich vorerst begrenzt.

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Langzeitmotivation garantiert

Damit wir uns nicht nur im Basenbau verlieren, versorgt uns Evil Genius 2: World Domination auch immer wieder mit Quests. Diese unterscheiden sich in drei Kategorien: Hauptquest, Optionale Quests und Nebenhandlungen. Die Hauptquest ist klar, alles was uns schnellstmöglich an die Weltherrschaft bringt. Optionale Aufgaben bringen uns vor allem Gold ein, was ein Bösewicht wie wir immer gebrauchen kann. Die Nebenhandlungen bringen uns unter anderem neue Schergentypen, wie Techniker, Wissenschaftler oder Wächter, die bestimmte Aufgaben besser erledigen können als andere. Ebenfalls können diese Aufgaben aber auch neue, uns untergeordnete, Bösewichte in unsere Basis bringen. Mit ihren Sonderfähigkeiten helfen sie uns beim Aufbau der Basis.

Es kommen auch immer wieder Agenten von unseren gegnerischen Fraktionen, aber auch Touristen auf die Insel. Letztere werden einfach in unserem Casino bespaßt, die Agenten werden dort abgelenkt, oder aber festgenommen und in die Zelle gesperrt. Manchmal kommt es vor, dass ein gewiefter Agent unseren Eingang in die Basis findet. Dort sollten dann schon Fallen angebracht worden sein, um ihn schnellstmöglich auszuschalten.

Evil Genius 2: World Domination macht bis hierhin einen richtig soliden und guten Eindruck. Alles läuft flüssig, ist gut verständlich und macht viel Spaß. Das Tutorial und die Missionen begleiten uns lange Zeit und halten so den Spielspaß am Laufen. Ein großer Punkt, der mich gestört hat, ist, dass wir immer nur eine Nebenhandlung ausführen konnten. Teilweise musste ich einfach ewig auf die Vollendung der Aufgabe warten, weil es sich einfach nicht eher ergeben hat. Hätte ich nebenbei noch eine andere Nebenhandlung annehmen können, wäre diese zeitgleich abgearbeitet worden. Ist man auch irgendwann beim Maximum von 300 Schergen in der Basis angekommen, wird es schwierig, die Bedürfnisse derer zu überschauen. Ein kleiner Infobildschirm wäre hier schön gewesen, um eine übersichtliche Auswertung zu bekommen.

Dafür gefällt mir die Optik gut, der comichafte Stil wird sehr gut zur Geltung gebracht. Wir befinden uns zwar die meiste Zeit in der Basis, allerdings sehen die Inseln sehr ansprechend aus und laden uns zum Anschauen ein. Die Audioausgabe ist auf Englisch, die Texte sind auf Deutsch. Die englischen Sprecher klingen überzeugend und machen ihre Arbeit gut. Hier kann man nicht meckern.

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Fazit

Wer auf eine Art Dungeon-Bau-Simulation steht oder gerne eine Basis bauen möchte, der wird auf jeden Fall seinen Spaß an Evil Genius 2: World Domination haben. Durch die vielen verschiedenen Raumtypen, Inseln und Bösewichte stehen uns etliche Möglichkeiten zur Verfügung, unseren Unterschlupf genau nach unseren Vorstellungen zu formen. Auch der Spielspaß kommt auf Dauer nicht zu kurz, da wir immer mit neuen Quests gefordert werden. Einziger Kritikpunkt wäre hier die nicht vorhandene Möglichkeit, multiple Nebenhandlungen anzunehmen. Wünschenswert wäre auch eine kleine Übersicht über die Bedürfnisse unserer Schergen. Alles in allem ist das aber meckern auf hohem Niveau.

Pro:
  • Drei verschiedene Insel
  • Vier verschiedene Bösewichte
  • Etliche unterschiedliche Räume
  • Optisch ansprechend
  • Langer Spielspaß
Contra:
  • Nur eine Nebenhandlung gleichzeitig bearbeitbar
  • Keine Übersicht über die Bedürfnisse der Schergen
  • Keine deutsche Sprachausgabe
Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
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Unsere Wertung: 7.5 / 10
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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