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Review

F1 2020 – Die Saison ist (endlich) eröffnet

Von Alex Jung am 17. August 2020. Getestet auf PS4. Zum Spiel hier klicken.

Der verspätete Saisonstart der diesjährigen Formel 1 Weltmeisterschaft hat auch etwas Gutes. Denn so erscheint zeitnah zum Start der Saison auch das jährliche Update der F1-Rennspielserie von Entwickler Codemasters. Dabei wartet das Spiel in diesem Jahr mit einem komplett neuen Karrieremodus auf, der uns endlich auch mit einem eigenen Team in der Königsklasse antreten lässt. Wir haben uns aus der Garage gewagt und zeigen euch im Test, ob F1 2020 auch in diesem Jahr im Spitzenfeld mithalten kann.

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Die volle Saison 2020 – mit Abstrichen

F1 2020 gibt uns, wie der Titel bereits vermuten lässt, das komplette Lizenzpaket zur aktuellen Saison. Allerdings zum Stand Frühjahr 2020. Dies ist insofern erwähnenswert, da uns dieses Jahr ja bekanntlich Corona so einige Planungen verhagelt hat. In erster Linie betrifft dies die verfügbaren Strecken. Da Stand Anfang August 2020 immer noch nur ein provisorischer Kalender inklusive einiger Ausweichkurse aufgestellt wurde, sind diese natürlich nicht im Spiel enthalten. Das Comeback des Nürburgrings oder die neuen Kurse in Mugello oder Portimao fallen virtuell dementsprechend leider aus.

Ein weiterer fehlender Punkt sind die in diesem Jahr aufgrund der Black Lives Matter-Kampagne in Schwarz fahrenden Mercedes-Silberpfeile, die aber immerhin mit Patch 1.06 nachgereicht wurden.

Wir haben uns allerdings dazu entschieden, diese beiden Punkte nicht negativ zu bewerten. Wie gesagt, ist dieses Jahr ja alles etwas anders. Bei einem Sportspiel, welches auf einer aktuellen Lizenz basiert, muss schließlich an irgendeinem Punkt in der Entwicklung ein Cut gemacht werden, um ein vernünftiges und nicht halbfertiges Produkt abliefern zu können.

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Enthalten sind neben der Königsklasse auch wieder die Nachwuchsserie Formel 2 mit der großen deutschen Hoffnung Mick Schumacher. Diese befindet sich abweichend zur Formel 1 allerdings auf dem Stand von 2019. So findet sich auch der im letzten Jahr im belgischen Spa leider tödlich verunglückte Anthoine Hubert nach wie vor im Starterfeld.

Ergänzt wird F1 2020 um eine stattliche Anzahl historischer Boliden, beginnend mit dem legendären McLaren Honda aus dem Jahr 1988. Besitzer der Schumacher-Deluxe-Variante erhalten sogar Zugriff auf vier der ikonischsten Fahrzeuge des siebenmaligen Weltmeisters, darunter der Weltmeister-Ferrari aus dem Jahr 2000.

Doch nicht nur bei den Fahrzeugen hat sich etwas getan. Zwei neue Strecken haben Einzug in den offiziellen Kalender der Saison 2020 gehalten. Zum einen kommt ein Stadtkurs in Hanoi / Vietnam hinzu. Zum anderen feiert der legendäre Dünenkurs Zandvoort in den Niederlanden sein WM-Comeback. Während Hanoi mit seinen langen Geraden und extrem langsamen Kurven ein wahres Fest für Windschattenschlachten und Spätbremser ist, überzeugt Zandvoort mit seiner flüssigen Streckenführung und einigen richtig schnellen, überhöhten Kurven. Beide Kurse machen extrem viel Spaß und sind eine tolle Ergänzung zum ohnehin schon prallgefüllten Kalender. Zusätzlich zu Klassikern wie Silverstone, Spielberg oder natürlich Monaco können bei manchen Kursen auch kürzere Varianten befahren werden, beispielsweise in Suzuka.

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Eine Fülle an Spielmodi

An Spielmodi mangelt es F1 2020 wahrlich nicht. Da wäre zum einen neben der obligatorischen Meisterschaft, den Einzelrennen oder dem Zeitfahren auch der Karrieremodus, in dem wir uns wie gewohnt von der Nachwuchsklasse Formel 2 bis zum Weltmeistertitel in der Formel 1 hocharbeiten können. Positiv im Vergleich zum letztjährigen Ableger der Reihe fällt hierbei auf, dass wir wahlweise nun eine volle Formel 2-Saison bestreiten können. Im Vorgänger gab es hier nur drei einleitende Einzelrennen auf dem Weg zur Königsklasse.

Selbstverständlich können wir auch direkt in die Formel 1 einsteigen. Die Wahl unseres Teams beeinflusst natürlich die Zielvorgaben. So erwartet ein Mittelfeldteam wie Renault oder Racing Point andere Ergebnisse als die große Scuderia Ferrari. Auch wenn Ferrari in der Realität aktuell froh wäre, so schnell wie Racing Point zu sein, aber das ist eine andere Geschichte.

Schön ist auch die Möglichkeit, die Anzahl der Rennen einer Saison zu begrenzen. So können wir wahlweise die volle Saison mit 22 Rennen bestreiten, aber auch auf 16 oder zehn Rennen verkürzen. Und wir dürfen sogar frei wählen, welche Kurse wir in Angriff nehmen möchten. Die mehrfache Auswahl der gleichen Strecke, wie in der aktuellen Saison zum Beispiel mit den beiden aufeinanderfolgenden Rennwochenenden in Spielberg, ist aber nicht möglich. Auch ist die kalendarische Reihenfolge fest vorgegeben. Monte Carlo findet im Mai statt, Abu Dhabi ist der Saisonabschluss. Die Plätze tauschen kann man leider nicht.

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Im eigenen Team zum Titel

Das neue Herzstück von F1 2020 ist aber definitiv der MyTeam-Modus. Hier starten wir unsere auf zehn Jahre angelegte Karriere in Personalunion als Teamchef sowie Fahrer eines brandneuen elften F1-Teams. Vor dem Start müssen wir natürlich erst einmal einige Dinge festlegen. Neben der Erstellung des eigenen Avatars aus einigen vorgefertigten Modellen und den Farben von Helm und Rennanzug, wählen wir auch die Farben des Teams sowie die Art unseres Teamlogos aus. Als Nächstes steht die Wahl des Hauptsponsors an, welcher uns einen ersten großen Finanzschub gewährt, dafür aber natürlich auch ein je nach dem ausgezahlten Geldbetrag mehr oder weniger ambitioniertes Saisonziel vorgibt. Steigen wir im Rang auf, so können wir weitere Sponsoren mit weiteren prämierten Zielvorgaben für uns gewinnen. Und wir können dank einiger Vorlagen selbst entscheiden, wo die Sponsorenschriftzüge auf unserem Auto erscheinen. Der Lackiermodus bietet zwar nur ein paar verschiedene Lackierungsvarianten, immerhin lassen sich hier aber die Farben frei verändern und so ein eigenständiges Fahrzeug kreieren.

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Ein weiterer, wichtiger Faktor eines jeden Autos ist natürlich der Antrieb. Hier können wir uns zwischen den Aggregaten der aktuellen Motorenlieferanten von Ferrari, Mercedes, Honda oder Renault entscheiden. Diese bieten unterschiedliche Performance-Werte, kosten aber natürlich auch je nach Paket mehr oder weniger. Als letzte Entscheidung steht die Vergabe unseres zweiten Cockpits an einen KI-Fahrer an. Zunächst haben wir hier nur die Auswahl aus dem Talentpool der Formel 2. Später im Spiel können aber auch gestandene F1-Fahrer angeheuert werden, das entsprechende Kleingeld natürlich vorausgesetzt. Ein Hamilton oder Vettel fahren schließlich nicht für warme Worte und ein Schinkenbrötchen.

Sollten die Leistungen des zweiten Piloten im Team nicht den eigenen Erwartungen entsprechen, so lässt sich dieser auch während einer Saison ersetzen. Red Bull lässt hier schön grüßen. Gleichzeitig muss aber auch der Vertrag während der Saison neu verhandelt werden. Erreicht unser Team nicht die Vorgaben des Fahrers bezüglich finanziellem Hintergrund oder Rang, dann sagt dieser ganz schnell von selbst Tschüss.

Ein Rollenspiel im Rennspielgewand

Wie schon in den Vorgängern etabliert, erinnert der Ausbau des eigenen Teams sowie des fahrbaren Untersatzes im Laufe der Karriere an diverse Rollenspiel-Skillbäume. Zum einen können wir, das nötige Kapital vorausgesetzt, unser Team weiterentwickeln. So finden sich hier die Abteilungen Antrieb, Chassis, Aerodynamik, Standhaftigkeit, Simulator und zu guter Letzt die Marketing-Abteilung. Hier stehen wir vor der Qual der Wahl, ob wir lieber den Simulator ausbauen, um unseren zweiten Fahrer voranzubringen, oder ob wir ins Chassis investieren und mehrere Forschungsprojekte gleichzeitig angehen können. Schön ist hierbei, dass die optisch ansprechend dargestellten Abteilungen sich auch sichtbar verändern und professioneller werden, je weiter wir vorankommen.

Zusätzlich hierzu gibt es auch wieder den Bereich Forschung und Entwicklung. Hier können wir ganz klassisch auf einem Skillbrett nach und nach Verbesserungen für unseren Boliden erforschen und aufrüsten. Durch Fortschritt und erhaltene Fähigkeitspunkte bauen wir so die Haltbarkeit des Getriebes aus, installieren bessere Motorenkomponenten oder optimieren den Anpressdruck des Frontspoilers. Manche neuen Teile kommen wie in der Realität auch aber erst im Laufe der Saison hinzu. Das System zeigt sich dabei erstaunlich tiefgründig und bietet viele Detailerklärungen, durch die man erahnen kann, wie komplex ein Hochleistungs-Rennwagen aufgebaut ist und funktioniert. Da hierbei auch in der Realität nicht alles reibungslos funktioniert, besteht bei Upgrades immer die Gefahr, dass unsere Ingenieure daran scheitern. Das kostet uns dann Zeit und Fähigkeitspunkte. Immerhin können die fehlgeschlagenen Projekte aber nochmals angegangen und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden.

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Zu Beginn muss man natürlich noch genau überlegen, wo man sein sauer verdientes Geld oder die Fähigkeitspunkte investiert. Hier kommt eine schöne Prise Taktik in die Teamplanung, was uns sehr gut gefallen hat.

Im Laufe der Saison / Karriere wird sowohl das eigene Team als auch das Fahrzeug immer besser. Durch spezielle Herausforderungen im Training lassen sich zudem weitere Fähigkeitspunkte freischalten. So sollen wir etwa drei Runden lang die Ideallinie möglichst genau treffen oder mit weichen Reifen auf eine einzige Runde alles raushauen, was im Paket steckt. Das lockert die eigentlich von Natur aus sehr trockenen Trainingseinheiten angenehm auf und gibt uns einen Grund, an diesen auch umfangreich teilzunehmen. Zudem lernen wir uns unbekannte Strecken dadurch sehr schnell gut kennen.

Zum Ende der Saison werden aufgrund angedeuteter Regeländerungen dann auch mal auf einen Schlag die Updates eines der vier Bereiche unbrauchbar und müssen neu erforscht werden. Auch hier kommt Taktik ins Spiel, da man selbst wählen kann, welchen Bereich man zurücksetzen muss.

Für Anfänger kann der Bereich Teamausbau sowie Forschung und Entwicklung auf den ersten Blick leicht überladen wirken. Mit etwas Einarbeitungszeit findet man sich hier aber gut zurecht.

Erreicht man die Saisonziele des Hauptsponsors, so wartet am Jahresende immerhin eine ordentliche Finanzspritze auf uns, mit der wir zur neuen Saison einzelne Abteilungen ein ganzes Stück voranbringen können. Damit ist auch gewährleistet, dass man sich im Feld immer weiter nach vorne arbeitet und nicht 10 Jahre lang gegen die Teams der letzten Startreihe fährt.

Schön, sowohl im Karriere- als auch im MyTeam-Modus, ist zudem die Tatsache, dass die Fahrer auch mal die Teams wechseln. Dies ist zum Beispiel bei der FIFA-Reihe ja schon viele Jahre Standard. So etwas trägt einfach ungemein zur Atmosphäre bei, da in der Realität ja auch meistens jedes Jahr Bewegung im Kader herrscht.

Angenehm aufgelockert wird der Karrieremodus zudem durch Einladungsrennen, bei denen die historischen Rennwagen ins Spiel kommen. So gilt es, Zeitfahrherausforderungen zu bestehen oder in fünf Minuten möglichst viele Konkurrenten zu überholen.

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Get ready to race!

Auf der Piste selbst ist F1 2020 über jeden Zweifel erhaben. Die Rennen machen verdammt viel Spaß. Gerade nach dem Start herrscht oftmals herrliches Chaos. Auch werden die taktischen Spielchen im späteren Rennverlauf gut dargestellt. So werden wir schon mal während des Rennens zu einer alternativen Boxenstoppstrategie eingeladen, die vielleicht gerade mehr Sinn ergeben würde als unser eigentlicher Plan. Des Weiteren fällt positiv auf, dass auch die Gegner mal einen schlechten Tag erwischen und ausfallen, was wiederum das Safety-Car auf den Plan rufen kann. Aber auch das virtuelle Safety-Car, bei dem wir lediglich unsere Geschwindigkeit etwas verringern müssen, die Abstände aber soweit gleich bleiben, wird simuliert.

Ebenfalls im Spiel enthalten ist natürlich der obligatorische Boxenfunk, der zusätzlich zur Atmosphäre beiträgt. Im Eifer des Gefechts gerät allerdings die Bedienung desselbigen über ein Menü etwas fummelig, da man hierzu die Lenkung loslassen muss. Immerhin lässt sich aber die Steuerung frei konfigurieren.

Ein absoluter Hochgenuss ist das fantastische Fahrverhalten der Boliden. Veränderungen des Setups wirken sich klar darauf aus. Auch wird der Abrieb der Reifen oder das sich während eines Rennens durch den abnehmenden Tankinhalt reduzierende Gesamtgewicht des Autos simuliert.

Während des Rennens kann man über ein umfangreiches Menü mit der Boxencrew kommunizieren oder auch das Setup des Wagens geringfügig verändern. Ganz so, wie man es aus der Realität mit den unterschiedlichen Mappings oder den Flügeleinstellungen kennt.

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Dank vieler Helferlein wie dem obligatorischen ABS, der zuschaltbaren Ideallinie oder einer einstellbaren Traktionskontrolle kann man die Spielerfahrung an die eigenen Fähigkeiten anpassen. Auch lässt sich der Schwierigkeitsgrad der KI-Gegner stufenlos regeln, damit man nicht komplett dominiert, aber auch nicht gnadenlos abgehängt wird. Die Konkurrenten machen dabei einen sehr guten Job und setzen uns auch mal schön unter Druck.

Für Crashpiloten bietet sich ein abgespecktes Schadensmodell, welches auch kleinere Einschläge gnädig verzeiht. Für die ultimative Herausforderung kann F1 2020 aber auch als reine Simulation gespielt werden. Damit hat jede noch so kleine Berührung Konsequenzen bis hin zum Totalausfall, aber auch Dinge wie Reifenverschleiß und Benzinverbrauch müssen beachtet werden. Zudem kann man den Start inklusive der Nutzung der Kupplung simulieren oder das DRS auf den Geraden manuell aktivieren. Neu hinzugekommen ist der praktische Überholknopf, durch den man einige Zusatz-PS abrufen kann, der aber natürlich nur kurzfristig zur Verfügung steht.

Für Anfänger bietet F1 2020 die Möglichkeit, im Casual-Modus zu spielen. Hier sind alle Fahrhilfen aktiviert, zudem ist das Fahrverhalten deutlich arcadiger geraten. Ein Comeback im Rennspiel-Sektor feiert der lokale Splitscreen-Modus für zwei Spieler. Hier können beide Spieler sogar unterschiedliche Fahrmodelle wählen. Während der erfahrene F1-Zocker im Simulationsmodus unterwegs ist, kann der Gelegenheitsspieler gleichzeitig im Casual-Modus mithalten. Schade ist allerdings, dass es hier nur die Option Einzelrennen gibt. Zeitfahren oder eine ganze Meisterschaft im lokalen Koop-Modus sind leider nicht möglich.

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Eine optische Wucht

Natürlich bietet F1 2020 wieder diverse Kameraperspektiven, von der Verfolgeransicht des eigenen Wagens bis hin zur anspruchsvollen Cockpitperspektive aus Sicht des Piloten.

In Sachen Optik macht F1 2020 keiner etwas vor. Dank der race-at-home-Challenge der Profi-Piloten während der Corona-Zwangspause wurde ja schon deutlich, dass die virtuellen Rennen im besten Moment auf Fotorealismus-Niveau sind. F1 2020 sieht wirklich großartig aus und läuft, mit wenigen Ausnahmen bei Regen und vielen Fahrzeugen gleichzeitig während des Replays, durchgehend flüssig. Fängt es an zu regnen, so lässt das Spiel dann vollends die Muskeln spielen.Wassertropfen perlen auf die Kamera und erschweren die Sicht. Ist man im Fahrwasser eines oder mehreren Kontrahenten unterwegs, so verkommt die wilde Hatz wie in der Realität zum totalen Blindflug.

Auch bei der Präsentation kann sich F1 2020 wirklich sehen lassen. Die Fahrzeugmodelle und Umgebungen sehen super aus. In der Startaufstellung kommt richtiges TV-Flair auf, was von den Beiträgen von RTL-Kommentator Heiko Wasser nur noch verstärkt wird. Zwar wiederholen sich hier auch mal die Aussagen, aber das fällt erst mit zunehmender Spieldauer auf.

Bei der Startaufstellung sowie der Siegerehrung ist allerdings noch etwas Luft nach oben. So könnten die einzelnen Charaktermodelle noch etwas Feinschliff vertragen. Ebenfalls schade ist, dass es für die Sieganimationen im Parc Ferme und auf dem Podest nur wenige Varianten gibt.

Eine Überarbeitung bräuchte auch die seit Jahren schon etwas in der Kritik befindliche Interview-Mechanik. Zu Beginn der Saison, aber auch nach den Rennen, werden wir zu unserem Fortschritt und der aktuellen Situation befragt. Positiv ist, dass sich unsere Antworten auf die Moral des Teams auswirken. Loben wir etwa die exzellente Aerodynamik des Fahrzeugs, so gibt uns das für die entsprechende Abteilung einen Motivationsschub und somit einen kleinen Bonus.

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Leider wiederholen sich aber die Interview-Fragen. Nun könnte man natürlich argumentieren, dass sie das in der Realität auch tun. Dennoch, etwas mehr Abwechslung wäre ganz nett gewesen. Spätestens nach dem vierten Interview nerven diese Unterbrechungen mehr, als sie für Atmosphäre sorgen, zumal auch hier die Animation immer gleich ist. Manchmal passen die Fragen auch nicht zu unserem Rennverlauf. So wird uns zunächst für unser herausragendes Rennen gratuliert, wofür wir der Motoren-Abteilung danken. In der zweiten Frage werden wir dann auf den holprigen Rennverlauf angesprochen und können hier die Schuld auf den schwachen Motor schieben. Das passt leider nicht wirklich zusammen.

Der größte Negativpunkt stellte für uns aber die recht langen Ladezeiten dar. Gerade im Karrieremodus zwischen den einzelnen Trainingssessions warten wir gefühlt mehr vor dem Ladebildschirm, als dass wir fahren. Hier ist definitiv noch Luft nach oben. Man darf natürlich gespannt sein, wie sich der zu erwartende Sprung von F1 im Jahr 2021 auf die Playstation 5 hier auswirken wird.

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Fazit

Ohne Frage ist F1 2020 das bisher beste Rennspiel rund um die Königsklasse des vierrädrigen Motorsports. Codemasters versteht es sehr gut, diesen komplexen Sport virtuell darzustellen und dennoch zugänglich zu präsentieren, so dass man sich aufgrund der hochwertigen Präsentation mehr als einmal inmitten der TV-Übertragungen wähnt. Durch den neuen Karrieremodus MyTeam bietet F1 2020 zudem genügend Langzeitmotivation. Bis jetzt ganz klar der beste Ableger der Reihe.

Pro:
  • Umfangreicher, neuer MyTeam-Modus
  • Tolle Atmosphäre
  • Grafisch top
  • Komplexe Fahrzeugentwicklung
  • Fantastisches Fahrgefühl
  • Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten beim Spielgefühl
  • Lokaler Splitscreen
  • Viele Spielmodi
  • Große Auswahl an historischen Boliden
Contra:
  • Lange Ladezeiten
  • Gelegentliche Bugs
  • Interviewmechanik nervt
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PS4
Alex Jung

Alex Jung

Seit dem ersten Gameboy begeisterter Konsolenzocker. Neben Rennspielen, Action-Adventures und JRPGs sind auch Indie-Perlen gerne im Laufwerk gesehen. Zu den Lieblingsspielen gehören GTA Vice City, Metal Gear Solid, Overboard, Ys VIII, die Uncharted- und Forza-Horizon-Reihe sowie Gran Turismo 7.

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