Hyrule Warriors: Chronik der VersiegelungHyrule Warriors: Chronik der Versiegelung
Review

Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung im Test: Metzeln jetzt auch auf der Nintendo Switch 2

Von Tjark am 26. November 2025. Getestet auf Switch 2. Zum Spiel hier klicken.

Mit Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung wagt Nintendo erneut den Spagat zwischen Hack-and-Slash-Spektakel und Zelda-Lore – und liefert eine überraschend narrative Erfahrung, diesmal eng mit der Geschichte von Tears of the Kingdom verflochten. Vom ursprünglichen Fanservice-Crossover Hyrule Warriors, über die Prequel-Interpretation von Breath of the Wild: „Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung sind wir einen weiten Weg gekommen. Chronik der Versiegelung hält sich noch enger an die Geschichte seiner Vorlage und erzählt diese aus einem neuen Blickwinkel.

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Bekannte Geschichte und doch neue Einblicke

Die Handlung von Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung ist in der Zeit zwischen Zeldas Reise in die Vergangenheit am Anfang von Tears of the Kingdom und der Rückkehr in ihre Zeit angesiedelt. Folgend ist Zelda hier unser Hauptcharakter und den üblichen Helden Link bekommen wir gar nicht erst zu Gesicht. Wie auch schon im direkten Vorgänger liegt der Reiz darin, bekannte Schauplätze in einem neuen Genre betreten zu können. Die Geschichte ist noch deutlich näher an der Vorlage, wo der Vorgänger eher eine alternative Zeitlinie von Breath of the Wild gezeichnet hat. Das geht so weit, dass häufiger originale Cutscenes einfach aus Tears of the Kingdom herauskopiert wurden.

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Als kurze Auffrischung: Als Link und Zelda in den Gewölben unter Schloss Hyrule eine versiegelte Gestalt finden, fällt Zelda in einen Abgrund. Aufgrund des Schocks aktivieren sich ihre Kräfte, die Zeit zu kontrollieren. Sie findet sich daraufhin in der Zeit von Rauru und Sonia, den Gründern von Hyrule, wieder. Diese gebieten über die mächtigen Mysteriensteine. Als es Ganondorf gelingt, einen dieser zu stehlen, beginnt seine Schreckensherrschaft als Dämonenkönig. Zelda, Rauru und die Recken jener Zeit müssen zunächst fliehen, aber sie erobern das Reich Stück für Stück zurück.

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Diese Geschichte erleben wir mit neuen Details und aus dem Blickwinkel von Zelda. Natürlich wurden auch neue, vorher nicht erwähnte Charaktere eingefügt, die in diesem Spiel Sinn ergeben, aber die Grundstory nicht beeinflussen. Mit einem von Links Geist erfüllten Konstruktkrieger müssen wir auf den Signature-Charakter auch nicht komplett verzichten. Ganz originalgetreu bleibt aber auch Chronik der Versiegelung nicht, denn um dem Mosou-Charakter der Hyrule Warriors-Reihe gerecht zu werden, wurde eine neue Bedrohung eingefügt. Die sogenannte Plage sind ätherische Geister, die aus dem Untergrund herauf drängen. Um diese in Schach zu halten, errichten Rauru und Sonia im kompletten Reich die bekannten Schreine. Storytechnisch gut eingebettet ist es für das Gameplay einfach nur eine weitere Horde von Gegnern, die wir wunderbar zermetzeln können.

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Mosou bleibt Mosou, oder?

Spielerisch bleibt es beim bekannten Warriors-Prinzip: große Gegnerhorden, schnelle Combos, Spezialangriffe und das Gefühl, mit jedem Schlag ein kleines Erdbeben auszulösen. Wir kombinieren starke und schwache Angriffe zu erstaunlich vielseitigen und unterschiedlich effektiven Kombos. Der Shiekah-Stein, der im Vorgänger eine zentrale Rolle hatte, wird durch ähnlich fungierende Sonau-Bauteile ersetzt. Zusätzlich gibt es noch charakterspezifische Angriffe, die aber alle in eine Art Schere-Stein-Papier-Prinzip eingebettet sind. Wenn ein Gegner einen Spezialangriff macht, dann lässt sich dieser mit der richtigen Art kontern und der Gegner wird eine Zeit lang besonders anfällig für Angriffe. Weiterhin gibt es nicht nur die charaktereigenen Finisher, sondern auch Synchroangriffe, die wir auslösen können, wenn sich zwei unserer Kämpfer nah aneinander befinden. Der resultierende Angriff unterscheidet sich immer, je nachdem, welche Charaktere ihn ausführen. Das wirkt sich sowohl auf den Effekt-Schaden als auch auf die Steuerung des Angriffs aus.

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Die Charaktere spielen sich zunächst unterschiedlich, wobei es jetzt auch Kämpfer gibt, die sich einen Waffenpool teilen können. Das bedeutet aber nicht, dass wir nur einen Kämpfer mit unterschiedlichem Aussehen haben, sondern jeder bleibt weiterhin einzigartig. Das Spiel ist nach wie vor auch nicht sonderlich schwierig (außer man wählt höhere Schwierigkeitsgrade), aber für maximale Effizienz ist etwas Übung notwendig.

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Der Grundloop bleibt klar: Mission auswählen, Gegnerwellen vernichten, Stützpunkte einnehmen, Bossgegner besiegen. Doch Chronik der Versiegelung führt mehr Mikrostrukturen ein: Materialfarmen zum Freischalten von Shops und Upgrades, kleine Nebenaufträge zur Charakterverbesserung, die das Kämpfen taktischer wirken lassen. Neu sind die Feldlager, die uns innerhalb der Schlacht komplett regenerieren lassen und mit Essenseffekten unsere Taktik anpassen können. Durch das Teilen von Waffen zwischen Charakteren muss beim Upgraden selbiger etwas mehr bedacht werden. Die Spezialfähigkeiten und Sonau-Bauteile lassen sich frei auf die vier Buttons legen und somit kann man verschiedene Kits an Aktionen vorhalten, wo früher jeder Charakter dieselben vier Shiekah-Stein-Fähigkeiten hatte. Das Spiel hält die Motivation mit stetigen Belohnungszyklen hoch, auch wenn bei langen Sessions die serientypische Musou-Monotonie spürbar bleibt.

Ein Stil zum Wiedererkennen

In Sachen Präsentation lehnt sich der Titel stark an Tears of the Kingdom an, inklusive der vertrauten UI-Ästhetik und des ikonischen Sounddesigns. Die Musik setzt meist auf orchestrale Varianten bekannter Themes und steigert sich in Bossmomenten zu wuchtigen Arrangements. Es kommt aber immer wieder zur Vermischung von bekannten Melodien, die uns mehrfach genauer hinhorchen lässt. Grafisch liefert das Spiel eine angemessene Umsetzung des TotK-Stils. Die nun stärkere Hardware der Nintendo Switch 2 ist hier deutlich spürbar. Nicht nur fühlt sich alles etwas flüssiger an, auch kann man jetzt mehr Gegnerhorden gegenüberstehen, bis man (leichte) Leistungseinbußen spürt. Dagegen wirken die Zwischensequenzen, die aus TotK kopiert wurden, mit ihren 30 Frames manchmal etwas hakelig.

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Fazit

Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung ist der konsequent nächste Schritt in der Reihe. Das Mosou-Gameplay wurde nur wenig angepasst, dafür die Verflechtung in die Geschichte von Tears of the Kingdom noch weiter vorangetrieben. Was Zeit der Verheerung schon mehr gemacht hat als der erste Teil, wird hier noch deutlich besser gemacht. Man kommt schnell in das Spielgeschehen rein, sollte man die Vorgänger gespielt haben, und trotzdem gibt es genug kleine Änderungen, um es frisch und neu zu halten. Man merkt deutlich die bessere Performance durch die bessere Hardware und dadurch fällt einer der größten Kritikpunkte von Zeit der Verheerung weg. Wer Spaß am Niedermetzeln großer Horden von Gegnern hat, der ist hier genau richtig. Durch die stärkere Integration in die Hauptstory ist man hier außerdem gut aufgehoben, wenn man Genaueres über Zeldas Zeit in der Vergangenheit wissen will.

Pro:
  • Flüssiges Gameplay
  • Unterschiedliche Playstyles
  • Packende Erweiterung der Story von Tears of the Kingdom
Contra:
  • Leicht repetitive Schlachten
  • Stumpfes Materialfarmen manchmal nötig
Story:
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Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
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Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: Switch 2
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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