Marvel's Spider-Man 2 im Test: Doppelte Superhelden-Action für noch mehr Spaß?
Mit Marvel’s Spider-Man 2 ist nun die lange erwartete Fortsetzung des PS4-Meisterwerks erschienen. Hier dürfen wir mit Peter Parker und Miles Morales nun die Protagonisten des ersten Teils sowie des Spin-offs in einem Abenteuer erleben und uns erneut durch New York schwingen. Wie uns das PS5-exklusive Superheldenspektakel gefallen hat, verraten wir euch im Test.
Zwei Helden sind besser als einer
Unsere Geschichte beginnt in einer Schule in New York, genauer gesagt in der Klasse, in der auch Miles Morales anzutreffen ist. Deren neuer Lehrer, der direkt einmal zu spät zum Unterricht kommt, ist niemand geringeres als Peter Parker, der den Schülerinnen und Schülern fortan die Physik näherbringen soll. Inmitten der Physikstunde, als vor dem Fenster plötzlich Sirenen losgehen und riesige Sandwolken durch die Straßen ziehen, zeigt sich dann auch direkt die Problematik, wenn ein Schüler und der Lehrer der Klasse geheime Superhelden sind, denn beide verschwinden innerhalb weniger Sekunden aus dem Klassenzimmer und lassen die übrigen Schüler verwundert zurück. Seite an Seite schwingen sich die beiden Spider-Men nun durch die Straßen von New York City, das in heller Aufruhr ist, da Sandman die Stadt mit einem wahren Sandsturm überzogen hat und dabei großen Schaden verursacht. Nach einem rundum spektakulären Intro, in dem wir uns dem Sandman und seinen Schergen stellen müssen, stellt das Spiel mit Kraven gleich einen neuen Widersacher vor, der New York City in Angst und Schrecken versetzen will. Doch wie bereits die Eröffnungsszene vermuten lässt, in der wir einen todkranken Harry Osborne dabei beobachten, wie er von einer mysteriösen schwarzen Masse eingenommen wird, ist der brutale Dschungelkrieger Kraven noch längst nicht alles, was die beiden Spider-Men im Laufe ihres neuen Abenteuers erwartet. Dabei erzählt das Action-Adventure eine durchgehend stimmige und typische Spider-Man-Story mit allem was dazu gehört, vom markanten Spinnen-Humor, über vertraute Charaktere wie MJ, James Jonah Jameson oder Harry und Norman Osborne bis hin zum bekannten Hin und Her zwischen Peters Privatleben, seinem Job und seinem Dasein als Superheld. Die Tatsache, dass wir zusätzlich noch Miles als zweiten Hauptcharakter haben, lockert das bekannte Terrain dagegen etwas auf und verleiht der Peter-Parker-Story eine weitere Ebene. Insgesamt konnte uns die Geschichte durchgehend abholen, etwas länger hätte sie für einen Vollpreistitel aber gerne ausfallen dürfen.
Alte Stärken noch zusätzlich verfeinert
Ab der ersten Sekunde zieht Spider-Man 2 wieder sämtliche Register und erinnert uns nach kürzester Zeit daran, warum wir die beiden Vorgängerspiele so geliebt haben. Schon die Eröffnungsmission, in der wir uns von der besagten Schule in Richtung der riesigen Sandwolke über der Stadt bewegen, bringt sofort das alte Spielgefühl zurück. Wir schwingen uns mit beeindruckender Leichtigkeit und einer smoothen und intuitiven Steuerung zwischen den weit in den Himmel aufragenden Hochhäusern der amerikanischen Metropole hindurch und fühlen uns dabei wieder frei wie ein Vogel. Der großartige Einsatz des DualSense-Controllers hebt das Spielerlebnis aus den ersten beiden Teilen dabei noch mal auf ein ganz neues Niveau, denn wir spüren förmlich den Wind der beim Schwingen an den Köpfen der Helden vorbeirauscht und befinden uns dadurch direkt im Geschehen. Aber auch am Boden, wenn wir mit flinken Schritten über den Asphalt laufen, kommen die feinen Vibrationen, die die Tritte des Helden auf dem Beton spürbar machen, zum Tragen und machen die Immersion perfekt. Hinzu kommt das etwas dezenter eingesetzte haptische Feedback, das verschiedene Aktionen, wie zum Beispiel das Untersuchen von Objekten oder das manuelle Überbrücken von Sicherungskästen, greifbarer und realistischer macht. Neben dem Schwingen, das mit seinen akrobatischen Überschlägen und Drehungen sicherlich das Highlight in Sachen Fortbewegung ist, gehören aber auch wieder diverse Sprünge und der Wandlauf zum Repertoire unserer Spinnen, sodass für ein abwechslungs- und actionreiches Vorankommen in New York gesorgt ist. Besonders cool sind hier auch die aufgeladenen Sprünge, die uns weit nach oben katapultieren, oder die Sturzflüge, die uns in atemberaubenden Tempo in Richtung Boden befördern. Weiterhin ist es nun möglich, mit Spidey durch den East River zu schwimmen sowie elegant über die Wasseroberfläche zu gleiten.
Sehr schön ist auch, dass die Menschen in der Stadt, und zwar in großem Radius, auf Ereignisse reagieren, sodass beim Angriff von Sandman zu Beginn beispielsweise Massen an Einwohnern die Straßen entlang rennen, um vor der bedrohlichen Zerstörung, die der Schurke in der Stadt anrichtet, zu fliehen. Außerdem beobachten wir Einsatzkräfte dabei, wie sie versuchen, die Bedrohung unter Kontrolle zu bringen, und zwar auch hier in deutlich größerem Ausmaß als in Teil 1, sodass wir beispielsweise schon aus weiter Ferne Rettungskräfte, Polizeihubschrauber oder Fahrzeuge mit Blaulicht auf den Straßen beobachten können, wie sie sich auf den Weg zum Einsatz machen. Dadurch, dass sich die Auswirkungen eines solchen Ereignisses auf weite Teile der Stadt erstrecken, wirkt diese natürlich auch äußerst lebendig und dynamisch und die Story auf diese Weise noch spürbar eindringlicher. Auch liegt die Metropole nach dem Sandman-Angriff an vielen Stellen erst einmal in Schutt und Asche, beziehungsweise in diesem Fall in Sand, sodass wir auch hier drastische und äußerst realistisch umgesetzte Resultate der Superschurken-Attacke zu Gesicht bekommen, zum Beispiel, wenn wir Feuerwehrleuten bei ihren Löscharbeiten beobachten oder wir selbst in Not geratenen Bürgern helfen, indem wir sie zum Beispiel aus einem riesigen Sandhügel befreien oder Hindernisse wie quer stehende LKW entfernen. Aber auch abseits der geskripteten Story-Passagen wirkt die riesige offene Metropole zu jeder Zeit lebendig und ist voll von Beschäftigungsmöglichkeiten. So können wir uns zum Beispiel mit der Kamera den berühmten Wahrzeichen und interessanten Menschen der Stadt widmen oder auch unterschiedliche Verbrechen vereiteln oder Rettungsmissionen verfolgen, die uns von den Bürgern der Stadt mittels Spider-App gemeldet werden, wie Überfälle und Einbrüche oder auch gefährliche Brände, die das Leben Unschuldiger bedrohen. Die Aktivitäten in der Welt sind eine nette Ergänzung zur Story und laden zum Erkunden der Stadt ein, wahnsinnig viel Innovation oder Abwechslung sollte man dabei aber nicht erwarten. Die richtigen Nebenmissionen sind dagegen etwas aufwendiger umgesetzt und lassen uns zum Beispiel mit Miles eine Uni-Messe besuchen, in deren Rahmen wir dann herausfinden, dass eine der Lehrerinnen entführt wurde, sodass aus dem privaten Event schnell wieder Spinnenalltag wird. Hier wird durchgehend solide Kost geboten, die, ähnlich wie die Hauptmissionen, mit hochwertigen Sequenzen serviert wird. Vom reinen Umfang her hat sich die Spielwelt ebenfalls ordentlich vergrößert und reicht mittlerweile vom Central Park, der Midtown und Hell’s Kitchen über Chinatown und das Finanzviertel bis auf die andere Seite des East Rivers nach Downtown Queens, Little Odessa, Downtown Brooklyn oder Williamsburg. Die insgesamt vierzehn unterschiedlichen Distrikte sind dabei wirklich hervorragend eingefangen und besitzen eine individuelle und glaubhafte Architektur und Atmosphäre – außerdem können wir in jedem Stadtteil eine Vielzahl an Aktivitäten entdecken, mit denen sich unser Fortschritt im jeweiligen Gebiet voran treiben lässt.
Eine wahre Augenweide
Optisch ist Marvel’s Spider-Man 2 ohnehin ein absolutes Fest, denn hier kommen die Möglichkeiten der PS5 an vielen Stellen richtig schön zur Geltung. Egal, ob es um die atemberaubenden Gesichtszüge oder die Bewegung der Haare in den Sequenzen geht oder, ob wir den Lichteinfall zwischen den Wolkenkratzern, die feinen Partikel und aufgewirbelten Blätter in der Luft oder auch die fantastischen Spiegelungen auf den Fensterfronten und Wasseroberflächen um uns herum betrachten, das Grafikniveau des Action-Adventures ist auf einem unglaublich hohen Level. Richtig beeindruckend ist auch, dass wir im Vorbeifliegen einen Blick ins Innere der zahlreichen Gebäude werfen und hier auch tatsächlich Einrichtungselemente oder Raumstrukturen erkennen können. Darüber hinaus ist New York noch um einiges belebter als in den Vorgängern und bringt die Großstadtatmosphäre noch besser zum Ausdruck. So sind es nicht nur die Bürgersteige und Straßen, wo wir Menschen bei ihrem täglichen Leben begleiten können, auch die Balkone und Dachterrassen der Stadt sind bevölkert und lassen uns Personen beispielsweise beim Entspannen im Café oder auch beim Genießen des Ausblicks auf die umliegende Umgebung beobachten. Richtig gut hat uns dieses Mal auch die Umsetzung des Verkehrs gefallen, denn auf den Straßen, auf den Brücken und auch auf den Parkplätzen ist ordentlich was los, ebenso wie in der Luft oder auf dem Wasser wo wir Hubschrauber, Boote oder Flugzeuge erkennen können. Abgerundet wird das rundum gelungene Erscheinungsbild durch verschiedene wilde Tiere, die wir am Boden und auch in der Luft betrachten dürfen.
Ebenfalls wirklich beeindruckend ist die Weitsicht des neuen Spinnenabenteuers, die uns von den Dächern aus sehr weit in die Ferne blicken und uns die immensen Ausmaße der Stadt nachempfinden lässt – und zwar noch sehr viel deutlicher als in den ersten beiden Ablegern. Auch in Sachen Opulenz legt Teil zwei noch einmal eine ordentliche Schippe oben drauf. Egal, ob es um fliegende Gesteinsbrocken und Autos, die uns ein wild gewordener Sandman entgegen wirft, oder um den bedrohlich riesigen Superschurken selbst geht, der mit seinem Sandkörper hoch zwischen den Wolkenkratzern aufragt und mit seiner Erscheinung echt Eindruck macht – Marvel’s Spider-Man 2 ist in vielerlei Hinsicht größer und auch größenwahnsinniger als seine Vorgänger und das steht dem Titel richtig gut und verleiht ihm auch die bekannte Aura der Marvel-Filme. Musikalisch ist das Spiel ebenfalls absolut auf dem Niveau des Filmuniversums und hält hochwertig produzierte Orchesterarrangements für uns bereit, die sich in keiner Sekunde vor den Originalscores verstecken müssen. Dies gilt im Übrigen auch für die quasi makellose Synchronisation, die die unterschiedlichen Charaktere sehr gut zur Geltung bringt und dabei stets glaubhaft, emotional und echt wirkt – und das Ganze bei einer rundum überzeugenden Lippensynchronität der deutschen Tonspur. Hinzu kommen immer wieder moderne elektronische Klänge, die gerade in der freien Spielumgebung für musikalische Abwechslung sorgen und ein Gegenstück zu den dramatischen Orchesterklängen innerhalb der Story bilden.
Temporeiche Kämpfe und imposante Bossfights
Im Eröffnungsbosskampf gegen Sandman zeigt uns Marvel’s Spider-Man 2 auch gleich, was uns hier in Sachen Inszenierung erwartet – und das ist mehr als ordentlich. So werden wir von dem riesigen Sandwesen nicht nur brutal durch die Luft geschleudert oder mit allerlei fliegendem Schrott beworfen – was dank großartiger Kameraeinstellungen, kurzer Cutscenes und hervorragend eingesetzter Vibrationen verdammt eindringlich ist. Auch die schlechte Sicht durch die Staubwolke hindurch oder auch die Tatsache, dass wir mithilfe unserer Spinnennetze riesige Geröllteile und andere lose Objekte in Richtung des Riesen feuern, machen schon den ersten Bosskampf des Spiels äußerst intensiv. Hinzu kommen immer wieder kleine Quick-Time-Events oder Passagen, in denen wir vor dem riesigen Kontrahenten weglaufen müssen, die die Spannung zusätzlich hoch halten und sich sehr gut in den dynamischen Wechsel aus Sequenzen und In-Game-Action eingliedern. Insgesamt ist es in jedem Fall ein Einstieg, der sich sehen lassen kann und der schonmal die Weichen für das stellt, was uns später noch erwartet.
Das klassische Kampfsystem außerhalb der Bossfights, zum Beispiel, wenn wir Sandmans selbst erschaffene sandige Gefolgsleute vermöbeln, setzt dagegen wieder auf den bekannten Mix aus Arkham-artigen Prügelangriffen und hilfreichen Attacken mit dem Spinnennetz, die die Gegner kurzzeitig aus dem Konzept bringen oder sie auch ganz nah an uns heranziehen, damit wir sie weiter bearbeiten können. Weiterhin haben wir auch die Möglichkeit, feindlichen Angriffen elegant auszuweichen – hierbei sollten wir aber stets auch einen Blick auf die entsprechende farbliche Markierung werfen, wenn wir einen perfekten Move landen und direkt zum Gegenangriff ausholen wollen. Ähnlich läuft auch das Parieren ab, mit dem wir einen gegnerischen Schlag im richtigen Moment blocken und diesen dann kontern können – beides erinnert ein wenig an das typische Assassin’s-Creed-Prinzip von früher. Hinzu kommen die äußerst spektakulären Doc-Ock-artigen Metallarme, die Peter Parkers Spidey für Spezialangriffe mit Abklingzeit nutzen kann – Miles Morales verfügt dagegen über eigene spezielle Fertigkeiten wie den bioelektrischen Venom-Schlag, sodass sich jeder Spider-Man ein wenig anders anfühlt. Durch Angriffe und erfolgreiches Ausweichen ist es zudem möglich, den eigenen Fokusbalken aufzufüllen, der es uns dann erlaubt, uns im Kampf zu heilen oder wuchtige Finisher auszuführen. In sämtlichen Kampfsituationen trägt der DualSense, wie auch bei der Fortbewegung, maßgeblich zur Atmosphäre und zur Spieltiefe bei, denn die unterschiedlichen Schläge, Tritte und anderen Angriffsarten wirken dank der großartigen Vibrationen noch wuchtiger und auch individueller, denn wir erkennen mitunter schon an der Vibrationsart, um welche Attacken es sich handelt. An Gegnern stehen uns wie gewohnt viele unterschiedliche Typen gegenüber, von einfachen Prügelknaben mit Schlagstock oder Messer, über Fernkämpfer mit Schusswaffen oder anderen Distanzangriffen bis hin zu hartnäckigen gepanzerten Widersachern, die wir im Kampf alle ein wenig anders angehen müssen. Während sich einfache Gegner meist problemlos nieder prügeln lassen, sollten Fernkämpfer idealerweise zuerst angegriffen und ihre Waffe mit entsprechenden Netzangriffen unschädlich gemacht werden. Für die massigeren Grobiane brauchen wir dann entweder temporeiche Aktionen oder die ganz großen Geschütze, wie zum Beispiel Objekte in der Umgebung, die wir auf sie schleudern können. Weiterhin muss sich Spider-Man neuerdings auch mit fliegenden vogelartigen Robotern auseinandersetzen, die flink und ziemlich schwer zu treffen sind.
Eine weitere großartige Neuerung sind die Netzflügel, die es uns ermöglichen, mithilfe kleiner Flügel aus Spinnenweben durch die Lüfte zu gleiten, nachdem wir uns nach oben katapultiert haben. Diese Technik sorgt sowohl bei der Fortbewegung als auch in den Kämpfen für frisches Gameplay. Hinzu kommen unterschiedliche Gadgets, die uns das Leben als Superheld etwas einfacher machen, wie zum Beispiel der Höhenflug, ein Gerät, das in die Luft steigt und mehrere Gegner auf einmal nach hinten wirft, oder auch der Netzschiesser, mit dem sich Feinde am Boden oder an der Wand festkleben lassen. Um weitere technische Hilfsmittel freizuschalten, benötigen wir Technikteile sowie Stadt- oder Heldenmarken, die wir an verschiedenen Orten finden oder im Rahmen von Missionen verdienen können. Manche der praktischen Helfer sind aber auch gesperrt, bis wir ein bestimmtes Level erreichen haben.
Zwei Spinnen – viele Optionen
Die Möglichkeit, zwei Spinnenhelden zu steuern, bringt verschiedene Vorteile mit sich – und damit meinen wir nicht nur die schicken roten beziehungsweise schwarzen Anzugdesigns der beiden Netzschwinger, die sich später auch noch vielseitig variieren lassen. So dürfen wir uns einerseits über die bereits erwähnten speziellen Fähigkeiten der Helden freuen, die sich über den einzigartigen Skilltree jeder Spinne freischalten lassen, wobei Peter hier vorrangig auf seine mechanischen Arme und Miles auf den Einsatz elektrischer Schocks in unterschiedlichen Bewegungsmustern setzt. Darüber hinaus gibt es einen gemeinsamen Fähigkeitenbaum, den beide Helden nutzen können. Hier werden klassische Netzangriffe, Pariermoves oder auch Sprung-, Schwung- sowie Tritt- und Schlagangriffe nutzbar gemacht. Die hierfür erforderlichen Erfahrungspunkte sammeln wir nebenbei im Spielverlauf und steigen so nach und nach im Level auf. Einige Fertigkeiten sind hingegen an den Storyfortschritt geknüpft und können erst ab einem bestimmten Handlungsmoment freigeschaltet werden. Insgesamt fühlen sich beide Spinnen im Kampf schon merklich anders an, sodass der jüngere Miles ordentlich Tempo mit in die Gefechte bringt, wohingegen der etwas ältere Peter fühlbar mehr Wumms mit im Gepäck hat. Der Wechsel zwischen Peter und Miles ist in der freien Spielwelt übrigens fast zu jeder Zeit möglich und geht über die praktische Spider-App mit einem eleganten Wisch auf dem Touchpad über die Bühne. Bei den Story-Abschnitten wechseln sich die beiden dagegen immer wieder ab, sodass wir hier unterschiedliche Perspektiven geboten bekommen. Dabei sind wir auch immer mal wieder in zivil unterwegs, zum Beispiel, wenn wir als Peter gemeinsam mit Harry Osborne eine entspannte Radtour durch die Stadt machen oder ein paar Körbe in der Turnhalle der alten Highschool werfen. In diesen Szenen nimmt uns das Spiel auch manchmal mit in die Vergangenheit und lässt uns verschiedene Momente von früher miterleben, die unsere Helden geprägt haben. Außerdem hält das Action-Adventure auch wieder gut dosierte Stealth-Abschnitte bereit, die das klassische Gameplay auflockern und uns beispielsweise auch Tarnung und Takedowns nutzen lassen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Marvel’s Spider-Man 2 genau das bietet, was ich mir davon erhofft habe. So baut das Spiel auf dem großartigen Grundgerüst der beiden Vorgänger auf und liefert uns ein spektakuläres Action-Feuerwerk mit einer rundum überzeugenden, typischen Spidey-Geschichte ab, die berührt, unterhält und die Figuren sehr schön charakterisiert. Die Tatsache, dass wir zwischen zwei Protagonisten wechseln, gibt dem Titel zudem eine ganz besondere Note und sorgt auch während der Story für eine zusätzliche Ebene. Hinzu kommen einige hervorragend umgesetzte Verbesserungen und Ergänzungen, wie zum Beispiel die beiden unterschiedlichen Kampfausrichtungen der Helden, die neuen Gadgets oder auch der perfekte Einsatz des DualSense-Controllers für noch mehr Immersion. Auch die um zusätzliche Stadtteile erweiterte Spielwelt kann sich mehr als sehen lassen und lässt das virtuelle New York realistischer und lebendiger als jemals zuvor wirken. Da wir außerdem noch großartig inszenierte Bosskämpfe gegen berüchtigte Widersacher sowie neue Bewegungsarten, wie zum Beispiel die Netzflügel zum Gleiten durch die Lüfte, geboten bekommen, gibt es eigentlich keinen Grund mehr, sich dieses optisch und technisch beeindruckende Meisterwerk entgehen zu lassen.
- Hervorragend inszenierte typische Spidey-Story
- Gelungenes Zusammenspiel beider Helden
- Größere und äußerst lebendige Spielwelt
- Jede Spinne mit individuellen Fähigkeiten und speziellem Spielgefühl
- Mehrere bekannte Widersacher
- Großartiger Einsatz des DualSense-Controllers
- Optisch auf wirklich beeindruckendem Niveau
- Erweitertes und optimiertes Gameplay der ersten beiden Teile
- Storyumfang hätte für einen Vollpreistitel etwas größer ausfallen dürfen
- Zusätzliche Aktivitäten in der Welt recht austauschbar
Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.