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Review

Mega Man Zero/ZX Legacy Collection – schnell mal die Welt retten

Von Tjark am 20. März 2020. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Die Wiederauflage der klassischen Gameboy-/Nintendo DS-Spiele der Mega Man Zero-/ZX-Reihe macht die actiongeladenen Plattformer nun auch auf neuer Hardware spielbar. Dabei wurden die Titel nicht einfach nur portiert, sondern auch noch an einigen Stellen verfeinert. Wie genau, erfahrt ihr in unserem Test.

Kleine Geschichte der Mega Men

Die Mega Man Zero/ZX Legacy Collection enthält insgesamt sechs Spiele. Die vier Teile der Mega Man Zero-Reihe und die beiden Teile der Nachfolgeserie Mega Man ZX. Die beiden Serien haben einen ähnlichen Aufbau und spielen im selben Universum sind aber vom Umfang her recht unterschiedlich, was wahrscheinlich auch an der Plattform, auf der sie ursprünglich erschienen sind, liegt. Da die Spiele zusammen eine umfangreiche Story besitzen, gibt es nachfolgend eine kleine Geschichtsstunde über Mega Mens Reise.

Mega Man Zero Reihe

In den älteren Mega Man Zero-Spielen schlüpfen wir in die Rolle von, Zero. Dieser ist ein legendärer Reploid, der in den grausamen Elfen-Kriegen zu Ruhm gelangt ist. Aber eines nach dem anderen. In der Welt von Mega Man Zero gibt es neben den Menschen noch Reploiden, das sind intelligente Androiden, die die Menschen in allen Bereichen unterstützen. Eines Tages tritt ein Virus auf, das die Reploiden eigenständig agieren und dadurch gefährlich für die Menschen werden lässt, diese werden dann Mavericks genannt. Zusätzlich dazu kommt es zu einer Energiekrise. Diese beiden Faktoren führen zu einem Krieg und einer anhaltenden Spaltung der Gesellschaft in Mavericks und Menschen. Was genau im Krieg passiert ist, ist nicht vollständig bekannt, nur das Zero darin eine größere Rolle gespielt hat.

Nach dem Krieg ist die einzige verbliebene Macht das totalitäre Neo Arcadia. Zero wird nach einem langen Schlaf schließlich von der menschlichen Wissenschaftlerin Ciel geweckt, die ihn bittet sich ihrem Kampf gegen die Unterdrückung und Auslöschung durch Neo Arcadia anzuschließen. Zero schließt sich den Rebellen natürlich an und kämpft recht erfolgreich gegen den mächtigen Feind Neo Arcadia. Dabei bauen die vier Teile der Zero-Reihe aufeinander auf und geben recht lückenlos die Ereignisse wieder. Im Verlauf der Geschichte kommen auch immer neue Informationen über die Ereignisse und Auslöser des Krieges ans Licht. So scheint der irgendwann auftauchende Dr. Weil nicht ganz unbeteiligt zu sein. Aber wie sollte es anders sein, gelingt es den Rebellen am Ende wieder Frieden herzustellen und die Gesellschaft zu vereinen.

Mega Man ZX Reihe

Die ZX-Reihe spielt 20 Jahre nachdem eben dieser Frieden eingetreten ist. Aber in dieser Zeit des Friedens tauchen auf einmal wieder bösartige Mavericks auf. Wir schlüpfen in diesem Fall nicht, wie in der Zero-Reihe, in die Gestalt eines einzelnen Charakters, sondern können uns bei jedem der zwei Teile aus jeweils zwei Helden (einem Männlichen und einem Weiblichen) einen aussuchen. Diesmal sind wir im Gegensatz zu den älteren Teilen menschlich und verwandeln uns mit sogenannten Biometallen in Mega Men. Das erlaubt uns aber eben auch verschiedene Formen anzunehmen. Wir kämpfen in der neuen Reihe ebenfalls um die Erhaltung des Friedens gegen machthungrige Menschen und besessene Reploiden.

Megaman (1)

Die Möglichkeiten der Mega Men

Nach dieser kleinen Auffrischung der Geschichte geht’s nun an das Gameplay. Die Spiele der Kollektion sind allesamt Action-Plattformer, das heißt, wir müssen uns durch recht schnelle, zur Seite scrollende 2D-Level kämpfen. Und schnell ist dabei das Stichwort. Es geht vor allem um die Geschwindigkeit mit der man die Level abschließen kann. Dabei können wir immer zwei Waffen anlegen und haben einen Sprung und Sprint, welche sich auch kombinieren lassen. Die Level sind meist nicht sehr lang und thematisch sehr unterschiedlich. Die meisten davon enden mit einem Bosskampf. Lediglich bei den Teilen der ZX-Reihe gibt es eine offene Welt, die mit Türen verbunden ist.

Wie bereits erwähnt, ist keines der Spiele neu, sondern allesamt nur Portierungen von älteren Handhelds. Genau solch eine Portierung bringt immer ihre Schwierigkeiten mit sich, in der Mega Man Zero/ZX Legacy Collection wurde dies aber souverän gemeistert. Das Steuerungskonzept wurde vollständig übernommen, nur auf äquivalente Buttons auf den neuen Controllern, beziehungsweise der Tastatur, umgemappt. Ebenfalls wurden auch alle Symbole in den Menüs ersetzt. Nur besitzt der Nintendo DS einen Touchscreen. Hier wurde die Tatsache ausgenutzt, dass der Bildschirm des DS sowieso kleiner ist, als die meisten Monitore/Fernseher und auch nicht alle Knöpfe der modernen Controller benutzt werden. Somit wurde einfach ein kleinerer zweiter Screen eingefügt, bei dem ein Cursor den Stift symbolisiert und man mit einem Knopfdruck tippen kann. Da der Touchscreen nicht aktiv im Kampf verwendet wird, sondern meist nur Informationen liefert, funktioniert dieses System hervorragend.

Der Grundaufbau und die Spielweise bleiben zwar immer gleich, aber man hat immer mindestens ein „frisches“ Element, das nur in diesem Teil zu finden ist. In einem Teil wird zum Beispiel ein neuer Ausrüstungsslot eingeführt, in einem anderen neue sammelbare Gegenstände. In jedem Teil der Z-Reihe erhält man relativ am Anfang neue Waffen, die jeweils eine eigene Mini-Mechanik mitbringen. Die Länge und Ausführlichkeit, beziehungsweise das Vorhandensein eines Tutorials variiert sehr stark. Vor allem die neueren Spiele haben Tutorials, die die Grundfunktionen Stück für Stück erklären, aber manche Teile haben gar keine Einführung und werfen den Spieler einfach ins kalte Wasser.

Capcom hat zwei neue Mechaniken eingeführt, die auch neuen Spielern den Einstieg leicht machen. Es gibt jetzt innerhalb der Level Speicherpunkte, zu denen man beliebig oft zurückspringen kann, beziehungsweise bei denen man startet, nachdem man gestorben ist. Die Zweite ist der „Casual Mode“ – ein Modus der einem die maximale Gesundheit, Leben und alle Upgrades sofort zur Verfügung stellt. Kombiniert man diese beiden, kommt an Ende ein sehr einfaches Spiel dabei raus, bei dem sich voll und ganz auf die Story konzentriert werden kann.

Megaman (6)

Für die Veteranen oder erfahreneren Spieler, die eine Herausforderung suchen, gibt es auch einen neuen „Speedrun“-Modus. Bei diesem Modus wählt man sich ein einzelnes Level aus den Spielen aus und versucht darin eine Bestzeit aufzustellen. Es gibt auch die Möglichkeit Geistdaten von eigenen Versuchen oder anderen Spielern einzublenden und so vielleicht einige Optimierungen auszumachen. Als besondere Herausforderung kann man auch lokal gegen einen Freund antreten und auf einem Bildschirm um das schnellere Abschließen einer Sequenz kämpfen.

Megaman (19)

Und auch für die Sammler-Freunde wird etwas geboten. Im Hauptmenü kann sich eine Vielzahl von Konzeptzeichnungen und Ähnlichem angesehen werden, sowie auch fast der komplette Soundtrack gehört werden, aber erst, nachdem die Einträge freigeschaltet wurden. Das passiert durch das Erreichen von bestimmten Meilensteinen in den Titeln.

Vom Gameboy auf Full-HD

Grafisch sind die Titel die in der Mega Man Zero/ZX Legacy Collection eben doch „nur“ Ports von Gameboy/DS Spielen, das heißt, dass man von einer Auflösung von (GBA) 240 x 160 Pixel auf heute meist Full-HD (1920 x 1080 Pixel) springt. Dementsprechend sieht das Ganze auch aus, zwar wurde ein neuer Filtermodus integriert, der die Kanten signifikant glättet, aber auch mit diesem ist es nicht schwierig die Pixel noch einzeln zu zählen.

Megaman (2) Megaman (3)

Die ZX Reihe hat auch, wahrscheinlich der neueren original Hardware geschuldet, komplett animierte Cutscenes. Dadurch unterscheidet es sich stark von den Zero-Teilen, bei denen es nur scrollende Standbilder gibt. Die Cutscenes sind sehr flüssig und können ohne Weiteres mit Animes mithalten.

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Die Musik wiederum wurde komplett neu aus den Studioaufnahmen gemixt und nicht von den Handhelds portiert. Dadurch hat man eine gute Klangqualität bei trotzdem authentischen Songs.

Die Legacy Collection bietet uns einmal die original japanische und eine englische Sprachausgabe. Bei den älteren Teilen besteht dabei aber fast kein Unterschied, ist der Dialog meist eh nicht vertont. Bei den beiden Neuen Spielen ist hier der Unterschied deutlich spürbarer, da sie auch eine weitestgehend englische Synchronisation besitzen. Und natürlich ist der Text dann in japanischer Sprache.

Fazit

Wer einen actiongeladenen Plattformer sucht, der ist mit der Mega Man Zero/ZX Legacy Collection bestens bedient. Die Portierung der einstigen Handheld-Spiele auf moderne Hardware ist wirklich geglückt. Nicht nur bei der Steuerung und grafischen Verfeinerung, sondern auch durch das Einfügen von neuen Elementen. Unter anderem eben auch den Erleichterungen für neue Spieler durch das Checkpoint-System und neue Collectibles.

Ich persönlich habe die Zero-Reihe damals schon als original Release gespielt und mich sehr gefreut, als ich gelesen habe, dass die Reihe neu aufgelegt wird. Ich muss sagen, dass mich die Art der Umsetzung dann noch mehr gefreut hat, weil ein gutes Stück meiner frühen Game Boy-Zeit so wiederbelebt wurde und die Reihe noch genauso viel Spaß macht wie damals.

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Pro:
  • Leichter Einstieg für neue Spieler (Casual Mode + Speicherpunkte)
  • Gut portiert
  • Steuerung gut übernommen
Contra:
  • Tutorial mangelhaft
  • Nicht ersichtlich wie Collectibles freigeschaltet werden
Story:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
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Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PC
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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