Moviehouse – The Film Studio Tycoon im Test: Der Weg zum eigenen Filmstudio
Moviehouse – The Film Studio Tycoon ist das neuste Spiel von Odyssey Studios und Assemble Entertainment in dem wir die Rolle eines angehenden Filmproduzenten übernehmen, der sein eigenes Filmstudio gegründet hat. Ob wir Filmgeschichte schreiben können oder doch nur vergeblich unserem Traum hinterherrennen, finden wir im Test heraus.
Szene 1, Take 19
Direkt zu Beginn von Moviehouse – The Film Studio Tycoon legen wir unseren Firmennamen und das Logo des Studios fest. Danach geht es auch schon daran, unsere ersten Mitarbeiter einzustellen. Zuerst benötigen wir einen Autor, der für uns die Drehbücher schreibt. Ebenfalls brauchen wir einen Regisseur, um die Produktion mit dem fertigen Drehbuch zu starten. Für beide Jobs erhalten wir eine Auswahl von fünf verschiedenen Personen, die in ihren beiden Werten Kreativität und Fähigkeit unterschiedlich sind. Je höher diese sind, desto bessere Ergebnisse werden erzielt.
Unser erstes eigenes Drehbuch
Um ein Drehbuch zu erstellen, wählen wir unser Mitarbeitergebäude aus und drücken die Schaltfläche „Neues Drehbuch“. Hier haben wir die Möglichkeit, einen Titel für den Film zu wählen sowie das Genre festzulegen. Zu Beginn des Spiels können wir hier nur auf zwei zugreifen, im späteren Verlauf lassen sich insgesamt zwölf verschiedene freispielen. Die Entwicklungsgeschwindigkeit können wir auch noch bestimmen, welche das Endergebnis auf jeden Fall beeinflusst. Gehen wir dem Branchenstandard hinterher, ist die maximale Drehbuchqualität 100 %. Ein Schnellschuss verringert die Qualität um 15 % und „So lange wie nötigt“ erhöht sie auf 115 %.
Nach ein wenig Bearbeitungszeit können wir den Verlauf der Geschichte planen. Hierfür müssen die Kulisse, der Held und der Schurke gewählt werden. Pro Option stehen uns jeweils vier verschiedene Karten zur Auswahl, welche mehr oder weniger gut zum Genre passen. Am Ende kann beispielsweise eine unpassende Kulisse die Gesamtwertung des Films beeinträchtigen.
Die Produktion eines Drehbuchs geht ähnlich vonstatten. Wir suchen uns also eines aus, legen ein Budget fest, welches die Art des Films festlegt: Kurzfilm, Indie, klein, mittelmäßig, groß und Blockbuster. Ebenfalls muss die Entwicklungsgeschwindigkeit ausgewählt werden. Für einen erfolgreichen Film benötigen wir auch einen guten Cast, sodass wir ein Gesamtbudget für das Casting festsetzen können. Je mehr wir ausgeben, desto bessere Schauspieler erhalten wir. Diese unterscheiden sich ebenfalls in Kreativität und Technik sowie in den Fans. Zu besetzen sind hier eine Haupt- und eine Nebenrolle. Ist das erledigt, ist der nächste Schritt die Verteilung des Produktionsbudgets in Nebenrollen, Requisiten und Effekte. Auch für das Design wird Kapital benötigt. Irgendwann während des Drehs kommen auch technische Fragen auf, die mit etwas Überlegen relativ einfach zu lösen sind oder für ein wenig Geld auch von einem Experten beantwortet werden können. Beispielsweise lautet eine Frage, wie man eine flüssige Kamerafahrt einbaut. Entweder in dem wir Bildsprünge nutzen oder einen Kamerawagen.
Am Ende der Erstellung eines Drehbuchs und einer Produktion gibt es noch eine kleine Übersicht, wie viele Punkte wir in Kreativität und Technik generiert sowie welche Fortschritte unser Mitarbeiter in den verschiedenen Genres erlangt haben.
Und ab zur Fachpresse
Unser fertiggestellter Film muss dann noch unter die Leute gebracht werden. Dafür können wir ihn entweder selbst vermarkten oder wir nutzen vorher die Möglichkeit, ihn bei einem Festival der Wahl vorzustellen. Je höher wir dort platziert sind, desto mehr Fans stauben unser Studio und der Film ab und desto bessere Vertriebspartner sind an ihm interessiert. Im weiteren Spielverlauf lassen sich auch Anteile an anderen Studios erwerben, um so an Einnahmen zu gelangen.
Um bessere Filme und Drehbücher zu erstellen, können wir auch Mitarbeiter auf Schulungen schicken, die Technik, Kreativität oder Mitarbeiterpunkte im Vordergrund haben. Letztere lassen sich für eine Vertiefung des Wissens des Autors/Regisseurs nutzen, dafür haben wir verschiedene Möglichkeiten in einem Fähigkeitsbaum.
Ebenfalls gibt es verschiedene Ziele, die wir erreichen müssen, um unser Studio vergrößern zu können. Als Beispiele können hier eine bestimmte Anzahl an vertriebenen Filmen oder eine bestimmte Menge an gesammelten Geldmitteln genannt werden. Ein größeres Studio erlaubt auch mehr Angestellte, also mehr Drehbücher und mehrere Produktionen gleichzeitig, was in einem größeren Einkommen resultiert.
Die Probleme beim Filmemachen
Leider läuft bei Moviehouse – The Film Studio Tycoon nicht alles so perfekt, wie man es erwarten könnte. Wir haben das Spiel auf dem Mac und auf dem PC gespielt und haben ähnliche Probleme feststellen können. Zunächst ist hier die deutsche Übersetzung, welche in manchen Fenstern einfach jeglichen Rahmen sprengt und über die vorgesehenen Textboxen hinausragt. Zum anderen machte die Darstellung von manchen Fenstern bei uns einige Probleme, da diese sich ständig ein- und ausblendeten. Lesen war dadurch teilweise nicht möglich. Das trat bei uns vor allem in den Festivalfenstern auf.
Mit den Festivals zusammen konnten wir ebenfalls einen recht nervigen Bug feststellen, denn wenn die Bewertung fertig ist, müssen wir noch mal das Festival anklicken, damit wir sie abrufen können. Sollten wir zwischenzeitlich aber die nächste Aktion bei einem Drehbuch oder eine Produktion angeklickt haben, wird teilweise der eingereichte Film gelöscht und wir müssen ihn erneut abgeben. Dennoch wird die Bewertung abgerufen und die anderen Filme bewertet. Daraus resultieren eben eine längere Wartezeit und Umsatzeinbußen, was in der Anfangsphase doch sehr hinderlich sein kann.
Optisch kann man an Moviehouse – The Film Studio Tycoon an sich nicht viel aussetzen, schauen wir ja immer nur auf einen kleinen Bereich des Bildschirms, in dem unser Studio und das Set aufgebaut sind. Die Charaktere dort haben kleine Animationen, damit es nicht statisch wirkt. Aber genau hier liegt aus unserer Sicht ebenfalls enormes Verbesserungspotenzial. Während wir auf die Fertigstellung unserer Drehbücher und Produktionen warten, passiert in der Spielwelt gänzlich wenig. Hin und wieder kommen Nachrichten hereingeflattert, deren Auswirkungen wir nicht feststellen konnten. Wenn man die Wartezeit dann in der Spielwelt verbringen möchte, passiert relativ wenig bis auf die eben angesprochenen kleinen Animationen. Hier hätte man die kleine Spielwelt auf jeden Fall noch abwechslungs- und detailreicher gestalten können.
Fazit
Wer auf einen Filmstudio Tycoon wartet, der ist bei Moviehouse – The Film Studio Tycoon auf jeden Fall gut aufgehoben. Das Spiel glänzt mit seinen filmbezogenen Einstell- und Auswahlmöglichkeiten und bereitet kurzweilig viel Spaß. Die Langzeitmotivation bescherte mir Moviehouse – The Film Studio Tycoon allerdings leider nicht, da immer wieder Bugs aufgetreten sind, die mir etwas den Spaß geraubt haben. Beispielsweise das Flackern von verschiedenen Fenstern, das Verschwinden meines zum Festival eingereichten Films oder aber die etwas karge Spielwelt. Dennoch macht das Spiel Spaß und alle genannten Punkte lassen sich vermutlich zeitnah beheben.
- Filmbezogener Tycoon
- Spannende Kartenmechanik für die Drehbucherstellung
- Namensgenerator für Filme funktioniert gut
- Hübsche Grafik
- Übersetzte deutsche Texte ragen über verschiedene Boxen hinaus
- Spielwelt etwas karg
- Festivalfilmanmeldung verschwindet manchmal
- Verschiedene Fenster flackern
- Langzeitmotivation fehlt
Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.