Needy Streamer Overload im Test: Was taugt die Streamer Simulation?
Mit Needy Streamer Overload (ehemals Needy Girl Overdose) springen wir in die Rolle von P-chan, dem Freund einer angehenden Streamerin namens OMGkawaiiAngel (kurz KAngel). Wir bereiten ihre Streams vor und kümmern uns um ihr leibliches Wohl. Ob das gut geht und wie viel Spaß das machen kann, erfährst du im Test.
Wo sind wir denn hier gelandet?
Direkt zu Beginn des Spiels loggen wir uns in einen Windows 95/98 Klon namens Windose 20 ein. Haben wir dann einen von drei Speicherständen ausgewählt, finden wir uns auf einem Oldschool-Desktop wieder. Wie es sich gehört, sind die Seitenverhältnisse auch 4:3, was uns links und rechts am Rand etwas Platz gibt, der mit verschiedenen Grafiken gefüllt wird, um uns beispielsweise die aktuelle Tageszeit zu implizieren.
Ein Chatfenster ploppt auf, in dem die Zugangsdaten für KAngels Streaming Account stehen. Wir sollen uns direkt einloggen. Gesagt getan, danach sehen wir sie auch zum ersten Mal. Ihre Webcam geht auf unserem Monitor auf, mit dessen Hilfe wir ständig ihre Laune und Aktivität checken können. Sie kommuniziert mit uns ausschließlich über Chat-Nachrichten, was dem Ganzen einen Digitalen-Lifestyle-Touch gibt.
In ihren ersten Nachrichten erzählt sie uns, dass sie unbedingt mit uns streamen und damit weitermachen will, egal was passiert, ob sie stirbt, verhaftet, erstochen oder verrückt wird, oder aber zu einer Göttin aufsteigt. Ebenfalls wird erwähnt, dass sie nichts anderes machen kann, da es ihr nicht gelingt, früh aus dem Bett zu kommen, sie keinen richtigen Job will und andere Menschen ihr Angst machen und sie nicht die Hellste ist. Trotzdem will sie, dass andere Leute sie anhimmeln!
Der erste Stream wartet auf uns!
Kurz danach packt sie ihr Kostüm aus, stylt sich und los geht der erste Stream. Während sie im Video mit den Zuschauern redet, haben wir die Aufgabe, den Chat von Beleidigungen, nervigen Nachrichten oder Cringe zu befreien. Gleichzeitig können manche Nachrichten für KAngel markiert werden, die sie dann am Ende des Streams beantwortet. Ist uns der Stream zu langsam, lässt sich die Geschwindigkeit in drei Stufen verändern: „Wie gewohnt“, „überdrehter Wanderer“ und eine Anspielung auf SEGAs Sonic namens „Blauer Igel“.
Nach dem Stream veröffentlicht sie noch schnell zwei Posts auf der Social Media Plattform Tweeter, einmal von ihrem KAngel Account und einmal von ihrem privaten. Letzterer zielt inhaltlich meist auf uns ab. Die ersten 1.000 Follower können wir ebenfalls unserem Konto gutschreiben. Katsching!
Jetzt beginnt das eigentliche Spiel, denn Needy Streamer Overload gliedert sich in drei verschiedene Tageszeiten: Mittag, Abend und Nacht. In der Nacht sollten wir streamen, wobei wir hier aus verschiedenen Kategorien wählen können. Seien das Streams über ein gesponsortes Produkt, ein Let’s Play oder ein etwas freizügigerer Stream. Wir können hier aus zwölf verschiedenen wählen.
Jede Kategorie hat auch verschiedene Auswirkungen auf die Anzahl der Follower und die Werte von KAngel. Wir müssen uns nebenbei nämlich um ihren Stresslevel kümmern. Außerdem darf sie sich nicht zu sehr in uns verlieben, da sie sich sonst nicht mehr konzentrieren kann und auch ihre „mental Darkness“ sollte nicht zu hoch steigen. Was dann passiert, findet ihr am besten selbst heraus.
Dates, Ausflüge und Spaß im Nebenzimmer
Was in der Nacht getan werden kann, ist nun klar, aber was machen wir am Mittag und am Abend? Hierfür stehen uns verschiedenste Aktivitäten zur Verfügung, die ihre drei Werte positiv oder negativ beeinflussen oder uns auch eine neue Streaming-Idee liefern. Neben der einfachsten Tätigkeit schlafen, die gern auch mal über drei Tageszeiten gehen darf, können wir mit ihr ein paar Spiele spielen, zusammen Zeit verbringen, im Nebenzimmer Erwachsenendinge treiben, Medikamente einschmeißen oder einen Ausflug unternehmen.
KAngel hat uns ebenfalls ein Ziel mitgeteilt, welches wir verfolgen können. Sie möchte innerhalb von 30 Tagen mindestens 1.000.000 Follower haben. Somit geht ein Durchlauf von Needy Streamer Overload eben maximal 30 Tage, kann aber auch schon eher enden, je nachdem, was wir mit unserer Freundin anstellen. Insgesamt gibt es ganze 21 verschiedene Enden, die freigespielt werden wollen. Somit ist eine Langzeitmotivation auf jeden Fall gegeben.
Pixelart gepaart mit guten Beats in Dauerschleife
Allein schon durch die Tatsache, dass unser Bild 4:3 ist und wir mit Windose 20 gestartet sind, deutet darauf hin, dass uns hier kein ultrarealistisches Game erwartet. Needy Streamer Overload setzt hier auf eine gute Portion Pixelart, die auf jeden Fall überzeugt. KAngel sieht jederzeit wirklich niedlich und gut aus, ihr Zimmer erstrahlt auch in einem typischen Girly-Look.
Musikalisch werden wir von echt coolen Beats unterstützt, die aber in Dauerschleife laufen. Die Stilrichtung geht in Richtung JPop mit einem guten Anteil von Eurobeat. Je nach Situation wird auch mal das Tempo variiert oder ein neuer Song gestartet. Die ständige Wiederholung des gleichen Soundtracks kann auf Dauer aber etwas eintönig und nervig werden.
Fazit
Wer hätte gedacht, dass mir Needy Streamer Overload so viel Spaß bereiten kann? Als ich die Trailer gesehen habe, dachte ich mir: what the fuck ist das für ein Spiel? Genau das war der Anreiz, warum ich es mir unbedingt mal anschauen wollte. Zu meinem Erstaunen bietet das Spiel viele Aktivitäten und mit den ganzen 21 Enden auch eine echte Langzeitmotivation. Der Grafikstil gefällt mir sehr und ist relativ simpel durch das eingeschränkte Nutzerinterface und das Bildformat. Die Musik gefällt mir ebenfalls sehr gut, außer dass sie in Dauerschleife durchläuft. Das kann nach einiger Zeit etwas nervig werden.
- Insgesamt 21 Enden
- Viele Aktivitäten, die wir mit KAngel unternehmen können
- Coole Musik
- Niedlicher Pixelart-Stil
- Musik läuft in Dauerschleife, was irgendwann nervig wird
Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.