OlliOlli WorldOlliOlli World
Review

OlliOlli World im Test: Skaten in der Fläche

Von Tjark am 8. März 2022. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

OlliOlli World ist der dritte Teil der Serie und doch macht er alles anders: Neue Steuerung, neuer Umfang und neuer Stil. Wie sich das flotte Skate-Abenteuer spielt, erfahrt ihr im Test.

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Skaten bis zu den Göttern

In OlliOlli World springen wir in die weiten von Radlandia, das einst von den fünf Skate-Godz geschaffen wurde, bevor sich diese nach Gnarvana zurückzogen. Zuvor haben sie aber einen Repräsentanten ernannt, jemanden, der alle Disziplinen des Skatens exzellent beherrscht. Die aktuelle Repräsentantin Chiffon hat für sich beschlossen, dass es Zeit ist, in den Ruhestand zu gehen. Und an diesem Punkt kommen wir ins Spiel, als aufstrebendes Skatetalent werden wir von ihr und ihrer Crew entdeckt. Jedes Crewmitglied hat seine besondere Stärke und dient als Mentor in dieser, während wir ganz Radlandia bereisen, um die fünf Disziplinen zu meistern. Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es sogar Gnarvana zu erreichen und die Skate-Godz persönlich zu treffen?

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Von Kitsch und Brettern

Genauso verrückt wie die Story klingt, ist auch die Darstellung des Spiels. Im quietschbunten, aber minimalistischen Stil rollen wir durch unterschiedliche Gebiete. Radlandia ist in Sektoren aufgeteilt, die sich jeweils auf eine Skate-Kategorie spezialisiert haben. Und wir fahren in einer Oberwelt von Level zu Level, in denen wir versuchen, nicht auf die Fresse zu fliegen. Das mit dem nicht hinfliegen ist leichter gesagt als getan, denn wir düsen mit einem immensen Tempo über die Strecken und müssen immer wieder irrwitzige Sprünge über Abgründe, Treppen und andere Hindernisse ausführen. Zum Glück steht Chiffon ab und zu wie ein Checkpoint am Rand der Strecke und ist allzeit bereit, uns wieder an diese Stelle zurückzusetzen. Von Start zum Ziel geht es meist bergab, aber auch Anstiege sollten einen nicht überraschen. Der Charme der Strecken besteht auch darin, dass sie teilweise so aussehen, als wären sie einfach nur aus Planken an den verschiedensten Orten zusammengeschustert sind. Ein weiterer Kniff ist, dass wir nicht immer nur einen Weg haben, sondern an bestimmten Stellen Abzweigungen existieren, an denen wir aus verschiedenen Wegen wählen können. Das passiert mal über einen Wechsel der Ebenen in der Vertikalen, mal durch das Betreten der 2.5ten Dimension. Neben dem bloßen Durchfahren der Pisten, gibt es immer noch optionale Ziele, wie das Erreichen einer Mindestpunktzahl, das Ausführen besonderer Tricks oder das Einsammeln von bestimmten Gegenständen. Dadurch lassen sich die Level gut mehrmals spielen, um den bestgeeigneten Weg für die meisten Collectibles oder die längste Kombi zu finden.

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Ungewohnte Perspektive und ganz viel Tricks

Auch spielerisch ist OlliOlli World sehr interessant und steht in Verrücktheit, Story und Darstellung in nichts nach, denn es handelt sich um ein 2D-Jump ‘n’ Run-Skate-Spiel. Eine fehlende dritte Dimension scheint hier zunächst sehr hinderlich, wird aber während des Spiels kaum vermisst. Zusätzlich kommt das Spiel mit sehr wenigen Tasten aus, eigentlich mit genau zwei. Ein Controller ist hierbei zwingend erforderlich. Da wir uns in der Regel nur in eine Richtung bewegen, nämlich nach vorne (beziehungsweise auf dem Screen meist nach rechts) gibt es einfach eine Taste zum Beschleunigen und keine Möglichkeit die Richtung zu wechseln. Ansonsten können wir noch springen, um unsere absolut coolen Tricks auszuführen. Hier wird der linke Stick benutzt, um beispielsweise in die Knie zu gehen und danach zu springen, dadurch überwinden wir entweder Hindernisse oder leiten Tricks ein. Sobald wir in der Luft sind, können wir durch die Bewegung des Sticks verschiedene Manöver ausführen. Um kompliziertere und meist auch coolere Tricks auszuführen, müssen hier mehr Zwischenbewegungen ausgeführt werden, also zum Beispiel ziehen nach rechts und dann in einem Halbkreis auf die Linke Seite, ähnlich wie man Kombis in Kampfspielen ausführt. Mit ein paar zusätzlichen Tasten kann man hier noch leichte Modifizierungen durchführen, aber der Hauptteil geht vom Trick/Sprung-Stick und der Beschleunigungstaste aus. Durch das hohe Spieltempo dauert es etwas, bis man in einen Flow kommt, dann kann man aber die krassesten Kombis ohne Mühe ausführen. Aber was wäre ein Skatespiel ohne Punkte und ein Scoreboard, dass die Raffinesse des Spielstils bewertet. Punkte gibt es für die Komplexität der Bewegung und multipliziert für die ohne Unterbrechung aneinandergereihten Tricks, Abzüge gibt es für häufige Wiederholungen. Natürlich wird uns am Ende jeden Levels ein Highscoreboard präsentiert, auf dem wir uns mit NPCs, Freunden und anderen Spielern vergleichen können.

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Charakter wechsel dich

Nicht nur kann man einen eigenen Skatestil entwickeln, sondern auch den eigenen Charakter völlig frei gestalten. Und das nicht nur zu Beginn, sondern auch zwischen jedem Level, sogar die Hautfarbe und Geschlecht können jederzeit gewechselt werden. Die Auswahlmöglichkeiten sind dabei immens. Zudem schalten wir ständig neue Gegenstände frei, indem wir Level abschließen oder optionale Bedingungen erfüllen. Wer sich bei dieser Vielfalt verständlicherweise nicht entscheiden kann, der kann auch einfach einen zufälligen Charakter generieren lassen.

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Für die Ohren ist auch gesorgt, denn wie es sich in einem Skatespiel gehört, gibt es einen fetzigen Soundtrack. Jedes Lied wir mit Interpreten beim Start des Songs kurz eingeblendet, sodass man sich die besten Lieder gleich notieren kann. Aber auch die Soundeffekte sind passend und spiegeln zum Beispiel gut den befahrenen Untergrund wider.

Fazit

OlliOlli World hat mich recht überrascht, da ich dachte, ein 2D-Skate-Spiel muss Abstriche machen, da Tricks nicht so dargestellt werden können. Ich wurde schnell eines Besseren belehrt. OlliOlli World schafft es durch sein Leveldesign als auch seine einzigartige Steuerung einen fordernden, spaßigen und außergewöhnlichen Skatetitel zu präsentieren. Durch das Aufteilen in Gebiete mit speziellen Kategorien, das ständige Freischalten neuer Gegenstände und dem Aufstellen immer neuer Highscores ist auch eine Langzeitmotivation gewährleistet. Der Controller Zwang auch auf PC wirkt zunächst etwas abschreckend, allerdings ist das gut funktionierende Steuerungskonzept auch nur so umsetzbar und daher verständlich. Ein steter Flow mit schönen Tricks zwischendurch dauert zwar etwas, aber wenn man den Rhythmus des Spiels erst mal verinnerlicht hat, dann läuft jedes Level sehr flüssig und fühlt sich auch sehr gut an. Wer also dem Brettsport nicht komplett abgeneigt ist, sollte auch dieser 2D-Variante eine Chance geben.

Pro:
  • Mit der Zeit entsteht ein guter Flow
  • Sehr gut umgesetzter, umfassender Stil
  • Fetziger Soundtrack
  • Immenser Charaktereditor
  • Gute Aufteilung der Welt in verschiedene Areale
Contra:
  • Am Anfang leicht frustrierend
  • Kollisionserkennung nicht immer einwandfrei
Story:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
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Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: PC
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

Kommentare

Regina Schabow am 23. Dezember 2019 um 13:38

ein sehr schöner Gewinn

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Gerhard knam am 23. Dezember 2019 um 06:51

Super

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Jan Willer am 21. Dezember 2019 um 13:28

Moin und echt frostig von euch ?

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Elke graef am 19. Dezember 2019 um 14:58

Elke gräf

Antworten

Belinda Schmieder am 17. Dezember 2019 um 09:44

Das wäre echt cool

Antworten

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