Pepper GrinderPepper Grinder
Review

Pepper Grinder im Test: Ich bohr mich durch die Welt, wie es mir gefällt

Von Dominik Probst am 29. April 2024. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Wer bei Pepper Grinder direkt an eine Pfeffermühle denkt, liegt falsch, denn Pepper Grinder von Ahr Ech, MP2 Games und dem abgedrehten Publisher Devolver Digital ist ein 2D-Adventure mit Jump-‘n’-run-Elementen, das sich um Pepper und ihren treuen Begleiter Grinder dreht. Ob wir mit der Mischung aus Pixelart und rasanter Bohraction unseren Spaß hatten, klären wir im Test.

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Die Narlinge und der Schiffbruch

Pepper ist eine Seefahrerin mit einer Vorliebe fürs Schürfen und Grinder ist ihr Extremleistungsbohrer. Die beiden erleiden, wer hätte es nicht kommen sehen, einen Schiffbruch und werden samt Beute an Land gespült. Ohne Kraft und nur halb bei Sinnen trifft die Protagonistin hier auf fremdartige Kreaturen, die Narlinge, die sich am brachliegenden Schatz bedienen und von dannen ziehen. Voller Wut verfolgt unsere Titelheldin die Fieslinge und findet diese auf der anderen Seite einer Hängebrücke wieder. Doch bevor wir dort ankommen, kappen diese schnurstracks das Seil und wir fallen in die Tiefe, wo unser geliebter Grinder auf uns wartet. Unser rasantes Abenteuer durch diese Welt startet nun mit dem Ziel, unsere Beute wieder zu bekommen.

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Nur wer tief bohrt, kommt hoch hinaus

Die Story von Pepper Grinder ist recht schnell erzählt und das Gameplay ist ein typischer Fall von leicht zu lernen, aber schwer zu meistern. Im Grunde nutzen wir unseren Hochleistungsbohrer Grinder, um uns durch verschiedene Gesteins- und Erdschichten zu bohren oder aber durch Wasser zu bewegen. Dabei zieht uns Grinder regelrecht hinter sich her, was uns zu einem gewissen Schub verhilft und Tempo aufbaut. Mit dieser Geschwindigkeit lassen sich kleinere und auch größere Lücken, Abgründe und mehr überwinden.

Würde man einen optischen Vergleich suchen, könnte man meinen, dass wir grazil wie ein Delfin durch das Erdreich flitzen. Wem das allerdings noch nicht schnell genug geht, der kann auch einen Turbo einsetzen. Während wir bohren, kann dieser öfter eingesetzt werden, befinden wir uns allerdings draußen, geht das nicht. Wer also mit dem Turbo aus der Erde herausschießt, kommt noch viel weiter als ohne. Das hilft uns dabei, versteckte Areale zu finden, von denen es pro Level einige gibt.  

Neben dem eigentlichen Levelende als Hauptziel können wir noch einige andere Dinge erledigen. Zum Beispiel lassen sich etliche Edelsteine einsammeln, welche als Währung dienen und später im Shop für Sticker für unser Bilderalbum eingelöst werden können. Ebenfalls lassen sich damit ein paar zusätzliche Lebenscontainer erwerben. Zum anderen können wir pro Level auch noch fünf versteckte Münzen finden, die meist an abgelegenen Orten verborgen sind oder hinter brüchigen Wänden, die wir mit Grinder zerstören müssen. Mit diesen lassen sich ebenfalls Sticker freischalten oder auch neue Ausrüstungsgegenstände für Pepper. Diese sind allerdings alle nur optischer Natur und verändern nichts am Gameplay.

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Das gewisse Etwas

Natürlich wäre das Gameplay relativ eintönig, wenn wir uns immer nur durch den Boden graben und aus diesem wie ein Maulwurf, der sich den blauen Igel Sonic als Vorbild genommen hat, herausschießen würden. Deswegen gibt es in jedem Areal, das aus einer Handvoll verschiedener Level besteht, am Ende immer auch einen Endboss. Dieser fordert unser Können und unser Geschick heraus. Teilweise sind die Bossgegner etwas knifflig oder auch verhältnismäßig einfach, wenn man die Angriffsmuster herausgefunden hat. Sie machen aber, wie die Level selbst auch, sehr viel Spaß! 

Das ist aber noch nicht alles. Wir bekommen auch einige Logikrätsel in den Weg gestellt. Beispielsweise müssen verschiedene Plattformen per Bohrersprung aus dem Boden heraus getroffen werden, damit sich alle mit der gleichen Farbe in eine andere Richtung bewegen. Auch gibt es Aufzüge, die wir nur mit dem Grinder bedienen können. Mithilfe von riesigen Kanonen lässt sich Pepper zudem meilenweit durch die Luft schleudern und auch Fahrzeuge von Feinden können ergattert werden. Pepper Grinder bietet hier alles, was das Herz begehrt.

Die Steuerung und das gesamte Gameplay fühlen sich sehr flüssig an und machen viel Spaß! Durch das enorme Tempo, das wir aufbauen können, kann sich Pepper Grinder auf jeden Fall mit der „Sonic the Hedgehog“-Reihe vergleichen lassen. Es bietet sich auch perfekt für die Speedrun-Community an, die bestimmt relativ schnell Gamebreaking-Glitches findet, falls nicht sogar schon geschehen.

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Es ist pixelig, kantig und kitzelt in der Nase

Gehen wir mal kurz die Liste durch. Story ist vorhanden und spielt eher eine zweitrangige Rolle. Gameplay läuft flüssig und macht verdammt viel Spaß. Langzeitmotivation ist gegeben, zum Beispiel durch eventuell übersehene Sammelgegenstände und natürlich durch die Jagd nach einer immer schnelleren Zeit. Das technische und spielerische Grundgerüst steht und überzeugt. Jetzt widmen wir uns nur noch der audiovisuellen Darstellung.  

Hierbei setzt Pepper Grinder auf einen hervorragend umgesetzten Pixelart-Stil, der neben toll gestalteten Charakteren und Gegnern einen echt ansehnlichen Parallax-Effekt nutzt. Der Hintergrund ist in etliche Ebenen unterteilt, die sich alle getrennt voneinander in unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen und uns so eine dreidimensionale Welt vorgaukeln wollen, obwohl das Spiel an sich in 2D ist. Dazu gesellen sich verschiedene Partikeleffekte, wie herumfliegender Staub, herabfallender Schnee, funkelnde Sterne, Funken, die aus Grinder sprühen, und vieles mehr. 

Unterstützt wird die treibende Action durch einen anspornenden Soundtrack, der perfekt zur Atmosphäre passt. Er ist mal mehr und mal weniger intensiv, je nachdem, ob wir uns gerade im Bosskampf mit einem mechanischen Wurm innerhalb eines Vulkans messen oder mit unserem Grinder durch die See „bohren“.

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Fazit

Pepper Grinder ist ein wirklich tolles Spiel, das sich leicht erlernen lässt, aber im Hinblick auf die beste Zeit und einen fehlerfreien Durchlauf einiges an Übung braucht, um gemeistert zu werden. Es fühlt sich unglaublich gut an, durch die verschiedenen Untergrundmaterialen wie Steine, Erde, Sand oder auch Wasser zu bohren und mit Fullspeed wie ein blauer Igel durch die Lüfte zu sausen. Dabei sammeln wir noch Münzen und Edelsteine ein, erledigen Gegner und lassen die Sau raus im Bosskampf. Wer noch mehr möchte, kann sich auf die Jagd nach Stickern für das Stickeralbum begeben. 

Die grafische Darstellung mit Pixelart wurde hervorragend umsetzt und unterstützt die Atmosphäre sehr gut, genauso wie der Soundtrack. Auch der Schwierigkeitsgrad von Pepper Grinder ist sehr angenehm und lässt uns hier und da auch gerne mal ins Schwitzen kommen. Von mir gibt es für Freunde rasanter Action auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung!

 

Pro:
  • Innovatives Gameplay mit Bohrmechanik
  • Hochwertige Pixelart-Grafik
  • Flüssige Steuerung
  • Vielfältige Level und Umgebungen
  • Spannende Bosskämpfe
  • Rätsel und Plattformelemente ergänzen das Gameplay
  • Sammelgegenstände und Sticker für Langzeitmotivation
  • Geeignet für Speedrunning
  • Atmosphärischer Soundtrack
Contra:
  • Story spielt eine untergeordnete Rolle
  • Ausrüstungsgegenstände nur optisch ohne Einfluss aufs Gameplay
Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
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Langzeitmotivation:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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