

Plants vs Zombies Replanted im Test: We are the Undead!
Mit Plants vs Zombies Replanted bringt EA die Neuauflage eines echten Klassikers auf die aktuellen Konsolen, darunter auch auf die Switch-Gerätefamilie. Wie sich das schaurig schöne Tower-Defense-Abenteuer dabei schlägt, verrät unser Test.
There's a Zombie on the lawn
Wer das Spiel nicht kennt, dem sei hier kurz und bündig das Spielprinzip erklärt. So ist es an uns, unseren gepflegten Vorstadt-Rasen gegen herannahende Zombie-Angreifer zu verteidigen, die nicht nur unser Grün auf den Kopf stellen, sondern frecherweise auch noch unser Gehirn verspeisen möchten. Dabei stampfen die untoten Angreifer unaufhaltsam auf fünf sorgfältig nebeneinander platzierten Rasenstücken auf unser beschauliches Heim zu. Um sie daran zu hindern, unser Zuhause gänzlich auseinanderzunehmen, setzen wir verschiedene Pflanzen auf dem Rasen ein, die die Untoten auf unterschiedliche Weise am Fortschritt hindern. Um neue Pflanzen säen zu können, müssen wir mit dem Cursor herabfallende Sonnen einsammeln, die als Währung fungieren. Weitere Sonnen erhalten wir durch Anpflanzen von Sonnenblumen, die kontinuierlich neue Energiebringer produzieren.

There's butter on my head
Zu unserer Verteidigung stehen uns zahlreiche zuverlässige Pflanzengattungen zur Verfügung. Hierzu gehören zum Beispiel einfache Erbsenkanonen, die die Angreifer kontinuierlich mit hartem Gemüse beschießen. Durch unseren Levelfortschritt schalten wir dann auch weitere Hilfsmittel frei. Dazu zählen explodierende Kirschenbomben, robuste Walnussbarrikaden, durch die sich die Untoten erst durchfressen müssen, oder auch Kartoffelminen, die wie eine Kontaktmine im Rasen versteckt werden können. Später warten außerdem noch Hagelzuckererbsen mit Eisgeschossen zum Verlangsamen der Feinde, fleischfressende Pflanzen, die Zombies am Stück verspeisen, oder auch Mais-Katapulte auf uns, mit denen wir die Untoten mit Butter beschießen. Jede Pflanze besitzt eine individuelle Abklingzeit, bevor wir sie erneut einsetzen dürfen.
Aber auch die Zombies rüsten nach und nach auf und schicken hartnäckigere Kämpfer ins Rennen. So finden sich schon bald Untote mit Verkehrshütchen- oder Eimerhelm auf dem Schlachtfeld, die deutlich mehr aushalten, oder auch Sprungzombies, die über platzierte Walnussbarrikaden hinweg springen. Richtig unterhaltsam sind auch die Zeitung lesenden Opa-Zombies, die in den Aggro-Modus schalten, wenn wir ihre Zeitung zerstören. Sollten die in mehreren Wellen auf uns zu stürmenden Zombies doch einmal bis zum Haus durchdringen, haben wir noch nicht verloren. Als letzte Barrikaden haben wir nämlich eine Reihe von Rasenmähern vor der Hauswand stehen, die eine gesamte Zombiereihe niedermetzeln und uns dadurch Zeit zum Durchatmen verschaffen. Aber auch andere hilfreiche Objekte, wie zum Beispiel eine Schaufel, mit der wir ungünstig platzierte Pflanzen ausbuddeln und gegen andere austauschen können, lassen sich nach und nach freischalten.

Lawn defense at any hour
Durch den erfolgreichen Abschluss der Level erhalten wir übrigens auch Geld, das wir im Laden unseres Nachbarn Deppie Dave einlösen können. Nicht nur in Anbetracht seines Erscheinungsbildes, sondern auch mit Hinblick auf sein Sortiment hat Dave ganz offensichtlich etwas zu häufig am Rasenmäherbenzin geschnüffelt, hilfreich sind seine Gagdets aber allemal. Ab einem gewissen Levelfortschritt wählen wir zu Beginn eines Levels aus allen verfügbaren Pflanzen unser bevorzugtes Team aus, denn alle Geschosse dürfen wir dann nicht mehr mitnehmen. Dadurch wird PvZ auch zunehmend taktischer, sodass wir auch unseren eigenen Spielstil entwickeln dürfen. Ergänzend zum klassischen Spielmodus warten in der Kampagne zwischendurch auch alternative Level auf uns, wie ein äußerst unterhaltsames Walnuss-Zombie-Bowlen, bei dem wir die Untoten mittels rollender Walnuss vom Rasen fegen, oder auch Hau den Zombie, wo wir die aus den Gräbern steigenden Untoten mit dem Holzhammer verprügeln. Diese sind später auch einzeln im Menü anwählbar, so wie andere Minispiele wie Spielautomat mit einarmigem Bandit und zufälligen Pflanzen oder auch Zombotanik, wo die Zombies die Köpfe unserer Pflanzen und damit auch deren Fähigkeiten besitzen. Insgesamt lassen sich hier zwanzig verschiedene Minigames freischalten. Hinzu kommen diverse Rätselspiele und ein Überlebensmodus, die abseits der Kampagne gespielt werden können.
Trotz des inzwischen stolzen Alters des Tower-Defense-Klassikers hat das schlichte und meditative Gameplay noch immer einen derart großen Suchtfaktor, dass man gar nicht bemerkt, wie viel Zeit beim Spielen eigentlich vergeht. So zockt man Level nach Level, um neue Pflanzen und auch weitere Zombiegegner freizuschalten, und fiebert förmlich schon auf die nächsten Schauplätze hin. Wir bleiben nämlich nicht im Vorgarten, sondern müssen später auch auf dem Dach oder vor dem Pool die Eindringlinge abwehren. Jeder Schauplatz bringt dabei individuelle Besonderheiten mit, sodass wir bei den Pool-Levels spezielle Pflanzen für die Wasserbereiche einsetzen müssen. Außerdem warten stimmungsvolle Nachtlevel auf uns, wo logischerweise keine Sonnen vom Himmel fallen, sondern wir darauf warten müssen, dass unsere Sonnenblumen entsprechende Energielieferanten produzieren. Das Ganze dauert aber natürlich deutlich länger als tagsüber. Um das Manko auszugleichen, stehen uns hier praktische Pilze in verschiedenen Ausführungen zur Wahl, die keine Sonnen benötigen und die herannahenden Feinde mit Sporen beschießen.
Eine ähnliche Herausforderung, die Replanted als Neuerung mitbringt, ist der Cloudy Day Modus. Hier sorgen auftauchende Wolken dafür, dass wir uns nicht auf unsere Sonnenblumen verlassen können, obwohl wir am Tag spielen. Das Sonnenlicht steht dadurch nur zeitweise zur Verfügung, was uns dazu zwingt, unsere Taktik entsprechend zu verändern. Während einer Wolkenperiode können wir daher nur auf bereits gesammelte Sonnen zurückgreifen. Um den Nachteil etwas abzuschwächen, kosten die Pflanzen bis zum nächsten Erscheinen der Sonne aber nur die Hälfte. Cloudy Day vereint also in gewisser Weise die Spielweise von Tag und Nacht und ist mit seinem dynamischen Wetter definitiv ein Highlight der Neuauflage.

We build an entire infantry
Eine sehr coole Funktion der Switch-Fassung ist der lokale Koop-Modus. Dieser funktioniert mit geteilten Joy Cons, wir benötigen also keinen zusätzlichen Controller. Wir legen gemeinsam unser Team fest und steuern dann zusammen das Vorgehen auf dem heimischen Garten. Jeder Spieler kann jede Pflanze säen, außerdem hat jeder Mitspieler ein eigenes Gadget dabei, das nur von ihm genutzt werden kann, wie zum Beispiel die Schaufel oder ein Butterstück, zum Verlangsamen eines einzelnen Untoten. Durch das Zusammenspiel hat man die Geschehnisse natürlich etwas besser im Blick, sodass es eher selten passiert, dass einem versehentlich ein Zombie durchrutscht. Es kann aber auch gut passieren, dass man sich etwas in die Quere kommt und der Vorteil des zusätzlichen Spielers durch den etwas chaotischen Bildschirm dann auch zum Nachteil werden kann. Dies passiert vor allem dann, wenn man selbst etwas bauen möchte, der Kollege aber schon alle verfügbaren Sonnen für seine eigenen Pläne ausgegeben hat. Dennoch ist die Möglichkeit des Zusammenspiels auf jeden Fall eine gute Sache, denn PvZ schreit förmlich danach, gemeinsam erlebt zu werden.
Wer lieber gegeneinander antritt, findet in Replanted außerdem einen PvP-Modus. Dieser kann separat im Hauptmenü angewählt werden und bietet uns die Chance, entweder ein schnelles oder zufälliges Spiel gegeneinander zu bestreiten oder aber die Teams detailliert selbst zu bestimmen. Hier wählen wir zunächst immer abwechselnd ein Teammitglied aus, bevor wir uns dann auf dem Rasen treffen. Dort läuft für die Pflanzenseite alles wie gewohnt ab, bei den Zombies fallen dagegen statt Sonnen Gehirne vom Himmel, die dann wiederum als Währung für den Einsatz der einzelnen Zombietypen gelten. Des Weiteren gibt es im Menü auch noch einen einzeln anwählbaren Koop-Modus, bei dem wir, anders als beim oben beschriebenen Koop in der Kampagne, nicht zusammen auf alle Pflanzen zugreifen, sondern jeder Spieler seine eigenen Gewächse nutzt. Hier ist die Absprache dann also noch deutlich wichtiger als im Kampagnen-Koop. Dabei dürfen wir im Übrigen auch das Schlachtfeld im Voraus bestimmen!

I'm just a sunflower
Optisch ist Plants vs Zombies Replanted der perfekte Titel für die Switch 2. Bunte Farben, Comicstil und kindlicher Look vereinen sich zu einem in sich stimmigen Konzept, das die perfekte Balance zwischen cute und weird findet und dem Spiel damit seinen ganz eigenen Charme verleiht. Der optische Sprung vom Original zu Replanted ist jetzt aber auch keine Offenbarung, auch wenn alles jetzt natürlich etwas schärfer aussieht. Der Soundtrack ist heute wie damals großartig komponiert und transportiert das skurrile Szenario hervorragend. Schräge orchestrale Klänge, die teilweise auf gewisse Art und Weise an die Gorillaz erinnern, verleihen jedem Schauplatz eine spezielle Stimmung. Und selbst seine nicht zu leugnende Eintönigkeit schadet dem Soundkonzept keinesfalls, sondern es gliedert sich einfach nahtlos in das Spielprinzip ein. In den Spezialleveln erwarten uns dann aber auch mal elektronische Arcade-Klänge und bei Nacht klingt die Welt um uns herum richtig spooky und sphärisch.

Fazit
Plants vs Zombies Replanted ist eine hervorragende Möglichkeit, das Kultspiel nachzuholen oder in Nostalgie zu schwelgen. Mit seinem ganz besonderen Charme sowie seinem simplen, aber schon nach kurzer Zeit süchtig machenden Gameplay überzeugt das epische Duell zwischen Untoten und Grünzeug noch heute. Die bunte Comicgrafik in HD ist darüber hinaus geradezu gemacht für die Switch 2, aber jetzt im Vergleich zum Original auch keine immense Offenbarung. Gerade das Wasser wirkt beispielsweise schon ziemlich verwaschen. Die Replanted-Version bringt auch nette Ergänzungen zum bekannten Urspiel mit und lässt uns auf der Switch mit zwei Joy Cons zusammen oder auch gegeneinander spielen, ersteres sogar innerhalb der Kampagne. Das Ganze macht ordentlich Laune, wirkt aber nicht immer zu hundert Prozent zu Ende gedacht, da es durchaus etwas chaotisch und unübersichtlich werden kann. Weiterhin führt Replanted einen Permadeath-Modus nach Kampagnenabschluss sowie eine neue Witterungsbedingung, nämlich den Cloudy Day, ein, der sich zwischen Tag und Nacht bewegt - beides sinnvolle Ergänzungen für alle, die das Spiel schon kennen und sich neue Aspekte wünschen. Alles in allem konnte uns das neu aufgelegte Debüt der Plants vs Zombies-Reihe wirklich überzeugen und wieder einmal beweisen, dass es einfach Spiele gibt, die auch nach einigen Jahren noch genauso viel Spaß machen wie früher.
Fazit PS5 (Dominik Probst)
Auf der PlayStation 5 zeigt sich Plants vs. Zombies Replanted von seiner schönsten Seite – zumindest, was die Technik angeht. Die höhere Auflösung, die butterweiche Bildrate und der satte Sound kommen hier natürlich noch besser zur Geltung als auf der Switch 2. Besonders die kleinen Animationen der Pflanzen, die spritzenden Erbsen und das herrlich überzeichnete Chaos auf dem Rasen wirken auf Sonys Current-Gen-Konsole noch eine Spur lebendiger. Auch der DualSense trägt mit präzisem Feedback und leichtem Vibrieren zur Immersion bei – kein Gamechanger, aber eine nette Ergänzung.
Inhaltlich bleibt aber alles beim Alten: Das Grundspiel, der Cloudy-Day-Modus und der Permadeath-„Rest in Peace“-Modus sind identisch mit der Switch-Fassung. Neue Inhalte oder größere technische Sprünge sucht man hier vergeblich. Das ist kein Beinbruch, schließlich funktioniert das altbewährte Konzept nach wie vor tadellos, aber wer auf frische Extras gehofft hat, wird ein wenig enttäuscht.
Was uns etwas gestört hat: Auch auf der PS5 gibt es keinen Online-Mehrspielermodus, das wäre ein Feature gewesen, das wir uns bei einer Neuauflage 2025 definitiv gewünscht hätten. Die Remaster-Optik ist zwar hübsch, doch man merkt, dass hier kein kompletter Neuaufbau stattfand, sondern eher ein aufpoliertes Remake mit leichtem Facelift.
Unterm Strich bleibt Replanted aber auch auf der PS5 ein herrlich charmantes Tower-Defense-Erlebnis, das selbst Jahre nach dem Original nichts von seiner Faszination verloren hat. Wer das Spiel auf der Switch schon besitzt, muss nicht zwingend erneut zugreifen, doch für alle anderen ist die PS5-Fassung auf jeden Fall einen Blick wert.
- Noch immer süchtig machendes Gameplay
- Individueller Charme und toller Humor
- Grafik passt perfekt auf die Switch
- Stimmungsvoller und kultiger Soundtrack
- Lokaler Koop für Zusammenspiel und PvP
- Koop sogar innerhalb der Kampagne möglich
- Cloudy Day als zusätzliches Setting zwischen Tag und Nacht
- Permadeath-Modus nach Kampagnenabschluss
- Koop-Modus etwas chaotisch
- Insgesamt recht abwechslungsarm
- Die meisten neuen Features erst später nutzbar
- Grafische Überarbeitung überschaubar

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.