Pokémon Purpur im Test: Eine offene Welt erwartet uns
Mit Pokémon Purpur und Karmesin kehrt eine der beliebtesten Rollenspiel-Reihen zurück auf die Switch. Während der direkte Vorgänger Pokémon Legenden Arceus bereits einige weitläufige Areale zu bieten hatte, erwartet uns diesmal zum allerersten Mal in der Geschichte der Reihe eine echte Open-World. Wie sich Pokémon Purpur im Test geschlagen hat, erfahrt ihr hier.
Ich will der Allerbeste sein
Bevor wir ins Spiel starten, wählen wir aus vier männlichen oder vier weiblichen vorgefertigten Avataren unsere Spielfigur aus und geben ihr einen Namen. Im Anschluss gibt es außerdem die Möglichkeit, zahlreiche Gesichtsdetails, wie die Form und Farbe von Augen, Wimpern, Lippen und Brauen oder auch die Frisur zu individualisieren. Direkt im Anschluss beginnt unser Abenteuer in der Paldea-Region, und zwar wie gewohnt in einem kleinen Dorf in unserem Kinderzimmer. Unser Protagonist bricht diesmal aber (zunächst) nicht zu einer großen Reise auf, um Pokémon-Meister zu werden, sondern steht kurz vor seinem ersten Tag an der renommierten Trauben-Akademie. Die detailliert gestaltete Umgebung in unserem Elternhaus gibt hier schonmal einen ersten Eindruck der wirklich gelungenen und liebevoll ausgearbeiteten 3D-Grafik, die dem neusten Teil die vielleicht schönste Optik der gesamten Spielereihe verleiht. So glänzen die Innenräume mit vielen verschiedenen Möbeln und Dekoelementen, unterschiedlichen Bodenbelägen und wie gewohnt einigen Interaktionsmöglichkeiten, die die Umgebung lebendig wirken lassen.
Ein verwirrter Professor
Wir haben zunächst allerdings keine Zeit, unsere schöne Heimat zu bewundern, denn es klingelt kurz darauf an der Tür, wo der Direktor der Akademie, Clavel, also quasi der Professor Eich der Paldea-Region, auf uns wartet, um sich für die Verzögerung unseres Einschreibevorgangs zu entschuldigen. Während unsere Mutter noch einige Details mit dem wie gewohnt ziemlich verwirrt wirkenden Mentor zu klären hat, begeben wir uns zurück auf unser Zimmer, wo wir im Vorbeigehen weitere optische Highlights entdecken, wie die im Wind wehenden Vorhänge oder den gelungenen Lichteinfall, der das Sonnenlicht auf den Zimmerboden projiziert. Schön ist übrigens auch, dass sich unsere Spielfigur mit verschiedenen Arm- und Beinbewegungen fit hält, wenn wir zu lange keine Controllereingabe getätigt haben – dies alles sind zwar kleine aber dennoch effektvolle Elemente, von denen wir in diesem Ausmaß in anderen Ablegern der Reihe nur träumen konnten. Neben neuen Stärken zeigt der Titel direkt zu Beginn aber auch schon die eine oder andere Schwäche, wie grafische Mankos, wenn unsere Füße beim Treppensteigen im Boden verschwinden, oder auch eine etwas ruckelige Steuerung, die sich bei der Bewegung nicht immer ganz rund anfühlt.
Das Abenteuer beginnt
Sobald wir unser Zuhause verlassen haben, zaubert der Direktor der Akademie auch endlich die heiß ersehnten Pokébälle aus seinem fragwürdigen lilafarbenen Anzug und stellt uns die drei Starter-Pokémon vor, die wie üblich den Elementen Feuer, Wasser und Pflanze zugeordnet sind. So dürfen wir zwischen der schüchternen Katze Felori (Pflanze), dem niedlichen Krokodil Krokel mit Zahnlücke und Iro-Frisur (Feuer) und der etwas mürrisch dreinblickenden Ente Kwaks mit Elvis-Tolle (Wasser) wählen und uns somit einen ersten Mitstreiter aussuchen. Anders als in früheren Teilen, fällen wir unsere Entscheidung nicht sofort, sondern lernen die drei Pokémon zunächst im Rahmen eines Spaziergangs besser kennen. Bei dieser Gelegenheit händigt uns unsere Mutter auch gleich unser neues Smartphone aus, den sogenannten Smart-Rotom, der einige praktische Apps für uns bereithält. Hierzu gehören zum Beispiel der bewährte Pokédex oder auch eine detaillierte Karte (zusätzlich zur neuen Minimap), die uns auch die Chance bietet, per Flugtaxi an bereits besuchte Orte zurückzureisen. Ein Blick auf die Map verrät uns außerdem, wie umfangreich die offene Welt ausgefallen ist und hier gibt es für uns schon einige Regionen mit individuellem Setting zu entdecken, mal mit Wald, mit Schnee oder auch mit Wüste oder Strand.
Zusammen mit den Starterpokémon schauen wir uns aber zunächst erst einmal die nähere Umgebung rund um unser Haus an und dürfen die drei auch dabei beobachten, wie sie wie wild um uns herum toben und neugierig mit unterschiedlichen Elementen in der Spielwelt interagieren. Ohnehin gelingt es dem Spiel sehr gut, den Pokémon einen Ausdruck und damit auch einen besonderen Charakter zu verleihen, was auf diese Art und Weise bisher noch nie geschehen ist. Dadurch haben wir wirklich das Gefühl, die drei Persönlichkeiten während des Spaziergangs näher kennenzulernen, sodass die Entscheidung am Ende auch eine emotionale und nicht nur eine rationale ist. Im Test haben wir uns für Krokel entschieden, das uns mit seinem außergewöhnlichen Look und seiner frechen und vorwitzigen Verhaltensweise direkt angesprochen hat. Insgesamt läuft die Geschichte von Purpur in ähnlichen Bahnen wie alle anderen Hauptableger der Reihe, es warten aber auch einige spannende Twists auf uns, die wir so definitiv noch nicht gesehen haben, zum Beispiel im Hinblick auf das legendäre Pokémon auf dem Cover der Edition. Mehr verraten wir hierzu aber natürlich noch nicht, um euch die besonderen Momente der Story nicht vorwegzunehmen.
Ein ewiger Rivale
Nachdem wir uns ein Starterpokémon ausgesucht haben, stehen wir auch direkt unserem ewigen Widersacher gegenüber, der schon zu Zeiten der ersten Pokémon-Spiele fester Bestandteil der Handlung war. Dieses Mal handelt es sich dabei um die Schülersprecherin der Akademie, Nemila, die zwar schon länger vor Ort ist, bei ihrer Einführung aber kein Pokémon erhalten hat. So nutzt sie die Gunst der Stunde, um den Schulleiter nach einem eigenen Starterpokémon zu fragen, um ihre Trainerkarriere gemeinsam mit uns neu zu beginnen. Anders als früher findet der erste Kampf nicht direkt nach dem Dialog statt, sondern wir müssen uns erst zu einem markierten Zielort begeben, wo die Story fortgesetzt wird. Hier geht die neue Generation also von Beginn an typische Open-World-Wege und lässt uns häufig längere Strecken zurücklegen, wo wir früher umgehend im Geschehen waren, sodass wir auch genug Zeit haben, um die Umgebung zu bestaunen. Dieser offene und weitläufigere Ansatz steht der Pokémon-Reihe sehr gut und passt natürlich deutlich besser zur Reise, die auch in der zugehörigen Serie thematisiert wird. Die Schauplätze lagen in den älteren Ablegern natürlich sehr viel enger beieinander, wodurch sich alles deutlich komprimierter angefühlt hat, als im neuen Open-World-Gewand.
Eine weitere sinnvolle Neuerung ist das automatische Speichern, das nach Schlüsselszenen in regelmäßigen Abständen den Spielstand sichert. Ein manuelles Abspeichern ist aber natürlich ebenfalls zu jeder Zeit möglich, wenn wir uns nicht gerade im Kampf befinden. Weiterhin hat uns auch gefallen, dass wir einen Kampf gegen unseren Dauerrivalen, je nach Situation, auch mal verlieren dürfen ohne sofort ins Pokémon-Center teleportiert zu werden. Dadurch wirkt das Szenario ebenfalls deutlich realistischer, da eben auch mal eine Niederlage möglich ist, ohne dass sofort eine Art Reset erfolgt. Neben unserem altbekannten freundschaftlichen Widersacher kehren in Purpur natürlich aber auch die echten Bösen zurück, diesmal in Form von Team Star, die in die Fußstapfen von Jesse, James und Giovanni treten.
Eine atmosphärische Umgebung auf gutem Switch-Niveau
Grafisch hebt sich Pokémon Purpur deutlich von seinen Vorgängern ab und macht an vielen Stellen deutlich, dass die Reihe endlich in der Neuzeit angekommen ist. So sehen die Gesichtsanimationen in den Sequenzen endlich ordentlich aus und zeigen eine gelungene Manga-Mimik der Charaktere, die dadurch deutlich lebendiger wirken als früher. Auch die Tatsache, dass sich die Haare der Figuren und auch der Pokémon zumindest teilweise bewegen, die Bäume und Sträucher um uns herum im Wind wehen und sogar einzelne Gräser, zarte Nebelschwaden und realistisch wirkende Schatten erkennbar sind, verleiht dem Titel trotz stilisierter Comic-Grafik eine merklich hochwertigere Optik. Hinzu kommen dekorative Objekte wie herunterfallende Blätter oder aufgewitbelter Staub beim Laufen, die zusätzliche Dynamik schaffen, ebenso wie ein atmosphärischer Tag- und Nachtwechsel oder ein dynamisches Wetter, das nicht nur Sonnenschein, sondern auch heftige Gewitter mit im Gepäck hat.
Natürlich handelt es sich bei Pokémon Purpur noch immer um einen Switch-Exklusivtitel, sodass wir hier an einigen Stellen Abstriche machen müssen, zum Beispiel bei der Schärfe der Texturen, bei den schwammig ausgearbeiteten Bodenbelägen im Freien oder bei der sehr detailarmen Weitsicht – all dies ist dann aber am Ende auch der Performance geschuldet, damit die Konsole die doch recht ausladende frei begehbare Umgebung auch flüssig darstellen kann. Lobend zu erwähnen ist auch, dass sich die Münder in den Gesprächen mittlerweile bewegen und auch Veränderungen im Gesicht oder in der Körperhaltung zu erkennen sind, vertont sind die Dialoge aber leider nach wie vor nicht, sodass wir wieder auf die bekannten Textboxen zurückgreifen müssen, um die Unterhaltungen zu verfolgen. Hier dürfen wir auch selbst an den Dialogen teilnehmen und immer wieder zwischen verschiedenen Antworten wählen. Für die Fortbewegung hat sich Purpur ebenfalls etwas Besonderes einfallen lassen, denn statt Fahrrädern oder Schnellschuhen, mit denen wir schneller voran kommen, reiten wir diesmal auf dem Rücken eines riesigen Pokémons durch die Welt.
Moderne Optik macht auch die Kämpfe spektakulärer
Bei den Kämpfen hat sich in Sachen Präsentation ebenfalls einiges getan. So dürfen wir uns auf gelungene Inszenierungen unserer Gegner sowie auf eine lebendige Umgebung um uns herum freuen, die nicht mehr nur ein einfacher Kampfbildschirm ist, sondern die Landschaft und die Gebäude um uns herum auch während der Pokémonkämpfe sichtbar macht. Außerdem passiert mittlerweile auch das eine oder andere im Hintergrund, von sich bewegenden Pflanzen, über Zuschauer, die das Geschehen beobachten, bis hin zu dynamischen Wolken- und Schattenkonstellationen oder fließendem Wasser. Außerdem sehen wir immer wieder die Arme oder den Kopf unseres Trainers im Bild auftauchen, wenn wir dem kämpfenden Pokémon Befehle erteilen, die nun zudem auch immer in Schriftform eingeblendet werden, sobald wir uns für eine Aktion entschieden haben. Dadurch fühlt es sich so an, als würden die Kämpfe auch tatsächlich in der Welt stattfinden, in der wir uns bewegen, auch, wenn sie nach wie vor in einem eigenen rundenbasierten Kosmos umgesetzt sind. Die Übergänge zwischen offener Welt und Kampfbildschirm sind dabei aber um ein Vielfaches geschmeidiger als früher und kommen dadurch auch sehr viel natürlicher rüber. Die Kämpfe selbst laufen aber dann doch nach dem bekannten Pokémon-Prinzip ab, sodass wir unterschiedliche Attacken auswählen, Pokémon wechseln oder auch Items wie Tränke oder Beleber einsetzen können, je nach Situation oder Zustand unseres Pokémon. Neben reinen Schadensattacken gibt es natürlich auch wieder statusverändernde Angriffe und auch die Vor- und Nachteile, die bestimmte Elemente gegenüber anderen haben, sind nach wie vor ein wichtiger Faktor.
Komm und schnapp sie dir
Die Art und Weise, wie wir Pokémon fangen, hat sich in den letzten Jahren immer wieder verändert. Dieses Mal gibt es beispielsweise eine Taste, der direkt der Pokéball zugeordnet ist, sodass wir nicht bei jedem Fangversuch mühsam das Inventar durchstöbern müssen. Auf eine Art Geschicklichkeitsprüfung wie bei Let’s go Pikachu wurde verzichtet, sodass es nicht auf unser Timing beim Wurf ankommt. Um erfolgreich zu sein, gilt es daher wie gewohnt, das wilde Pokémon im Kampf zu schwächen, bevor ihm ein Pokéball entgegen geschleudert wird. Ist der Versuch erfolgreich, blinkt der Pokéball wie gehabt auf und es wird für den Neuzugang ein Eintrag im Pokédex erzeugt. Neu ist hingegen, dass unser aktives Pokémon nach dem Kampf wieder sichtbar in den Pokéball zurück gerufen wird, was die gesamte Präsentation noch runder macht. Dies gilt auch für den Punkt, dass die Pokémon sichtbar in der Welt unterwegs sind und wir sie daher direkt ansteuern können, um sie zu fangen, oder ihnen eben auch aus dem Weg gehen können, um ein Aufeinandertreffen zu vermeiden. Pokémon in der Luft oder in den Bäumen erreichen wir, indem wir aus dem Spiel heraus per Tastendruck einen Pokéball in ihre Richtung werfen, um einen Kampf zu provozieren.
Alles in allem wurden also viele sinnvolle Schritte unternommen, damit wir uns endlich wie ein echter Pokémon-Trainer fühlen, der in einer offenen Welt unterwegs ist und dort anderen Trainern sowie zahlreichen wilden Pokémon begegnet. Ein weiterer Traum, den wir als Fan der Reihe schon lange hatten, der bisher aber nur bedingt umgesetzt wurde, ist ein sichtbarer Pokémon-Begleiter, der uns auf Schritt und Tritt folgt. Wo wir in der gelben Edition dauerhaft ein kleines Pikachu an unserer Seite hatten, gehen die neuen Editionen noch ein großen Schritt weiter. So haben wir hier die Chance, das Pokémon, das sich an oberster Position in unserem Team befindet, jederzeit aus dem Pokéball zu holen, damit es neben uns her durch die offene Welt spaziert. Dabei macht es jede Menge Spaß zu beobachten, da sich jedes Pokémon ein wenig anders bewegt und verhält. Die frei laufenden Begleiter kämpfen übrigens selbstständig gegen wilde Pokémon, ohne dass wir uns hierbei mit einklinken müssen, und sammeln außerdem ohne unsere Anordnung herumliegende Items auf.
Eine lebendige und offene Spielwelt
Die offene Welt hat uns ab der ersten Sekunde sehr gut gefallen. Nicht nur die weitläufige und stimmungsvolle Natur, die glaubhaft in Szene gesetzt wurde und verschiedene Typografien für uns bereithält, sondern auch die beschaulichen Dörfchen und die größeren Städte konnten uns rundum überzeugen, sowohl mit ihrem abwechslungsreichen Design als auch mit den vielen kleinen Details, die es zu entdecken gibt. Wilde Pokémon, die sowohl auf uns als auch auf andere frei laufende Monster reagieren und hierbei auch verschiedene Interaktionen zeigen, tragen ebenso einen wichtigen Teil zur Stimmung bei wie die zahlreichen anderen Trainer und Bewohner der unterschiedlichen Siedlungen. Diese sind zwar nicht in Hülle und Fülle auf den Straßen unterwegs, zeigen aber ein eigenständiges Verhalten und sprechen uns auch im Vorbeigehen an, wodurch die Welt zu jeder Zeit lebendig wirkt. Etwas voller hätte die Umgebung an einigen Stellen aber doch ausfallen dürfen, dies wäre aber vermutlich zulasten der Performance gegangen. So nehmen wir lieber die hier und da etwas spartanisch besiedelten Landstriche in Kauf, um ein insgesamt sehr flüssiges Gameplay genießen zu können.
Sehr gut gefallen hat uns auch die Tatsache, dass wir schon sehr früh die in der Ferne liegenden Gebäude, Berge oder andere markante Objekte erkennen, auch, wenn wir hier einige deutliche Abstriche an den Details und der Konturenschärfe hinnehmen müssen. Auch ploppen Pokémon und Trainer in der Welt gerne erst etwas später auf und erscheinen manchmal wie aus dem Nichts neben uns. Hier wäre definitiv noch etwas Verbesserungpotenzial vorhanden auch, wenn bei der Umsetzung der ersten Open-World der Pokémon-Geschichte schon sehr viel richtig gemacht wurde. In jeder größeren Stadt finden wir im Übrigen nicht nur das obligatorische Pokémon-Center sowie eine Shop für Tränke, Pokébälle und anderes Zubehör, sondern können auch unser Styling beim Friseur verändern oder unser Outfit in einer Boutique überarbeiten. Kleinere Essens- und Verkaufsstände oder auch Künstler auf den Straßen runden die atmosphärische Inszenierung innerhalb der Städte ab.
Ein Hauch von Persona
Eine wirklich großartige neue Idee für die Reihe ist die Einführung der Pokémon-Akademie. Zwar gibt es auch in Purpur wieder die obligatorische Jagd nach den acht Arenaorden, um ein Pokémon-Meister, oder wie es neuerdings heißt, ein Champ zu werden. Darüber hinaus nehmen wir aber auch am Schulalltag der Pokémon Akademie teil und können Mitschüler und Lehrer treffen, Teile der Akademie erkunden oder unterschiedliche Unterrichtsfächer besuchen, wie Biologie, Mathe, Geschichte oder Kampfkunst. In den Klassenzimmern warten nützliche Tipps für die Kämpfe und den Umgang mit den Pokémon auf uns, außerdem wird unser Wissen anhand von verschiedenen Fragen auf die Probe gestellt. Hinzu kommen diverse Nebenaufgaben, wie zum Beispiel die Suche nach bestimmten Gewürzen, die ein Mitschüler für das Zubereiten spezieller Pokémon-Gerichte benötigt. Hierbei bekommen wir es mit legendären Herrscher-Pokémon zu tun, die die seltenen Gewürze bewachen und uns vor eine echte Herausforderung stellen. Außerdem haben wir auch die Chance, uns einer Anti-Team-Star-Bewegung anzuschließen und gezielte Aktionen gegen die aufdringlichen Rüpel zu unterstützen, um das berüchtigte Team nach und nach zu schwächen und einzelne Banden der Vereinigung auszuschalten. Mit seinen schulischen Aktivitäten, die sich zur bekannten Pokémon-Herangehensweise gesellen, erinnert Purpur immer wieder auch an die Persona-Reihe und geht hier spannende neue Wege, die die Spielereihe schon seit langer Zeit benötigt. In der Akademie steht auch ein eigenes Zimmer für uns bereit, in dem wir uns und unsere Pokémon ausruhen können.
Fazit
Pokémon Purpur bringt der Reihe, die in den letzten Jahren etwas auf der Stelle getreten ist, endlich die neue Ausrichtung, die sie schon lange gebraucht hat. Wo Pokémon Legenden Arceus viel Neues versprochen hat und am Ende dann doch nicht ganz so revolutionär war, liefert Purpur auf allen Ebenen ab. So erwartet uns ein klassisches Pokémon-Abenteuer mit vielen neuen Aspekten, die uns einen echten Kindheitstraum leben lassen, nämlich als Pokémon-Trainer durch eine lebendige und aufregende Welt voller wilder Pokémon und ambitionierter Trainer zu reisen. Die Umsetzung der offenen Welt ist rundum gelungen, ebenso wie die deutlich aufgebohrte grafische Darstellung oder auch die Tatsache, dass wir jedes Pokémon unseres Teams auf Wunsch aus dem Pokéball holen und mit ihm an der Seite die Welt erkunden können. Weitere Highlights sind die Möglichkeit, auf einem imposanten Pokémon durch die offene Spielwelt zu reiten oder auch viele verschiedene Aufgaben abseits der klassischen Jagd nach Orden zu erledigen. Als dicke rote Kirsche auf der ohnehin schon unglaublich leckeren Sahnetorte liefert Pokémon Purpur auch noch eine großartig gestaltete Pokémon Akademie, in der wir Mitschüler treffen, Klassenräume besuchen und dabei verschiedene Details aus der Welt der kleinen Monster lernen können. Wenn man dem Spiel etwas vorwerfen möchte, dann vielleicht den etwas sequenzlastigen Einstieg, die manchmal etwas hakelige Bewegung durch die Welt oder auch den einen oder anderen grafischen Fehler wie schwammige und spät ladende Texturen, aber nichts davon nimmt dem Titel auch nur einen Hauch seiner Faszination. In meinen Augen ist Pokémon Purpur nämlich nichts Geringeres, als das beste Pokémon-Abenteuer aller Zeiten.
- Klassisches Pokémon-Abenteuer mit vielen neuen Möglichkeiten
- Stimmungsvolle offene Welt mit frei lebenden Pokémon
- Akademie mit verschiedenen schulischen Aktivitäten
- Pokémon können an unserer Seite durch die Welt laufen
- Deutlich optimierte Grafik
- Lebendige Natur und belebte Städte
- Tag- und Nachtwechsel sowie veränderliches Wetter für noch dichtere Atmosphäre
- Umgebung dürfte etwas voller sein
- Texturen in der Ferne und am Boden sehr schwammig
- Kleinere Grafikpatzer
- Steuerung hier und da etwas hakelig
Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.