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PXN P5 Gamepad im Test: Überraschender Geheimtipp oder nur günstige Alternative?
Einen guten Controller zu finden ist manchmal schwieriger als den perfekten Gaming-Stuhl. Klar, Xbox- und PlayStation-Controller setzen den Maßstab, aber was, wenn man etwas Flexibleres will? Einen Controller, der nicht nur auf einer Plattform funktioniert, sondern auf PC, Mac, iOS/Android und Nintendo Switch? Und das alles für weniger als die Hälfte des Preises eines Original-Controllers?
Genau hier kommt der PXN P5 ins Spiel. Mit Bluetooth, 2,4 GHz-Dongle und Kabelverbindung deckt er eine breite Palette an Geräten ab. Dazu gibt’s Hall-Effekt-Sticks, anpassbare Trigger, eine App für umfangreiche Individualisierungen und sogar Makrotasten. Klingt fast zu gut für den Preis, oder? Schauen wir uns das genauer an.
Design & Haptik: Leicht, aber überraschend angenehm
Der erste Eindruck: Ja, der PXN P5 ist leichter als Xbox- oder PS5-Controller, aber das ist kein Dealbreaker. Tatsächlich liegt er dank der leicht angerauten Rückseite gut in der Hand, rutscht nicht und fühlt sich wertiger an, als man es in dieser Preisklasse erwarten würde.
Tasten & Joysticks:
• Die Hall-Effekt-Sticks sind eine echte Überraschung. Kein Stick-Drift und eine sehr präzise Steuerung. Gerade in Shootern merkt man, dass sie sauber und ohne Deadzones arbeiten.
• Die A, B, X, Y-Tasten fühlen sich im Vergleich zum Xbox-Controller etwas weniger hochwertig an. Sie sind nicht so abgerundet, was den Komfort leicht mindert. Auch das Drückgefühl ist nicht so auf den Punkt wie bei den Vorbildern.
• Die Schultertasten und Trigger haben einen guten Druckpunkt und fühlen sich hochwertig an. Besonders die Trigger mit zweistufiger Kontrolle sind praktisch, da man sie je nach Spiel für kurze oder lange Betätigungen anpassen kann.
• Die Makrotasten auf der Rückseite sind für einige Nutzer vielleicht nicht optimal positioniert. Sie liegen horizontal nebeneinander statt vertikal, wie man es z. B. vom Steam Deck kennt. Wer viele Backpaddles gewohnt ist, muss sich hier vielleicht etwas umgewöhnen.
Gameplay: Von Shootern bis Rennspielen – Wo überzeugt der PXN P5?
Ein Controller ist nur so gut, wie er sich im Spiel schlägt. Also ab in verschiedene Gaming-Sessions! Wir haben den PXN P5 in verschiedenen Genres getestet, um zu sehen, wo er glänzt – und wo nicht.
Shooter (Call of Duty, Halo)
Dank der Hall-Effekt-Sticks sind präzise Bewegungen kein Problem. Das Zielen fühlt sich sanft an, ohne dass man ständig die Deadzone nachjustieren muss. Die Trigger lassen sich gut dosieren, aber wer sich an adaptives Feedback wie beim PS5-Controller gewöhnt hat, wird es hier vermissen. Trotzdem: Eine richtig gute Performance für den Preis!
Rennspiele (Forza Horizon 5, Mario Kart 8 Deluxe)
Hier macht sich die Trigger-Feinanpassung bezahlt. Man kann den Brems- und Gasweg anpassen, was in Spielen wie Forza echt einen Unterschied macht. Auf der Switch in Mario Kart merkt man allerdings nicht viel von den Vorteilen – hier ist eher das bequeme Handling entscheidend.
Action / Soulslike (Hollow Knight, Hades)
Für schnelle Reaktionen braucht man gute Face Buttons (A, B, X, Y), und hier gibt’s einen kleinen Minuspunkt: Die Tasten sind nicht so knackig wie beim Xbox-Controller. Das ist eine kleine Eingewöhnungssache, aber man merkt den Unterschied. Die D-Pad-Präzision ist in 2D-Games solide, wenn auch nicht auf Switch-Pro-Controller-Niveau.
Fighting Games (Street Fighter 6, Smash Bros.)
Fighting-Games brauchen präzise D-Pads und schnelle Tasten. Das D-Pad ist hier zwar brauchbar, aber nicht perfekt – für Casual-Gamer absolut okay, für Hardcore-Fighter möglicherweise nicht ideal. Die Makrotasten könnten hier nützlich sein, aber die Positionierung macht es schwierig, sie im Eifer des Gefechts sauber zu nutzen.
Technische Features & Software: Mehr als nur Plug & Play
Hier zeigt sich die größte Überraschung: Der PXN P5 bietet eine extrem umfangreiche App zur Anpassung.
Die PXN Nexus App
• Tasten frei belegbar
• Stick-Kalibrierung und Empfindlichkeitseinstellungen
• Trigger-Anpassung (linear vs. nicht-linear)
• Vibrationsstärke einstellbar
• Makro-Programmierung mit bis zu 32 Befehlen
Die Makrofunktion ist ein cooler Zusatz, aber die voreingestellten Optionen sind schwer zu entziffern, da deren Namen auf Chinesisch sind. Wer sich aber die Mühe macht, eigene Makros zu programmieren, kann sich hier einige Vorteile erspielen.
Akkulaufzeit
Mit 1000mAh hält der Controller gut durch. Kein Spitzenwert, aber solide. Wer ihn mit Kabel nutzen will, kann das einfach per USB-C tun.
Preis
Der UVP des Herstellers liegt bei $34,99 oder bei Amazon bei 39,99 €. Über folgenden Affiliate-Link könnt ihr euch mehr Infos holen: https://amzn.to/3QBjzi4
Fazit
Der PXN P5 hat im Test bewiesen, dass ein günstiger Preis nicht zwangsläufig bedeutet, dass man auf Qualität oder Funktionen verzichten muss. Klar, er kann nicht in allen Bereichen mit den Premium-Controllern von Xbox oder PlayStation mithalten, aber das wäre bei diesem Preis auch eine unfaire Erwartung. Stattdessen punktet er mit einer breiten Kompatibilität, Hall-Effekt-Sticks ohne Drift, einer anpassbaren Steuerung und einer umfangreichen Software.
Gerade für Gamer, die plattformentscheidungsfrei leben und ihren Controller flexibel nutzen möchten – sei es auf dem PC, dem Mac, der Switch oder dem iPhone – ist der PXN P5 eine lohnenswerte Investition. Die Verbindungsmöglichkeiten sind vielseitig und funktionieren problemlos, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist.
Seine Stärken zeigt der Controller vor allem in Genres, die von präzisen Analogsticks und guten Triggern profitieren – also Shooter, Rennspiele und Action-Adventures. Hier macht er eine durchweg solide Figur. Besonders der Verzicht auf mechanische Potentiometer in den Sticks (dank Hall-Effekt-Technologie) sorgt dafür, dass Stick Drift kein Thema ist. Das alleine könnte für einige schon ein überzeugendes Kaufargument sein.
Natürlich gibt es auch einige Schwächen: Die A, B, X, Y-Tasten fühlen sich nicht so hochwertig an wie beim Xbox-Controller, und das D-Pad ist für Fighting-Games nicht optimal. Die Makrotasten auf der Rückseite sind zwar eine nette Ergänzung, aber ihre horizontale Anordnung wirkt etwas ungewohnt, gerade wenn man das vertikale Layout des Steam Decks gewohnt ist.
- Sehr gute Hall-Effekt-Sticks
- Breite Kompatibilität mit PC, Mac, iOS/Android & Switch
- Trigger-Anpassung für verschiedene Spiele
- Programmierbare Makrotasten & umfangreiche App
- Angenehme Haptik & rutschfeste Rückseite
- Erschwinglicher Preis
- A, B, X, Y-Tasten fühlen sich nicht so hochwertig an wie beim Xbox-Controller
- Makrotasten hinten etwas unpraktisch platziert
- D-Pad nicht optimal für Fighting Games
- Kein adaptives Feedback wie beim PS5-Controller
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Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.