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Review

Shantae and the Seven Sirens - Urlaub im Inselparadies

Von Tjark am 24. Juni 2020. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Mit Shantae and the Seven Sirens ist der nunmehr fünfte Teil der von WayForward entwickelten Reihe erschienen. Nachdem der Titel bereits 2019 in der Apple Arcade erschienen ist, können seit dem 28. Mai auch die Spieler auf Windows, Switch, PS4 und Xbox One die Halb-Djinn Shantae steuern. Ob sich der Plattformer lohnt, zeigt euch unser Test.

Endlich Urlaub!

In diesem Teil der Reihe wird Shantae zu einem Halb-Djinn-Fest auf die Paradiesinsel eingeladen. Da sie sich diesen Urlaub, bei dem sogar sämtliche Kosten übernommen werden, nicht entgehen lassen will, nimmt sie diesen an. Das Fest soll dazu dienen, der ganzen Welt die wunderbare Magie der Halb-Djinn zu zeigen (und wahrscheinlich auch die Tourismusbranche der Paradiesinsel anzukurbeln). Doch bereits die Probeaufführung endet abrupt, als alle Halb-Djinn, bis auf Shantae, entführt werden.

Danach ist natürlich jeder um die Sicherheit der letzten verbliebenen Halb-Djinn besorgt und man empfiehlt uns, einfach den verdienten Urlaub zu genießen. Das hält unsere Heldin natürlich nicht davon ab, trotzdem auf eigene Faust loszuziehen und die entführten Mädchen zu suchen. Schon nach kurzer Zeit treffen wir auf Shantaes altbekannte Widersacherin Risky Boots. Aber zur Abwechslung steckt mal nicht sie hinter den Entführungen, sondern gibt uns widerwillig die Information, dass wohl Sirenen die Übeltäter seien. Die Sirenen sind die Herrscher der versunkenen Stadt, also des unteren Teils der Insel, und haben unsere neuen Freundinnen wahrscheinlich genau dorthin verschleppt. Also ist der Kurs unserer Rettungsmission klar: Ab in die versunkene Stadt! Kurz darauf finden wir auch schon die Erste der entführten Halb-Djinn Plink. Als wir diese befreien, gibt sie uns ihre Fusionsmünze, mit der wir einen Teil ihrer Kraft nutzen können. Das ermöglicht uns, weiter in das Labyrinth der Insel vorzudringen. Plink hat uns auch erzählt, dass sobald wir einen Fusionsstein finden, sie uns auch noch den Rest ihrer Magie übertragen kann. Gesagt getan, nach einem Kampf mit der ersten der Sirenen erhalten wir einen solchen Stein und die Halb-Djinn leiht uns den Rest ihrer Kraft. Mit der neuen Stärke schalten wir einen Tanz frei, der die verworrenen Gänge im unteren Teil der Insel noch weiter begehbar macht. Und so machen wir uns sofort wieder auf, um die restlichen Halb-Djinn auch noch zu retten und das Rätsel der Insel zu lüften. Auf diesem Abenteuer treffen wir alte Bekannte, wie Risky Boots oder den Squid Baron, aber auch genug neue verbündete Inselbewohner, wie den Armor Baron und natürlich die anderen Halb-Djinn. Nur ihren verdienten Inselurlaub bekommt Shantae nicht…

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Kein Strandurlaub? Das ist gut so!

Aber ein Spiel, in dem man nur am Strand liegt und entspannt, wäre sowohl story- als auch gameplaytechnisch relativ öde, aber das ist hier ja zum Glück nicht so. Das Gameplay in Shantae and the Seven Sirens ist das eines klassischen Plattformers mit leichten Rätselansätzen. Man könnte sogar sagen, dass es einige Züge eines Metroidvania hat. Man hat nur eine begrenzte Anzahl an Attacken, dafür mehrere Bewegungsfähigkeiten, was uns mehr zum Erkunden als für das Kämpfen motiviert. Für dieses Genre allerdings eher unüblich, wenn auch nicht komplett neu, ist die Tatsache, dass man eine große zusammenhängende Karte hat, anstatt voneinander getrennte Level. Dabei besteht die Welt aus aneinandergereihten Räumen mit kurzen Bildschirmübergängen zwischen diesen. Die Insel, beziehungsweise die einzelnen Räume und Gebiete, erschließen sich mit der Zeit durch die neu erhaltenen Fähigkeiten, die es ermöglichen, vorher unüberwindbare Hindernisse zu umgehen oder zu beseitigen. Überall auf der Insel findet man Speicher- und seltener auch Warp-Räume, die das Vorankommen auf der Karte noch erleichtern. All diese Karten- und Fähigkeiten-Mechaniken erinnern an die 2D-Castlevania Teile. Die Bosskämpfe finden in sogenannten Labyrinthen statt. Die Labyrinthe sind kleine von der Hauptkarte losgelöste Sublevel, in denen man die entführten Halb-Djinn findet und jeweils einen Bosskampf bestreiten muss. Diese Sublevel erinnern wiederum an die Tempel aus der Legend of Zelda Reihe, da man eine neue Fähigkeit erhält (in Zelda jeweils ein Item) und mit dieser dann das restliche Labyrinth lösen muss.

Neue Fähigkeiten erhalten wir jeweils von den geretteten Halb-Djinn, und zwar jeweils zwei Stück. Einmal die Fusionsmünze, wenn wir sie befreien, und noch einen Tanz, wenn wir sie nach der Rettung mit einem Fusionsstein aufsuchen. Die Münzen geben uns eine kleine Bewegungsfähigkeit, die wir mit einem dafür vorgesehenen Knopf auslösen. Die Fusionsmünzen sorgen so dafür, dass wir sofort bisher versperrte Wege gehen können. Während die Steine einen Tanz freischalten und damit eher grundlegende Areale öffnen.

Überall auf der Karte können wir auch noch verschiedene sammelbare Gegenstände finden. Manche werden benötigt, um in der Geschichte voranzukommen, diese werden dann aber auf der Karte markiert. Zusätzlich gibt es noch drei Typen von optionalen Sammelgegenständen, die zwar nicht notwendig sind, aber das Spiel sehr erleichtern. Der erste Gegenstand sind Herztintenfische, vier von diesen können in einen Herzcontainer verwandelt werden. Der zweite sind Monsterkarten, diese werden von besiegten Monstern hinterlassen. Und wenn wir eine bestimmte Anzahl der gleichen Karte haben, werden verschiedene Fähigkeiten, wie zum Beispiel die Laufgeschwindigkeit, verbessert. Das dritte Collectible sind Nuggets, die wir benutzen können, um uns besonders seltene Monsterkarten zu kaufen.

Aber ein wenig Kampf gibt es natürlich auf der Paradiesinsel trotzdem. Über die ganze Karte verteilt treffen wir auf die unterschiedlichsten Gegner beziehungsweise Monster. Dabei reicht die Palette von Krabben über Meerjungfrauen und elektrischen Fledermäusen bis zu fischwerfenden Menschen. Für die Monstersäuberung sind das Mittel der Wahl unsere Haare, die wir als Peitsche verwenden. Um diesen Basisangriff zu ergänzen, können wir uns noch einige Zauber kaufen, die es uns ermöglichen, auch aus der Entfernung Schaden zu machen. Hier gibt es unter anderem eine zielsuchende Rakete, einen Bumerang oder aber auch eine schadenabsorbierende Barriere. Gespeist werden alle diese Zauber und auch die Tänze aus einer gemeinsamen Magieleiste.

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Aber wenigstens Urlaubsatmosphäre

Die Paradiesinsel ist in lebendigen Farben gezeichnet, wie es sich für eine Südseeinsel gehört. Zusammen mit der Introsequenz und den kurzen Bossintros kommt fast das Gefühl einer 90er Jahre Zeichentrickserie auf. Jedes Areal der Karte hat seine eigenen Charakteristika und sie sind leicht auseinanderzuhalten. Das Spiel besitzt eine komplette Vertonung, allerdings ist diese nur in Englisch verfügbar. Die Bildschirmtexte wurden komplett ins Deutsche übersetzt. Die Animationen sind sehr flüssig und passend, auch wenn die Idle Animationen manchmal etwas übertrieben wirken. Begleitet wird das Ganze von einem freundlichen Soundtrack, ebenfalls mit Inselflair.

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Fazit

Shantae and the Seven Sirens war mein erstes Spiel der Shantae-Reihe. Und ich muss sagen, es ist ein solider Plattformer, der zwar keine besonders außergewöhnlichen Elemente mitbringt, aber trotzdem alles richtig macht. Das Spiel fühlt sich sehr rund an und macht Spaß. Der recht einfache Schwierigkeitsgrad und die eher lineare Story machen einen frischen Einstieg besonders leicht.

Ein paar Kritikpunkte lassen sich jedoch trotzdem anbringen. Da Shantae and the Seven Sirens bereits der fünfte Teil der Reihe ist, wurde anscheinend davon ausgegangen, dass uns Plattformer- oder Shantae-Mechaniken bekannt sind und es wurde auf ein grundlegendes Tutorial verzichtet. Darunter fallen auch ganz grundlegende Sachen, wie zum Beispiel die Steuerung für das Angreifen oder Springen. Durch das eher einfache Spiel und den linearen Levelaufbau sollten hier allerdings trotzdem keine großen Probleme entstehen. Es führte aber ein-, zweimal recht spät zu einem „Aha“-Moment über die Funktionsweise einer Mechanik. Auch ist nicht immer erkenntlich, mit welchen Elementen der Spielwelt interagiert werden kann. Etwas störender fand ich die übertriebene und unnötige Sexualisierung der meisten weiblichen Charaktere. Eine leichtere Rüstung für weibliche Charaktere ist zwar in vielen Videospielen zu finden, aber Shantae geht hier noch ein Stück weiter. Es gibt im ganzen Spiel fast keine normalbekleidete weibliche Figur, während die meisten männlichen Figuren vollbekleidet und eher ohne Details gezeichnet sind. Zudem werden die Frauen in den Dialogen meist in verschiedenen großdargestellten und eher anzüglichen Posen gezeigt. Während auch hier Männer ein schmaleres Repertoire an normalen Posen oder gar keine Großdarstellung in den Dialogen haben.

Der Titel bleibt ein solides Spiel aus dem Plattformer-Genre und es lohnt sich auf jeden Fall ein Blick, auch für Einsteiger. Es gibt zwar keine großen Überraschungen, aber die verbauten Elemente sind gut umgesetzt und sorgen für Spielspaß.

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Pro:
  • Eher einfaches Spiel
  • Gut getroffene Atmosphäre
Contra:
  • „Slightly“ sexualised
  • Kein grundlegendes Tutorial
Story:
3 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 7.5 / 10
Spiel getestet auf: Switch
Tjark

Tjark

Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.

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