Shin chan: Abenteuer in Kohlenburg im Test: Ein charmantes Adventure in nostalgischer Kulisse
Wer „Crayon Shin chan“ kennt, wird auch in Shin chan: Abenteuer in Kohlenburg schnell heimisch. Dieses neue Abenteuer des kleinen Shinnosuke bringt ihn und seine Familie erneut in die ländliche Idylle Japans, aber diesmal wird es mysteriöser: Es geht in eine abgelegene Kohlestadt, die in der Shōwa-Ära festzustecken scheint. Das Spiel verspricht eine Mischung aus entschleunigtem Alltag und spannenden Entdeckungen, die Fans der Serie und Liebhaber von Lebenssimulationen und Abenteuerspielen gleichermaßen begeistern dürfte. Wie sich Shin chan: Abenteuer in Kohlenburg in unserem Test schlägt, finden wir nachfolgend heraus.
Zwischen Alltag und Abenteuer
Im Kern ist Shin chan: Abenteuer in Kohlenburg ein entspannendes Slice-of-Life-Spiel mit vielen kleinen Aktivitäten, die an Klassiker wie Animal Crossing erinnern. Als Spieler übernimmt man die Rolle des fünfjährigen Shin chan, der mit seiner Familie nach Akita in Nordjapan reist, um den Sommer bei seinen Großeltern zu verbringen. Hier lernt man die Freuden des Landlebens kennen: Fische fangen, Insekten sammeln, Gemüse anbauen und wild wachsende Kräuter ernten sind nur einige der alltäglichen Aufgaben.
Doch die Ruhe täuscht: Am zweiten Abend verschwindet Shin chans Hund Shiro und führt ihn zu einer mysteriösen Kohlestadt, die über einen alten Zug erreicht wird. Die Kohlestadt stellt einen krassen Gegensatz zum idyllischen Akita dar – sie ist eine nostalgische, fast schon Grunge-artige Stadt, die voller Energie und Geheimnisse steckt. Hier werden die normalen Alltagsaufgaben mit neuen, kreativen Elementen angereichert: Man trifft auf eine geniale Erfinderin, hilft beim Kreieren von neuen Menüs im Diner und nimmt an spannenden Lorenrennen teil.
Ein Blick in die Vergangenheit
Das Spiel punktet besonders mit seiner Atmosphäre, die stark von der japanischen Shōwa-Ära inspiriert ist. Diese Ära, die von den 1920er- bis in die 1980er-Jahre reicht, prägt sowohl das Design der Kohlestadt als auch den Alltag, den man dort erlebt. Die grafische Gestaltung ist bewusst im Stil der Original-Serie gehalten: Farbenfrohe, einfache Animationen, die jedoch eine erstaunliche Detailverliebtheit in den Hintergründen aufweisen. Die zwei Welten – das idyllische Dorf Akita und die rustikale Kohlestadt – stehen in starkem Kontrast zueinander, was das Erkundungserlebnis umso spannender macht.
Besonders schön ist die Integration der Natur. Egal, ob beim Insektenfangen, bei nächtlichen Erkundungen im Wald oder beim Angeln am Fluss – das Spiel schafft es, die beruhigende Wirkung des Landlebens einzufangen. Die Glühwürmchen, die nachts durch die Luft schwirren oder die Geräusche der Flüsse tragen entscheidend zur immersiven Atmosphäre bei.
Eine nostalgische Reise
Shin chan: Abenteuer in Kohlenburg bleibt seiner Herkunft als Teil der „Crayon Shin chan“-Serie treu. Die humorvolle und freche Art von Shin chan ist allgegenwärtig, sei es in den Dialogen oder den typischen Bewegungen des Charakters (ja, man kann wieder den berühmten Po-wackel-Tanz aufführen!). Trotzdem gibt es unter der humorvollen Oberfläche auch eine etwas melancholischere Note: Die Kohlestadt wirkt wie ein Ort, der in der Zeit eingefroren ist, was eine gewisse nostalgische Sehnsucht nach der Vergangenheit hervorruft. Es bleibt die Frage, ob die Kohlestadt real ist oder nur ein Traum – ein Element, das im Laufe des Spiels immer wieder aufgegriffen wird.
Abwechslung im Spielverlauf
Einer der Höhepunkte des Spiels ist das Crafting-System, das eng mit den Abenteuern in der Kohlestadt verbunden ist. Mithilfe der Erfinderin und der Materialien, die man in der Stadt sammelt, kann man kreative Erfindungen bauen, die das Vorankommen erleichtern oder neue Gebiete zugänglich machen. Neben dem Basteln neuer Gadgets kann man auch neue Menüs für das örtliche Diner entwickeln, indem man gefangene Fische und gesammeltes Wildgemüse in leckere Gerichte verwandelt. Diese Mini-Aufgaben verleihen dem Spiel eine angenehme Vielfalt und motivieren, die Umgebung gründlich zu erkunden.
Ein weiteres Highlight ist das Lorenrennen, eine Art Minispiel, bei dem man gegen andere Charaktere der Stadt antritt. Hierbei kann man verschiedene Loren auswählen und mit Upgrades wie Nahkampfwaffen oder Geschwindigkeitsschüben versehen. Das Rennen bietet eine erfrischende Abwechslung zum eher langsamen Spieltempo der Alltagsaktivitäten und bringt ein Element von Geschicklichkeit und Wettbewerb ins Spiel.
Optisch einfach, aber stimmig
Grafisch bleibt das Spiel dem Stil der „Crayon Shin chan“-Serie treu, was bedeutet, dass die Animationen bewusst simpel gehalten sind. Das mag auf den ersten Blick nicht zeitgemäß erscheinen, doch dieser Look verleiht dem Spiel einen einzigartigen Charme. Besonders die Hintergründe, die japanische Landschaften und die städtische Umgebung der Kohlestadt darstellen, sind detailreich und liebevoll gestaltet. Der Kontrast zwischen der lebhaften Kohlestadt und der ruhigen Natur Akitas wird auch durch den Grafikstil hervorgehoben.
In puncto Performance gibt es kaum etwas zu bemängeln. Das Spiel läuft flüssig, und auch die Ladezeiten sind angenehm kurz. Auf der Nintendo Switch und auf PC bietet das Spiel zudem die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Sprachen zu wechseln, was besonders für alle, die gerade die japanische Sprache lernen, interessant sein dürfte. Die Untertitel sind gut umgesetzt und das Spiel lässt sich problemlos auf Englisch spielen.
Fazit
Shin chan: Abenteuer in Kohlenburg ist kein Spiel, das mit großem Bombast daherkommt. Es ist ein ruhiges, fast meditatives Erlebnis, das vor allem durch seine charmante Atmosphäre und die Vielfalt an kleinen Aktivitäten besticht. Fans der Serie werden Shin chan und seine Abenteuer lieben, aber auch Spieler, die ein entspanntes Abenteuer suchen, finden hier eine willkommene Abwechslung. Die Kohlestadt mit ihren vielen Geheimnissen und der nostalgischen Atmosphäre wird vor allem bei Spielern, die eine Vorliebe für japanische Kultur und Lebenssimulationen haben, gut ankommen.
- Charmante Atmosphäre im ländlichen Japan
- Vielfältige Alltagsaktivitäten wie Angeln, Insektenfangen und Farmen
- Interessantes Crafting- und Erfindungssystem
- Schön gestaltete, kontrastreiche Umgebungen
- Unterhaltsame Mini-Spiele wie Lorenrennen
- Relativ einfaches Gameplay ohne große Herausforderungen
- Höchstwahrscheinlich zu gemächlich für Action-orientierte Spieler
- Begrenzte Zielgruppe: Vor allem für Fans der Serie
Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.