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Review

Sonic Frontiers im Test: Revolutioniert die Open World die Sonic-Reihe?

Von Dominik Probst am 1. Dezember 2022. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

Der neuste Ableger von SEGA mit dem schnellsten blauen Igel der Welt namens Sonic ist Sonic Frontiers. Frontiers geht mit dem Wechsel zur Open World eine neue Richtung in der Spieleserie. Ob diese Entscheidung eine gute war und die Reihe bereichert, finden wir im Test heraus.

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Eggman auf Umwegen

Alles beginnt wieder einmal mit unserem berüchtigten Antagonisten Dr. Eggman, der ein uraltes Relikt der Ahnen entdeckt hat. Natürlich will er es sich unter seinen Nagel reißen und beginnt auch direkt mit der Aktivierung. Nach einem geglückten Start erscheinen um ihn herum etliche Monster, als die Stimme des Relikts sich meldet und ihn auf kürzestem Weg in das Gerät der Ahnen zieht.

In der gleichen Zeit sind Sonic, Amy und Tails mit dem Flugzeug nach Starfall Islands unterwegs, um einer Spur der Chaos Emeralds zu folgen. Kurz vor der Insel verliert Tails die Kontrolle und die drei scheinen abzustürzen, als sich plötzlich ein riesiges Portal vor ihnen auftut und alle gemeinsam hineinzieht.

Sonic schafft es irgendwie aus dem sogenannten Cyberspace zu entkommen. Kurz darauf spricht eine Stimme zu ihm und bezeichnet ihn als Schlüssel, der die Chaos Emeralds finden, die Titanen zerstören und die Grenzen zwischen den Dimensionen einreißen muss. Da uns keine anderen Optionen bleiben, tun wir genau das, um unsere Freunde zu retten.

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Auf in das erste Level

Bevor wir das Spiel starten, müssen wir uns noch zwischen einem der drei Schwierigkeitsgrade entscheiden und danach, ob wir eher ein actionreiches oder ein temporeiches Spiel haben möchten. Nach der kurzen Introsequenz werden wir auch schon direkt in das erste Level geworfen, das in gewohnter Sonic-Manier durchgespielt werden muss.

In den einzelnen Levels rennen wir vom Start in Richtung Ende in das Ziel, sammeln dabei so viele Ringe wie möglich ein, erledigen Gegner in unserem Weg und versuchen, der schnellste blaue Igel aller Zeiten zu werden. Dafür nutzen wir Booster auf dem Boden, Springplattformen (Bumper), die uns in die Luft befördern oder vor allem grinden wir auf Schienen, um so schnellstmöglich von A nach B zu gelangen. Am Ende eines Levels werden wir auch bewertet, je nachdem wie schnell wir waren, wie viele Ringe wir eingesammelt haben und ob alle fünf roten Ringe mitgenommen wurden. Haben wir eine Bedingung erfüllt, gibt es einen Schlüssel für uns.

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Hello Open World

Haben wir das erste Level abgeschlossen, geht es auch schon direkt in die neue Open World. Diese sieht auf den ersten Blick wirklich gut gestaltet und durchdacht aus. Wir haben zwar eine Hauptquest, die wir verfolgen müssen, aber wann wir das machen und ob wir vorher noch andere Dinge erledigen, ist uns selbst überlassen. Darum stehen uns ab jetzt etliche verschiedene Aktivitäten zur Verfügung.

Zum einen wären da die Geheimnisse, die gelöst werden sollten. Meist muss hier ein Rätsel gelöst oder eine Herausforderung absolviert werden. Dazu zählen beispielsweise das Drücken von verschiedenen Schaltern, der Sprint zu einem definierten Ziel oder aber auch einer Puppe so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Als Belohnung gibt es für uns einen Samen und ein Teil der Karte wird aufgedeckt. Das hilft uns dabei, andere Aktivitäten und Sammelgegenstände zu finden. Dazu gehören Wächter, Erinnerungsfragmente, Portale (= neue Level) und andere Herausforderungen. Ebenfalls schalten wir so neue Schienen frei, die uns wiederum an neue Orte befördern können, aber der wichtigste Punkt ist, dass man sich so ein Netz aus einem Fortbewegungsmittel baut, mit dem wir schnellstmöglich durch das Gebiet grinden können.

Wächter sind starke Feinde, die uns einerseits einen ausgefallenen Kampf liefern, zum anderen gibt es als Belohnung mindestens ein Zahnrad, welche wir zum Freischalten von neuen Levels benötigen. Erinnerungsfragmente sind für die Hauptstory wichtig und sollten bei jeder Möglichkeit gesammelt werden. Das ist relativ leicht, da überall in der Welt irgendwelche Schienen, Bumper oder andere Dinge sind, mit denen man interagieren kann. Das gibt neben Ringen auch meist ein Fragment und macht unglaublich viel Spaß, da wir so auch an neue Orte gelangen. Dadurch ist die Welt auch alles andere als langweilig und eintönig.

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Ohne Levelsystem, ohne mich

Was wäre ein Open-World-Game ohne Levelsystem? Richtig, relativ langweilig. Glücklicherweise ist das bei Sonic Frontiers nicht so. Wenn wir genug Gegner platt gemacht und dadurch Fähigkeitenpunkte gesammelt haben, können wir uns einen neuen Skill aussuchen, der uns im Kampf unterstützt. Auch die vorhin erwähnten Samen lassen sich für Stärke- und Abwehr-Upgrades eintauschen. Unsere Ringkapazität und unser Tempo können ebenfalls erhöht werden, dafür müssen in der Spielwelt sogenannte Kocos finden und zum Ältesten Koco zurückbringen. Insgesamt lassen sich Stärke, Abwehr, Ringkapazität und Tempo von Level 1 bis Level 99 steigern, was eine immense Arbeit ist, sich am Ende aber natürlich lohnt.

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Ist das noch ein Sonic Spiel?

Wer hätte gedacht, dass ein Sonic-Open-World-Game so gut aussehen kann? Die Umgebung ist liebevoll und abwechslungsreich gestaltet. Die Texturen wirken gut, die Charaktermodelle und Gegner sind schön scharf. Vor allem an Sonics Handschuhen erkennt man den Detailgrad, da man das Nähmuster sehen kann. Überzeugen kann auch die Wassertextur und -animation, die sehr realistisch und natürlich aussieht . Auch die Zwischensequenzen wurden schön animiert. Was ein bisschen negativ auffällt, ist, dass bei Kamerafahrten in gar nicht so weiter Entfernung die Texturen immer erst nachladen müssen. Das nimmt ein wenig die Immersion. Eine coole Sache ist ebenfalls, dass die Ladebildschirme dynamisch gestaltet wurden. Das bedeutet, dass wir nicht nur einen Ladebildschirm sehen, sondern wir jedes Mal die Möglichkeit haben, unsere Fähigkeiten zu verbessern, indem wir dort Herausforderungen abschließen. Dazu zählen zum Beispiel das Durchführen der meisten Kombos oder die korrekte Ausführung von verschiedenen Bewegungsmustern. Eine Sprachausgabe ist ebenfalls enthalten, sogar in Deutsch mit den Sprechern, die auch früher schon Sonic, Tails und die anderen gesprochen haben. Beim Sound sind die Entwickler wieder zurück zum alten Top-Standard gelangt, da die Musik in den einzelnen Levels wirklich genial ist und Bock auf die schnelle Action macht.

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Fazit

Sonic Frontiers überzeugt an allen Ecken und Enden. Der Wechsel zur Open World war eine richtige Entscheidung, da die Spielwelt alles andere als langweilig und eintönig ist. Durch die vielen Aktivitäten kommt keine Langeweile auf, an jeder Ecke wartet irgendeine Action auf uns. Sei es eine neue Grind-Möglichkeit, ein Gegner oder eine Herausforderung. Das Levelsystem ist ebenfalls sehr gut umgesetzt und bietet mit jeweils 99 Stufen für Stärke, Abwehr, Ringkapazität und Tempo einiges an Potenzial. Auch die freischaltbaren Fähigkeiten können sich sehen lassen und sind meist sehr nützlich. Mir gefällt auch die optische Umsetzung, vor allem das Wasser ist fantastisch umgesetzt. Ich bin ein riesiger Fan der Musik der Sonic-Reihe und bin sehr glücklich darüber, dass Sonic Frontiers wieder einen genialen Soundtrack spendiert bekommen hat. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man bei Kamerafahrten sieht, dass die Texturen nachladen müssen. Ansonsten ist Sonic Frontiers ein aus meiner Sicht wahnsinnig gutes Spiel, das jeder Sonic Fan auf jeden Fall gespielt haben muss.

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Pro:
  • Riesige Spielwelt
  • Abwechslungsreiche Aktivitäten
  • Tolle Grafik
  • Fantastischer Soundtrack
  • Ladebildschirme sind dynamisch umgesetzt
Contra:
  • Texturen laden bei Kamerafahrten nach
Gameplay:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.5 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: PS5
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

Kommentare

tom am 2. Dezember 2022 um 13:18

Ich bin ganz deiner Meinung. Das Spiel ist wirklich grandios und macht enorm viel Spaß. Klar hat es einige technische Mängel und die Cyber-Level sind nicht unbedingt das spaßigste, zumindest empfand ich dies so. Es fehlt etwas an Feinschliff aber ansonsten Respekt vor dem Entwicklerteam für den Mut Neues zu wagen. Und ich bin eigentlich nicht so ein Fan von Sonic-Spielen. Für mich nach Xenoblade Chronicles 3

Antworten

Dominik Probst(Team) am 2. Dezember 2022 um 18:39

Hey Tom, freut mich zu hören! :-)

Ich fand die Level an sich echt gut, wenn man sie mit anderen Titeln vergleicht, kommt man hier recht ungebremst durch. Bei älteren Sonic-Titeln hatte ich immer das Gefühl irgendwann stoppen zu müssen, um beispielsweise eine Wand zu erklimmen oder sowas. Aber in Frontiers finde ich kommt man echt geschmeidig durch die Level durch. Ich hoffe, dass das Sonic Team die Idee der Open World beibehält und es weiter verbessert. Bisher ist es meiner Meinung nach einer der stärksten Sonic-Titel

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