Sonic Origins Plus im Test: Der kultige Igel feiert Geburtstag
Mit Sonic Origins Plus feiert der kleine Turboigel Sonic seinen 32. Geburtstag und wir feiern mit. Wie? Mit einem Test natürlich! Wir verraten, was Sonic Origins Plus zu bieten hat und ob die Spielesammlung ein Partyknaller ist.
Das Sonic-Gameplay: Oldie but Goldie
Für alle, die keine Fans der ersten Stunde sind, lässt sich das Sonic-Gameplay schnell erklären. Wir flitzen im Jump-‘n’-Run-Sidescroller mit dem blauen Igel oder einem seiner Freunde durch eine bunte 2-D-Welt, weichen Hindernissen aus, geben Gegnern Saures, sammeln Ringe und Power-Ups und versuchen dabei, so schnell wie möglich zu sein – und das macht auch heute noch richtig Spaß. Wenn die bekannte Musik ertönt und der Igel Fahrt aufnimmt, kommt richtig Retro-Stimmung auf und die Sammlung ist somit eine gute Möglichkeit, Sonic neu zu entdecken oder einfach ein paar Stunden in der guten alten Zeit zu schwelgen.
Willkommen auf dem Green Hill
Bevor wir näher auf die neuen Inhalte der Plus-Version eingehen, hier nochmal eine kurze Zusammenfassung von den Games und Neuerungen, die bereits in Sonic Origins zu finden sind, auf dem die erweiterte Version aufbaut. Insgesamt dürfen wir uns auf vier überarbeitete Sonic-Titel freuen, nämlich Sonic The Hedgehog, Sonic 2, Sonic 3 & Knuckles und Sonic CD. Für alle Games können wir uns hierbei entscheiden, ob wir den Klassik-Modus spielen wollen oder, ob wir im Jubiläumsmodus in HD-Auflösung durch die Level flitzen. Der Klassik-Modus versetzt uns dabei mit einem Bildformat von 4:3 in die gute alte Zeit zurück, außerdem zocken wir wie früher, also mit begrenzten Leben und ohne Speicherpunkte.
Im Jubiläumsmodus, der mit einem Bildformat von 16:9 daherkommt, ist alles etwas aufpolierter und wir können uns auf ein entspannteres Gameplay mit Speicherpunkten und unendlichen Leben freuen. Für alle, die dem frustigen Retro-Gameplay nichts abgewinnen können und trotzdem einen Klassiker der Videospielgeschichte neu erleben wollen, ist dieser Modus das Richtige.
Wer die komplette Reihe nacheinander zocken will, wählt den neuen Storymodus aus, der die einzelnen Titel durch kleine Cartoons miteinander verbindet, außerdem kann man im Bosssturm nacheinander gegen die Bossgegner des jeweiligen Spiels antreten und dabei Münzen verdienen. Die Ingame-Währung gibt es auch im Missionsmodus zu gewinnen. Hier erledigen wir besondere Aufgaben in unterschiedlichen Zonen, die uns aus dem Hauptspiel bekannt sind. Die hart verdiente Kohle dürfen wir dann im Museumsmodus ausgeben. Dort kann man die kultige Musik aus den Spielen hören und freischalten, Illustrationen bewundern und Videos ansehen, darunter die, die extra für Sonic Origins kreiert wurden.
Da wir von Anfang an die Wahl haben, ob wir Sonic, Tails oder Knuckels spielen, haben wir zudem die Möglichkeit, die Level von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. So erreicht Tails, der fliegen kann, beispielsweise ganz einfach Bereiche, die für Sonic nicht so leicht zugänglich sind, während Knuckels Wände erklettern und eine kurze Strecke gleiten kann.
Game-Gear-Sammlung und rosa Igel
Apropos Knuckels, Sonic Origins Plus bietet uns die Chance, auch in Sonic CD in die Rolle von Sonics Rivalen zu schlüpfen und mit seinen Fähigkeiten ganz neue Wege durch die Level zu finden, denn diese wurden speziell auf Knuckles zugeschnitten.
Außerdem neu, und das könnte für viele Sonic-Fans reizvoll sein, ist die Möglichkeit, dass wir zum ersten Mal Sonics rosa Freundin Amy Rose spielen können. Die Igeldame hat ihren Piko Piko Hammer im Gepäck und damit mehr Reichweite gegenüber Feinden. Auch, wenn sich Amy Rose nicht herausragend anders spielt als Sonic, ist die zusätzliche Reichweite ein interessanter Gameplay-Aspekt, der es reizvoll macht, sich für Amy zu entscheiden. In jedem Fall ist es cool, dass man in den Haupttiteln insgesamt vier Charaktere zur Wahl hat und sich die Level auch entsprechend anders anfühlen.
Die zweite große Neuerung ist, dass Sonic Origins Plus zwölf Game-Gear-Spiele enthält, die man früher auf Segas Handheld zocken konnte. Mit dabei sind Sonic The Hedgehog, Sonic The Hedgehog 2, Sonic The Hedgehog: Triple Trouble, Sonic Blast, Sonic Spinball, Tails’ Skypatrol, Tails Adventure, Sonic Drift, Sonic Drift Racing, Sonic Labyrinth, Sonic Chaos und Dr. Robotnik’s Mean Bean Machine. Alle Titel werden im kleinen Bildausschnitt gezockt, der das Feeling des Handhelds zurück bringt, aber heute natürlich auch etwas anstrengend zu spielen ist.
Während Sonic The Hedgehog, das einige Unterschiede zur Megadrive-Version aufweist, sowie Sonic Chaos, in dem Tails zum ersten Mal als spielbarer Charakter auf einem Handheld auftauchte, und auch dessen Nachfolger Sonic The Hedgehog: Triple Trouble das bekannte Gameplay des 2-D-Jump’n’-Runs bieten, finden sich in der Sammlung einige Titel, die das Sonic-Thema von einer anderen Seite zeigen. So sind mit Sonic Drift und co. verschiedene Rennspiele am Start. In Sonic Spinball wird Sonic kurzerhand zum Spielball eines Pinball-Automaten und Dr. Robotonik’s Mean Bean Machine ist eine Art Tetris-Version, in der wir gegen einen Gegner farbige Viererketten aus den herabfallenden Doppelsteinen bilden müssen. In Tails’ Skypatrol fliegen wir mit Tails, der hier sein erstes Solospiel erhielt, durch die Lüfte und weichen Hindernissen aus. In Sonic Labyrinth bahnen wir uns mit unserem Titelhelden den Weg durch Dr. Eggmanns Labyrinthe.
Insgesamt ist das eine sehr breite Auswahl aus dem Sonic-Universum, man muss aber schon ein Fan der Reihe sein oder auf klassische Handheld-Titel stehen, um mit dieser Sammlung wirklich etwas anfangen können, denn grafisch und technisch muss man sich auf die alten Spiele natürlich einlassen können.
Fazit:
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich früher als Kind von meiner Tante die alte Sega Konsole ausleihen konnte, um mich stundenlang mit Sonic von Level zu Level zu kämpfen. War früher noch Klebeband nötig, um das Teil zum Laufen zu bringen, kann ich heute ganz entspannt auf der PS5 in Erinnerungen schwelgen und der Jump-‘n’-Run-Sidescroller macht auch heute noch richtig Laune. Mit Sonic Origins Plus erhalten wir eine Spielesammlung mit insgesamt 16 Sonic-Klassikern für Fans oder alle, die den stacheligen blauen Zeitgenossen für sich entdecken wollen. Mit den Hauptspielen und dem entspannteren Jubiläumsmodus gelingt das auch auf jeden Fall, auch wenn man nicht zu viel von den optisch angepassten Versionen erwarten sollte. Um die zwölf Game-Gear-Titel würdigen zu können, muss man hingegen schon ein großer Retro-Fan sein, denn aus heutiger Sicht sind Grafik, Gameplay und auch der kleine Bildausschnitt auf der PS5 natürlich eher schwere Kost. Auch, wenn Amy Rose das Gameplay nicht neu erfindet, macht die kleine Igeldame mit ihrer Reichweite etwas her und ist damit wohl einer der größten Kaufanreize für alle, die Sonic Origins schon besitzen. Alle, die diese Version schon ihr eigen nennen, müssen für sich entscheiden, ob ihnen ein zusätzlicher neuer Charakter, ein paar neue Freischaltungen und die Retro-Handheld-Games ein Upgrade wert sind. Wer die alten Sonic-Titel noch nicht besitzt oder neu einsteigen möchte, findet mit Sonic Origins Plus aber definitiv eine gute Sammlung.
- Amy Rose als neue Figur
- Breite Auswahl an Titeln aus dem Sonic-Universum
- Gameplay und Sound machen nach wie vor Laune
- Game-Gear-Titel nur für Fans zu genießen
- Unterschiede zu Sonic Origins sonst eher gering
Leidenschaftliche Fantasy-Farmerin mit einem Faible für Japan-Rollenspiele der Marke Final Fantasy oder Persona. Als Sims-Fan gehören bei ihr aber auch nahezu alle Hauptspiele und Erweiterungen von EAs Personensimulation zum Standardrepertoire. Das Interessengebiet wird erweitert durch Shooter und Rollenspiele aus dem Star-Wars-Universum sowie durch Rätselspiele und Point-and-Clicks im Stile von Gray Matter oder Black Mirror.