Star Wars Episode 1 RacerStar Wars Episode 1 Racer
Review

Star Wars Episode 1 Racer - wir schwelgen in Erinnerungen

Von Daniel Walter am 25. Juni 2020. Getestet auf Switch. Zum Spiel hier klicken.

Auch, wenn die zweite Star Wars Trilogie bei Fans der Sternensaga gemischte Gefühle hervor ruft, erfreute sich das innovative und außergewöhnliche Rennspiel Star Wars Episode 1 Racer großer Beliebtheit, damals noch zu N64-Zeiten. Ob die neu veröffentlichte Version auf der Nintendo Switch überzeugen kann, verraten wir euch im Test.

Thegauntlet Racer Screenshot9 En

Wir wählen zwischen verschiedenen Spielmodi

Früher war alles besser, das scheint sich auch Aspyr Media zu sagen, denn nach Jedi Knight 2 und Jedi Academy erscheint mit Episode 1 Racer bereits das dritte Star Wars Spiel aus den guten alten Zeiten auf der aktuellen Konsolengeneration. Racer widmet sich dabei den aus “Die dunkle Bedrohung” bekannten Pod-Rennen und bietet spektakuläre und temporeiche Rennen auf zahlreichen Planeten der Krieg-der-Sterne-Saga, unter anderem auch auf der Tatooine-Rennstrecke aus dem Film. Im Menü stehen insgesamt vier verschiedene Spielmodi für uns bereit. Neben einem Trainingsmodus, in dem wir uns mit der Steuerung vertraut machen können, haben wir hier auch die Möglichkeit, ein Zeitrennen auf ausgewählten Strecken zu bestreiten. Hier treten wir nicht gegen Gegner, sondern gegen die Uhr an und versuchen, unsere Bestzeit immer weiter zu unterbieten.

Garage Racer Screenshot5 En

Endlich wieder lokale Rennen

Im Zwei-Spieler-Modus ist es zudem möglich, lokal an einer Konsole gegen einen Freund anzutreten. Dabei steuert jeder Spieler seinen Pod-Renner mit einem Joy-Con, wodurch dieser Modus ideal für einen kleinen Wettstreit zwischendurch ist. Hier legen wir zunächst die beiden Piloten sowie die Rennstrecke fest und entscheiden uns anschließend für eine Rundenzahl sowie die Größe des Fahrerfeldes. So lassen sich bei Bedarf bis zu vier Computergegner hinzuschalten, wir können aber auch einfach Mann gegen Mann (oder Frau) fahren. Die Rennen werden im horizontalen Splitscreen ausgetragen, wodurch jeder Spieler eine gute Übersicht über die Strecke erhält. Auch die Steuerung mit einem Joy-Con funktioniert wirklich tadellos, sodass einem spontanen Wettrennen im Star Wars Universum nichts im Wege steht. Einen Online-Modus gibt es aktuell hingegen leider nicht.

Splitscreen Racer Screenshot7 En

Erobert die Galaxis

Herzstück des Rennspiels ist der Turnier-Modus. Hier starten wir nacheinander in drei Schwierigkeitsklassen und müssen jeweils sieben Rennen auf unterschiedlichen Planeten bestreiten. Wir beginnen bei der Amateur-Klasse und arbeiten uns über die Semi-Pro-Klasse bis hin zur Galaxis-Klasse vor. Um weiter zu kommen, müssen wir mindestens den vierten Platz belegen, unser Preisgeld steigt aber an, je weiter vorne wir platziert sind. Dieses können wir in Wattos Laden ausgeben, um unseren Renner mit verschiedenen Teilen zu verbessern. So lassen sich unter anderem die Kurvenlage, die Kühlung oder die Beschleunigung optimieren. Bei Wattoo stehen außerdem Boxendroiden zum Verkauf, mit denen die Reparaturzeit unseres Renners verringert werden kann. Die Rennen führen uns quer durch die Galaxis und decken eine große Bandbreite an Settings ab. Dabei warten als Kulisse neben der bekannten Wüstenstrecke auf Tatooine zum Beispiel auch glühende Hochöfen auf Mon Gazza, eisige Schluchten auf Ando Prime oder auch enge Industrietunnel auf Oovo IV auf uns. Die einzelnen Strecken unterscheiden sich sowohl in ihrer Optik als auch in ihrer Länge und ihrer Herausforderung. So müssen wir in einem Rennen beispielsweise über breite Abgründe springen, wohingegen auf anderen Planeten enge Durchfahrten, bewegliche Hindernisse oder Glatteispassagen gemeistert werden müssen. Mit unseren Siegen verdienen wir zum einen Geld, zum anderen schalten wir auch neue Pod-Renner und Rennstrecken frei, die dann in den anderen Spielmodi ebenfalls zur Verfügung stehen. Die Auswahl an Charakteren, die nach und nach freigespielt werden können, ist breit gefächert. Während Fahrer wie Anakin Skywalker, Ody Mandrell sowie vier weitere sofort ausgewählt werden können, müssen wir uns Fahrer wie Sebulba oder Teemto Pagalies erst verdienen. Dadurch haben wir auch einen Anreiz, das Turnier bis zum Ende durchzuspielen und jedes Mal wieder um den Sieg zu kämpfen.

Executioner Racer Screenshot1 En

Griffige Steuerung für packende Rennen

Spielerisch hat Episode 1 Racer nichts von seiner Faszination verloren. Das spezielle Feeling der Pod-Rennen kommt auch im Switch-Port zu jeder Zeit beim Spieler an und die temporeichen Rennen auf fremden Planeten machen schlicht und einfach Spaß, sowohl gegen den Computer als auch im lokalen Duell. Dazu trägt auch die gelungene Steuerung bei. Zwar funktioniert diese mit einem Joy-Con wirklich problemlos, etwas komfortabler ist es aber dann doch im Einzelspieler-Modus mit dem Grip-Controller. Hier stehen auch zusätzliche Funktionen zur Verfügung, wie zum Beispiel das zur Seite Neigen des Renners. Die Beschleunigung geht bequem über die Schultertasten von der Hand, wohingegen sich der Boost über den Stick hinzuschalten lässt. Wir können darüber hinaus bequem per Tastendruck zwischen mehreren Perspektiven wählen und uns zum Beispiel für eine Außenansicht oder eine Ego-Perspektive entscheiden. Eine Bewegungssteuerung, wie sie bei den beiden Jedi-Knight-Ports zum Einsatz kam, und die sich beim Rennspiel eigentlich noch sehr viel mehr angeboten hätte, gibt es leider nicht.

Racer Screens1

Optisch mit sichtbarer Staubschicht

In Sachen Grafik ist Episode 1 Racer ein gutes Stück schlechter gealtert als die beiden Jedi-Knight-Ports. Auch, wenn gerade die Umrisse der Renner deutlich überarbeitet und geschärft wurden, trüben die sehr globigen und oft auch sehr spät ladenden Texturen in der Spielwelt den optischen Gesamteindruck. Zwar besitzen sämtliche Schauplätze zu jeder Zeit echte Star-Wars-Atmosphäre, was nicht zuletzt an dem grandiosen Soundtrack liegt, die Staubschicht auf der grafischen Präsentation lässt sich aber nicht von der Hand weisen. Auch die Cantina, in der wir unsere Rennen auswählen, oder die Charaktere, die doch sehr kantige Gesichter und Körper aufweisen, sind recht unscharf und einfach nicht mehr zeitgemäß. Allerdings reden wir hier auch von einem Spiel, das erstmals 1999 veröffentlicht wurde und dafür kann man sich dann eigentlich nicht wirklich beschweren. Und auch, wenn das Rennspiel Racer Revenge aus PS2-Zeiten, das inzwischen auch auf aktuellen Konsolen gespielt werden kann, ein paar Jahre jünger ist, besitzt dieses bei Weitem nicht den Charme des ersten Podrenn-Spiels, der uns als Spieler definitiv auch in der Switch-Version erreicht.

Fazit:

Star Wars Episode 1 Racer begeisterte damals auf dem N64 zahlreiche Fans der Sternensaga und zählt für viele zu den besten Star-Wars-Spielen überhaupt, gerade, weil es so ungewöhnlich ist. Auch, wenn man grafisch mit dem Rennspiel heute natürlich keine Bäume mehr ausreißt, hat es Aspyr Media geschafft, den Klassiker überzeugend auf die neue Konsolengeneration zu bringen, wo wir nun endlich auch wieder spannende Pod-Rennen erleben können. In Sachen Gameplay hat Racer nämlich auch mehr als 20 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung nichts von seiner Faszination eingebüßt. Vielleicht erscheint ja irgendwann auch mal ein Remake mit zeitgemäßer Grafik, denn Pod-Rennen machen eigentlich viel zu viel Spaß, um in Vergessenheit zu geraten. Wer Episode 1 Racer noch nicht gespielt hat, sollte sich diesen gelungenen Star-Wars-Klassiker definitiv zu Gemüte führen, alle anderen haben nun die Chance, in der Vergangenheit zu schwelgen und ein Stück aus ihrer Kindheit zurück zu holen.

Pro:
  • Gameplay überzeugt auch heute noch
  • Aufgehübschte Texturen der Pod-Renner
  • Lokaler Versus-Modus
  • Zahlreiche Rennstrecken und verschiedene Spielmodi
  • Echtes Star-Wars-Feeling
  • Griffige Steuerung
  • Grandiose Musik
Contra:
  • Globige, teils sehr spät ladenden Texturen in der Umgebung
  • Sehr eckige Körper und Gesichter der Fahrer
  • Kein Online-Modus
Gameplay:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
2 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: Switch
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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