Welcome to ParadiZeWelcome to ParadiZe
Review

Welcome to ParadiZe im Test: Zombies als Arbeitskräfte

Von Dominik Probst am 14. März 2024. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Dass eine Zombieapokalypse nicht immer nur aus dem Kampf gegen Zombies bestehen muss, will uns Welcome to ParadiZe zeigen. In diesem Action-Adventure bringen wir die Zombies dazu, für uns zu arbeiten und mit uns an der Front zu kämpfen, für eine bessere Zukunft. Dabei spielen auch Elemente wie Basenbau und Exploration eine große Rolle. Ob dieser Mix aus verschiedenen Aspekten überzeugen kann, haben wir für euch getestet.

Ein Jahrzehnt in der Apokalypse

Ein ganzes Jahrzehnt lebt die Menschheit nun schon in der Apokalypse, dabei gab es wohl bisher keinen richtig sicheren Ort vor den Zombies. Aufgrund einer Werbung vom Land ParadiZe, die uns einen sicheren Zufluchtsort verspricht, bei denen Zombies mittels einer Zombie-Wächter-Technologie für unsere Sicherheit sorgen, sind wir auf dem Weg dahin. Aber wer sind wir eigentlich? Bevor wir starten, können wir uns einen oder eine von insgesamt zwölf Überlebenden aussuchen.

ParadiZe verspricht uns aber nicht nur Sicherheit, sondern auch einen geregelten Alltag mit all den schönen Dingen, die wir noch von vor der Apokalypse kennen. Also schnell dorthin, doch der Weg ist weit. Wir sind durch das ganze Land marschiert und stehen nun schlussendlich vor den Toren unseres hoffentlich neuen Zuhauses. Jetzt nur noch fix über eine etwas wackelige Brückenkonstruktion, unter der sich eine Unmenge an Zombies aufhält. In ParadiZe angekommen, sehen wir auch schon die ersten Untoten, die mittels Gedankenkontrolle einen Generator betreiben, unweit davon entfernt wartet ein Aufseher auf uns.

Gänzlich verwirrt, dass jemand hier nach ParadiZe ziehen will, gibt er uns den Hinweis, dass wir zuerst einen Zombot benötigen, bevor wir hierbleiben dürfen. Er schickt uns zu Bob, der sein Wissen gerne teilt und uns hilft, einen Zombie zu fangen. Gesagt, getan — wenig später sind wir in Besitz unseres eigenen Zombiewächters. Zurück beim Aufseher gibt dieser uns einen Bauplan für ein Camp, das wir dann auch nach einigem Ressourcensammeln aufbauen. Unser Leben in ParadiZe kann also nun anfangen, doch was die Zukunft hier bereithält, findet jeder am besten selbst heraus.

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Der Kampf mit und gegen die Zombies

In Welcome to ParadiZe steuern wir unseren Überlebenden aus der Top-Down-Perspektive durch eine Vielzahl an verschiedenen Umgebungen. Dabei stehen uns Nah- und Fernkampfattacken zur Verfügung, je nachdem, welche Waffen wir bisher gesammelt haben. Neben Stöcken, Macheten und Knüppeln gibt es auch Luftgewehre, Bögen, Bumerangs oder Flammenwerfer. Spielerisch macht der Kampf auf jeden Fall Spaß und fordert von uns auch etwas Reaktionsvermögen, denn Angriffen können wir auch ausweichen.

Zu Beginn steuern wir erst mal nur einen Zombot, der von uns mit einer Waffe und einer Rüstung ausgestattet werden kann. Wir können übrigens auch verschiedene Rüstungsteile anlegen, um unsere Verteidigung zu stärken und unsere Kälteresistenz zu erhöhen. Dem Zombie dürfen wir dann bis zu vier verschiedene Aktionen zuteilen. Diese unterteilen sich in die Kategorien „Im Kampf“ und „Nicht im Kampf“. Unser Begleiter kann dann zum Beispiel Gegenstände im Kampf oder eben außerhalb nutzen, Fallen aktivieren, unsere Gegner einschüchtern oder verspotten und uns heilen. Es gibt insgesamt zehn Aktionen, die wir im aktivierten Expertenmodus noch etwas verfeinern können. Die Optik unseres Zombots kann ebenfalls noch angepasst werden. Je nachdem, wie wir ihn konfiguriert haben, kann dieser mehr an der Front kämpfen, eine Heilerrolle einnehmen oder auch einfach alles zusammen machen. Das funktioniert eigentlich auch ganz gut, manchmal bleiben die Zombots allerdings aus unerklärlichen Gründen an einigen wenigen Stellen hängen und laufen nicht weiter.

Lass mal was bauen

Für unseren Kampf benötigen wir zuerst einmal Waffen. Diese können wir in unserer Umgebung finden, aber auch teilweise selbst herstellen, beziehungsweise verbessern. So lässt sich aus einem Stock und Metallschrott eine improvisierte Keule herstellen, ein Bumerang, eine Armbrust oder zum Beispiel ein Bogen. Diese können mit entsprechenden Materialien auch verbessert werden, was den Schaden drastisch erhöht. Aus einer normalen Luftpistole lässt sich beispielsweise erst eine seltene, danach eine epische und dann eine legendäre Variante herstellen. Wir benötigen für Fernkampfwaffen auch noch Munition, die sich ebenfalls ganz einfach craften lässt.

Neben Waffen benötigen wir vor allem Verbände, die uns heilen und auch von unseren Zombots für unsere Heilung eingesetzt werden können. Es gibt auch noch die Möglichkeit, Essen, das wir in der Wildnis gefunden haben, entweder roh zu verspeisen oder vorher zu kochen. Dadurch erhalten wir etwas Leben zurück und manchmal auch einen Statuseffekt. Im Spielverlauf war das für uns allerdings relativ unnötig und ist so etwas in Vergessenheit geraten.

Wie oben beschrieben, müssen wir im Verlauf der Story ein Camp bauen, das am Anfang aus einem Unterschlupf, einer Waffenwerkstatt, einem Generator und einem Antennenmast besteht. Im Unterschlupf lassen sich Gegenstände verstauen und die Mega-Hoop-Station benutzen, die ein Schnellreisesystem ist. In der Waffenwerkstatt können wir unsere Waffen herstellen und upgraden, der Generator kümmert sich um die Energieproduktion und am Antennenmast können wir verschiedene Zombots rufen, die für uns die Arbeit erledigen. In diesem Fall sammeln diese dann Holz für die Stromproduktion ein. Die Steuerung der Zombies erfolgt hierbei mithilfe der gleichen Einstellungsmöglichkeiten wie auch schon bei unserem Partner.

Im weiteren Spielverlauf gibt es auch noch weitere Gebäude, die wir bauen können, allerdings fühlt sich der Basenbau nicht wirklich befriedigend an. Ja, wir können Zäune und Fallen bauen, aber das ist alles relativ eingeschränkt und hat nicht wirklich einen Nutzen. Je weiter wir in Welcome to ParadiZe vorankommen, desto häufiger werden wir auch mal von Zombies angegriffen, was aber relativ leicht abgewehrt werden kann. Es gibt hierbei auch nur einen Schwierigkeitsgrad, der nicht änderbar ist. Was ein wenig nervt, sind die Materialkosten von zum Beispiel Zäunen. Dafür benötigen wir Metallplatten, die wir nur durch die Zerstörung von gegnerischen Antennenmasten erhalten. Wer sich also eine Festung bauen möchte, muss ziemlich lange die eigenen Feinde ärgern und das Material von ihnen erbeuten.

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Looten und Leveln ist alles, was ich mag

In der Spielwelt verstreut finden wir immer wieder verschiedene Pflanzen und Materialien, die sich aufsammeln lassen. Den meisten Loot bekommen wir allerdings von erledigten Feinden. Diese lassen auch ihre aktuell ausgerüsteten Waffen und Rüstungsteile fallen, welche teilweise sehr ausgefallen sind. Eine kugelsichere Panzerung besteht beispielsweise aus vielen Metallschildern, die zusammengeklebt wurden. Das Zombieziel zieht gegnerisches Feuer auf unseren Partner, sieht optisch dabei aus wie eben zwei Zielscheiben für vorne und hinten. Eine Zombieglocke kann ebenfalls angelegt werden, was unsere Feinde anzieht und ein Verstärker lässt unseren Zombot mit Höchstgeschwindigkeit auf die Gegner zustürmen. Und wer es ganz ausgefallen mag, der kann auch einen Zombiesattel ausrüsten, der uns ein Reitpferd, äh, einen Reitzombie beschert.

Waffen lassen unsere Gegner ebenfalls fallen, welche die Basisversionen von denen sind, die wir selbst ausrüsten können. Diese lassen die Gegner übrigens so fallen, dass wir sie nur aufsammeln müssen und direkt einsetzen können. Bei den Rüstungsteilen sieht das schon etwas anders aus. Hier benötigen wir mehrmals den gleichen Drop, um es dann endgültig freizuschalten. Mit jedem gelooteten Teil schalten wir also nur einen prozentualen Wert frei.

Es gibt auch ein Levelsystem in Welcome to ParadiZe, welches uns drei verschiedene Fähigkeitenbäume zur Verfügung stellt. Dazu zählen Hacking, das sich um allerlei Dinge von unseren Zombots kümmert, Combat, bei dem wir beispielsweise zwei Projektile mit unseren Bögen und Armbrüsten verschießen oder unseren Nahkampfschaden erhöhen können und zu guter Letzt noch Survival, wo wir unter anderem unsere Lebenspunkte erhöhen können.

Und wie sieht die Zombieapokalypse aus?

Optisch macht Welcome to ParadiZe einiges her. Die Umgebungen sind schön und atmosphärisch gestaltet und auch abwechslungsreich. Wir durchqueren verschiedene Gebiete wie einen Wald, ein Einkaufscenter sowie Lagerhallen oder auch eine Wüste, einen Canyon und einen Schlammhain. Dabei treffen wir eigentlich immer auf dieselbe Art von Zombies, die immer wieder verschiedene Ausrüstung trägt. Hin und wieder gibt es auch Tiere, die wir jagen können und die uns feindlich gesinnt sind. Ganz selten können wir auch Bossgegner finden, wie einen zombifizierten Elefanten. Etwas mehr Abwechslung wäre aber auf jeden Fall schön gewesen.

Am Soundtrack gibt es nichts auszusetzen, denn dieser begleitet das Spielgeschehen ganz gut und unterstützt die Atmosphäre. Auch die Soundeffekte sind gut und wirken passend. Die Sprachausgabe von Welcome to ParadiZe ist Englisch, es gibt aber eine deutsche Lokalisierung für die Texte. Hier kommen wir aber zu einem Negativpunkt. Ist man es von anderen Spielen gewohnt, dass man den aktuellen Satz überspringen kann, um zum nächsten zu gelangen, so überspringt man hier einfach den kompletten Dialog. Man kann sich also entweder die Cutscenes komplett anschauen oder eben nicht. Schaut man sie allerdings an, stoppen die Charaktere immer wieder ihre Sprachausgabe und es herrscht gähnende Stille. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre der Dialog vorbei und plötzlich fängt der NPC wieder das Reden an. Hier besteht auf jeden Fall Nachbesserungsbedarf.

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Fazit

Welcome to ParadiZe bringt mit seiner Prämisse, Zombies nicht nur als Gegner, sondern als potenzielle Verbündete und Arbeitskräfte zu behandeln, frischen Wind in das Genre. Das Spiel verlagert den Fokus von reinem Überlebenskampf und Endzeitstimmung auf strategische Planung, Ressourcenmanagement und die Koordination zwischen Kampf- und Aufbauelementen. Die Mechanik, eigene Zombots zu rekrutieren und zu individualisieren, fügt dem Gameplay eine tiefgreifende strategische Komponente hinzu. Wir können so unsere Zombots für verschiedene Aufgaben im Kampf und im Camp einsetzen, was eine interessante Dynamik schafft und zum Experimentieren mit verschiedenen Strategien anregt. Die Vielfalt an Waffen und Ausrüstungsgegenständen, kombiniert mit dem Fähigkeitenbaum, ermöglicht eine individuelle Anpassung des Spielerlebnisses und fördert einen experimentellen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen.

Trotz dieser positiven Aspekte gibt es auch Bereiche, in denen Welcome to ParadiZe Raum für Verbesserungen lässt. Der Basenbau, obwohl integraler Bestandteil des Spiels, fühlt sich in seiner jetzigen Form etwas eingeschränkt und repetitiv an. Die Möglichkeiten zur Gestaltung und Erweiterung der Basis könnten vielfältiger und einflussreicher auf das Spielerlebnis sein. Ebenso trüben die Einschränkungen in der Dialogführung und die teilweise störenden Unterbrechungen in den Cutscenes das narrative Erlebnis. Eine feinere Abstimmung der Dialogoptionen und eine flüssigere Präsentation der Story würden das Eintauchen in die Welt von ParadiZe erheblich verbessern.

Die optische und akustische Präsentation des Spiels ist lobenswert. Die atmosphärisch gestalteten Umgebungen, zusammen mit einem stimmigen Soundtrack, verstärken die postapokalyptische Stimmung und tragen zum Gesamteindruck bei. Die Vielfalt der Schauplätze, von dichten Wäldern über verlassene Einkaufszentren bis hin zu trostlosen Wüstenlandschaften, sorgt für Abwechslung und hält die Erkundungstouren interessant.

Welcome to ParadiZe ist somit ein Spiel, das sich an Fans des Zombie-Genres richtet, die nach neuen Ideen und einer Abkehr von den traditionellen Spielmechaniken suchen. Es bietet eine solide Grundlage mit viel Potenzial für zukünftige Erweiterungen und Verbesserungen. Die einzigartige Kombination aus Kampf, Strategie und Basenbau macht es zu einem bemerkenswerten Titel, der jedoch noch Feinschliff in einigen Bereichen benötigt, um sein volles Potenzial zu entfalten. Fans des Genres, die bereit sind, über einige der raueren Kanten hinwegzusehen, werden in Welcome to ParadiZe eine optisch schöne und herausfordernde neue Welt finden, die es zu erkunden und zu meistern gilt.

Pro:
  • Einzigartige Integration von Zombies als unterstützende Einheiten
  • Abwechslungsreiche Kampfmechaniken mit einer Vielzahl an Waffen
  • Interessantes Level- und Fähigkeitensystem
  • Atmosphärisch gestaltete Umgebungen mit vielseitigen Gebieten
Contra:
  • Basenbau fühlt sich eingeschränkt und wenig befriedigend an
  • Dialogführung und Cutscenes mit Verbesserungsbedarf
  • Geringe Variation bei Gegnertypen und Bosskämpfen
  • Materialkosten für den Ausbau können frustrierend sein
Story:
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Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
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Unsere Wertung: 8.0 / 10
Spiel getestet auf: PC
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

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