

Was ist eigentlich aus der Rayman-Reihe geworden?
Als ich das erste Mal mit Rayman in Berührung kam, war ich sofort fasziniert. Ein hüpfender Held ohne Arme und Beine, ein kunterbuntes Jump'n'Run-Universum und ein knackiger Schwierigkeitsgrad – das war etwas völlig anderes als die klassischen Mario- oder Sonic-Spiele. Doch irgendwann wurde es still um den sympathischen Franzosen mit der blonden Haartolle. Was ist eigentlich aus Rayman geworden? Eine Frage, der ich hier auf den Grund gehen möchte.
Die Anfänge – Ein Held ohne Gliedmaßen erobert die Welt
Rayman tauchte 1995 zum ersten Mal auf dem Bildschirm auf, damals noch auf der PlayStation und dem Atari Jaguar. Das 2D-Jump’n’Run überzeugte mit wunderschönen handgezeichneten Grafiken, kreativen Leveldesigns und einer fast schon magischen Atmosphäre. Es war allerdings auch richtig schwer. Ich erinnere mich noch gut an die Momente, in denen ich vor Wut fast den Controller gegen die Wand geworfen hätte, weil ich eine Passage einfach nicht meistern konnte.
Doch trotz des knallharten Schwierigkeitsgrades wurde Rayman ein Hit. Entwickler Michel Ancel und sein Team bei Ubisoft hatten einen zeitlosen Plattformer erschaffen, der sich von der Konkurrenz abhob.
Rayman wird erwachsen – Der Sprung in die dritte Dimension
Während die meisten 2D-Helden Ende der 90er Jahre ins Straucheln gerieten (sorry, Sonic), schaffte Rayman 2: The Great Escape (1999) den Sprung in die dritte Dimension mit Bravour. Das Spiel war einfach fantastisch: flüssiges Gameplay, charmante Charaktere und eine Geschichte, die für ein Jump'n'Run überraschend episch wirkte.
Ich habe dieses Spiel damals auf der Dreamcast gezockt und war völlig begeistert. Ubisoft hatte es geschafft, Rayman in eine dreidimensionale Welt zu überführen, ohne dass er seinen Charme verlor. Selbst heute zählt Rayman 2 zu den besten 3D-Plattformern aller Zeiten.
2003 folgte dann Rayman 3: Hoodlum Havoc, das zwar wieder solide war, aber nicht ganz an den Vorgänger herankam. Doch Rayman hatte sich als feste Größe in der Jump'n'Run-Welt etabliert, oder zumindest dachte ich das.
Die Rabbids kommen – und Rayman tritt in den Hintergrund
Dann kam das Jahr 2006, und plötzlich wurde alles anders. Rayman Raving Rabbids erschien für die Wii und stellte nicht mehr Rayman, sondern eine Horde durchgeknallter, schreiender Hasen in den Mittelpunkt. Ich gebe zu: Die Minispielsammlung hat mir damals durchaus Spaß gemacht, aber es war nicht mehr das Rayman, das ich kannte und liebte.
Das Spiel wurde ein riesiger Erfolg, vor allem auf der Wii und so entschied sich Ubisoft, den Fokus auf die Rabbids zu legen. Während diese in unzähligen Ablegern und später sogar in einer eigenen TV-Serie auftraten, verschwand Rayman allmählich von der Bildfläche.
Für mich als Fan der klassischen Spiele war das ein herber Rückschlag. Es fühlte sich so an, als hätte Ubisoft Rayman einfach ersetzt – durch eine Gruppe hyperaktiver Kaninchen.
Das große Comeback mit Rayman Origins & Legends
Doch dann, völlig unerwartet, feierte Rayman 2011 sein großes Comeback. Rayman Origins brachte ihn zurück zu seinen 2D-Wurzeln – und wie! Das Spiel sah einfach umwerfend aus, dank des liebevollen, handgezeichneten Grafikstils der UbiArt-Engine.
Ich weiß noch, wie ich mich durch die knallbunten Level gehangelt habe und wie ich mit Freunden im Koop-Modus Chaos veranstaltet habe. Zwei Jahre später folgte dann Rayman Legends, das alles noch einmal verbesserte.
Für mich gehören Origins und Legends zu den besten 2D-Jump’n’Runs überhaupt. Ubisoft hatte bewiesen, dass Rayman noch immer eine Daseinsberechtigung hatte. Doch dann... wurde es wieder ruhig.
Und heute? Eine ungewisse Zukunft für Rayman
Seit Rayman Legends gab es keine neuen Hauptspiele mehr. Ubisoft hat ihn zwar immer mal wieder in Cameo-Auftritten auftreten lassen (zum Beispiel in Mario + Rabbids), aber eine richtige Fortsetzung? Fehlanzeige.
Immerhin gibt es Hoffnung: Kürzlich wurde spekuliert, dass Ubisoft an einem Rayman-Remake arbeitet. Die Entwickler von Prince of Persia: The Lost Crown sollen angeblich an einer Neuauflage eines Rayman-Spiels sitzen. Ob es wirklich passiert, bleibt abzuwarten – aber allein die Möglichkeit lässt mein Herz höherschlagen.
Denn seien wir mal ehrlich: Rayman hat mehr verdient. Er ist eine der charmantesten Jump’n’Run-Ikonen der Videospielgeschichte, und es wäre einfach schade, wenn er in Vergessenheit geraten würde.
Fazit – Kommt Rayman zurück?
Rayman hat Höhen und Tiefen erlebt. Vom gefeierten Plattformer-Helden zum Maskottchen einer Minispielsammlung und wieder zurück – seine Reise war turbulent. Und obwohl er in den letzten Jahren kaum noch eine Rolle gespielt hat, hoffe ich, dass Ubisoft ihn nicht endgültig abgeschrieben hat.
Ich würde mich riesig freuen, wenn er wieder ein eigenes Spiel bekäme – am liebsten eines, das Origins und Legends fortsetzt. Bis dahin bleibt uns nur die Hoffnung und die vielen großartigen Abenteuer, die Rayman uns in der Vergangenheit beschert hat.
Dominik Probst
Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.