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Was ist eigentlich aus der Soul-Calibur-Serie geworden?

Von Dominik Probst am 19. Mai 2025

Es gibt Spieleserien, die mich über Jahrzehnte begleitet haben. Manche sind irgendwann verschwunden, andere haben sich in eine Richtung entwickelt, mit der ich nichts mehr anfangen konnte. Und dann gibt es noch die, bei denen ich mir regelmäßig die Frage stelle: „Kommt da noch was?“ Eine dieser Reihen ist Soul Calibur.

Die Anfänge: Ein Schwert, das alles verändert hat

Eigentlich begann die Serie ja mit Soul Edge (bzw. Soul Blade auf der PlayStation) – ein düsteres Kampfspiel mit Waffen, das sich schon damals deutlich von Genre-Kollegen wie Tekken oder Virtua Fighter abhob. Im Zentrum: das verfluchte Schwert Soul Edge und eine Reihe von Kämpfern, die entweder nach Macht oder Erlösung suchten. Atmosphärisch, eigenständig und mit einem fantastischen Soundtrack versehen – für viele der Grundstein einer großen Liebe.

Ich selbst bin allerdings erst mit Soul Calibur II in die Serie eingestiegen – und habe diesen Einstieg nie bereut.

Der Höhenflug: Soul Calibur II bis IV

Mit Soul Calibur II erreichte die Serie für viele ihren Höhepunkt. Für mich war es der erste Teil, den ich gespielt habe, und entsprechend besonders. Das Spiel erschien für PlayStation 2, Xbox und GameCube – und jede Version hatte einen exklusiven Gastcharakter. Ich hatte damals die GameCube-Version und konnte damit tatsächlich mit Link aus The Legend of Zelda in den Kampf ziehen – was aus heutiger Sicht noch immer völlig verrückt klingt, aber damals einfach fantastisch war.

Die Versionen auf PS2 und Xbox hatten mit Heihachi und Spawn zwar ebenfalls prominente Gastcharaktere, aber keiner war so kultig wie mein grüner Lieblingself mit Bogen und Bomben.

Soul Calibur III kam dann mit einem umfangreichen Story-Modus, der mir gefiel, aber irgendwie auch nicht mehr ganz das gleiche Gefühl wie der Vorgänger vermitteln konnte. Trotzdem war die Serie weiterhin auf einem hohen Niveau.

Dann kam Soul Calibur IV – das erste HD-Spiel der Reihe – und mit ihm: Darth Vader und Yoda. Ja, Star Wars-Charaktere in Soul Calibur. Klingt erst einmal seltsam, hat aber erstaunlich gut funktioniert. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sich langsam eine gewisse Ermüdung bemerkbar machte. Die Begeisterung der frühen Teile fehlte mir zunehmend.

Der Bruch: Soul Calibur V

Und dann kam Soul Calibur V – und mit ihm der erste große Bruch. Das Spiel war immer noch solide, aber viele bekannte Charaktere wurden durch neue Figuren ersetzt, die nicht denselben Charme versprühten. Auch die Story wirkte halbgar und insgesamt fühlte sich das Spiel an, als hätte es ein paar Jahre mehr Entwicklungszeit gebraucht. Kein Wunder also, dass viele Fans, mich eingeschlossen, mit gemischten Gefühlen zurückblieben.

Der letzte Versuch: Soul Calibur VI

2018 dann die große Überraschung: Soul Calibur VI! Ein Reboot der Story, neue Grafik, wieder klassisches Gameplay – die Hoffnung war groß, dass die Serie wieder zu alter Stärke zurückfinden würde. Und tatsächlich: Das Spiel machte vieles richtig. Die Mechaniken waren ausgefeilt, die Kämpfe spaßig und mit Geralt von Riva aus The Witcher als Gastcharakter hatte man einen richtig coolen Neuzugang.

Trotzdem blieb der ganz große Erfolg aus. Und nachdem die DLCs ausgerollt waren, wurde es verdächtig still um die Serie.

Und jetzt?

Seitdem herrscht Funkstille. Kein neues Spiel, keine Ankündigung, keine Lebenszeichen von Bandai Namco. Während andere Kampfspielreihen wie Tekken oder Street Fighter regelmäßig neue Teile bekommen, bleibt Soul Calibur in einer Art Dornröschenschlaf. Wird es irgendwann ein Soul Calibur VII geben? Ich hoffe es, aber sicher bin ich mir nicht.

Die Serie hat sich in den letzten Jahren oft genug neu erfunden – mal mit großem Erfolg, mal mit durchwachsenen Ergebnissen. Aber wenn mich Soul Calibur eines gelehrt hat, dann, dass es in dieser Reihe immer um das ewige Duell zwischen Soul Edge und Soul Calibur geht. Und so wie diese Schwerter nie endgültig verschwinden, hoffe ich, dass auch die Serie irgendwann zurückkehrt.

Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als ab und zu die alten Teile rauszukramen und mich erneut in die Arenen zu stürzen. Denn wenn eines sicher ist: The legend will never die.

Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.