Was ist eigentlich aus der Vigilante 8-Serie geworden?

Es gibt Spiele, die in ihrer Zeit wahnsinnig unterhaltsam waren, aber irgendwie in Vergessenheit geraten sind. Für mich gehört Vigilante 8 definitiv dazu. In den späten 90ern verbrachte ich unzählige Stunden damit, mit aufgemotzten Schrottkarren durch staubige Wüsten zu heizen und mit absurden Waffen meine Gegner aus dem Weg zu räumen. Doch was ist eigentlich aus der Reihe geworden? Ein Blick zurück auf eine der unterhaltsamsten Vehikelkampf-Serien, die leider viel zu früh in der Versenkung verschwand.

Die Anfänge: Explosionen, 70s-Flair und verdammt viel Chaos

Vigilante 8 erschien 1998 für die PlayStation, den Nintendo 64 und später auch für den Game Boy Color. Entwickelt wurde das Spiel von Luxoflux, die damals noch ein eher unbekanntes Studio waren, aber mit diesem Titel einen echten Überraschungshit landeten.

Das Spielprinzip war simpel: Acht durchgeknallte Charaktere, jeder mit seinem eigenen, schwer bewaffneten Fahrzeug, treten in Arenen gegeneinander an. Dabei ging es nicht nur um das pure Zerstören, sondern auch um Strategie – Waffen mussten aufgesammelt, Gegner clever ausmanövriert und Spezialangriffe gezielt eingesetzt werden. Das alles wurde in eine schräge 70er-Jahre-Story verpackt, in der zwei rivalisierende Gangs um die Vorherrschaft kämpften. Ein bisschen wie Twisted Metal, aber mit mehr Humor und einem einzigartigen Stil.

Die Fortsetzung: Vigilante 8: 2nd Offense bringt noch mehr Chaos

Der Erfolg des ersten Teils führte 1999 zur Veröffentlichung von Vigilante 8: 2nd Offense. Die Fortsetzung baute auf dem bewährten Konzept auf, brachte aber einige Neuerungen mit sich: größere Levels, neue Charaktere, ein überarbeitetes Waffen- und Schadenssystem sowie die Möglichkeit, Fahrzeuge durch aufgesammelte Teile zu verbessern. Auch das Zeitreise-Element sorgte für verrückte Kombinationen – futuristische Waffen in einem 70er-Jahre-Setting? Warum nicht!

Während sich der erste Teil noch an Arcade-Spielhallen-Mechaniken orientierte, wirkte 2nd Offense insgesamt komplexer, verlor aber ein wenig von seinem ursprünglichen Charme. Trotzdem machte es höllisch Spaß, mit aufgemotzten Schulbussen und futuristischen Trucks Gegner durch die Level zu jagen.

Der Absturz: Verschwunden im Schatten von Twisted Metal

Trotz der soliden Verkaufszahlen und einer treuen Fangemeinde schaffte es Vigilante 8 nie, Twisted Metal wirklich Konkurrenz zu machen. Während Sonys Vehikelkampf-Reihe immer neue Ableger erhielt, verschwand Vigilante 8 nach 2nd Offense in der Versenkung. Luxoflux widmete sich anderen Projekten, unter anderem den True Crime-Spielen und später dem Transformers-Franchise.

Ein Lebenszeichen gab es 2008 mit Vigilante 8: Arcade, einem Remake des ersten Teils für die Xbox 360. Das Spiel behielt die klassischen Elemente bei, bekam aber eine grafische Generalüberholung und einige neue Features. Leider blieb der Erfolg aus – vielleicht lag es daran, dass das Vehikelkampf-Genre zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so gefragt war.

Gibt es noch Hoffnung auf ein Comeback?

Seitdem ist es still um Vigilante 8. Weder Remaster noch neue Teile wurden angekündigt, und Luxoflux wurde 2010 von Activision geschlossen. Damit scheint die Serie endgültig Geschichte zu sein.

Allerdings gibt es noch eine aktive Fangemeinde. Modder und Hobby-Entwickler versuchen immer wieder, die alten Spiele für moderne Plattformen zugänglich zu machen. Auch Twisted Metal bekommt immer wieder Neuauflagen – wäre es also nicht an der Zeit, dass Vigilante 8 ebenfalls eine zweite Chance bekommt? Ich würde es mir jedenfalls wünschen.

Fazit: Eine vergessene Perle des Vehikelkampf-Genres

Vigilante 8 war vielleicht nie der ganz große Hit, aber für mich bleibt es ein absolutes Highlight der späten 90er. Es hatte Stil, es hatte Humor, und vor allem hatte es diesen einzigartigen Mix aus Chaos und Strategie, der mich stundenlang gefesselt hat. Leider scheint die Serie für immer im Archiv von Activision zu verstauben – aber wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann doch noch ein Comeback.