Avatar: Frontiers of Pandora im Test: Eine mystische Welt erwartet uns
Mit Avatar: Frontiers of Pandora liefert Ubisoft den nächsten großen Open-World-Titel ab, diesmal in der Sci-Fi-Welt von James Cameron. Ob uns die Reise mit den Na'vi überzeugen konnte, verraten wir euch im Test.
Bevor wir in das Spiel starten, dürfen wir uns zwischen insgesamt drei Schwierigkeitsstufen entscheiden und haben außerdem die Wahl zwischen einem geführten Modus und einem Erkundungsmodus, wobei ersterer mehr Hilfestellungen in der offenen Welt bietet, zum Beispiel anhand von Questmarkierungen.
Ein Weg in die Freiheit
Im Intro des Spiels lernen wir eine Gruppe von jungen Na'vi kennen, die von der Organisation RDA, angeführt von John Mercer, in Kindertagen aus ihren Familien gerissen wurden und nun in einer Art Internat unterrichtet werden - von eben jenen Eindringlingen, die ihnen dabei auch noch erklären wollen, dass die Na'vi von ihrem Stamm verstoßen und von den Menschen gerettet wurden. Nach und nach formiert sich allerdings ein Widerstand unter den Schülern, die von der RDA unterdrückt und ihrer Herkunft und Kultur beraubt werden. Bei einem Fluchtversuch kommt eine der Schülerinnen ums Leben, als sie von John Mercer vor den Augen der Gruppe erschossen wird. Nach einem Zeitsprung von acht Jahren finden wir uns mitten in der Revolution der Na'vi gegen ihre Besatzer auf Pandora wieder und werfen erneut einen Blick auf die Schüler des Internats, die inzwischen erwachsen geworden sind. Diese nutzen das durch den Angriff von außen verursachte Chaos, um endlich aus den Fängen der Menschen zu entkommen und zu ihrem Stamm zurückzukehren. Hilfe erhalten sie dabei von ihrer Lehrerin, die ihnen im Körper ihres Avatars zur Seite steht und ihnen bei der Flucht vor der RDA hilft.
An dieser Stelle steigen wir selbst aktiv ins Spiel ein und dürfen zunächst unseren Protagonisten erstellen, der männliche oder weibliche Körperproportionen haben und wahlweise als feminin, maskulin oder divers angesprochen werden kann. Im Charaktereditor dürfen wir aus zehn vorgefertigten Gesichtern wählen oder auch sämtliche Details des Aussehens selbst verändern, wie Augen, Nase, Mund oder Ohren. Außerdem stehen uns sieben verschiedene Frisuren sowie jeweils zwölf Hautbilder und leuchtende Muster wie auch mehrere Hauttöne zur Auswahl, um unserem Na'vi ein individuelles Aussehen zu verpassen. Sobald wir mit der Optik der Figur zufrieden sind, geht direkt die Story weiter, in der wir nach einem Blackout wieder erwachen, umgeben von unseren Mitstreitern und auch von weiteren Na'vi unseres Stammes, die am Angriff auf die RDA beteiligt waren. Nachdem wir uns mithilfe einer Nahrungsration gestärkt haben, gilt es, vor den immer noch überall präsenten RDA-Soldaten zu fliehen und die riesige Einrichtung ein für alle Mal hinter uns zu lassen. Wir kriechen durch Luftschächte, klettern an zerstörten Trägern und Gerüsten entlang und rennen vor den Gewehrkugeln der zahlreichen Soldaten davon, die uns auf Mercers Befehl hin ausschalten sollen.
Über Stock und Stein
Während unserer Flucht treffen wir nicht nur auf einen Verbündeten, der uns mittels Headset durch die Basis führt und uns aus der einen oder anderen brenzligen Situation rettet, sondern lernen im Vorbeigehen auch das wirklich sehr gelungene Fortbewegungssystem des Spiels kennen. Deutlich dynamischer als wir es beispielsweise aus den jüngsten Far-Cry-Ablegern kennen, springen wir aus der Egoperspektive mittels Na'vi-Kraft auf höher gelegene Ebenen, schlittern über den Boden, um sich schließende Tore zu erreichen oder klettern über Hindernisse und an Leitern empor und bewegen uns so äußerst geschmeidig durch die linearen Anfangsareale. Hier erinnert Avatar sogar zeitweise an die wirklich gelungene Steuerung des ersten Dying-Light-Ablegers und lässt uns kleinere Sprung- und Kletterabschnitte erleben.
Später erweitern wir unsere Fähigkeiten auch noch um weitere Bewegungsmuster, wie zum Beispiel den Air-Boost, der es uns ermöglicht, in der Luft durch einen Zusatzsprung noch mehr an Höhe zu gewinnen, oder auch die Sanfte Landung, die auch nach Sprüngen aus größerer Höhe einen kontrollierten Abgang möglich macht. Fertigkeiten wie diese lernen wir von unseren Ahnen, indem wir uns in der freien Welt mit bestimmten blühenden Blumen verbinden. Weitere Skills in den Kategorien Überlebende, Krieger, Jäger und Hersteller schalten wir dagegen über unseren Fähigkeitenbaum durch unseren Levelfortschritt frei. Auch das Schleichen kommt schon früh im Spiel zum Tragen, wenn wir den Blickkegeln der Wachen entgehen und uns geduckt um sie herum bewegen, um unser noch waffenloses Alter-Ego sicher nach draußen zu eskortieren. Endlich in Freiheit liegt es nun an uns, die verschiedenen Stämme der Na'vi bei ihrem Kampf gegen die Himmelsmenschen, wie die RDA vom Naturvolk genannt wird, zu unterstützen und Pandora gemeinsam zu befreien. Dabei müssen wir übrigens nicht die ganze Zeit zu Fuß gehen, sondern haben im Verlauf der Hauptstory außerdem die Möglichkeit, eines der fliegenden Reittiere namens Ikran zu besänftigen und auf dessen Rücken die Spielwelt von oben zu bestaunen.
Willkommen im Dschungel
Nachdem wir die sterile Umgebung der Militärbasis hinter uns gelassen haben, empfängt uns Pandora mit seiner natürlichen Schönheit, die die mit ihren satten Grüntönen und dichtem Pflanzenbewuchs ab der ersten Sekunde wirklich beeindruckend ist. Hier sorgen nicht nur die zahlreichen dschungelartigen hoch in den tiefblauen Himmel aufragenden Farne und Rankpflanzen - von denen einige bei Bedarf auch zum Klettern genutzt werden können - sowie der mit Blättern, Blumen, Büschen, Pilzen und Gräsern bedeckte Boden für eine rundum stimmungsvolle und lebendige Umgebung. Auch die kleinen Insekten, die durch die Luft schwirren, die zahlreichen wilden Tiere, die mal scheu vor uns weg laufen oder sich uns auch in den Weg stellen, und auch die lieblich plätschernden Wasserstellen wie Seen, Flüsse und Bäche, die sich durch die grüne Idylle schlängeln, sorgen von Beginn an für eine unfassbar dichte und greifbare Atmosphäre sowie für eine der schönsten offenen Welten die wir in der letzten Zeit bewundern durften.
Die weitestgehend unberührte Natur wirkt dabei gleichermaßen vertraut und auch fremd, was durch eine gelungene Kombination aus erdenähnlichen Gewächsen sowie fremdartiger Flora und Fauna sehr gut zum Tragen kommt. Auch sonst ist Avatar: Frontiers of Pandora optisch ein echter Leckerbissen und sorgt mit hervorragender Weitsicht, beeindruckendem Lichteinfall und gestochen scharfen Texturen bis hin zum kleinsten Steinchen auf dem Boden immer wieder für offene Münder. Gleiches gilt für Details wie Feuer, Rauch oder Nebel, die schlichtweg großartig aussehen, oder auch für die dynamische und realistische Darstellung der großen und kleinen Pflanzenteile um uns herum, die sich mal sanfter und mal heftiger im Wind bewegen und die Kulisse dadurch noch glaubwürdiger machen. Hinzu kommt ein gelungenes Wettersystem, das uns die Spielwelt nicht nur bei strahlendem Sonnenschein, sondern auch mal im strömenden Tropenregen bewundern lässt, bei dem sich sofort die gesamte Atmosphäre der Umgebung ändert und zum Beispiel auch stimmungsvolle Nebelschwaden aufziehen. Außerdem wartet ein spektakulärer Tag- und Nachtwechsel auf uns, denn bei Dunkelheit kommen die leuchtenden fremdartigen Pflanzen richtig gut zur Geltung und verleihen dem Alienplaneten eine geheimnisvolle Aura. Hier ist es dann allerdings, bei aller optischer Schönheit, nicht immer ganz leicht, sich zu orientieren, da wir von so vielen bunten Lichtquellen umgeben sind, dass wir schnell auch mal gänzlich verloren im wunderschönen Dschungel stehen. Allgemein ist das Finden der Missionsziele oftmals etwas tricky, da die entsprechenden Marker auf der Karte nicht sehr genau sind. Zudem muss jedes mal per Hand die Zielmarkierung nachgesetzt werden, da man die automatische auf dem Kompass des HUD nicht sieht.
Far Cry meets Horizon
Wie Fremdkörper, die von der Umgebung schon fast wieder verschlungen wurden, gliedern sich in die Grüne Hölle außerdem immer wieder Lager, Anlagen und andere Befestigungen der Menschen ein, die für einen gelungenen Kontrast sorgen und zudem zeigen, wie die beiden Welten aufeinander prallen. Dabei handelt es sich oft auch um sogenannte RDA-Einrichtungen, die wir - ganz im Far-Cry-Stil - von Feinden säubern und unter unsere Kontrolle bringen können. Mithilfe unserer Na'vi-Skills lassen sich hierbei auch hilfreiche Objekte wie explosive Fässer aufspüren, die uns das Ausschalten der Feinde erleichtern. Beim Infiltrieren dieser Areale sollten wir auch unbedingt zügig vorgehen, um das Eintreffen von Verstärkungstruppen zu verhindern, denn die Kämpfe sind auch nicht unbedingt im Vorbeigehen zu lösen und durchaus anspruchsvoll. Sobald wir ein solches Gebiet erfolgreich gesäubert haben, steht es, wie beispielsweise auch die Basis, als Schnellreisepunkt zur Verfügung.
Im Gegensatz zu den Hinterlassenschaften der Erdlinge fügen sich die Bauten der Na'vi, zum Beispiel im Hauptquartier des Widerstandes, sichtbar geschmeidiger in ihre Umgebung ein - sie verschmelzen quasi mit der Natur, was die tiefe Verbundenheit des Naturvolks auch optisch sehr schön untermalt. Auch Innen macht die Kommandozentrale der Na'vi wirklich etwas her und wirkt dank dezenter Lichterketten, gemütlicher Sitzkissen und zahlreicher dekorativer Zimmerpflanzen wie ein echtes Zuhause, in das man gerne zurückkehrt. Hier finden wir auch Händler für Waffen, Kleidung und Mods, jede Menge Munition und Ausrüstung sowie diverse Aufzeichnungen und Logs, die uns mehr über die Geschichte verraten. Die unterschiedlichen Bereiche, die auch von NPCs bevölkert sind, wie Küche, Wartung oder Wohnbereich, sehen darüber hinaus auch sehr einladend aus und erinnern ein wenig an die Basis aus Horizon: Forbidden West. Schön ist dabei auch, dass wir hier sehr deutlich die Größe der Na'vi zu spüren bekommen, wenn wir uns bücken müssen, um gewöhnliche von Menschen gemachte Türen durchschreiten zu können. In Gesprächen mit menschlichen Personen blicken wir außerdem stets von oben auf sie herab.
Avatar: Frontiers of Pandora überzeugt aber nicht nur mit der Darstellung seiner Welt, sondern lässt auch deren Bewohner im besten Licht erstrahlen, vor allem in den äußerst hochwertigen Zwischensequenzen. Hier sind es gerade die Gesichtszüge der Na'vi, die richtig gut rüber kommen, und den blauen Aliens einerseits Leben einhauchen, sie im gleichen Atemzug aber auch meist sympathisch und nahbar wirken lassen. Hier spielt die Videospiel-Umsetzung, wie auch die Filme, schon stark mit dem typischen Gut-Böse-Kontrast, denn die Menschen kommen auch im virtuellen Pandora meist nicht wirklich gut weg und liefern natürlich auch einen richtig fiesen ziemlich klischeehaften Gegenspieler, wie man ihn auch in einem Hollywood-Film erwarten würde. Gut getroffen sind beide Seiten aber in jedem Fall, auch wenn man hier jetzt keine extrem vielschichtigen Charaktere erwarten sollte. Ebenfalls richtig gut sehen die Haare der Na'vi aus, die, gerade mit Blick auf die typischen langen Zöpfe, wirklich sehr schön umgesetzt sind, da sich hier einerseits einzelne Strähnen und Dekorationen erkennen lassen, andererseits überzeugt aber auch die realitätsnahe Bewegung der Kopfbehaarung. Ein kleines Manko können die Curscenes allerdings nicht verbergen, und das ist die teilweise schon recht offensichtlich unsaubere Lippensynchonität, sodass sich die Münder gerne mal noch weiter bewegen, wenn die (im Übrigen sehr gelungene) Sprachausgabe schon beendet ist. Soundtechnisch präsentiert sich Avatar: Frontiers of Pandora aber ohnehin auf einem sehr guten Niveau, egal, ob es um die authentischen Naturgeräusche, die wuchtige Soundkulisse der Kämpfe oder die hochwertige Hintergrundmusik geht, die zwar sehr dezent eingesetzt wird, sich mit ihren mystischen fremdartigen Klängen und den teils richtig opulenten Orchesterarrangements aber keinesfalls vor dem Filmscore verstecken muss.
Vielseitige Kämpfe mit dem Besten aus beiden Welten
Da wir als Na'vi natürlich die typischen Fertigkeiten des Naturvolks in unseren Genen haben, andererseits aber von den Menschen zum Kämpfer ausgebildet wurden, sind wir in der Lage, im Kampf auf das Wissen beider Welten zurückzugreifen. So nutzen wir beispielsweise den Bogen als Fernwaffe, für den wir natürlich auch Pfeile herstellen müssen, und können damit nahezu lautlos Feinde aus der Distanz ausschalten oder auf die Jagd gehen. Dabei stehen uns übrigens auch die speziellen Na'vi-Sinne der Aliens zur Verfügung, die dabei helfen, die Umgebung mit ihren Pflanzen und Tieren unter die Lupe zu nehmen und nach brauchbaren Ressourcen jeder Art Ausschau zu halten - sei es zum Pfeilbau oder zur Herstellung von Nahrung. Weiterhin helfen uns die besonderen Sinne des Naturvolks auch im direkten Kampf, indem sie uns die Schwachstellen der Feinde zeigen - ähnlich wie in den Horizon-Spielen. Etwas ungewöhnlich ist die Nutzung der DualSense-Funktionen bei der Umsetzung des Bogenschießens, denn hier drücken wir nicht, wie mittlerweile üblich, gegen den Widerstand der adaptiven Trigger während wir die Sehne spannen. Stattdessen merken wir aber die Anspannung im Controller, wenn selbige gespannt ist und spüren außerdem starke Vibrationen, wenn der Pfeil dann losgeschickt wird. Auch, wenn diese Herangehensweise ungewöhnlich ist, ist der Effekt richtig gut und sorgt für ein sehr gelungenes Feedback. Deutlich weniger außergewöhnlich ist hingegen die Nutzung der Vibrationsfunktionen, um unsere Schritte (zumindest beim Rennen) auf den verschiedenen Untergründen in der Spielwelt fühlbar zu machen - dadurch fühlen wir uns nochmal näher am Geschehen und können noch tiefer in der einnehmenden grünen Idylle versinken.
Da wir aufgrund unserer Ausbildung zudem in der Lage sind, Schusswaffen wie Sturmgewehre und ähnliches zu nutzen, erwartet uns ein besonders vielseitiges Repertoir. Auch hier geht Avatar beim Einsatz des DualSense einen etwas anderen Weg und wählt nur einen sehr geringen Widerstand beim Abzug, dafür lassen sich die einzelnen Schüsse dank perfekt gewählter Vibrationen am Controller sehr intensiv spüren und schaffen so eines der besten und immersivsten Erlebnisse im Bereich klassischer Feuerwaffen, die wir bis dato auf der PS5 geboten bekommen haben. Auch der Rückstoß und die Unruhe der Schießeisen beim Schuss wurden sehr gut eingefangen und vermitteln ein äußerst realistisches Gefühl. Wenn uns die Munition ausgeht oder wir uns in einer guten Position befinden, zum Beispiel nach einem erfolgreichen Anschleichen, können wir außerdem einen wuchtigen Nahkampfangriff nutzen, der gerade aufgrund der Größe der Na'vi alles andere als ineffizient ist. Weiterhin verfügen die Na'vi auch über einen sogenannten Schleuderstock, mit dessen Hilfe Fallen wie Tretminen aus der Ferne platziert werden können, um herannahende Gegner an taktisch wichtigen Stellen aufzuhalten. Die Auswahl an Feinden ist in Pandora auch ziemlich weit gefasst und beinhaltet neben vorwiegend mit Schusswaffen ausgestatteten Menschen und diversen wilden Kreaturen unter anderem auch gepanzerte Mechs und andere Fahrzeuge der RDA, sodass für ausreichend Abwechslung gesorgt ist.
Unterschiedliche Gameplay-Elemente bieten zusätzliche Abwechslung
Ergänzend zu den Kämpfen gehören beispielsweise auch kleinere Hacking-Aufgaben zu unserem Na'vi-Alltag, bei denen wir zunächst mithilfe eines speziellen Geräts, genannt SID, passende Sequenzen an Verteilerkästen einstellen (hier kommen die adaptiven Trigger des Controller sehr schön zur Geltung), und uns dann durch eine Art digitales Labyrinth auf einem Bildschirm bewegen müssen. Crafting-Fans kommen ebenfalls auf ihre Kosten und können beispielsweise an Kochstellen mit ihren gesammelten Zutaten experimentieren, um unterschiedliche Effekte zu erzielen. Dabei hängt die Seltenheit der Kochzutat maßgeblich mit der Dauer und Intensität ihrer Wirkung zusammen. An Herstellungstischen fertigen wir hingegen Ausrüstungsteile und Waffen anhand von gesammelten Rezepten an und können hier außerdem die hierfür benötigten Materialien an unser HUD anheften, um sie gezielt in der offenen Welt zu suchen. Darüber hinaus warten auch Detektivaufgaben auf uns, bei denen wir ein bestimmtes Areal nach Hinweisen absuchen, diese sinnvoll kombinieren und dann beispielsweise weiteren Spuren wie einer Geruchsfährte folgen müssen, um zum gewünschten Ort zu gelangen. Dabei vertrauen wir ebenfalls auf die besonderen Sinne der Na'vi, die uns die wichtigen Interaktionsmöglichkeiten in unserer Umgebung zeigen.
Ein weiteres wichtiges Element in Pandora ist die Jagd, denn so sammeln wir passende Ressourcen zum Kochen oder Herstellen von Ausrüstung. Was uns dabei sehr gut gefallen hat, ist, dass je schonender und gnädiger das Jagen vonstatten geht, umso höher ist auch die Qualität der gewonnen Materialien. Wenn wir also mit wenigen Pfeilen die Schwachstellen eines Tieres treffen, belohnt es uns am Ende mit hochwertigeren Rohstoffen. Feuerwaffen hingegen sind zum Jagen nicht geeignet, da sie das Fleisch des Tieres zerstören. Der Respekt vor dem Leben der Tiere kommt des Weiteren auch beim Umgang der Na'vi mit dem toten Körper zum Tragen, da sie sich bei dem Lebewesen für die erhaltenen Gaben bedanken. Außerdem finden wir in der Welt von Pandora an vielen Stellen kleinere Nebenaufgaben, in denen wir zum Beispiel nach verschwundenen Stammesmitgliedern Ausschau halten oder auch die Absturzstelle eines Helikopters der Menschen untersuchen müssen - diese sorgen für zusätzliche Beschäftigung und sind eine nette Ergänzung zur Hauptgeschichte rund um den Widerstand der Na'vi gegen die Himmelsmenschen.
Fazit
Wer sich auch nur annähernd für das von James Cameron erschaffene Universum interessiert, wird Avatar: Frontiers of Pandora ab der ersten Sekunde lieben. Das Spiel fängt sowohl die Atmosphäre des Alienplaneten als auch dessen Einwohner mit ihrer Naturverbundenheit perfekt ein und ist optisch ein echter Leckerbissen. Die Spielwelt mit ihrer dichten unberührten Dschungel-Idylle ist wirklich wunderschön und lässt uns die Aura der Na'vi und ihrer Kultur in jedem Winkel spüren. Damit das Lizenzspiel seine volle Faszination entfalten kann, sollte man aber eben auch eine gewisse Affinität zum zugrundeliegenden Kanon haben, denn nur so kann man das, was Ubisoft hier geschaffen hat, auch wirklich richtig wertschätzen. Wenn man die großartige Umsetzung der Vorlage einmal außer Acht lässt, bleibt hier zwar immer noch ein mehr als ordentliches Open-World-Monster mit der typischen Ubisoft-Formel bestehen, es ist aber dann am Ende auch "nur" ein weiteres Far Cry mit bunten etwas groß geratenen Menschen, das jetzt keine riesigen Innovationen mitbringt. Die größte Stärke von Avatar: Frontiers of Pandora ist mit Sicherheit der grandiose Fanservice, denn alle Avatar-Fans erhalten hier die Möglichkeit, die stimmungsvolle Welt von Pandora selbst zu erkunden und sich noch näher mit den Na'vi und ihrer Lebensweise auseinanderzusetzen.
- Wunderschöne und authentische Umsetzung von Pandora
- Grafisch auf einem sehr hohen Niveau
- Die Na'vi sind optisch hervorragend getroffen
- Stimmungsvoller Tag-/Nachtwechsel und dynamisches Wetter
- Lebendige Spielwelt mit zahlreichen Tieren, Pflanzen und unterschiedlichen Biomen
- Richtig spaßiges Fortbewegungssystem, u.a. mit Kletterpassagen und spektakulären hohen Sprüngen
- Anspruchsvolle Kämpfe mit ordentlich Wumms
- Sehr gutes Waffenfeedback dank DualSense
- Bei der Jagd wird Respekt vor den Tieren vermittelt
- Sehr typische Gut-/Böse-Story
- Teils unsaubere Lippensynchonität
- Gerade bei Nacht recht schwere Orientierung
- Übersicht auf der Karte nicht optimal
- Einige Kämpfe vom Schwierigkeitsgrad her nah an der Frustgrenze
- Für maximalen Spielspaß sollte man eine Grundaffinität zu Avatar besitzen
Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.