Donkey Kong BananzaDonkey Kong Bananza
Review

Donkey Kong Bananza im Test: Vertikale Abenteuer und zerstörbare Welten

Von Dominik Probst am 14. August 2025. Getestet auf Switch 2. Zum Spiel hier klicken.

Mit Donkey Kong Bananza kehrt einer der bekanntesten Nintendo-Helden auf die Bildfläche zurück und bringt mehr als nur ein vertrautes Gesicht mit. Gemeinsam mit einer jungen Pauline begeben wir uns auf eine Reise durch dichte Dschungel, gefährliche Bergpfade und verborgene Minen. Dabei stoßen wir auf eine Welt, die nicht nur lebendig wirkt, sondern sich auch Stück für Stück in ihre Einzelteile zerlegen lässt. Ob diese Mischung aus klassischem Seriengefühl und neuen Ideen überzeugt, klären wir im Test.

Ein gestohlener Schatz und eine Welt im Ungleichgewicht

Die Geschichte beginnt mit dem Diebstahl der Banandium-Gems, seltener bananenförmiger Kristalle, die sowohl als Energiequelle als auch als Symbol für den Wohlstand des Dschungels gelten. Ihr Verschwinden bringt das fragile Gleichgewicht der Welt ins Wanken, und so machen wir uns gemeinsam mit Donkey Kong und einer jungen Pauline auf den Weg, die Edelsteine zurückzuholen.

Unsere Reise führt uns durch dichte Dschungel, schroffe Bergpfade und tief in ein verzweigtes Netz aus Höhlen und Minen. Besonders die vertikale Struktur der Welt fällt ins Auge. Wir klettern auf luftige Höhen, steigen in enge Schluchten hinab und erkunden Ebenen, die sich organisch zu einem stimmigen Gesamtbild fügen.

Der Lore-Konflikt – ein Platz im Familienalbum

Unter Fans entfacht Donkey Kong Bananza schnell Diskussionen über seine Einordnung in den Serienkanon. Pauline ist hier deutlich jünger als in späteren Spielen, Cranky Kong jedoch schon aktiv an unserer Seite. Für manche ist das der Hinweis auf ein Prequel, für andere ein Zeichen, dass wir uns in einer alternativen Zeitlinie bewegen. Offiziell schweigt Nintendo zu diesem Punkt. Für uns im Spiel hat diese Debatte keine unmittelbare Auswirkung, doch sie verleiht der Erzählung einen zusätzlichen Reiz.

Eine Bühne voller Farben und Klänge

Die Präsentation von Donkey Kong Bananza ist beeindruckend. Jede Region besitzt eine klare visuelle Handschrift. Das satte Grün der Dschungelabschnitte wirkt fast greifbar, während die Erdtöne der Minenabschnitte eine warme, aber zugleich beklemmende Atmosphäre schaffen. Die Lichtsetzung hebt wichtige Punkte hervor und sorgt dafür, dass wir auch in komplexen Arealen die Orientierung behalten.

Das zerstörbare Terrain ist mehr als nur eine optische Spielerei. Holz knarrt und splittert realistisch, Steinblöcke brechen unter der Wucht unserer Schläge, und selbst das Umknicken von Pflanzen wirkt stimmig. All das vermittelt das Gefühl, die Umgebung aktiv zu formen und zu beeinflussen.

Der Soundtrack kombiniert neu arrangierte Klassiker der Donkey-Kong-Reihe mit frischen Kompositionen. Orchestrale Passagen begleiten zentrale Momente, während in ruhigeren Abschnitten leichtere, rhythmusbetonte Stücke dominieren. Dynamische Anpassungen der Musik sorgen dafür, dass sich die Klangkulisse nahtlos an unsere aktuelle Spielsituation anpasst. Soundeffekte wie das Knirschen von Geröll oder das Rascheln von Blättern sind klar abgemischt und tragen spürbar zur Immersion bei. Selbst in intensiven Spielsituationen behalten wir eine klare akustische Orientierung.

Zerstören, verwandeln, entdecken – das Gameplay im Überblick

Donkey Kong Bananza kombiniert klassisches Plattform-Gameplay mit einer hochgradig interaktiven Spielwelt. Das wohl eindrucksvollste Element ist die vollständige Zerstörbarkeit der Umgebung. Wir können Mauern einreißen, Bäume fällen und sogar ganze Areale umgestalten. Dies dient nicht nur der Optik, sondern eröffnet neue Routen, versteckte Räume und alternative Lösungswege.

Bereits in den ersten Minuten, noch bevor wir den Dschungel erreichen, werden wir in einer Mine mit dieser Mechanik vertraut gemacht. Was als kurzes Tutorial gedacht ist, kann schnell ausarten: Ich habe mich dort gut 15 Minuten damit beschäftigt, jedes Stück Fels zu sprengen, anstatt die eigentliche Quest zu verfolgen. Es war der erste Beweis dafür, wie verführerisch dieses System funktioniert.

Ergänzt wird das Repertoire durch tierische Transformationen, die jeweils eigene Fähigkeiten mitbringen. Als Strauß springen wir besonders hoch, als Zebra überwinden wir Hindernisse mit Geschwindigkeit. Diese Formen sind nicht nur Abwechslung, sondern oft auch Schlüssel für versteckte Pfade.

Das vertikale Leveldesign zwingt uns immer wieder dazu, zwischen verschiedenen Ebenen zu wechseln und die Welt von oben wie von unten zu betrachten. Viele Areale lassen sich erst vollständig erkunden, wenn wir kreativ mit der Zerstörung umgehen.

Koop-Modus – gemeinsam durch den Dschungel

Der Koop-Modus kann lokal oder online gespielt werden und bietet eine klare Aufgabenverteilung. Während ein Spieler den Weg freiräumt, kann der andere Gegner bekämpfen, Schalter betätigen oder Sammelobjekte sichern. Diese Zusammenarbeit ist nicht nur praktisch, sondern auch spielmechanisch lohnend, da sich manche Rätsel nur gemeinsam effizient lösen lassen. Kleinere Probleme wie gelegentliche Kameraaussetzer oder Leistungseinbrüche in stark beanspruchten Szenen mindern den Spaß, zerstören ihn jedoch nicht.

Fazit

Donkey Kong Bananza ist ein Paradebeispiel dafür, wie man bekannte Seriencharaktere in ein frisches Umfeld setzen kann, ohne den Kern zu verlieren. Die Mischung aus vertikalem Levelaufbau, kreativer Zerstörung und cleveren Transformationen sorgt dafür, dass sich das Spiel sowohl vertraut als auch neu anfühlt. Audiovisuell beeindruckt es mit Detailverliebtheit und einer stimmigen Gesamtkomposition.

Kleinere technische Schwächen im Koop-Modus und in komplexen Szenen sind vorhanden, treten jedoch gegenüber den Stärken in den Hintergrund. Wer Donkey Kong in einer Mischung aus klassischem Plattformgefühl und moderner Spielweltinteraktivität erleben möchte, findet hier einen würdigen, eigenständigen Serienbeitrag.

Pro:
  • Vollständig zerstörbare und interaktive Spielwelt
  • Abwechslungsreiche vertikale Levelarchitektur
  • Sinnvoll integrierte Transformationen mit spielerischem Mehrwert
  • Detailreiche Grafik und dynamische Beleuchtung
  • Stimmiger Soundtrack mit situativer Anpassung
  • Hoher Wiederspielwert durch alternative Routen und Geheimnisse
  • Koop-Modus mit sinnvoller Aufgabenverteilung
  • Organische Verbindung von Story- und Gameplay-Elementen
Contra:
  • Gelegentliche Framerate-Einbrüche in komplexen Szenen
  • Kamera kann in engen Bereichen unübersichtlich werden
  • Koop-Modus technisch nicht immer stabil
  • Einige Transformationen werden im späteren Spielverlauf seltener genutzt
  • Sammelaufgaben teils repetitiv
  • Keine direkte Hilfefunktion für jüngere Spieler
Story:
4 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Gameplay:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Grafik:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Sound:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Atmosphäre:
5 von 5 BuddiesBuddyBuddyBuddyBuddyBuddy
Unsere Wertung: 9.5 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: Switch 2
Dominik Probst

Dominik Probst

Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.

Schreibe einen Kommentar