

Battlefield 6 im Test: Ist das echte Battlefield-Feeling zurück?
Nach zwei Abstechern in die beiden Weltkriege und einer holprigen Rückkehr zur nahen Zukunft widmet sich die Battlefield-Reihe nun wieder dem, was sie am besten kann, nämlich der Gegenwart. Mit Battlefield 6 kehren moderne Schlachtfelder wie zur Zeit von Teil 3 und 4 zurück und EAs Battlefield-Studios wollen damit an alte Erfolge anknüpfen. Ob dies gelingt, verrät unser Test.
Endlich wieder eine Singleplayer-Kampagne, die den Namen verdient
Anders als Battlefield 1 und V, die auf kurze Kriegsgeschichten statt auf eine zusammenhängende Kampagne setzten, oder 2042, das gar gänzlich auf einen Singleplayer-Modus verzichtete, liefert uns Battlefield 6 endlich wieder eine inszenierte Geschichte, die im Jahr 2028 angesiedelt ist. Die Welt wankt, da der NATO-Generalsekretär ermordet wurde und zwölf Nationen aus dem Militärbündnis ausgetreten sind, da ihnen die Organisation nicht ausreichend Stärke demonstriert. Diese Unsicherheit nutzt das private Militärunternehmen Pax Armata aus, um die NATO von allen Seiten zu attackieren und ihr souveränes Gebiet anzugreifen. Zu den Schauplätzen gehört neben Gibraltar, Kairo oder Turkmenistan zum Beispiel auch das Herz der USA, nämlich New York, und zwar gleich mit mehreren Arealen.
Zum Anfang der Geschichte, die in mehrere Kapitel unterteilt ist, verschlägt es uns ins Jahr 2027 nach Georgien, wo eine eigentlich friedlich geplante Übergabe einer Basis an Pax Armata den Beginn der offenen Konfrontation markiert. So bombardiert die private Militärorganisation aus dem Nichts den Stützpunkt der NATO und zwingt die dort stationierten Soldaten dazu, zur Waffe zu greifen. Die bombastische Inszenierung der Kampagne, die von hochwertigen Sequenzen, aufwendig vertonten Dialogen und ansprechend gestalteten Lagebesprechungen vor jeder Mission durchsetzt ist, kann auf ganzer Linie überzeugen. Die Emotionen sind hervorragend eingefangen und auch die Intensität der Kämpfe wird durch den Aufbau der Kampagne sehr glaubhaft wiedergegeben. Auch konnte uns der ernsthafte und mitunter richtig dramatische Ton der Story überzeugen, der den teilweise völlig unpassenden humoristischen Ansatz des Vorgängers wieder vergessen macht. Schön ist auch, dass die insgesamt weitestgehend linear aufgebaute Kampagne auch im Storymodus genossen werden kann, um sich auf die Geschichte konzentrieren zu können, wenn einem die Kämpfe zu schwierig sind. Mit einem normalen Schwierigkeitsgrad sowie einer Veteranen- und Hardcore-Variante ist aber auch für alle anderen eine passende Einstellung mit dabei. So konnte uns die Inszenierung der Singleplayer-Kampagne insgesamt wirklich überzeugen, auch wenn sie in Sachen Story jetzt sicherlich keinen Innovationspreis gewinnt. Dennoch tut es der Serie sehr gut, dass sie wieder da ist, denn als reinem Multiplayer-Spiel wie beim Vorgänger fehlt Battlefield einfach ein wichtiger Baustein. Die Höhen eines Battlefield 3 erreicht Teil 6 hier aber nicht.
Weiterhin versteht es die Kampagne hervorragend, die Stärken der Reihe kurz und bündig offen zu legen und uns nicht nur in packende Infanteriegefechte zu verwickeln, sondern uns beispielsweise auch das Fahrzeuggameplay näher zu bringen. Auch lernen wir äußerst nützliche Hilfsmittel wie den Lasermarkierer kennen, mit dem wir feindliche Panzer für einen Luftangriff markieren können. Gut gefallen hat uns auch, dass wir in der Kampagne mit eigenem Squad unterwegs sind und den KI-Mitstreitern auch Angriffsbefehle erteilen dürfen. Diese agieren insgesamt auch recht glaubwürdig, ebenso wie die gegnerischen KI-Soldaten, die uns beispielsweise gerne umzingeln oder von unterschiedlichen Ebenen aus in die Mangel nehmen. Den einen oder anderen Aussetzer haben wir hier aber dennoch feststellen können, wenn wir nur wenige Meter neben feindlichen Soldaten standen, und zwar völlig offen, ohne dass uns auch nur ein einziger bemerkt hat. Darüber hinaus erhalten wir während der Kampagne auch schon einen umfassenden Blick auf die großartige Umgebungszerstörung, die nochmal ein ganz neues Level erreicht, von umstürzenden Sendemasten bis hin zu weitreichend zerstörbaren Häusern. Auch Deckungen, hinter denen wir uns in Sicherheit bringen wollen, sind zuweilen deutlich instabiler als sie auf den ersten Blick wirken, was uns immer wieder in brenzlige Situationen bringt und dadurch auch zusätzliches taktisches Vorgehen erfordert. Etwas schade fanden wir hingegen, dass bei Interaktionen mit der Umgebung keine Quicktime-Events oder ähnliches gefordert wurden, sondern wir lediglich einmal auf eine Taste drücken müssen, um beispielsweise einen umgestürzten Träger nach oben zu stemmen.
Optisch ist Battlefield 6 übrigens eine Wucht, was man natürlich gerade während der Kampagne richtig ausladend bewundern kann, da hier ein wenig mehr Zeit für Umgebungsbesichtigung bleibt als im Multiplayer. Egal, ob es um Explosionen, um Rauch und Feuer oder aber um die grandiosen Lichteinfälle geht, als echter Current-Gen-Titel lässt BF6 ordentlich die Muskeln spielen. Auch die Weitsicht oder die Spiegelungen auf Wasser und Metall sehen atemberaubend aus und versetzen uns mitten ins Geschehen. Gleiches gilt für bewegliche Objekte in der Umgebung, von Vegetation, über Stofffetzen bis hin zu wehenden Fahnen, die der Welt zusätzliche Dynamik verleihen. Richtig imposant sind auch die Gefechte in dunkleren Arealen, bei denen wir manchmal nur im Schein unserer Taschenlampe unterwegs sind und dann auch heftig geblendet werden, wenn ein feindliches Licht vor uns auftaucht. Hier wirken dann auch eigentlich dezente Hintergrundbeleuchtungen plötzlich richtig grell, was wirklich gelungen umgesetzt ist. Auch merkt man in diesen Momenten richtig, wie die Orientierung flöten geht und man Freund und Feind nur noch schwer unterscheiden kann. Bei der Schärfe der Texturen waren wir hier und da dagegen etwas negativ überrascht, da sowohl die Strukturen von Oberflächen wie Beton oder Holz als auch die Schriften auf Dokumenten oder Schildern schon recht unscharf daher kommen, wenn man richtig nah davor steht. Außerdem konnten wir beim Überflug mit dem Helikopter einige aufploppende Texturen beobachten, was aber insgesamt im Rahmen war. In den Sequenzen entfaltet Battlefield 6 dann seine volle Grafikpracht und glänzt mit tollen Gesichtsanimationen und cineastischen Szenen, die aus jedem Hollywood-Actionfilm stammen könnten - inklusive spektakulärem Fallschirmsprung.
Hinzu kommt eine eindringliche Soundkulisse, die nicht nur die direkten Waffensounds in unserem engsten Radius wuchtig und intensiv wirken lässt, sondern auch die Schüsse und Einschläge in einiger Entfernung großartig einfängt und somit das räumliche Spielgefühl hervorragend umsetzt. Das Waffenfeedback kann sich ebenfalls sehen lassen und lässt uns die Rückstöße der größeren Kaliber nachempfinden. Die soliden Vibrationen des Xbox-Controllers leisten hier gute Arbeit, die Möglichkeiten des DualSense bleiben auf der Xbox aber natürlich außen vor. Ergänzend zum Ingame-Soundkonzept erwartet uns außerdem wieder ein bombastischer Soundtrack, der in typischer Battlefield-4-Manier moderne Orchesterklänge mit elektronischen Elementen verbindet und damit eine gleichermaßen treibende wie einnehmende Untermalung schafft. Auch hier findet Battlefield 6 also zu alter Stärke zurück.
Große Battlefield-Gefechte auf der ganzen Welt
Herzstück des Shooters ist aber in jedem Fall wieder der Multiplayer, der mit einer Vielzahl an Karten und Spielmodi daherkommt. Insgesamt warten in Battlefield 6 neun verschiedene Maps auf uns, die sich über den ganzen Globus erstrecken.
So finden wir uns in Belagerung von Kairo am Stadtrand der afrikanischen Metropole wieder. In den engen und verwinkelten Gassen der Stadt warten heftige Häuserkämpfe auf uns, außerdem sorgen mehrere Ebenen immer wieder dafür, dass wir von Feinden von oben angegriffen werden. Aber auch die zahlreichen Nischen, Kreuzungen und Häusereingänge machen diese Map sehr unübersichtlich und gefährlich, sodass wir ständig in Habacht-Haltung sind. Auch das ägyptische Flair ist dabei sehr gut getroffen, gerade im Hinblick auf die Architektur, die Vegetation oder auch die Überbleibsel der kulturellen Einrichtungen, die wir im vorbeigehen zu Gesicht bekommen. Außerdem ist die Atmosphäre des Krieges hervorragend getroffen, wenn wir zwischen zu großen Teilen ausgehöhlten Ruinen, verbrannten Autos oder eingestürzten Fassaden Deckung suchen.
Die Karte Neu-Sobek entführt uns ebenfalls nach Kairo, hier sind wir allerdings nicht im dicht besiedelten Gebiet unterwegs, sondern am Rand zur Wüste, sodass es bei dieser Map sehr viel offener zugeht. Im Hintergrund erkennen wir die berühmten Pyramiden und müssen stets auf die weitläufigen Sanddünen achten, wo Sniper nur darauf warten, uns auszuschalten, sobald wir den Schutz der größtenteils zerstörten Hochhausruinen hinter uns lassen. Auch hier warten in den offenen Stockwerken der vom Krieg gebeutelten Gebäude tödliche Gefahren auf uns. Hinzu kommen verlassene Baustellenareale, Container oder riesige Betonrohre, die zusätzliche Deckung bieten. Im Gegensatz zur anderen Kairo-Map, wo man sich weitestgehend von Hauswand zu Hauswand vorarbeitet, muss man hier größere Teile der Umgebung im Blick behalten und auch vermehrt mit Fahrzeugen auseinander setzen. Beide Ägypten-Karten können aber definitiv sowohl spielerisch als auch optisch überzeugen.
Ebenfalls mit zwei Karten vertreten ist die US-Metropole New York City. So kämpfen wir uns auf der Map Empire State durch das von einem Raketenangriff stark verwüstete Brooklyn. Zwischen gläsernen Hochhausfassaden, von denen wir einige auch von Innen zu sehen bekommen, toben hier intensive Kämpfe um eine der größten Städte der Welt. Dabei ist die besondere Stimmung von Brooklyn mit seinem Kontrast aus moderner und klassischer Architektur mit typischen Backsteinbauten sehr gut getroffen. Auch Cafés, Museen, Parkanlagen oder mit Graffitis verzierte Basketballcourts gehören zu den Schauplätzen dieser Map, ebenso wie berühmte Bauwerke wie die Brooklyn Bridge. Von der Stimmung her ist Empire State sicherlich eine der sehenswertesten Karten in Battlefield 6, nicht zuletzt auch aufgrund der beeindruckenden Aussicht auf die Skyline von Manhattan im Hintergrund, von der ebenfalls dicke Rauchschwaden aufsteigen.
Etwas offener wird es auf der Map Manhattan Bridge, wo die Straßen Brooklyns etwas breiter werden und wir auch in weitläufigeren Parks unterwegs sind. Hier wirkt die Umgebung eher geschäftlich, sodass wir vermehrt auf große Bürogebäude sowie langgezogene Bauten im industriellen Stil treffen. Außerdem bewegen wir uns hier auch häufig über die Flachdächer der Stadt oder im Bereich der U-Bahn, was andere taktische Vorgehensweisen ermöglicht, als auf der Empire State Map. Von der Stimmung her wirkt die Umgebung in Empire State urbaner, Manhattan Bridge ist dagegen deutlich kühler und dadurch auch distanizerter. So trauert man auf der Empire State Karte dem ursprünglichen Zustand der Stadt schon ein wenig hinterher, was bei Manhattan Bridge eher weniger der Fall ist.
Eine in zahlreichen Shootern bereits bedachte Region ist Gibraltar. Auch Battlefield 6 lässt uns auf der Karte Iberische Offensive die strategisch wichtige Stellung bereisen und verteidigen. In der Oberstadt dürfen wir die Architekturen des Mittelmeerraums bestaunen, zumindest das, was davon übrig ist. Sandsteinbauten und kleine verwinkelte Straßen prägen das Stadtbild und geben viele taktische Möglichkeiten. Hinzu kommen stark bewaldete und von Felsen gesäumte Gebiete am Rand der Karte und auch die bekannten Geschütze, die teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert stammen, sind Teil der Map. Für eine besonders drückende Atmosphäre sorgen darüber hinaus die großen brennenden Waldflächen und Festungsmauern im Hintergrund, wo auch immer wieder Raketeneinschläge beobachtet werden können. Die Gibraltar-Karte ist gerade von der Stimmung her sehr intensiv und gehörte bei uns definitiv zu den Favoriten.
Auch die Saints Quarter Map spielt in Gibraltar, versetzt uns allerdings mitten in die wirklich wunderschön gestaltete Stadt. Wären die Gefechte nicht, könnte man sich hier zwischen den hoch aufragenden mediterranen Gebäuden mit ihren Bogenverzierungen, ihren Balkonen sowie ihren unzähligen dekorativen Brunnen, Grünpflanzen und Blumen entspannt auf einer der Bänke niederlassen und den Urlaub genießen. Stattdessen warten die wohl temporeichsten und hektischsten Kämpfe des Spiels auf uns. Die extrem schmalen und verschlungenen Gassen, die durch zahlreiche Treppen, Balkone und Hauseingänge noch unübersichtlicher werden, garantieren packende Gefechte auf engstem Raum, bei denen es sehr stark auf unsere Reaktionsfähigkeit ankommt. Optisch ein echter Hingucker, der Stress des stark begrenzten Raums dürfte hingegen nicht jedem liegen, da wir hier schon starke Call of Duty-Vibes hatten.
Ebenfalls äußerst sehenswert ist die Liberation Peak-Karte, die uns im schneebedeckten Pamir-Gebirge kämpfen lässt. Hier sind es vor allem der vertikale Aufbau sowie die teilweise schlechte Übersicht über die Umgebung, trotz beeindruckender Weitsicht auf die Berge, die den Reiz der Map ausmachen. So verlieren wir zwischen den teilweise sehr hoch aufragenden Felsen schnell den Überblick und laufen Gefahr, in einen verschanzten Gegner hinein zu laufen. Weitläufigere Flächen, wie zum Beispiel eine für den Bergbau genutzte Ebene, sind dagegen ein gefundenes Fressen für Sniper, die uns auflauern wollen. Einige wenige allein stehende Häuser geben der Map eine weitere Note, sind hier aber im Vergleich zu den echten Städte-Karten nur eine kleine Randnotiz. Liberation Peak punktet ganz klar mit seinem vielschichtigen und abwechslungsreichen Gameplay, da uns die Umgebung einiges abverlangt.
Die Map Mirak-Tal wiederum ist in Tadschikistan angesiedelt. Die Region am Flussufer sieht extrem stark nach Kriegsgebiet aus, da hier gefühlt kein Stein mehr auf dem anderen sitzt. So arbeiten wir uns durch schlammigen Boden vorbei an Häusern und Infrastruktur, die gänzlich dem Erdboden gleich gemacht wurde. Einige halb zerstörte Gerippe von Wohnhäusern oder auch verlassene Baustellen mit halb fertiggestellten Gebäudekomplexen säumen den matschigen Weg, ebenso wie Container, Baumaterialien oder riesige Betonrohre. Dabei ist gerade die riesige Baustelle mit dem unfertigen Gebäude spielerisch äußerst sehenswert, da hier auf mehreren Ebenen bis hinunter in den Keller gekämpft wird. Darüber hinaus verfügt die Map auch über Schützengräben, die nochmal ein anderes Vorgehen ermöglichen. Am Ende der Map warten dann tatsächlich auch noch einige grüne Grasflächen und ein weitestgehend unversehrtes Dörfchen, die das apokalyptische Szenario ein wenig auflockern. Das Mirak-Tal ist in jedem Fall der düsterste Schauplatz des Shooters und lenkt uns nur wenig mit landschaftlicher Schönheit ab.
Optisch richtig spektakulär präsentiert sich dagegen die Karte Operation Firestorm, die eine riesige Ölraffinerie in Turkmenistan als Kriegsschauplatz mitbringt. Während an den Rändern der Map neben den Ausläufern der Ölpipeline auch kleine, flache Bürogebäude auf uns warten, erhebt sich im Zentrum die imposante Raffinerieanlage in den Himmel. Hier führen Treppen und Leitern aus Stahl auf viele verschiedene Ebenen und Gerüste, sodass Scharfschützen zahlreiche Plätze für ein ungestörtes Vorgehen finden dürften. Der riesige Koloss im Herz der Karte zieht aber auf jeden Fall sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Die Gefechte finden in Fabrikhallen, auf Stahlträgern oder auch rund um die riesigen Schornsteine statt, die den Himmel stetig mit Feuer und dichtem schwarzen Rauch verdecken. Vom Spielerlebnis her und auch optisch gehört die Raffinerie auf jeden Fall auch zu unseren Top 3 der neuen Maps.
Insgesamt haben uns die Karten von Battlefield 6 richtig gut gefallen, da sie eine große Bandbreite an Szenarien und damit auch unterschiedliche Spielstile bedienen. Auch die Auswahl an Schauplätzen ist gut gelungen, die Doppelbelegung von drei Orten hätte es für uns hingegen jetzt nicht unbedingt gebraucht. Drei komplett neue zusätzliche Areale wären sicherlich noch etwas spannender gewesen. Außerdem ist es schon etwas schade, dass man die Skyline von Manhattan nur aus der Ferne betrachten kann. Gefechte zwischen den berühmten Wolkenkratzern von New Yorks wichtigstem Stadtteil hätten uns definitiv gefallen. Dennoch sind wir mit der Umsetzung der Maps und den damit verbundenen vielseitigen Spielerlebnissen absolut zufrieden.
Klassiker, Comebacks und neue Spielvarianten
Ergänzend zur gelungenen Auswahl an Karten hält Battlefield 6 auch einen Vielzahl an Spielmodi bereit. Hierzu gehören natürlich altbekannte Varianten wie die klassische Eroberung, bei der es darum geht, Kommandoposten unter die eigene Kontrolle zu bringen, diese zu halten und dadurch die Ressourcen des Gegners nach und nach aufzubrauchen. Hier erwartet uns also das klassische Battlefield-Erlebnis auf großen Karten mit Infanterie, Fahrzeugen und Fluggeräten. Auch die Vorherrschaft ist natürlich wieder mit dabei, die im Prinzip eine kleine Version der Eroberung darstellt auf kleineren Kartenabschnitten und ausschließlich mit Infanterie. Weitere Klassiker sind Team Deatchmatch und Squad Deatchmatch, wo es schlicht um das Ausschalten der Gegner geht, entweder im Kampf zweier Teams und vier rivalisierender Einsatzgruppen.
Bei King of the Hill, das auch auf kleineren Karten stattfindet, müssen nacheinander vorgegebene Einsatzziele erobert und dann für eine bestimmte Zeit gehalten werden. Da die neuen Ziele jeweils erst sichtbar werden, wenn das alte erfolgreich verteidigt wurde, besitzt dieser Modus eine ganz eigene Dynamik. Bei Rush geht es hingegen darum, sich nach und nach durch feindliche Sektoren zu arbeiten, in denen jeweils eine gewisse Anzahl an Zielen wie zum Beispiel Funktürmen zerstört werden müssen, um weiter vorzurücken. Die Angreifer verfügen dabei über begrenzte Ressourcen, was die Spannung zusätzlich erhöht.
Eskalation ist ein neuer Modus in Battlefield 6. Hier ist es unsere Aufgabe, die Mehrheit von anfänglich sieben Kontrollpunkten so lange zu halten, bis unser entsprechender Balken vollständig geladen ist. Auf diese Weise erobern wir neues Territorium. Das Team, dem das ganze drei Mal gelingt, gewinnt die Runde. Als besonderer Twist wird nach jeder Territoriumseroberung ein Kontrollpunkt gestrichen, wodurch es immer anspruchsvoller wird, die Mehrheit zu halten, da sich die Kämpfe auf immer engeren Raum verlagern. Eskalation hat also gewisse Battle-Royale-Vibes und überzeugt mit seinen groß angelegten Schlachten auf ganzer Linie. Mit Durchbruch kehrt außerdem ein beliebter Modus aus den Weltkriegsablegern Battlefield 1 und V zurück. Hier kämpfen wir an einer beweglichen Frontlinie und müssen als Angreifer mit begrenzten Ressourcen versuchen, nacheinander drei Sektoren einzunehmen. Dies gelingt, indem wir die angezeigten Ziele in jedem Sektor unter unsere Kontrolle bringen und auf diese Weise Abschnitt für Abschnitt vorrücken.
Die Auswahl an Spielvarianten hat uns sehr gut gefallen, gerade der neue Modus Eskalation ist definitiv mal was anderes und eine gelungene Abwechslung zur klassischen Eroberung. Die Rückkehr von Durchbruch hat uns ebenfalls überzeugt, denn der ursprünglich in Battlefield 1 eingeführte Modus funktioniert auf den Karten von BF 6 ebenfalls hervorragend. Wer es ausgefallener mag und zum Beispiel eine Eroberung im Hardcore-Modus, mit eingeschränktem HUD und begrenzten Waffen, oder den Durchbruch-Modus ausschließlich mit Infanterie erleben möchte, findet solche und ähnliche Erlebnisse bei Battlefield Portal. Hier warten erneut vielfältige von der Community erstellte Inhalte darauf, von uns ausprobiert zu werden. Wer möchte, kann sich auch selbst im Portal Builder Tool austoben und eigene Spielerlebnisse mit individuellen Regeln oder auch mit Bots erschaffen.
Oldschool-Klassen 2.0
Mit Battlefield 6 kehrt man zu einem klassischen Klassensystem zurück, nachdem man beim Vorgänger mit den Spezialisten noch etwas experimentierfreudiger unterwegs war. Die vier Klassenidentitäten sind auf bestimmte Waffen spezialisiert und bringen individuelle Gagdets mit. So ist der Assault ein typischer Frontsoldat, der mit einer zweiten Hauptwaffe ausgestattet werden kann und vorne den Weg frei macht, beispielsweise mit Granatwerfern oder Blendgranaten. Wenn es darum geht, feindliche Fahrzeuge unschädlich zu machen, ist dagegen die Engineer-Klasse die richtige Wahl. Sie verfügt über das nötige Equipment wie Raketen und Minen, um feindliche Panzer, Flugzeuge oder Helikopter unschädlich zu machen und ist außerdem in der Lage, eigene Fahrzeuge zu reparieren. Die Support-Klasse ist wiederum für die Versorgung der Truppe zuständig, egal, ob es um Munition und Waffen geht oder, ob Verletzte geheilt oder aus der Gefahrenzone gebracht werden sollen. Der Recon hingegen kümmert sich um die Aufklärung und das Ausschalten von Feinden aus der Distanz. Seine wichtigsten Werkzeuge sind Drohnen zum Auskundschaften und Markieren sowie ein Scharfschützengewehr für Kills aus großer Entfernung.
Schön ist, dass trotz der genannten Spezifikationen jede Klasse jede Waffe nutzen kann. Die klassenspezifischen Waffen sind aber effektiver, wenn sie auch von der dafür vorgesehenen Klasse verwendet werden. Dennoch ist man so in der Lage, sich seinen eigenen Lieblingssoldaten zusammen zu stellen und ist nicht dazu verdonnert, einen Klassentypen zu spielen, den man nicht mag, nur aufgrund einer speziellen Waffe. Wenn wir die einzelnen Klassen spielen und auch entsprechende Herausforderungen erledigen, steigen wir im Rang auf und schalten nach und nach neue Fähigkeiten, Waffen und Gadgets frei. Jede Waffe lässt sich darüber hinaus mit Zubehör verbessern oder modifizieren, wenn wir das Waffenlevel durch stetige Nutzung erhöhen. Insgesamt fühlen sich das Klassensystem und auch der damit verbundene Fortschritt sehr belohnend an, da wir eben die Klassentypen und Waffen verbessern, die wir auch tatsächlich spielen. Die Option, bei Bedarf auch über die Klassengrenzen hinaus Waffentypen nutzen zu können, sorgt zudem für maximale Freiheit. Wer sicher gehen möchte, nur auf Spieler in der klassischen Klassenkonfiguration zu treffen, findet in der Serverauswahl übrigens auch Spielvarianten mit Waffenbegrenzung, bei denen nur die klassentypische Ausrüstung erlaubt ist.
Fazit
Nachdem mich die letzten beiden Serienteile Battlefield V und Battlefield 2042 aus unterschiedlichen Gründen nicht überzeugen konnten, kehrt Battlefield 6 zu den großen Stärken der Reihe zurück. Auch, wenn die Ursprünge im Zweiten Weltkrieg liegen, war es doch schon immer die Moderne, die die Reihe am besten beherrscht hat und so ist es auch mit BF 6. Die Kampagne ist ein Aspekt, der mir im Vorgänger extrem gefehlt hat und auch die Kriegsgeschichten von BF 1 und BF V konnten für mich eine vollwertige Geschichte nicht wirklich ersetzen. Daher ist es schön, dass der neuste Ableger endlich wieder eine aufwendig inszenierte Story mitbringt, die jetzt vielleicht nicht die innovativste ist, dafür aber mit Bombast, Emotion und tollen Sequenzen punkten kann. Abseits der Kampagne bietet uns BF 6 eine gelungene Auswahl an Maps für den Multiplayer, von kompakten Karten wie Empire State bis hin zu richtig großen Arealen wie Mirak-Tal. Gerade die US-Karten und Gibraltar haben mir dabei richtig gut gefallen, ebenso wie die spektakuläre Ölraffinerie. Dass bei nur neun Schauplätzen mehrere doppelt besetzt waren, fand ich hingegen etwas schade. Bei den Modi vereint Battlefield 6 Klassiker wie die Eroberung, mit beliebten Spielvarianten der jüngeren Vergangenheit wie Durchbruch und Rush. Hinzu kommt mit Eskalation ein neuer äußerst sehenswerter Modus, der sich wie eine modernere Variante von Eroberung mit Battle-Royale-Einflüssen spielt. Dass es Battlefield 6 außerdem geschafft hat, zum klassischen Klassensystem zurückzukehren und gleichzeitig sinnvolle Neuerungen wie die freie Waffenwahl einzuführen, rundet das Spielerlebnis ab und macht es für mich zu einem der besten Battlefields der gesamten Reihe.
- Hochwertig inszenierte Kampagne
- Insgesamt tolle grafische Präsentation, gerade in den Sequenzen
- Gute Auswahl an Maps und Schauplätzen
- Gerade New York, Gibraltar und die Ölraffinerie sind äußerst sehenswert
- Gelungenes Waffenfeedback und umfassende Zerstörung
- Modi vereinen Klassiker und neuere Spielvarianten
- Eskalation als überzeugender neuer Modus für die großen Karten
- Klassisches Klassensystem mit freier Waffenwahl
- Sehr kurze Ladezeiten
- Story gewinnt keinen Innovationspreis
- Auf der Series S sichtbar aufploppende Texturen, zum Beispiel beim Hubschrauberflug
- Mehrere Schauplätze doppelt besetzt
- Hin und wieder KI-Aussetzer
- Teilweise deutlich körnige Texturen, wenn man beispielsweise nah an Schilder geht


Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.