Grim TrialsGrim Trials
Preview

Grim Trials im Vorab-Test: Unsere ersten Eindrücke

Von Felix Mager am 18. September 2025. Getestet auf PC. Zum Spiel hier klicken.

Wir haben uns die aktuelle Demo-Version von Grim Trials angeschaut, einem Action-Roguelite, das uns in die Rolle einer frisch rekrutierten Totengöttin schickt. Auf dem Papier klingt das nach einem spannenden Mix: Crafting mit Minigame, schwere Kämpfe, eine düstere Metal-Atmosphäre und jede Menge Anpassungen für Waffen und Skills. Doch wie fühlt es sich in der Praxis an? Wir werfen einen Blick auf das, was schon jetzt funktioniert und was dringend noch Feinschliff braucht.

Die Idee hinter Grim Trials

Grim Trials will mehr sein als ein weiteres Roguelite. Statt nur Arena-Kämpfe aneinanderzureihen, setzt das Spiel auf eine Mischung aus Action, Rollenspiel und Crafting. Wir spielen Avelin, die nach ihrem frühen Tod zur Reaperin ausgebildet wird. Sie kämpft sich durch endlose Hex-Felder voller Monster, Fallen und Bosse, sammelt Materialien, craftet neue Ausrüstung und kehrt nach jeder Niederlage in die Academy zurück – ein Hub-Bereich, in dem wir Mentoren treffen, Beziehungen knüpfen und Quests annehmen können.

Kern des Spiels ist der duale Kampf mit Sense und Armbrust. Beides kann gleichzeitig eingesetzt werden und cleveres Kombinieren wird belohnt. Zusätzlich gibt es ein rudimentäres Skillsystem mit eher einfachen Boni, zufällige Blessings währenddessen und die Möglichkeit, eigene Waffen über Crafting stark zu individualisieren. Alles klingt nach einem soliden Fundament für ein intensives Roguelite, doch die Realität der Demo ist noch etwas holprig.

Crafting mit Minigame – wirklich gelungen

Eines der Highlights der Demo ist das Crafting. Anders als in vielen anderen Spielen läuft das nicht über simple Menüs. Stattdessen müssen wir in einem kleinen Minigame Kreise treffen. Je besser wir das machen, desto höher die Qualität des Items. Schaffen wir es perfekt, entstehen Mastercrafted-Waffen oder Tränke mit starken Boni. Besonders nett: Beim Herstellen von Heiltränken kann man bei perfektem Timing gleich die doppelte Menge erhalten. Das sorgt dafür, dass Crafting nicht nur eine Nebensache ist, sondern aktiv ins Gameplay eingreift und Spieler-Skill belohnt.

7_min.webp8_min.webp9_min.webp
10_min.webp15_min.webp

Kämpfe: Anspruchsvoll oder einfach frustrierend?

Das größte Problem von Grim Trials in der aktuellen Demo ist das Gameplay im Kampf. Schon die ersten Begegnungen wirken unnötig hart. Drei Froschgegner gleichzeitig, die pausenlos anspringen, kombiniert mit einem Elite-Gegner – das führt dazu, dass man fast ausschließlich mit Ausweichen beschäftigt ist. Angreifen kommt dabei viel zu kurz, und die Kämpfe fühlen sich dadurch schnell unbefriedigend an. Hinzu kommt, dass das System gnadenlos ist. Jeder Treffer zieht gleich ein ganzes Leben ab, Heiltränke sind zwar vorhanden, aber sehr begrenzt. Fehler werden kaum verziehen, und wer Pech mit Gegner-Kombinationen hat, findet sich schon früh in Sackgassen wieder. Roguelites leben zwar von der Herausforderung, doch Grim Trials wirkt momentan eher unausbalanciert als spannend.

14_min.webp17_min.webp16_min.webp

Skills und Boni – viel Luft nach oben

Ein weiteres Feld mit Potenzial ist das Skillsystem. Der große Skillbaum wirkt zunächst interessant, doch viele der Boni fühlen sich langweilig an. Mehr Nahkampfschaden, höhere Critchance oder ähnliche Standardwerte sind wenig inspirierend, gerade in einem Genre, das von verrückten Synergien und coolen Builds lebt. Die wenigen Highlights – etwa ein Bonus, der Projektile aufspaltet – zeigen, wie viel Spaß darin stecken könnte. Genau davon braucht es aber deutlich mehr, um das Spiel langfristig interessant zu machen.

Auch die Blessings, die man während eines Runs findet, könnten abwechslungsreicher gestaltet sein. Statt bloßer Stat-Buffs wären Effekte wie besondere Attacken, neue Bewegungsoptionen oder synergetische Buffs spannender. Gerade im Roguelite-Bereich erwarten Spieler kreative Ideen, die sich stark auf den Spielstil auswirken.

Trotz der spielerischen Schwächen hat Grim Trials schon jetzt eine klare Identität. Das Setting in der Academy als Trainingsplatz für Reaper wirkt originell. Die düstere Heavy-Metal-Atmosphäre passt gut, auch wenn das audiovisuelle Erlebnis noch Feinschliff vertragen könnte.

6_min.webp11_min.webp12_min.webp13_min.webp

Zwischenfazit zur Demo

Grim Trials hat zwar Potenzial, muss dieses aber noch richtig ausschöpfen. Das Crafting ist ein Pluspunkt und wirkt erfrischend. Gleichzeitig sind Kämpfe und Skills derzeit die größten Baustellen. Die Balance ist unausgereift, viele Boni langweilen eher, und das Kampfsystem sorgt oft für Frust statt für Flow, da es sich noch etwas hakelig anfühlt.

Wenn die Entwickler das Gameplay geschmeidiger machen, mehr kreative Skills und Blessings einbauen und die Schwierigkeit besser austarieren, könnte Grim Trials zu einem spannenden Roguelite werden. Noch ist es aber ein weiter Weg – die Demo zeigt eher, was möglich wäre, als dass sie schon überzeugt.

Spiel getestet auf: PC
Felix Mager

Felix Mager

Leidenschaftlicher Gamer mit Vorliebe für gute Soundtracks. World of Warcraft Veteran seit 2007 und großer Fan von Simulatoren, 4X- und Strategiespielen. Mit über 1200 Stunden Spielzeit ist Civilization der Vorreiter meiner Steambibliothek. Außerdem interessieren mich gute Rollenspiele und Shooter wie Assasin's Creed und Far Cry, bei denen ich kaum einen Teil der beiden Reihen ausgelassen habe.

Schreibe einen Kommentar