House Fighters: Total MessHouse Fighters: Total Mess
Review

House Fighters: Total Mess im Test: Dogfights zwischen Küche und Kinderzimmer

Von Alex Jung am 25. November 2025. Getestet auf PS5. Zum Spiel hier klicken.

In House Fighters: Total Mess erfüllt sich für den einen oder anderen junggebliebenen Zocker sicherlich ein Kindheitstraum. Wer ist schließlich nicht irgendwann in seiner frühen Jugend mit Modellflugzeugen durch das Elternhaus gedüst und hat sich spannende Luftkämpfe mit allerhand Bösewichtern geliefert. Genau hier setzt der Arcade-Shooter des Entwicklers Revulo Games an. An Bord eines wendigen Flugzeuges liefern wir uns spannende Gefechte, bekämpfen Bodenziele und versuchen, einen bösartigen Masterplan zu vereiteln. Ob House Fighters: Total Mess auch abseits des nostalgischen Feelings überzeugen kann, klären wir für euch im Test.

Luftschlacht ums Wohnzimmer

Die Story von House Fighters: Total Mess ist schnell erzählt. Fliegerass Lieutenant Green kehrt im Tutorial just dann zur heimischen Basis im Kinderzimmer zurück, als ein Angriff feindlicher Einheiten im Gange ist. Natürlich setzt Green alles daran, den bösen Angreifer Baron von Spielzeug zu vertreiben, was ihm schließlich gelingt. Fortan dient der kleine, aus Karton gefertigte Flughafen als Ausgangsbasis für unsere Abenteuer. Vom Kinderzimmer aus durchfliegen wir das durchaus geräumige Haus, welches wohl gerade in Teilen renoviert wird.

Neben feindlichen Fliegern und Flakstellungen begegnen wir aber auch verbündeten Spielzeugen, denen wir unter die Arme greifen sollen. Da vermisst etwa ein schwer beschädigter Roboter seine Partnerin oder ein Dinosaurier seinen besten Freund. Ehrensache, dass wir tätig werden und die vermissten Personen aus den Klauen der Feinde entreißen möchten. Gemäß der eher spielerischen Ausrichtung sind die grundsätzliche Story und die Dialoge sehr seicht gehalten und orientieren sich eher an einer jüngeren Zielgruppe. Spitze Bemerkungen oder eine Portion Selbstironie wie beispielsweise in Eldrador Creatures Shadowfall sollte man hier also nicht erwarten. Das geht soweit in Ordnung, da die Handlung letztlich nur den Rahmen für die zahlreichen Missionen bietet.

Sie fürchten weder Schrank noch Stuhl

Grundsätzlich läuft die Story linear ab, wobei wir oftmals zwischen zwei Missionen wählen dürfen. Um das Ende zu erreichen, ist jedoch das Absolvieren aller Aufträge zwingend erforderlich. Die Missionen bieten typische Luftkampf-Standardkost, wechseln sich aber immer etwas ab. Neben klassischen Gefechten gegen mehrere Flieger gilt es, Bomben auf Bodenziele zu werfen. Manche Bossgegner verlangen sogar eine bestimmte Taktik, die allerdings nie überbordend ausfällt. Die großen Brocken definieren sich ohnehin eher über ihren massiven Lebensbalken als über ausgeklügelte Kampfstrategien.

Neben unserem Hauptgeschütz, das unter Dauerfeuer überhitzen kann, dürfen wir weitere Power Ups aufsammeln. Dies sind neben Bomben und Raketen auch noch Nägel, die besonders viel Schaden bei Gegnern anrichten, dafür jedoch keine automatische Zielerfassung aufweisen. Grundsätzlich zeigt sich das Spiel sehr zugänglich, denn um Gegner zu treffen reicht es, sie ungefähr ins Fadenkreuz zu kriegen. Sonderlich intelligent stellen sich die gegnerischen Fliegerasse ohnehin nicht an. Prinzipiell kennen sie nur den geraden Anflug auf uns, wobei wir schon ordentlich Schaden nehmen, wenn wir nicht ausweichen. Eine größere Herausforderung erreicht das Spiel dadurch, dass wir stets in Unterzahl agieren. Wingmen, die uns unterstützen könnten, suchen wir leider vergeblich. Dafür finden wir immerhin öfters Reparaturkits in Form von Klebstofftuben, die unser beschädigtes Flugzeug wieder reparieren.

Stürzen wir doch einmal ab, so bietet das Spiel ein rudimentäres Checkpoint-System. Da die Missionen selten sonderlich lange ausfallen, hält sich der Frust in Grenzen. Ebenfalls sehr simpel gelöst sind Kollisionen mit der Umgebung. Da wir lediglich innerhalb des Hauses und der einzelnen Zimmer unterwegs sind, ist manövrieren manchmal gar nicht so einfach, auch wenn die Steuerung sehr schlicht ausfällt. Kollidieren wir doch einmal mit einer Wand oder einem Umgebungsobjekt, so erhalten wir Schaden. Wir können immerhin recht leicht auf der Stelle wenden, um die Folgeschäden möglichst gering zu halten. Um einen Strömungsabriss bei niedrigen Geschwindigkeiten brauchen wir uns also nicht zu sorgen.

Topf Gun: Maverick

Grafisch orientiert sich House Fighters: Total Mess ganz klar an den erfolgreichen Toy-Story-Animationsfilmen. Wir fühlen uns also permanent, als würden wir gerade in einem solchen Film unsere Runden drehen. Da unser Flugzeug nur Modellbaugröße aufweist, entsteht ein schöner Micro-Machines-Effekt, während wir die unterschiedlichen Räume unter die Lupe nehmen. Je nach Mission besuchen wir unterschiedliche Örtlichkeiten wie etwa die Garage, das Wohnzimmer oder die Küche. Für den aktuellen Auftrag nicht relevante Räume bleiben verschlossen, wodurch man sich nicht so leicht verfliegen kann.

Da wir uns stets nur im gleichen Haus aufhalten, fehlt hier jedoch optisch etwas die Abwechslung, auch wenn die Räume stimmungsvoll gestaltet sind. Zusätzliche Hindernisse wie etwa die Luftströme von Klimaanlagen und Ventilatoren sorgen für ein wenig Würze beim Manövrieren. Zwar begegnen uns keine Menschen, dafür aber viel anderes Spielzeug wie kleine Klemmbaustein-Handwerker, Spielzeugsoldaten oder RC-Autos. Überall lassen sich zudem kleine Bären beobachten, die etwa tanzen oder in den unmöglichsten Orten Sit-ups praktizieren, was für zusätzliche Auflockerung des eher ruhigen Szenarios gut ist.

Bär Force One

Neben dem simplen Erfüllen von Missionen beinhaltet House Fighters: Total Mess noch einige weitere Optionen. Bei fast allen Einsätzen gibt es nämlich optionale Gegenstände, die wir einsammeln können. Teils recht gut versteckt, schalten wir so andere Lackierungsmuster oder Sticker für unsere Jagdmaschine frei. Es lohnt sich also definitiv, die Umgebung vollständig abzusuchen. Ebenfalls erspielbar sind drei verschiedene, passive Boni. So regenerieren wir mehr Lebensenergie, können schneller fliegen oder erhalten keinen Schaden, wenn wir doch einmal mit der Umgebung kollidieren.

Und dann bietet House Fighters: Total Mess noch weitere Flugzeuge, die wir freischalten können. Prinzipiell lässt sich das Spiel gänzlich mit der Standard-Maschine bestreiten, doch spätere Flugzeuge bis hin zum futuristischen Prototypen haben deutlich bessere Flugleistungen und machen uns das Leben daher einfacher. Schön ist, dass wir für jedes Flugzeug ein eigenes Design abspeichern können, sodass man hier fleißig herumexperimentieren kann.

Einsatz für Quax, den Bruchpiloten

House Fighters: Total Mess verfügt wie bereits erwähnt über eine sehr knuffige Grafik, die zudem stets zu 100 % flüssig läuft, gleich wie viel Beschuss auf dem Bildschirm zu sehen ist. Bei radikaleren Flugwinkeln, speziell auf engstem Raum, bleibt die Kamera gerne mal an der Umgebung hängen, was jedoch sehr selten auftritt. Probieren wir einen Bombenabwurf, so zoomt die Kamera etwas heraus, was das Zielen einfacher gestaltet. Weitaus schwerer wiegt die akustische Untermalung. Die grundsätzlichen Fluggeräusche gehen dabei noch in Ordnung, ebenso die Waffensounds, obwohl diese letztlich wenig Wucht haben.

Klare Abstriche verzeichnen wir allerdings bei der Musik, die letztlich immer sehr uninspiriert vor sich hin dudelt und kaum Abwechslung bietet. An der Stelle wäre ein wenig mehr Action wünschenswert gewesen, auch um die Dogfights gebührend zu untermalen. Ebenfalls anzusprechen ist die grundsätzliche Spieldauer, die uns erwartet. Denn da die Missionen in Summe sehr kurz ausfallen, wir die sammelbaren Gegenstände fast immer im ersten Anlauf eintüten können und es keine unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade gibt, ist das Vergnügen letztlich sehr schnell vorbei. Mehr als zwei Stunden Spielzeit muss man also zum Komplettieren nicht einplanen, was für ein Spiel dieser Art (und dieses Preises) aber fairerweise gesagt definitiv in Ordnung geht.

Fazit

House Fighters: Total Mess ist ein kleines, feines Micro-Machines-artiges Luftkampfspiel, das sich an eine jüngere Zielgruppe richtet. Die grundsätzliche Herausforderung ist dabei recht überschaubar, die Steuerung simpel und die Kl glänzt nur mit Masse statt Klasse. Spaß machen die Dogfights durchaus, was vor allem an der außergewöhnlichen Location innerhalb eines Wohnhauses liegt. Unterschiedliche Missionstypen und vor allem die freischaltbaren Anpassungsmöglichkeiten ergänzen das Spielgefühl, ohne zu überfordern.

Auf der negativen Seite ist die uninspirierte Dudelmusik ein klarer Minuspunkt. Die Story wiederum ist extrem überschaubar. Den recht geringen Umfang von rund zwei Spielstunden darf man ebenfalls nicht unterschlagen, auch wenn dies für ein Spiel dieser Art und Preisklasse kaum einen Negativpunkt darstellt. Für die kurze Spielzeit hatte ich Spaß mit House Fighters: Total Mess. Es wäre aber mehr gegangen.

Pro:
  • Knuffige Grafik, die sich an Toy Story orientiert
  • Mehrere Flieger und Waffensysteme
  • Unterschiedliche Räume als Einsatzgebiet
  • Verschiedene Missionstypen
  • Simples und zugängliches Spielgefühl
  • Freischaltbare Lackierungen und Aufkleber
Contra:
  • Mit zwei Stunden Spieldauer sehr kurz
  • Uninspirierte Dudelmusik
  • Abwechslungsarme Einsatzorte, da nur ein Haus als Location
  • Überschaubare Story und Dialoge
Story:
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Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Umfang:
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Unsere Wertung: 7.5 / 10
Spiel getestet auf: PS5
Alex Jung

Alex Jung

Seit dem ersten Gameboy begeisterter Konsolenzocker. Neben Rennspielen, Action-Adventures und JRPGs sind auch Indie-Perlen gerne im Laufwerk gesehen. Zu den Lieblingsspielen gehören GTA Vice City, Metal Gear Solid, Overboard, Ys VIII, die Uncharted- und Forza-Horizon-Reihe sowie Gran Turismo 7.

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