LEGO Star Wars: The Skywalker Saga im Test: Mit Klötzchen durch den Weltraum
Die Kooperation des Klemmbausteinherstellers und des Franchises mit dem extra bisschen Macht geht in die nächste Runde. Diesmal mit der vollumfänglichen Skywalker-Saga, die ganze neun Filme umfasst und auch auf quasi jedem System erhältlich ist. Ob sich die Klötzchen-Weltraumsaga erneut lohnt, erfahrt ihr im Test.
Die bewährte LEGO-Formel…
Das Spielprinzip ist dem, wie wir es inzwischen aus den zahlreichen LEGO-Videospielen kennen, sehr ähnlich. Das heißt, wir spielen eine kleine Gruppe von Charakteren in einer größtenteils aus LEGO erbauten Welt, die häufig unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Zwischen diesen können wir frei hin und her wechseln und müssen kleine Rätsel lösen, Plattforming-Abschnitte abschließen, Gegnerhorden verprügeln, kleine Hilfen aus umher liegenden LEGO-Steinen bauen oder epische Bosskämpfe durchleben.
… und die Star-Wars-Formel
Die Geschichte folgt weitestgehend den neun Filmen der Skywalker-Saga, lediglich kleine Details werden in bestem LEGO-Humor abgeändert oder ergänzt. Jeder Film wird dabei in fünf Level geteilt, sodass wir auf die hohe Zahl von 45 Leveln kommen. Die drei Trilogien lassen sich dabei unabhängig voneinander beginnen, innerhalb einer Trilogie muss die Geschichte aber chronologisch gespielt werden. Es ist also für jedes Alter beziehungsweise den Fan jeder Teil-Saga gesorgt. Hierbei ist auch zu erwähnen, dass auch Filme, die bereits im Kosmos der LEGO-Spiele erschienen sind, also zum Beispiel Episode 1 bis 6 im Rahmen der „LEGO Star Wars – The Complete Saga“, hier nochmal komplett neu aufgelegt und auch neu aufgeteilt wurden. Das liegt zum einen daran, dass es eben „nur“ noch fünf Level pro Episode gibt und deswegen die Geschichte etwas kompakter erzählt werden muss, zum anderen aber daran, dass die technische Basis modernisiert wurde. Die älteren Teile hatten zum Beispiel noch keine wirkliche Sprachausgabe, sondern nur den Nuschel-Modus, oder keine freie Kamera und auch nur eine begrenzte Anzahl an Charakteren und Fähigkeiten. Die Story wird in den Leveln durch Cutscenes, aber auch durch viele Dialoge der Charaktere vorangetrieben. Deswegen ist es zunächst nur möglich, Charaktere zu spielen, die in den entsprechenden Szenen auch vorkommen. Der stärkere Fokus auf Feuergefechte, wie er auch schon in LEGO Star Wars: Das Erwachen der Macht zu sehen war, wurde wieder übernommen. Aber es gibt natürlich auch komplett neue Elemente. Als Erstes fällt auf, dass die Linearität reduziert wurde, wir finden immer wieder alternative Wege, um zum nächsten Ziel zu kommen. Es gibt mitunter auch Wege, die uns Kämpfe vermeiden oder alternativ führen lassen, zum Beispiel durch Steuern eines Droidengeschützes. Auch neu sind geteilte Szenen, in denen der Bildschirm dauerhaft geteilt ist, da die Gruppe der Charaktere getrennt worden ist. Es muss dann zusammengearbeitet werden, da eine Teilgruppe immer nur den Weg für die andere ebnen kann. Sobald wir das Level einmalig abgeschlossen haben, schalten wir das freie Spiel frei, das es uns ermöglicht, das Level nochmal mit anderen Charakteren zu spielen und gegebenenfalls neue Areale erreichen. Und so hüpfen, prügeln und, ganz LEGO-typisch, bauen wir uns Stück für Stück durch die epische Sternensaga des Star-Wars-Universums.
Das All so weit
Die einzelnen Storyabschnitte beziehungsweise Level sind mit Planeten, die wir frei erkunden können, verbunden. Auf diesen können wir eine Vielzahl von Collectibles oder kleinen Gimmicks finden, beliebig Charaktere benutzen, um deren unterschiedliche Fähigkeiten zum Lösen von Rätseln zu benutzen, oder einfach „Studs“ (also kleine Lego Steine, die als Währung dienen) sammeln. Besonders erwähnenswert sind die sogenannten Kyber-Steine, mit diesen können wir nämlich in einem Skilltree dauerhafte Verbesserungen freischalten. Dabei gibt es generelle oder welche, die auf die einzelnen „Charakterklassen/-fraktionen“, wie zum Beispiel Jedi, Sith, Schrottsammler oder Kopfgeldjäger, wirken. Die Verbesserungen umfassen Dinge wie mehr Leben, mehr Studs, schnelleres Bauen oder neue Fähigkeiten. Die Kyber-Steine bekommen wir durch kleine Nebenquests, durch Abschließen von optionalen Zielen in Storymissionen oder das Finden und Zerstören von gewissen Containern. Insgesamt gibt es über 1.000 dieser Steine, wir können uns also einige Zeit mit dem Sammeln beschäftigen. Durch das Ansprechen von NPCs erhalten wir immer wieder Hinweise, wo es noch solche Steine oder andere Dinge geben könnte. Es ist uns auch nicht mehr nur möglich, uns in einem Gebiet zu bewegen, sondern über eine Sternenkarte können wir auch jeden bereits besuchten Planeten erneut aufsuchen oder sogar im Weltraum umherdüsen. Mit einem besonderen Spielmodus, genannt „Freies Spiel Galaxis“, ist dies sogar komplett ohne irgendeine Bindung an eine Episode möglich, wir können also ganz unserem Sammelwahn nachgehen. Es gibt zwar viel Content und neue Klassen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, aber durch das gute Tutorial und das schrittweise Aufbauen der Fähigkeiten sollten sich auch Neulinge im Bereich der LEGO-Spiele nicht überfordert fühlen.
Aber Erkundung geht auch zu zweit
Wie man bereits aus den anderen LEGO-Adaptionen von Filmen gewohnt ist, kann man jeden Teil des Spiels auch mit einem Mitstreiter erleben. Dafür muss man lediglich auf einem zweiten Controller einen Knopf drücken. Bei der Switch bedeutet das in diesem Fall allerdings, dass man einen zweiten Controller oder ein komplettes Set Joy-Cons benötigt, da man nicht mit nur einem Joy-Con spielen kann. Während des Koop-Multiplayers übernimmt der zweite Spieler einen Charakter aus der verfügbaren Party, wenn allerdings keiner verfügbar ist, dann wird dieser Platz mit einem generischen Charakter, wie zum Beispiel einem namenlosen Rebellensoldaten, aufgefüllt. Der zweite Spieler hat allerdings alle Freiheiten, die man auch alleine hätte, das heißt, man kann Charakter wechseln, Studs und andere Collectibles sammeln und jede Schaltfläche oder Ähnliches aktivieren. Lediglich das Triggern einer Cutscene muss von beiden Spielern bestätigt werden.
In neuem Glanz
Optisch ist LEGO Star Wars: The Skywalker Saga auch auf einem ganz neuen Level. Es wurde an den richtigen Stellen, wie innerhalb von Gebäuden, der Klötzchen-Look eingefügt, während Materialien wie Sand eine realistische Textur und sogar Fußstapfen und Ähnliches haben. Grafisch kann die Switch hier sogar gut mithalten, nur die Kantenglättung ist manchmal etwas schwach. Die Sprachausgabe ist zunächst Englisch, andere Sprachen können aber als kostenfreie DLCs nachinstalliert werden. Der Text ist sofort in mehreren Sprachen verfügbar.
Fazit
Mit LEGO Star Wars: The Skywalker Saga ist dem Entwickler Traveller’s Tales wieder eine gute Umsetzung gelungen. Es bildet die epische Geschichte des Sternenkriegs gut ab, während wieder eine eigene amüsante Interpretation geschaffen wird. Dabei kann man aber selbst entscheiden, ob man nur der Story folgt oder sich im Sammeln und den Nebenquests verliert. Einen Nachteil in den Story-Missionen hat man dadurch nicht, lediglich die dauerhaften Upgrades durch den Skilltree können einem fehlen. Wenn man das Spiel zu 100 Prozent komplettieren will, kann man hier auch einiges an Zeit investieren.
Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Titel und fand die Gags gut gesetzt, ohne aber die Dramatik allzu sehr zu untergraben. Für Star-Wars-Fans oder auch Fans von guten Actionspielen definitiv zu empfehlen. Auch Fans der „The Complete Saga“ sollten sich diesen Titel anschauen, da die Möglichkeiten doch noch umfangreicher sind und auch die Story etwas anders (und geraffter) erzählt wird.
- Die komplette Skywalker-Saga in Spielform
- Viel optionaler Content
- Bewährter LEGO-Humor
- Alternative Wege
- Leichte Wiederholung der Mechaniken
- Unnötiges Studs sammeln
Hat seit dem Gameboy jede Handheld-Generation ausgiebig genutzt. Es stehen vorallem Coop- und Multiplayer-Spiele hoch im Kurs.