Like a Dragon: Pirate Yakuza in HawaiiLike a Dragon: Pirate Yakuza in Hawaii
Review

Like a Dragon: Pirate Yakuza in Hawaii im Test: Anker lichten, der Pazifik wartet

Von Daniel Walter am 4. März 2025. Getestet auf Steam Deck. Zum Spiel hier klicken.

Piratensetting geht ja bekanntlich immer, egal ob in Filmen oder in Games. Dessen war sich offenbar auch Sega bewusst, denn die alteingesessene Yakuza-Reihe wurde mit Like a Dragon: Pirate Yakuza in Hawaii kurzerhand ins Freibeutergenre verfrachtet. Ob hier goldene Schätze warten oder, ob die Crew Schiffbruch erlitten hat, verraten wir euch im Test.

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Gestranded - Pirate Yakuza in Hawaii 

Unsere Geschichte beginnt im August 2024 als das bekannte Clan-Oberhaupt Goro Majima an einem tropischen Sandstrand vor dem endlos blauen Meer zu sich kommt, allein und spärlich bekleidet - und zudem noch mit Gedächtnisverlust, sodass er keine Ahnung hat, wer er ist, wo er ist oder wie er dort hingekommen ist. Kurz darauf wird er von einem zehnjährigen Jungen namens Noah, der mit einem Tigerbaby unterwegs ist, gefunden, der ihm auch erklärt, dass er sich auf einer kleinen Insel unweit von Hawaii befindet. Von dem Inselbewohner erhält er auch seinen alten Dolch zurück, den er offenbar bei sich getragen hat, als er an Land gespült wurde. Als eine Gruppe Piraten am Strand auftaucht, wird schnell klar, dass der Junge sie offenbar kennt und dass die Freibeuter alles andere als gut auf Fremde zu sprechen sind. Als sie den jungen Noah für seine geleistete Hilfe bestrafen möchten, ist es an Goro sich für seinen kleinen Retter einzusetzen und den ersten Kampf des Spiels zu bestreiten. Dieser zeigt uns nicht nur das Kampfsystem des Spiels, auf das wir gleich noch näher eingehen werden, sondern sorgt auch dafür, dass unser Yakuza einige Schläge einstecken muss, die am Ende dann auch mehrere Flashbacks auslösen, die ihn daran erinnern, wer er eigentlich ist. 

Der offenbar mit seiner Vergangenheit hadernde Goro folgt Noah und seinem Tiger (den dieser übrigens für ein Hauskätzchen hält) in dessen Dorf auf der Insel, wo der Junge mit seiner Familie in einer alten Strandbar wohnt. Hier erfahren wir auch etwas mehr über den Grund, warum wir voraussichtlich dort gelandet sind, wo uns Noah gefunden hat. So treiben sich wohl einige Yakuza auf nahe gelegenen Inseln herum, um sich dem dort gelagerten Atommüll anzunehmen. Um dort hin zu gelangen und mehr über die Vorkommnisse zu erfahren, benötigen wir aber erstmal ein Boot oder Schiff, dass uns von Noahs Heimat Rich Island wegbringt und genau hier beginnt unser eigentliches Piratenabenteuer. Dabei ist es immer wieder schön zu sehen, wie Goro ständig zwischen seinem Yakuza-Ich und seinem selbst geschaffenen Jack-Sparrow-Alter-Ego hin und her gerissen ist. Ohnehin wird von Beginn an wird klar, dass auch, wenn sich Pirate Yakuza und Skull and Bones in ähnlichen Gefilden bewegen, der Ubisoft-Titel dem Yakuza-Ableger deutlich unterlegen ist, da es Yakuza schafft, tolle Figuren zu zeichnen, die Charakter besitzen und nicht nur austauschbare Stereotypen sind. Auf diese Weise wächst uns Segas Piraten-Abenteuer mit seinen kleinen und großen Helden auch sehr schnell ans Herz und hält uns mit seiner filmreif erzählten und auch oft äußerst humorvollen Geschichte bei der Stange, wohingegen Skull and Bones einzig und allein mit seiner Spielmechanik punkten kann und muss. 

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Piratenmafioso im Komborausch 

Das Kampfsystem ist sehr knackig gehalten und lässt uns temporeiche Kombos mit unterschiedlichen Schlagkombinationen ausführen. Wir können aus dem Stand, aus der Bewegung oder auch aus der Luft zuschlagen oder auch Faustschläge und Tritte mit einem Dolchangriff kombinieren. Später kämpfen wir dann natürlich auch mit größeren Waffen wie imposanten Entersäbeln, von denen wir im Seebären-Stil gleich zwei schwingen und auch werfen können. Weiterhin ist es möglich, Feinde erst zu packen und dann aus unmittelbarer Nähe anzugreifen oder die Gegner in die Luft zu schleudern und dort mit einem Luftangriff zu bearbeiten, bevor sie wieder den Boden berühren. Zudem haben wir die Wahl zwischen leichten und schweren Angriffen, die sich logischerweise in ihrer Wucht, aber auch in ihrer Geschwindigkeit unterscheiden. Bestimmte Attacken und Konter stellen uns während des Kampfes auch kleinere QuickTime-Herausforderungen, die wir im Kampfgetümmel bestehen müssen, um zusätzlichen Schaden zu verursachen. Mittels Abwehrhaltung oder Ausweichschritt können wir außerdem dem Schaden feindlicher Angriffe entgehen und uns aus der unmittelbaren Gefahr heraus manövrieren. Dies gilt sowohl für gewöhnliche Nahkampfangriffe und tödliche Spezialangriffe als auch für Fernangriffe mit Schusswaffen, denen wir mit einem Schnellschritt ebenfalls entgehen können, insofern wir die entsprechende Anzeige über unserem Kopf nicht aus den Augen verlieren. Wer möchte, kann sich übrigens auch für eine unterstützte Kampfmechanik entscheiden, bei der sich verschiedene Aktionen über eine einzige Taste auslösen lassen, perfekt also für alle, die keine Lust auf die zahlreichen Kombos haben und einfach nur die Story erleben möchten. 

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Ergänzend zu unserer Gesundheitsleiste zeigt uns das Spiel übrigens auch unser aktuelles Heat-Level an, das sich durch unsere ausgeführten Angriffe auflädt und spezielle Aktionen ermöglicht, die als kurze Sequenz eindrucksvoll inszeniert werden. Durch den Einsatz der Heat-Aktionen füllt sich zudem nach und nach unsere Wahnsinn-Leiste, die uns wiederum kurzzeitig an der Seite von hilfreichen Doppelgängern kämpfen lässt. Weitere Fähigkeiten und Spezialangriffe sowie diverse Boosts lassen sich im Verlauf entweder durch erspieltes Geld oder durch Storyfortschritt freischalten. Auch, wenn man es bei dem tropischen Setting schnell vergisst, erinnert uns das Kampfsystem dann doch immer wieder daran, dass wir einen Teil der Yakuza-Reihe spielen, bei der sich die Kämpfe gerade in den frühen Teilen immer ein wenig nach Beat'em'up anfühlen. Die kampfsportartigen Körperbewegungen sehen dabei äußerst flüssig aus, sind schön choreographiert und zudem mit gelungenen optischen Effekten versehen, die den japanischen Ursprung des Spiels unterstreichen. Insgesamt ist das Kampfsystem wirklich richtig gut gelungen und lässt uns packende und actionreiche Nahkämpfe erleben, die niemals langweilig werden. Zu gewöhnlichen Prügeleien, unter anderem gegen zahlreiche Piratenschergen, gesellen sich in regelmäßigen Abstände auch mit Zwischensequenzen aufwendig inszenierte Bosskämpfe, die uns ein wenig mehr abverlangen. Hier nehmen wir es zum Beispiel mit verlebten Kapitänen und solchen, die es gerne wären, auf und müssen uns dabei auf deutlich größere Lebensleisten, die zweimal geleert werden müssen, sowie auf mächtige Angriffe und Spezialattacken einstellen. Hin und wieder kämpfen wir auch an der Seite von Begleitern, die allerdings komplett autonom agieren und nicht steuerbar sind. 

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Stimmungsvolle Welten und gelungene Optik - auch auf dem Steam Deck

Wir haben unseren Test auf dem Steam Deck ausgeführt und trotz offizieller Verifizierung bleibt man bis zum Ende doch immer etwas skeptisch, wenn es um einen brandaktuellen Titel auf dem Valve-Handheld geht. Pirate Yakuza gibt sich hier aber absolut keine Blöße. Sowohl die Kämpfe, die vom Tempo und auch von den Effekten her teilweise wirklich nicht Performance-schonend sind, als auch die Sequenzen laufen flüssig und ohne störende Aussetzer, und zwar auf der beim Spielstart vorausgewählten Standardeinstellung. Man muss definitiv ein paar Abstriche bei der Kantenglättung und auch bei der Schärfe der Texturen im Allgemeinen machen, aber dennoch präsentiert sich das neue Like a Dragon hier von seiner besten Seite und lässt uns das Spiel auch auf der vermeintlich schwächeren Hardware des Steam Decks genießen. Die perfekt eingefangene Piratenatmosphäre mit überzeugenden tropischen Schauplätzen kommt zu jeder Zeit gut rüber, auch wenn die Weitsicht natürlich zurückgefahren wurde und die Details insgesamt etwas geringer ausfallen. Lichteinfall, Schattenspiel oder auch die Wasseroberfläche sehen dennoch sehr ordentlich aus und lassen uns erahnen, wie wunderschön das Spiel auf einem High-End-System ausschauen sollte. Gerade auch bei Nacht, wenn wir beispielsweise ein fantastisches Lichtspiel am Lagerfeuer erleben können, trumpft das Piratenabenteuer noch einmal richtig auf. Die atmosphärischen Orte, die wir bereisen können, fallen auch äußerst abwechslungsreich aus, vom typischen schäbigen Piratendorf auf Rich Island, dass aus Holzhäusern und alten Schiffscontainern zusammengeschustert wurde, bis hin zum Freibeuter-Mekka Madlantis, wo die bösen Buben ihrer wahren Bestimmung nachgehen können. 

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Bei den Sequenzen überzeugt der Titel mit äußerst natürlichen Gesichtsanimationen, die die Emotionen perfekt transportieren. Dass hierbei dann der Hintergrund detailärmer ausfällt, stört nur bedingt - schließlich muss man beim Steam Deck einfach diverse Einschränkungen in Kauf nehmen und die fallen definitiv moderat aus. Von der Soundkulisse her muss sich Pirate Yakuza ebenfalls nicht verstecken, egal, ob es um die äußerst professionelle Vertonung geht, wahlweise auf Englisch, Japanisch oder Chinesisch, oder, ob man die stimmigen Hintergrundgeräusche in Betracht zieht. Bei der Wahl der Musik waren wir uns dagegen nicht immer einig mit den Entwicklern, denn auch, wenn Pirate Yakuza in Hawaii natürlich in der Neuzeit angesiedelt ist, hätten wir Songs, die ein wenig mehr Piratenfeeling haben, den teilweise derben Elektrosounds während der Kämpfe dann doch vorgezogen. Darüber hinaus erwarten uns auch Musical-Einlagen, die direkt aus der Disney-Feder stammen könnten. Aber der Culture Clash wird auch an anderen Stellen durchgezogen, sodass sich die Musik dann doch wieder irgendwie stimmig einfügt. So verfügen wir als Piratenkapitän der Neuzeit zum Beispiel auch über ein Smartphone und dürfen uns außerdem auf Piratenkaraoke freuen. Der Humor kommt also insgesamt wahrlich nicht zu kurz und das ist natürlich auch gut so, auch wenn man sich auf den wahrlich etwas ungewöhnlichen Mix natürlich einlassen muss. 

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Selbst ist der Pirat 

Eines der zentralen Elemente ist natürlich die Schiffsmechanik des Spiels, denn was wäre ein Piratenabenteuer ohne Segelschiffe. Und so kommt es, wie es kommen muss, und wir stehen nach einigen zermürbenden Kämpfen gegen die alte Crew eines imposanten Zweimasters plötzlich als Kapitän an Deck und die sieben Weltmeere liegen fortan zu unseren Füßen, zumindest, sobald wir die verlorenen Crewmitglieder ersetzt haben. Sobald wir dies geschafft haben, dauert es auch nicht mehr lange, bis wir unsere erste Schiffsschlacht bestreiten. Jede Schultertaste des Controllers ist dabei einer Kanonenseite (Steuerbord und Backbord) des Schiffs zugeordnet, die wir damit unabhängig voneinander abfeuern können. Nach Benutzung müssen sich die Boardkanonen dann eine gewisse Zeit aufladen. Darüber hinaus stehen uns weitreichende Maschinengewehre zur Verfügung, die immer frontal nach vorne ausgerichtet sind und ein Dauerfeuer ermöglichen. Wo die Schüsse landen, zeigt uns in beiden Fällen ein Fadenkreuz an, das sich mit Veränderung der Schiffsposition schärfer stellt. Das Schiff selbst steuert sich angenehm träge, was dem Feeling aus Assassin's Creed Blackflag schon sehr nahe kommt. So fühlt es sich auch tatsächlich so an, als würde man etwas großes und schwerfälliges wie ein Segelschiff wenden und nicht so, als wäre es ein Arcade-Autorennen. Schön ist auch, dass wir das Schiff mittels Boost beschleunigen und während des Boostens sogar driften können, was das Manövrieren im Kampf erleichtert, während wir einige Meter zwischen uns und unsere Feinde bringen. Um Boosts ausführen zu können, benötigen wir Treibstoff, den wir überall auf dem Ozean in Form von Fässern finden, die sich durch Rammen aufsammeln lassen. Erleiden wir Schaden, können wir unsere Crew damit beauftragen, den Schiffsrumpf zu reparieren. Während dieser Zeit ist ein Angriff allerdings nicht möglich. 

Das Entern eines besiegten Gegners erfolgt dann zunächst im Rahmen einer Sequenz, bevor wir von der Schiffssteuerung auf die reguläre Third-Person-Ansicht wechseln und mit Goro und seiner Crew die feindliche Besatzung auf dem bewegungsunfähigen Kahn ausschalten. Hier warten dann gewöhnliche Crewmitglieder und auch der Kapitän auf uns, der als Mini-Bossgegner fungiert. Das Entern ist aber nicht die einzige Möglichkeit, um auf dem Schiff in die reguläre Spielansicht zu wechseln. So dürfen wir jederzeit das Steuer verlassen und uns frei auf unserem Segelschiff bewegen, zum Beispiel, um verletzte Crewmitglieder zu heilen. Außerdem dürfen wir in dieser Ansicht auch einen mächtigen Raketenwerfer auf unsere Feinde abfeuern. Während dieser Zeit steht unser Schiff allerdings still und wir sind anfällig für Angriffe. Um dem entgegenzuwirken, haben wir eine begrenzte Anzahl an Rauchwänden, in denen wir unseren Kahn kurzzeitig verbergen können. Der Vorrat lässt sich in sogenannten Schutzräumen, zum Beispiel einem Leuchtturm, wieder auffüllen. Hier haben wir auch die Chance, jedem Bereich des Schiffs passende Crewmitglieder zuzuweisen, Entertrupps zusammenzustellen oder einen ersten Offizier zu ernennen. Die Leuchttürme dienen außerdem als Warppunkt, um von einem Gewässer zum nächsten zu gelangen, denn die Spielwelt ist in mehrere offene Areale aufgeteilt, die aber nicht zusammenhängen. 

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Auch abseits der Kämpfe, der Schiffsmechanik und des großartigen Settings hat das Piratenabenteuer eine Menge Details zu bieten, die für ein abwechslungsreiches Gameplay sorgen. So können wir zum Beispiel selbst den Kochlöffel schwingen und aus gesammelten oder gekauften Zutaten wie Fisch, Fleisch, Gemüse oder Insekten leckere Gerichte zaubern, mit denen sich Goros Gesundheit regenerieren lässt. Je besser wir am Kochtopf werden, desto mehr Varianten können wir zubereiten, vorausgesetzt natürlich, wir besitzen die entsprechenden Grundzutaten. Abhängig von unseren Kochskills sowie der Qualität der Zutaten variiert auch die Stärke des Effekts der Nahrung, wenn wir diese zu uns nehmen. Das eigentliche Kochen ist dabei auch sehr schön und interaktiv umgesetzt, sodass wir zum Beispiel selbst das Feuer entfachen müssen, indem wir eine Timing-Herausforderung meistern, oder uns einer bestimmten Tastenfolge in einer Art Quick-Time-Event widmen, um die Zutaten im vorgegeben Zeitfenster zu schneiden. Es ist übrigens auch möglich, gesammelte Samen in speziellen Blumenkästen in der Spielwelt anzupflanzen, um immer einen sicheren Ertrag bestimmter Zutaten zu haben. Außerdem erlaubt es uns Pirate Yakuza, im Goro Kingdom, einem heruntergekommenen Stückchen Land, Haustiere wie Hühner oder den bereits erwähnten Tiger des jungen Noah zu halten, die uns, wenn wir sie gut behandeln und regelmäßig füttern, mit unterschiedlichen Zutaten wie Fleisch oder Eiern belohnen. Eine Sache dürfen wir beim Piratenabenteuer natürlich nicht vergessen, und das ist die Schatzsuche. Selbstverständlich können wir mit unserer Crew auch verschiedene Orte auf der Karte ansteuern und dort nach verschollenen Schätzen suchen. Erledigen wir verschiedenen Herausforderungen in der Spielwelt, steigen auch unser Ansehen und unser Piratenrang, die uns letztlich dabei helfen, unsere eigenen Fähigkeiten und die unserer Crew zu verbessern. Als zusätzliche Beschäftigung können wir auch einfach über den weiten Ozean segeln und an zahlreichen Inseln unterwegs anlegen und diese erkunden und dadurch auch Schätze aufspüren. Dabei stellen sich uns aber nicht nur feindliche Piraten, sondern auch mal wilde Tiere wie imposante Bären in den Weg. Insgesamt ist es sehr gelungen, dass auch viele Nebenaktivitäten im Rahmen der Story vorgestellt werden und dann später losgelöst davon weiter verfolgt werden dürfen. 

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Fazit

Ich war nie der größte Fan der Yakuza-Reihe, da sie mir oftmals zu überdreht war. Für Piratenspiele bin ich hingegen fast immer zu begeistern, sodass ich im Vorfeld absolut nicht voraussagen konnte, ob der Mix von beidem in Like a Dragon: Pirate Yakuza in Hawaii für mich funktioniert. An dieser Stelle schonmal eine ganz klare Antwort - er funktioniert, und wie! Der Titel hat es mit seinem großartigen Piratenflair, seinen tollen Hauptfiguren, seiner beeindruckenden grafischen Kulisse und seiner teils sehr humorvollen, teils auch wirklich ergreifenden Geschichte geschafft, mich ab der ersten Sekunde vollends zu überzeugen. Mit Ausnahme von Assassin's Creed IV: Black Flag hat es für mich noch kein anderes Spiel geschafft, die Piratenthematik derart gut in eine Story zu packen und dabei auch noch auf emotionaler Ebene voll ins Schwarze zu treffen. Beim Kampfsystem gewinnt Pirate Yakuza jetzt vielleicht keinen Innovationspreis, aber die temporeichen, Beat-em-up-artigen Prügeleien machen dennoch richtig viel Spaß und bringen das Yakuza-Spielgefühl nach Hawaii. Allgemein ist der skurrile Mix aus Moderne und Vergangenheit durchaus gelungen, auch wenn einige Entscheidungen, zum Beispiel im Hinblick auf das Smartphone oder die teilweise sehr elektronische Hintergrundmusik, für mich nicht ganz nachvollziehbar sind. Goros hin und her zwischen seiner Yakuza-Vergangenheit und seinem neuen, ziemlich anständigen Piraten-Alter-Ego ist aber in jedem Fall durch und durch unterhaltsam und charmant, ebenso wie es viele andere Figuren sind, denen wir im Verlauf der Reise begegnen, vom jungen Noah bis hin zum grantigen aber vollends gutherzigen Schiffskoch. Andere Spielmechaniken wie die Schiffsschlachten oder auch die Essensherstellung mitsamt Ressourcengewinnung sind ebenfalls sehr ordentlich umgesetzt und runden das Gameplay gekonnt ab. Technisch liefert Pirate Yakuza ebenfalls richtig gut ab und hat sich seine Verifizierung für Valves Steam Deck redlich verdient, denn hier läuft das Spiel nahezu ruckel- und störungsfrei und macht einfach richtig Spaß. Natürlich müssen wir auf dem Deck in Sachen Texturenschärfe, Weitsicht und Details Abstriche machen, die nehme ich aber gerne in Kauf, wenn ich das Piratenabenteuer dafür unterwegs flüssig und stressfrei genießen kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Like a Dragon: Pirate Yakuza in Hawaii meine erste ganz große Überraschung des Jahres ist, die ich jedem Piratenfan wärmstens empfehlen kann. 

Pro:
  • Tolle Piratenatmosphäre
  • Temporeiche Kämpfe mit Kombos
  • Schön inszenierte Story
  • Glaubhafte Charaktere mit Identifikationspotenzial
  • Gelungene Schiffsschlachten
  • Beeindruckende Spielwelt mit mehreren offenen Arealen
  • Angenehmer Humor
  • Flüssige Performance auf dem Steam Deck
  • Sehr hochwertige Vertonung
Contra:
  • Hoher Kampfanteil
  • Texturen, Details und Weitsicht auf dem Steam Deck merklich heruntergeregelt
  • Clash von Moderne und Piratenwelt funktioniert nicht immer
  • Elektronische Musik und Musicaleinlagen etwas merkwürdig
Story:
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Gameplay:
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Grafik:
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Sound:
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Atmosphäre:
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Unsere Wertung: 9.0 / 10
TestingBuddies Award Silber
Spiel getestet auf: Steam Deck
Daniel Walter

Daniel Walter

Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.

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