Metro Redux - die U-Bahn schockt nun auch auf der Switch
Mit der Spielesammlung Metro Redux haben Besitzer der Nintendo Switch ab sofort ebenfalls die Möglichkeit, die ersten beiden Titel der Metro-Reihe, nämlich Metro 2033 und Metro Last Light, zu erleben. Wie sich die beliebten Horror-Shooter auf der Hybridkonsole spielen, verraten wir euch im Test.
Metro 2033 Redux
Wer noch nicht mit der Metro-Reihe in Berührung gekommen ist, erhält hier eine kurze Einführung. Im ersten Teil des Shooters lernen wir in der Eröffnungssequenz Hauptfigur Artjom kennen, der als Kind zwar noch in Moskau gelebt hat, aber schon in sehr jungen Jahren Augenzeuge eines verheerenden nuklearen Krieges wurde, der ihn und 40.000 andere Menschen in die Tunnel der Moskauer U-Bahn zwang. Dort sind die Überlebenden zwar sicher vor der radioaktiven Strahlung, dafür lauern in den Katakomben der Metro andere Gefahren, von mutierten Monstern bis hin zu feindlichen Gruppierungen. Bevor der Egoshooter beginnt, können wir zwischen zwei Spielmodi wählen und dadurch die Verfügbarkeit von Items wie Munition, Filtern oder anderen Ressourcen anpassen. Wer sich eher auf die Action konzentrieren möchte, wählt die Spartaner-Einstellung, die dem ursprünglichen Spielerlebnis des zweiten Teils nachempfunden wurde. Im Überlebensmodus sind die Ressourcen dagegen begrenzter und wir finden uns im originalen Metro 2033 Modus wieder. Anschließend stehen uns noch vier verschiedene Schwierigkeitsstufen zur Wahl, die sowohl Einfluss auf den Anspruch der Kämpfe als auch auf den Umfang des HUD haben.
Auch, wenn das Leben in der Metro alles andere als komfortabel ist, waren die Überlebenden dort lange in Sicherheit. Seit Kurzem häufen sich allerdings die Angriffe der Mutanten, die mittlerweile auch in die Lüftungsschächte eindringen und alle Menschen in der Metro gefährden. Auch die Krankenstation ist für die große Zahl an Verwundeten nicht geschaffen, sodass die Situation in den U-Bahn-Schächten immer brenzliger wird. Nachdem ein Verbündeter von einer Mission nicht mehr zurück gekommen ist, lässt Artjom seine bisherige Heimat hinter sich, um zur Polis zu reisen, wo er hofft, auf weitere Überlebende zu treffen, die dabei helfen sollen, die Situation in den Griff zu bekommen. Auf seiner Reise, die in mehrere linear aufgebaute Kapitel unterteilt ist, stehen ihm neben den allgegenwärtigen Mutanten auch gefährliche Banditen, die Hanse sowie die tödliche Strahlung im Weg, die außerhalb der sicheren Heimat immer wieder eine Rolle spielt. Auch Munitionsknappheit ist immer wieder ein zentrales Element, sodass auf andere Methoden zurückgegriffen werden muss. So löschen wir Lampen, um im Schatten verborgen voran zu kommen oder entschärfen improvisierte Alarmanlagen aus Dosen, um nicht vorzeitig entdeckt zu werden und einen Überraschungsangriff landen zu können.
Metro 2033 zögert nicht lange, um uns in die außergewöhnliche und intensive Atmosphäre des Shooters hinein zu ziehen. Alle Aspekte an Metro vermitteln uns zu jeder Zeit, dass die Umgebung um uns herum tödlich ist. Wenn wir im schwachen Schein der Taschenlampe durch die verlassenen Büros und Gänge streifen, wartet man förmlich hinter jeder Ecke auf eine Attacke. Die Geräusche von quietschenden Türen, von Wind, der sich durch die Ritzen der Gebäude zieht, oder auch die Schreie der Kreaturen, die durch den hervorragend eingefangenen Hall des Untergrundes noch bedrohlicher klingen, lassen uns ständig zusammen zucken, auch, wenn gerade gar keine unmittelbare Gefahr besteht. Auch die Lichtverhältnisse, die uns immer nur ein sehr begrenztes Areal um uns herum erkennen lassen, tragen nicht gerade zum Wohlbefinden bei und kreieren eine dichte, bedrückende Stimmung. Diese wird durch düstere Soundteppiche im Hintergrund verstärkt, die immer wieder anschwellen und von zarten, aber dennoch verstörenden Klavierklängen, die an alte Spieluhren erinnern, durchbrochen werden. Hinzu gesellt sich eine schräge, wenig harmonische Musik im Menü und im Ladebildschirm, bei der zum Beispiel Balalaikas zum Einsatz kommen, die für unsere Ohren doch sehr fremd klingen und das Unbehagen noch intensivieren. Metro 2033 zieht also in Sachen Atmosphäre wirklich alle Register und läuft hier auch auf der Switch zur Hochform auf. Etwas schade ist hingegen der recht dünne, blecherne Sound der Waffen, der nicht so ganz zum restlichen Soundkonzept passen will.
Der erste Metro-Teil ist mittlerweile fast 10 Jahre alt, sodass man grafisch schon den einen oder anderen Abstrich machen muss, trotz der Überarbeitung. Die Umgebung ist sehr detailliert gestaltet, metallische Oberflächen, Spiegelungen oder auch Gesichtsbewegungen sind aber natürlich nicht ganz auf dem Niveau, wie wir es heute kennen. Allerdings wirken gerade die Bewegungen der Figuren in den älteren Teilen sogar etwas runder als im dritten Ableger der Reihe, Metro Exodus, der im vergangenen Jahr erschienen ist und für ein Switch-Spiel sieht Metro Redux insgesamt schon wirklich gut aus. Die Kämpfe in Metro sind durchgehend sehr intensiv und actionreich, da die Feinde oft von allem Seiten auf uns zu stürmen. Im einen Moment versuchen wir noch, ein Monster aus der Ferne mit der Schrotflinte zu erledigen, im nächsten finden wir uns im packenden Nahkampf wieder, in dem wir versuchen, den gefährlichen Zähnen der Kreatur zu entkommen, indem wir wie wild auf sie einprügeln. Die Steuerung der Switch via Grip-Controller erweist sich dabei in allen Situationen als sehr präzise und lässt uns den Shooter ohne Frust erleben. Die Kämpfe sind übrigens auch auf der einfachsten Stufe kein Selbstläufer, wodurch wir auch hier auf ein taktisches und überlegtes Vorgehen achten sollten.
Metro Last Light Redux
Auch der zweite Teil der Metro-Reihe wird von einer Sequenz eröffnet, in der wir mehr über Artjoms Vergangenheit erfahren. Er teilt Erinnerungen an die Zeit vor der nuklearen Apokalypse mit uns. Wir sehen, wie er als Kind mit seiner Mutter in einem botanischen Garten unterwegs ist und können hier einen der wenigen Momente genießen, in der die Welt des Shooters grün, hell und voller Leben ist. Artjom kann sich nicht mehr an das Gesicht seiner Mutter erinnern, dafür aber an den Tag, an dem Atombomben das Leben auf der Erde für immer veränderten und ihn und zahlreiche andere Überlebende in die Metro der russischen Hauptstadt trieben. Wie im ersten Teil können wir das Spielerlebnis auch in Last Light wie oben beschrieben an unsere Vorlieben anpassen, bevor wir in die Geschichte eintauchen.
Nach einem surrealen und düsteren Traum, in dem die gefürchteten schwarzen Mutanten eine zentrale Rolle spielten, erwacht Artjom in der Basis des Ordens, dem er sich inzwischen angeschlossen hat. Seit den Ereignissen im Vorgänger ist ein ganzes Jahr vergangen. Es folgt ein kurzes Schießtraining bevor es zum Vorgesetzten Miller zur Lagebesprechung geht. Hier treffen verschiedene Meinungen über die Bombardierung der schwarzen Mutanten im Botanischen Garten aufeinander, bei der die Kreaturen ausgelöscht wurden. Während Miller sie für eine Bedrohung hält, die beseitigt werden musste, sind andere der Meinung, dass sie lediglich versucht hatten, mit den Menschen zu kommunizieren. Da Artjom eine gewisse Verbindung zu den Wesen hat, was wohl auch seine Alpträume erklärt, und angeblich einer der schwarzen Mutanten den Angriff überlebt hat, begibt sich unsere Hauptfigur zum botanischen Garten, um mehr herauszufinden.
Dort angekommen finden Artjom und Scharfschützin Anna, die ihn bei seinem Auftrag begleitet, eine wild gewachsene grüne Hölle vor, die einen gelungenen Kontrast zur düsteren U-Bahn bildet. Nach einer kurzen Begegnung mit der schwarzen Kreatur, die in Artjoms Geist eindringt und ihn die Explosion aus der Sicht der Mutanten erleben lässt, bleibt unser Held bewusstlos zurück. Wenig später erwacht Artjom als Gefangener in einem Lager des Reichs, einer Gruppierung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Mutanten jeder Art und alles was sie dafür halten, zu vernichten. Sowohl die Methoden des Reichs, das bei der Vernichtung ihrer Gefangenen unter anderem auf den Einsatz von Gas setzt, als auch die Symbole und die Uniformen lassen wenig Zweifel daran, wer hier als Vorlage gedient hat. Mit dem Reich, der Hanse und dem Orden stehen sich verschiedene Gruppierungen gegenüber, deren gegensätzliche Interessen immer wieder für neue Konflikte sorgen, sodass wir uns erneut nicht nur mit gefährlichen Mutanten, sondern auch mit menschlichen Gegnern auseinandersetzen müssen. Im Spielverlauf bietet uns Last Light wieder die gelungenen Elemente des Vorgängers und hält neben spannenden Stealth-Passagen, in denen der Schatten unser bester Freund ist, auch wieder temporeiche Schießereien und Nahkampf-Einlagen für uns bereit.
Fazit:
Metro Redux bietet nun auch Switch-Spielern die Chance, zwei großartige Shooter-Klassiker zu erleben. Beide Metro-Teile überzeugen in erster Linie mit ihrer intensiven, drückenden Stimmung und einer spannenden Geschichte. Aber auch das Gameplay, das ständig zwischen lauter Shooter-Action und leisen Stealth-Passagen wechselt und das Ganze mit einer Prise Horror vollendet, kann vollends begeistern. Die Umsetzung auf der Switch gab sich im Test keine Blöße und konnte gerade bei der Steuerung überzeugen, was für einen Shooter auf der Nintendokonsole nicht selbstverständlich ist. Da die Redux-Versionen der beiden Metro-Teile nicht nur verschiedene Spielmodi bereithalten, sondern auch die Bonuskapitel von Teil 2 liefern, gibt es hier für Shooter-Fans eigentlich keinen Grund, nicht zuzugreifen.
- zwei großartige Story-Shooter mit äußerst dichter Atmosphäre
- gelungener Wechsel zwischen leisen und lauten Passagen
- zusätzliche Kapitel bei Teil 2 enthalten
- grafische Umsetzung für ein Switch-Spiel wirklich gut
- Switch-Steuerung bei den Kämpfen sehr präzise
- Ladezeiten zwischen den Kapiteln hier und da etwas länger
- Gewehrsounds in Teil 1 etwas dünn
Ein begeisterter Konsolenspieler mit einem breit gefächerten Interessengebiet. Neben Shooter-Serien wie Battlefield oder Call of Duty gehören auch Action-Adventures wie klassische Assassin's Creeds, die Batman-Arkham-Reihe oder The Last of Us Part 1/2 zu den bevorzugten Titeln. Hinzu kommen Survival-Games wie ARK, Horror-Klassiker a la Resident Evil sowie Open-World-Abenteuer im Stile von Far Cry oder Red Dead Redemption. Sport-Franchises wie FIFA oder Tour de France erweitern das Interessenfeld, ebenso wie sämtliche Titel aus dem Star-Wars-Universum.