Opus: Echo of Starsong im Test: Auf den Spuren der Klänge von Asteroiden
Opus: Echo of Starsong ist das dritte Spiel der Opus-Reihe des taiwanesischen Studios Sigono. Wir begleiten in diesem Adventure Eda und Jun auf ihrer Reise durch das All und müssen dabei etliche Entscheidungen treffen und sogenannte Lumen Caves erforschen. Wie uns das Spiel bei Laune hält und ob es einen Blick wert ist, finden wir jetzt gemeinsam heraus.
Am Anfang war Lumen
Direkt zu Beginn des Spiels verfolgen wir die Landung der East Oceaner, eine Bezeichnung für Menschen, die aus dem East Ocean Planetensystem kommen, auf einem unbenannten Asteroiden. Aus dem Raumschiff tritt ein älterer Herr namens Jun Lee heraus, ein Clanmaster der East Oceaner, und tritt die Erkundung der Oberfläche an. Wir erfahren, dass Lee auf der Suche nach Eda ist, die anscheinend eine alte Freundin von ihm ist und hier gestrandet sein muss.
In diesem Asteroiden fließt eine mysteriöse Energie namens Lumen, die vom Sonnengott Ignis vor langer Zeit entsandt wurde. Durch dieses sogenannte Lumen wuchs eine florierende Zivilisation namens Myria heran. Wie die Geschichte der Menschheit schon öfters gezeigt hat, kann ein weitentwickeltes Volk auch schnell wieder verschwinden, so ist es Myria ebenfalls ergangen. Es wurden nur noch Ruinen von den Lumen Caves, also den Asteroiden in denen Lumen fließt, zurückgelassen. Jahrhunderte später wurden diese durch die Menschheit im Sonnensystem Thousand Peaks wiederentdeckt.
Wir springen 66 Jahre in der Zeit zurück, als sich Jun auf die Reise von East Ocean nach Thousand Peaks gemacht, um durch den Abbau von Lumen seinem Clan alle Ehre zu erweisen. In einer Bar verfolgen wir, wie ein zwielichtiger Händler Jun über den Tisch ziehen will. Dabei schreitet eine Dame namens Eda dazwischen und kauft uns vor der Nase das Intel weg. So ein Intel beinhaltet in irgendeiner Weise die Koordinaten oder den Aufenthaltsort einer Lumen Cave, wenn man dabei nicht hinters Licht geführt wird.
Stunden später treffen wir Eda wieder in der Lumen Cave, allerdings wurden wir und sie in einen Hinterhalt gelockt und gefangen genommen. Ab sofort stehen wir auf der gleichen Seite und der Rest der Geschichte muss selbst herausgefunden werden.
Opus: Echo of Starsong lebt von seiner Geschichte, deswegen sollte man sich dieser komplett hingeben. Leider gibt es keine Sprachausgabe und der Text ist in Englisch, wer dessen allerdings mächtig ist, erlebt eine wunderbar gestaltete und spannende Geschichte in Thousand Peaks.
Die Reise durchs All
Opus: Echo of Starsong glänzt nicht nur mit seiner wirklich guten Story, sondern auch mit den abwechslungsreichen Gameplay Elementen. So haben wir hier an sich eine Verbindung aus einem Textadventure, einem Side-Scroller und Ressourcenmanager. Die komplette Handlung findet, weil keine Sprachausgabe vorhanden ist, ausschließlich über Textboxen statt. Dabei haben wir des Öfteren die Entscheidungsfreiheit, wie wir verschiedene Situationen lösen. Treffen wir beispielsweise auf einer Raumbasis eine Person, die unsere Hilfe benötigt, können wir helfen oder eben ablehnen. Am Anfang hatten wir bei dem Händler in der Bar auch die Möglichkeit, freundlich mit ihm zu reden oder ihn zu verprügeln, bis er uns das Intel freiwillig rausrückt. Später kommt dazu auch noch eine gehörige Portion Glück, beispielsweise bei der Kommunikation mit anderen Schiffen. Gelingt unser Vorhaben, erhalten wir meist Ressourcen, ein Intel oder eine Erinnerung, ansonsten nimmt gerne auch mal unser Schiff etwas Schaden hin.
An Raumstationen lässt sich unser Gefährt reparieren und ebenfalls upgraden. Haben wir genug Ressourcen gesammelt, steht uns ein Upgrade-Tree mit 15 Möglichkeiten zur Verfügung. Unter anderem lässt sich die Hülle & der Tank unseres Raumschiffes verbessern. Der Vollständigkeit halber noch eine Ergänzung zu Erinnerungen: Diese sind grundsätzlich erst mal dafür da, die Geschichte von Opus: Echo of Starsong zu erläutern, allerdings kommt es hin und wieder vor, dass diese auch in Gesprächsoptionen Verwendung finden können.
Sind wir in einer Lumen Cave angekommen, gehen wir in den Side-Scrolling-Part über. Hierbei übernehmen wir dann die Kontrolle über Jun und bewegen uns durch die Ruine. Dabei klettern wir hoch und runter, öffnen Türen mit unserem Synthescepter und nehmen mit diesem Starsongs in Teichen voll mit purem Lumen auf. Ein Starsong ist der Klang aus dem inneren eines Asteroiden, der mit Hilfe unseres Synthescepters abgespielt werden kann. Auf diese speziellen Töne reagiert jegliches Lumen innerhalb einer Cave. Das hilft uns beim Lösen verschiedenster Rätsel. Bei unserem Trip durch die Ruine finden wir auch etliche alte Tafeln und anderes Zeug, dass uns mehr über die Geschichte des Spiels verraten. Nebenbei lassen sich auch seltene Pflanzen ernten und dann teuer beim Händler verkaufen.
Außerhalb der Lumen Caves, also im Weltall, planen wir unsere Reise von Raumstation zu Raumstation. Dabei müssen wir immer im Auge behalten, wie viel Treibstoff wir noch besitzen und wie viel für den geplanten Flug gebraucht werden. Sollte er uns doch einmal ausgehen, treiben wir in die Weiten des Alls ab und müssen hoffen, dass uns ein anderes Schiff findet. Mithilfe unseres Reso-Scanners checken wir nahe Raumstationen ab, zu denen wir dann fliegen können. Die Reichweite des Scanners ist relativ gering, sodass grundsätzlich keine zu großen Distanzen zurückgelegt werden können. Ein bereits gescannter Ort ist aber jederzeit wieder anfliegbar, sofern der Treibstoff ausreicht.
Die Optik machts
Der Grafikstil von Opus: Echo of Starsong gibt dem Spiel das gewisse Flair. Durch intensive Farben, einer Farbpalette, die mehr Grau- und Erdtöne nutzt, um so die Einsamkeit im All auszudrücken und das Dahinvegetieren von den Ruinen, und einem kantigen Zeichenstil wird eine wirklich einzigartige Atmosphäre geschaffen, die uns in ihren Bann gezogen hat. Das mysteriöse und wertvolle Lumen wird durch einen hellen Blauton optisch direkt von allem anderen abgehoben und so in Szene gesetzt. Die Partikeleffekte wie herumschwebende Lumenkugeln, austretende Luft, durchs All irrende Materialien und vieles mehr geben dem ganzen dann den letzten Feinschliff.
Reduziertes und fokussiertes Audio
Wie bereits erwähnt, besitzt Opus: Echo of Starsong keine Sprachausgabe, sondern nutzt verschiedene Töne für verschiedene Charaktere. Begleitet wird unser Abenteuer meist von ruhigen Klavierklängen, in actiongeladeneren Szenen ist auch die Musik dynamischer. Die Umgebungsgeräusche auf den Raumstationen und im Weltall passen zum angestrebten Setting.
Fazit
Opus: Echo of Starsong hat mich direkt von Anfang an überzeugt. Die Geschichte um Jun und Eda ist wirklich gut geschrieben und spannend. Ebenfalls hat mir die gute Mischung aus Textadventure, Side-Scroller und Ressourcenmanager gefallen. Es gibt im Spiel sehr viel zu entdecken und herauszufinden. Man sollte sich nach dem erfolgreichen Durchspielen die Kommentare der Entwickler ansehen, um mehr über die Welt und die Starsongs zu erfahren. Für mich ist Opus: Echo of Starsong ein heimlicher Favorit für meine Top 10 der besten Spiele aus diesem Jahr. Daher kann ich nur eins sagen: Probiert das Spiel aus und lasst euch in dessen Bann ziehen!
- Wunderbar erzählte Geschichte
- Angenehme Hintergrundmusik
- Gute Verbindungen verschiedener Genres
- Schöner Grafikstil
- Textausgabe leider bisher nur in Englisch
Webentwickler, Technik-Nerd und Gamer aus Leidenschaft seit der Kindheit, mit einem Faible für die komplette The Legend of Zelda- und Halo-Reihe. Dazu fast keine Konsolengeneration ausgelassen und auch sehr interessiert an Indie-Games.